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Skandal in Hessen: AfD-Wahlkampfhelfer bedroht Anwohner mit geladener Schusswaffe

von | Okt 23, 2018 | Aktuelles, Bericht

Sieht so der Wahlkampf der AfD aus?

Am Sonntag kam es in Frankfurt am Main zu einer Eskalation durch einen Wahlkampfhelfer der AfD. Der selbst ernannte „Prophet“ und „Islamkritiker“ Zahid Khan, verteilte laut Augenzeugen in einer Siedlung mit hohen Migrationsanteil Flyer für die AfD und für seine Tochter Mary Khan, die für den Landtag in Hessen kandidiert, als es zu einer Auseinandersetzung mit einem Anwohner kam.

Laut Opfer, das in der „junge Welt“ den Vorfall schilderte, habe er den AfDler aufgefordert, die Siedlung zu verlassen. Man wolle hier keine Nazis, soll der Mann mit Migrationshintergrund gesagt haben. Daraufhin kam es zum Streit. Während des Wortgefechts zog der AfD-Wahlkämpfer eine Waffe aus seiner Tasche, hielt sie dem Anwohner an den Kopf und drohte damit, ihn zu erschießen. Ein Handyvideo dokumentiert den Vorfall teilweise.



Polizei bestätigt vorfall, gibt aber keine Pressemitteilung heraus

Wie die Polizei der „junge Welt“, der „Faz“ und dem „Merkur“ bestätigte, hat sich der Vorfall zugetragen. Auch beschlagnahmte sie die Waffe des AfD-Helfers. Doch laut Polizeisprecher wird nicht wegen des Schusswaffeneinsatzes oder der Morddrohung ermittelt, sondern lediglich wegen „wechselseitiger Körperverletzung“. Außerdem wird überprüft, ob gegen das Opfer wegen „Sachbeschädigung“ an Flyern und Equipment der AfD vorgegangen werde.

Auch ist unklar, warum die Polizei zu diesem definitiv relevanten Fall keine Pressemitteilung herausgibt. Man prüfe von „Fall zu Fall“ und es werde „individuell entschieden“, so der Sprecher der Polizei gegenüber der „junge Welt“. Das Opfer beschwert sich, dass es von der Polizei als Täter behandelt wurde. „Ich war derjenige, der die ganze Zeit angeschrien wurde.“

Artikelbild: pixabay.com, CC0