“Wir schicken dann die Polizei. Mit Flammenwerfern!”
In diesem viralen Video hat jemand Aufnahmen zusammen geschnitten, wie italienische Bürgermeister ihre Bürger*innen konfrontieren, die trotz der Corona-Epidemie nicht zu Hause geblieben sind. Allein gestern musste Italien allein 800 Corona-Tote beklagen. Bereits zuvor habe man strikte Ausgangsbeschränkungen für die Bürger*innen verhängt, um die Ausbreitung zu verlangsamen – damit die Krankenhäuser nicht überlastet sind (Quelle). In diesem Video sieht man den Regionalpräsident von Campania und die Bürgermeister von Messina, Bari, Gualdo Tadino und Lucera. Die sich sehenswert über Quarantäne-Brecher aufregen:
” Wohin zum Fick geht ihr alle hin?!”
Wer weder italienisch noch englisch kann, dem haben wir die emotionalen Ansprachen hier übersetzt.
“Wir haben erfahren, dass manche Abschlussfeiern halten möchten. Wir werden die Polizei schicken. Mit Flammenwerfern.”
“Ich werde euch schnappen. Morgen. Nicht in einem Jahr. Morgen! Ich bin der Bürgermeister. Ihr werdet nicht in meiner Stadt “rumspazieren”. Ich kann euch nicht offiziell verbieten, in euren Häusern zu bleiben? Nett. Ich werde euch verbieten, einen Fuß auf öffentlichen Grund zu setzen ohne guten Grund!”
“Ich wende mich an euch alle. Wohin zum Fick geht ihr alle hin?!”
“Ihr könnt hier nicht Ping Pong spielen! Geht nach Hause und spielt Computerspiele! […] Ich bin der Bürgermeister dieser Stadt. Ich werde euch zwingen, diese Anweisung zu befolgen. Und ich will keine Ausreden. Ihr geht nach Hause. IHR ALLE MÜSST ZU HAUSE BLEIBEN.”
“Was? Ihr lasst Friseure Hausbesuche machen? WARUM ZUR HÖLLE DENN DAS?! Wer verdammt nochmal muss euch jetzt noch treffen?!”
Die Offiziellen in Italien sind wütend. Die Lage ist ernst. Vielleicht denkst du, Ausgangsbeschränkungen seien übertrieben. Und nein, unsere Versorgung wird nicht zusammenbrechen, wir werden nicht alle an Covid-19 sterben. Aber das Coronavirus ist tödlicher als die normale Grippe, weil es sich noch nicht an den Menschen angepasst hat und es noch keine Immunität gibt. Deswegen werden insbesondere Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen ein Problem haben, wenn sie sich anstecken. Aber auch junge Menschen sterben!
Bleibt zu Hause!
Deswegen bleiben wir jetzt so gut es geht zu Hause. Auch wenn wir dazu ein paar Veranstaltungen streichen oder ein paar Treffen verschieben müssen (Arbeit, Einkaufen und Arztbesuche ausgenommen!). Nicht wegen uns, sondern um Menschenleben zu retten. Damit es nicht erst soweit kommt wie in Italien.
https://twitter.com/limb9/status/1239964028048302081?s=20
Es geht jetzt nämlich darum, die Verbreitung zu verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem nicht mit allen Kranken auf einmal überlastet wird. Wenn wir jetzt nicht Maßnahmen wie das Meiden von Großveranstaltungen und strengere Hygiene ernst nehmen, wird die Infektionsrate wie in Wuhan und Italien weiter rasant ansteigen – und dementsprechend auch Todeszahlen von ohnehin Geschwächten.
Zwei Städte während der 1918er Grippeepedemie: Philadelphia erlaubt öffentliche Veranstaltungen, eine große Parade, Schulen bleiben offen; Maßnahmen von „social distancing“ unterbleiben. St. Louis macht das Gegenteil: das Ergebnis👇Wir müssen St. Louis sein! #FlattenTheCurve pic.twitter.com/8jOUUe5S7f
— Claus von Wagner (@clausvonwagner) March 10, 2020
Warum? Weil es dann nicht genug Betten in den Krankenhäusern geben wird, um alle Gefährdeten aufzunehmen Du kannst das Virus auch verbreiten, wenn du KEINE Symptome hast! Also bleib zu Hause, vielleicht nicht, um dich zu schützen. Aber deine gefährdeten Freunde, deine Großeltern. Und vielleicht, damit du nicht von deiner/m Bürgermeister/in auf der Straße geschimpft wirst.
Artikelbild: Screenshot tumbr.com