In Louisiana gab es letzte Woche einen massiven Stromausfall – aber die Blackout-Panikmacher vom rechten Rand verloren darüber kein Wort. Unbequeme Wahrheiten für Rechte.
100.000 ohne Strom in Louisiana
In St. Francisville im US-Bundesstaat Louisiana kam es vor etwas mehr als einer Woche zu einem massiven Stromausfall, von dem über 100.000 Menschen betroffen waren. In der Folge ordnete der Netzbetreiber kontrollierte Lastabschaltungen an, um einen größeren Kollaps zu verhindern. Über 100.000 Haushalte in Süd-Louisiana verloren zeitweise den Strom, davon allein 52.000 im Stadtgebiet von New Orleans. Erst am nächsten Morgen war die Versorgung in allen betroffenen Gebieten wiederhergestellt. Du hast vermutlich nichts davon gehört.
Man sollte meinen, dass dieser Vorfall – ein Blackout in einer Großstadt – Wasser auf die Mühlen jener wäre, die seit Jahren vor angeblich bevorstehenden Stromausfällen warnen. Doch ausgerechnet die Medien und Politiker am rechten Rand, die sonst jedes Szenario eines „Blackouts“ lautstark heraufbeschwören, blieben in diesem Fall auffällig still. Weder trendete das Thema in ihren Netzwerken, noch wurde Panik geschürt wie sonst. Wie kann es sein, dass ein realer Blackout mit zehntausenden Betroffenen von ebendiesen Alarmisten ignoriert wird?
Weil an diesem „Blackout“ Atomkraftwerke Mitschuld hatten
Am Sonntagabend fiel im Kernkraftwerk River Bend bei St. Francisville unerwartet ein Reaktor aus – just in dem Moment, als das zweite große Atomkraftwerk der Region (Waterford 3 in Killona) planmäßig für Wartungsarbeiten vom Netz genommen war. Beide Kraftwerke fielen also gleichzeitig aus, wodurch nicht mehr genug Leistung für die Region zur Verfügung stand.
Das passt so gar nicht in das Narrativ rechter Blackout-Panikmache. Schließlich propagieren rechtskonservative Kreise seit jeher, Atomkraft sei der einzige Garant für eine stabile Stromversorgung und einzig erneuerbare Energien würden das Netz unsicher machen.
Erneuerbare machen Energieversorgung sicherer!
Tatsächlich führt uns der Fall in Louisiana vor Augen, dass auch Kernkraftwerke keineswegs vor Blackouts schützen. Atomkraft ist auch keine narrensichere Versicherung gegen Stromausfälle. Und noch etwas lässt das rechte Schweigen verständlich erscheinen: Eine neue Nature-Studie zeigt: Erneuerbare Energie SENKEN die Gefahr von Blackouts. Wenn wir weniger abhängig sind von (importierten) Fossilen, ist unsere Energieversorgung SICHERER.
Eine andere renommierte Studie zeigte auch, dass Regionen mit viel Wind- und Solarstrom weniger schwere Blackouts erleben als solche mit konventionell geprägter Stromerzeugung. Die Forscher analysierten dabei über 2.000 Stromausfälle und fanden einen klaren Trend: Eine stärkere Integration erneuerbarer Energien erhöht die Resilienz des Netzes, statt sie zu schwächen. Mit anderen Worten – anders als die rechte Propaganda behauptet, sorgen mehr Solar- und Windanlagen nicht automatisch für Blackouts, sondern können die Stromversorgung sogar stabilisieren.
Rechte instrumentalisierten Mega-Blackout in Spanien
Ende April 2025 kam es auf der Iberischen Halbinsel zu einem der größten Stromausfälle der letzten Jahrzehnte. Binnen Sekunden fiel die öffentliche Energieversorgung nahezu flächendeckend aus. Erst am nächsten Morgen waren fast alle auf der Iberischen Halbinsel wieder am Netz. Der Vorfall sorgte verständlicherweise für Chaos und Schlagzeilen.
Aber kaum war das Licht aus, begannen rechte Politiker und Medien jedoch umgehend, ihre Geschichte des Blackouts zu erzählen. In Spanien tönten die konservative Partido Popular (PP) und die rechtsextreme VOX, der Stromausfall sei das „Ergebnis einer verfehlten linken Energiepolitik“ – gemeint waren damit der Ausstieg aus Kohle und Atom. Unterstützt von der Atomlobby erklärten sie ohne Belege natürlich die erneuerbaren Energien zum Sündenbock für den Netzzusammenbruch.
Den genauen Grund für den Ausfall kennen wir aber immer noch nicht. Erneuerbare Energien wie Solar- und Wasserkraft blieben zu diesem Zeitpunkt aber stabil und eignen sich nicht als Erklärung für den plötzlichen Stromabfall. Die spanische Regierung stellte die Dinge klar: Der Anteil erneuerbarer Energien im Strommix sei an jenem Tag überhaupt nicht außergewöhnlich hoch gewesen, und das Netz habe in der Vergangenheit sogar bei Phasen mit nahezu 100 % Erneuerbaren „immer wieder perfekt funktioniert“.
Was im Spanien-Blackout nicht half: Atomkraft
Stattdessen zeigt aber ein Blick auf die Wiederherstellung des spanischen Stromnetzes nach dem Blackout, dass ausgerechnet die Atomkraftwerke am wenigsten zur schnellen Lösung beitrugen. Die sieben spanischen Reaktorblöcke schalteten sich beim Zusammenbruch des Netzes aus Sicherheitsgründen automatisch ab. Am längsten brauchten die Atomkraftwerke, um wieder Strom zu liefern.
Kernkraftwerke benötigen nach einer Schnellabschaltung mindestens 24 Stunden, bevor sie wieder nennenswert Strom liefern können. Erst 33h später begannen die AKW wieder mit der Netzeinspeisung. Grund könnte unter anderem die sogenannte Xenon-Vergiftung des Reaktorkerns nach dem Abschalten sein – ein physikalischer Effekt, der ein sofortiges Wiederanfahren verhindert. Nicht nur wurden die Atomkraftwerke im entscheidenden Moment aus Sicherheitsgründen abgeschaltet, sie waren auch danach lange nicht zur Verfügung, um das Problem zu fixen.
Spaniens Ministerpräsident Sánchez brachte es vor dem Parlament auf den Punkt: „Die AKW waren nicht die Lösung, sondern ein Problem.“
Fazit: Deutsche Stromversorgung bleibt stabil – trotz rechter Panikmache
Ob in den USA, in Spanien oder in Deutschland: Rechte Akteure und Lobby-Propagandisten versuchen immer wieder, mit dem Schreckgespenst Blackout Stimmung zu machen und gegen die Energiewende zu polemisieren. Sie malen apokalyptische Szenarien an die Wand. Dabei schrecken sie weder vor Panikmache noch vor faktenfreien Behauptungen zurück. Wenn echte Blackouts auftreten, die nicht ins Weltbild passen – etwa weil ein AKW wesentlich die Ursache war –, schweigen sie diese Ereignisse lieber tot. Stattdessen werden imaginäre Blackouts lauthals beschworen, solange es politisch in den Kram passt.
Wisst ihr noch? „Wutwinter“? Blackout-Panikmache in den rechten Medien? CDU-Chef Friedrich Merz, der sagte, Anfang 2023 würde ein Blackout drohen? Schlagzeilen wie in „WELT“, die einen Blackout für unausweichlich erscheinen ließen?




Die rechtsextreme Lügenpartei AfD hat natürlich in diesen Chor mit eingestimmt und gleich eine „Blackout“-Karte erstellt, die keinen einzigen echten Blackout zeigte.
Deutsche Stromversorgung sehr sicher
Fakt ist: Die deutsche Stromversorgung gehört zu den zuverlässigsten der Welt. Ein großflächiger, lang anhaltender Stromausfall ist hierzulande extrem unwahrscheinlich – das bestätigt sogar die Bundesnetzagentur. Deren Präsident Klaus Müller erklärte nach dem Spanien-Blackout in der ARD, ein derartiger Fall sei in Deutschland „sehr unwahrscheinlich“. Das hiesige Stromnetz ist redundant aufgebaut: „Konkret bedeutet das, dass eine Leitung immer ausfallen kann und eine andere Leitung einspringen würde“, so Müller. Es existieren mehrere Sicherungssysteme, und für den äußersten Notfall gibt es sogenannte schwarzstartfähige Kraftwerke, die das Netz auch ohne Fremdstrom wieder hochfahren könnten.
Niemand kann absolut garantieren, dass es nie zu einem Blackout kommt – aber Panikmache und ständige Katastrophenrhetorik sind völlig fehl am Platz. Und hier geht es auch nicht um AKW-Bashing. Es gibt auch einige Mythen von der „anderen“ Seite.
Aber es geht darum, rechte Propaganda-Strategien zu durchschauen. Die Atomkraft nur hernehmen, um für Fossil-Konzerne Lügen zu verbreiten, um die wichtige Energiewende zu bremsen. Unser Stromnetz ist hochgradig stabil, und die Energiewende wird es langfristig noch sicherer machen durch Diversifizierung. Klar braucht es noch einiges an Arbeit. Die Energiewende erfordert auch eine Netz-Wende. Wir brauchen mehr Speicher, mehr Investitionen in netzstabilisierende Technik.
Aber wer dabei nicht hilft: Herausgepickte, rechte Panikmacher, Desinformation und die immer gleichen, falschen Märchen. Und Blackouts in kritischer Medienanalyse.
Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe ausformuliert. Wie Volksverpetzer KI verwendet. Artikelbild: canva.com