24.550

Alina Lipp: Der größte deutsche Pro-Putin-Propaganda-Kanal auf Telegram

von | Mrz 24, 2022 | Analyse

Alina Lipp – Für Putin lügen

Es gibt im deutschsprachigen Raum viele Pro-Kreml-Propagandisten, die versuchen mit geschickten Erzählungen und Whataboutismen („Nato ist Schuld, dass der arme Putin Zivilisten umbringt”) oder einseitigen Darstellungen die Menschen überzeugen wollen. Überzeugen davon, dass die Situation in der Ukraine einfach viel zu kompliziert sei, um Putin und sein Regime dafür verantwortlich zu machen, einen souveränen Staat militärisch überfallen zu haben und Zivilist:innen zu töten. Und es gibt Alina Lipp mit ihrem Telegram-Kanal und Blog „Neues aus Russland“. Sie macht so etwas auch. Aber zusätzlich verbreitet sie eben auch dreist offensichtliche Falschbehauptungen, bei denen jeder sich überzeugen kann, dass sie lediglich eine Lügnerin für Putin ist.

In diesem großen Faktencheck geben wir euch einen Überblick über viele Fake News, die die Putins Krieg feiernde, selbst ernannte „Friedensjournalistin“ Alina Lipp verbreitet hat, die alle das Ziel haben, Putins Invasion der Ukraine zu verharmlosen, zu rechtfertigen und andere zu beschuldigen. Es sind viele dreiste Lügen dabei, die sie entweder aus extremer Schlampigkeit verbreitet oder mit voller Absicht, um ihr Zielpublikum bewusst zu täuschen. Sie ist – besonders nach dem Verbot (offizieller) Putin-Staatspropagandamedien wie RT & Co. – der größte deutschsprachige Fake-News-Kanal auf Telegram für Putin-Propaganda.

Lest hier, wie falsch und dreist in ihrem Kanal und ihrem Blog „Neues aus Russland“ manipuliert und getäuscht wird.

HINTERGRUND

Alina Lipp ist laut Angaben auf Blogs, auf denen sie schreibt, in Deutschland geboren und Tochter einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters. Nach der russischen Annexion der Krim reiste sie dorthin, startete später einen Youtube-Kanal „Glücklich auf der Krim“, auf welchem sie davon berichtet, wie super angeblich alles auf der Krim laufe, seitdem Putin das Gebiet 2014 mit Waffengewalt und völkerrechtswidrig annektiert hatte (Quelle). und zog 2021 nach Russland. Alina Lipp war früher bei den Grünen aktiv, hält sie jedoch jetzt für „antirussisch“. Inzwischen ist sie aktiv bei „Querdenken“ gewesen und war jetzt kürzlich an der Front in der Ukraine, wo sie laut eigener Aussage als offizielle Kriegsreporterin für staatliche russische Medien aktiv sein soll (Quelle).

T-Online hat bereits ausführlich über „Putins deutsche Infokriegerin“ berichtet und schreibt über ihre Berichterstattung aus Putins Krieg:

„Das ist der Krieg, den sie zeigt. Und Bewohner aus Dörfern, die jetzt vom russischen Militär und Volksmilizen erobert wurden und wo Menschen vor der Kamera sagen, sie seien froh und dankbar. „Befreiung“, das ist das russische Narrativ.“

Offizielle und inoffizieller Teil der Putin-Propaganda

Sie hat und hatte enge Verbindungen zum russischen Staatspropaganda-Apparat, sie arbeitete kürzlich noch für den vom Kreml kontrollierten Staatssender Sputnik (Quelle). So traf sie sich letzten September mit Maria Sacharowa, Leiterin der Abteilung für Information und Presse und Sprecherin des russischen Außenministeriums. Ihre Propaganda für den Ukrainekrieg mit ihrem Telegram-Kanal läuft zwei Monate später an. Sie berichtet, wie schlecht es der Zivilbevölkerung gehe – wegen der bösen Ukrainer:innen. Die immer zuerst feuerten, wie sie behauptet. Noch Ende Januar hat sie jedem erzählt, dass Russland ja super friedlich sei, und keinen Krieg wolle. Schlecht gealtert.

Mitte Februar war sie laut t-Online auch auf einer Vernetzungs-Konferenz von Pro-Putin-Infokrieg-Spezialist:innen, unter anderem mit einem Mitarbeiter einer russischen Troll-Fabrik, anderer russischer Propagandisten mit Verbindungen zur rechtsextremen AfD, anderen Pro-Putin Desinformationsmedien und Mitgliedern der Bewegung des Faschisten Dugin (Quelle).

Und sogar am 27. Februar, nach dem Beginn von Putins Invasion, der viele Menschen tötet, fragte sie „Kann es ein Fehler sein, ein Land zu befreien, in dem Tausende Menschen getötet worden sind?“ T-Online hat auch diese Propaganda gefaktencheckt: 2021 starben im Donbass-Konflikt 25 Zivilisten, 2020 26. „So viele Zivilsten sterben jetzt vielleicht bei einem einzigen russischen Raketenangriff.“, schreiben sie (Quelle). „Friedensjournalistin“ Alina Lipp lügt ganz auf Putin-Linie über einen „Genozid“ eines fiktiven ukrainischen „Nazi-Regimes“. Dreist behauptet die Putin-Propagandist, der Autokrat töte keine Zivilisten und „rette Leben“. Diese Kriegslüge ist vielfach widerlegt, später mehr dazu. Putin dürfte stolz sein.

Ihr Kanal hat jetzt 100.000 Abonnent:innen. Wie zuvor erwähnt, ist sie mit der extremistischen „Querdenken“-Szene vernetzt, die ihren Kanal und ihre Propaganda-Fakes teilen. Sie machte 2020 Selfies auf Querdenken-Demos mit dem Impfgegner Robert F. Kennedy Jr., sie feierte die Rede von Ralph T. Niemeyer, dem Ex-Mann von Sahra Wagenknecht.

Aber schauen wir uns mal konkret an, was für Propaganda und Desinformation von ihr verbreitet wird.

Angriff auf Kindergarten geleugnet

Bereits wenige Tage vor der Invasion gab es einen Angriff auf einen Kindergarten – auf nicht-besetzten Gebieten innerhalb der Ukraine. Nach einer Analyse der Flugrichtung kam das Projektil aus Richtung der Pro-Putin Truppen im Osten der Ukraine (Quelle). Bilder, die jeden Menschen davon überzeugen dürften, dass Putins Angriffskrieg keine gute Idee ist:

Glücklicherweise starb niemand. Eine typische Taktik von Putins Desinformation ist die Verbreitung von verschiedenen Fake-Szenarien, um die Wahrheit unwahrscheinlicher wirken zu lassen. So verbreiteten Putin-treue Accounts stattdessen gleichzeitig, dass

  • Der Kindergarten eigentlich in besetzten Gebieten stünde (Faktencheck).
  • Ukrainische Kräfte ihren eigenen Kindergarten beschossen hätten (Fake, Fake) .
  • Der Kindergarten gar nicht beschossen worden sei (Faktencheck).

Alina Lipp lügt nun in einem Artikel über dieses Verbrechen gegen Unschuldige. Sie behauptet es wäre nur ein Vorwand, um einen Einmarsch der Ukraine nach Russland zu rechtfertigen. Besonders gut gealtert ist diese dreiste Lüge ja offensichtlich nicht.

Erfundene Horrorstory über Organhandel

Auf Lipps Blog „Neues Aus Russland” findet sich eine regelrechte Horrorstory zum Thema Organhandel. Angeblich würden noch lebenden, bewusstlosen Menschen Organe von „schwarzen Transplantologen” entnommen und verkauft. Die Menschen, bei denen es sich vorrangig um Soldaten, aber auch Frauen und Kinder handele, würden daraufhin eingeäschert. Unter dem Deckmantel des Krieges fände also angeblich ein verbrecherischer Organhandel und Massenmord statt. Das klingt nicht nur verdächtig nach einer Verschwörungstheorie mit antisemitischen Implikationen (Ritualmordlegende), der völlige Mangel an Belegen für diese spektakuläre Behauptung ließ auch nicht nur uns aufhorchen.

Die Kolleg:innen von correctiv.org haben diese Behauptung schon dem Faktencheck unterzogen (zum Artikel). Ihr Ergebnis: Sämtliche Behauptungen in dem Blogbeitrag (einschließlich angeblicher „mobiler Krematorien” aus Deutschland) sind frei erfunden. Der Grund dafür, dass Alina Lipp keine Belege liefert, ist schlicht und ergreifend, dass es keine Belege gibt. Wer hätte es gedacht? Die Story klingt vielleicht atemberaubend und passt gut ins anti-ukrainische Narrativ, doch sie ist komplett ausgedacht.

Puschilins Laptop – Schlecht gefaked

Dieser plumpe Versuch der Desinformation wirkt besonders peinlich, weil er so einfach zu widerlegen ist. Auf ihren Telegram-Channel verbreitete Alina Lipp den Inhalt einer Rede des selbst ernannten „Premiers” der sogenannten „Donezker Volksrepublik”, Denis Puschilin. Dieser wollte angeblich einen ukrainischen Laptop gefunden haben, welchen ukrainische Truppen in einer „eilig verlassenen Militärbasis“ zurückgelassen hätten. Darauf: Angeblich Beweise, dass die Ukraine sich die Krim “gewaltsam zurückholen” wolle und dabei von der NATO unterstützt werde.

Das ist insofern auffällig und relevant, als dass dies auch ein Teil der russischen Propaganda ist, wonach der aktuelle Angriffskrieg nur ukrainischen Aggressionen zuvorkommen und die sogenannten „Volksrepubliken Donezk und Luhansk” schützen (Rede im Volltext). Auch dieser „Zufallsfund” passt so butterweich in das russische Narrativ, dass es vielen kritischen Beobachter:innen spanisch vorkam. Und tatsächlich war es die Sprache, die auf fast schon grotesk simple Art und Weise zeigt, dass wir es hier mit einem Versuch der Täuschung zu tun haben.

Das unabhängige ukrainische Multimedia-Projekt „UkraineWorld” hat, wie wohl die meisten Muttersprachler:innen, schnell erkannt, dass hier etwas nicht stimmt. Denn die Präsentation auf dem Laptop, die angeblich „Kyjws Pläne zur Bombardierung von Donezk” zeigen soll, beinhaltet einen Buchstaben, der im Ukrainischen nicht vorkommt. Wir reden hier also nicht von einem Tippfehler in einem Dokument, sondern davon, dass in einem angeblichen ukrainischen Angriffsplan ein Buchstabe auftaucht, der nicht einmal existiert – zumindest nicht im Ukrainischen. Denn in der russischen Variante des kyrillischen Alphabets gibt es den Buchstaben sehr wohl. Hier die genauere Erklärung:

Wir haben das schon hier ausführlich gefaktencheckt – mitsamt der Beteiligung von Alina Lipp an der Verbreitung Kriegspropaganda. Sie war bei der Pressekonferenz, wo der Laptop-Fake verkündet wurde, persönlich anwesend.

Mariupol wurde von Russland zerstört

Mariupol ist bereits zu 90% zerstört oder beschädigt, die Stadt wird durch russischen Bombenhagel seit nun schon Wochen belagert (Quelle). Die humanitären Zustände in der Stadt sind katastrophal, wie in Team von AP, welches dort unter Todesgefahr ausgeharrt hatte, berichtet (Quelle). Das Team von AP war es auch, welches die Bilder aus dem zerstörten Kinderkrankenhaus in Mariupol gesendet hatte. Sie haben dokumentiert, wie eine der schwangeren Frauen dann woanders noch ihr Kind zur Welt brachte, während russische Propaganda noch zynisch gelogen hatte, es wären nur „Schauspieler“ (Quelle, Faktencheck). Bilder von Maxar zeigen, dass russische Bomben sogar vor einem Theater nicht halt machen, welches als Schutzbunker genutzt wurde. In fetten Buchstaben stand „Kinder“ davor – sichtbar aus dem All:

Was für ein Mensch würde über eine solche Situation nun Lügen verbreiten? Alina Lipp erzählt maximal zynisch in einem Video, dass die Ukraine selbst Mariupol bombardiert hat:

Sie behauptet dabei, dass von außerhalb der Stadt (das zumindest gibt sie zu) aus „ukrainischer Richtung” auf Mariupol geschossen wurde. Nur: Die Stadt ist umstellt. Es gibt keine „ukrainische Richtung”. Von allen Seiten rückten russische Truppen auf die Stadt vor (Quelle). Diese Karte zeigt verifizierte Sichtungen von russischen Truppen zum Zeitpunkt des Statements:

Sergei Lawrow hat sogar selbst zugegeben, dass es russische Truppen waren, die die Geburtsklinik in Mariupol bewusst bombardiert hätten, er lügt aber, dass es dort keine Zivilisten mehr gegeben hätte. Bilder widerlegen das eindeutig. Hier hat sich die russische Propaganda mal wieder nicht so gut abgesprochen.

Lipp verbreitet alten Fake: „Tote“ sind aus russischem Musikvideo

Alina Lipp verbreitete ein Video, um zu behaupten, dass Berichte über die vielen getöteten Zivilist:innen durch das russische Bombardement nicht der Wahrheit entsprechen. Doch erstens gibt es enorme Mengen an Beweismaterial, welches eindeutig zeigt, dass es eine enorme Menge an Opfern unter zivilen Zielen gibt:

Und zweitens ist das Video, welches sie hier zeigt, eigentlich ein russisches Musikvideo, und keine Szene von inszenierten Opfern aus der Ukraine. Die Lüge ist hier, dass nie jemand behauptet hat, dass das zivile Opfer aus der Ukraine sein sollen. Hier wird eine Lüge widerlegt, die es nie gegeben hat. DAS ist die Lüge. Das Video wurde bereits letztes Jahr genutzt, um Stimmung gegen Corona zu machen, auch hier wurde es geteilt, um zu behaupten, die Corona-Opfer wären nur „inszeniert” und „Schauspieler” (Quelle). Es sind nicht nur die alten Strategien, sogar die gleichen, alten Fakes:

Kanadischer Scharfschütze ist quicklebendig

Nachdem er eine Woche lang an der Front gegen russische Truppen gekämpft hatte, schaltete ein kanadischer Scharfschütze sein Handy wieder ein. Dabei musste er feststellen, dass russische Propaganda seinen Tod gefeiert hatte. Auch Alina Lipp hatte fälschlicherweise seinen Tod gemeldet (Quelle).

Doch weder ist der Schütze getötet worden, noch war er in Mariupol, wie die Desinformationsmaschine im Kreml gemeldet hatte (Quelle). Alina Lipp blamiert sich anscheinend am laufenden Band dabei, wie sie komplett unkritisch die Kreml-Lügen einfach ungefiltert in ihrem Kanal sendet.

US Soldaten sind gar nicht tot:

Doch es geht noch weiter. Alina Lipp verbreitete auch die falsche Kreml-Info, dass drei US-Soldaten in der Ostukraine getötet worden wären. Sie verbreitete sogar die Namen der angeblich getöteten Soldaten. Doch an der Geschichte stimmte rein gar nichts. Die drei Soldaten seien gar nicht in der Ukraine und tot schon gar nicht (Quelle).

Offenbar geht es der russischen Propaganda auch um Rache an den Familien der Soldaten. Denn diese waren vor 2019 an der Ausbildung der ukrainischen Armee beteiligt. Um ihnen dafür noch eins reinzudrücken, wurde offenbar dieser Fake in die Welt gesetzt. Doch er ging deutlich nach hinten los. Schon wieder blamiert sich die Kreml Propagandamaschine – und auch Alina Lipp, die ungeprüft oder mit Absicht Putins Lügen verbreitet. Am laufenden Band.

„Fake-Video” über erfundenen Mord in Euskirchen

Alina Lipp teilte auch die erfundene Geschichte eines Mordes an einem Jungen in Euskirchen, angeblich durch ukrainische Geflüchtete. Die Polizei Bonn dementierte die Existenz eines solchen Falles und erklärte, sie gehen davon aus, dass es ein gezieltes „Fake-Video” ist, um Hass zu schüren. Die Urheberin des Videos entschuldigte sich später noch dafür, die frei erfundene Geschichte verbreitet zu haben.  Der Sinn dahinter ist klar: Von den Morden russischer Soldat:innen in der Ukraine an Zivilist:innen soll mit solchen erfundenen Geschichten abgelenkt werden und Hass auf Ukrainer:innen soll geschürt werden. Hier der Faktencheck:

Alina Lipp hatte es völlig unkritisch und ungeprüft geteilt. Man sieht: Selbst wenn sie nicht bewusst lügt, kann man grundsätzlich nichts trauen, was sie teilt. Denn sie überprüft offensichtlich die Nachrichten nicht auf ihren Wahrheitsgehalt. Es scheint nur wichtig zu sein, dass Hass gegen Ukrainer:innen gesät wird und Putins Narrative treu nachgeplappert werden. Wer „Neues aus Russland“ liest, kann nie wissen, wie viel falsch im Kanal ist, denn Alina Lipp weiß es offenbar selbst nicht.

Wieder Fake: Randale in Supermarkt ist altes Video aus Moskau

Auch dieses Video ist schon 3 Jahre alt und stammt aus Moskau (Quelle).

Doch das hält Alina Lipp nicht davon ab, auch hier wieder zu suggerieren und zu lügen, es sei aktuell und zeige einen aktuellen Fall anti-russischer Ressentiments in Regensburg. Auf ihrem Telegram Kanal verbreitet sie das Video und unterstellt, es handle sich um einen russischen „Mix Markt” aus Regensburg, der aufgrund von Russen-Hass zerstört wurde. Es gab tatsächlich Anfeindungen gegen einen Marktbesitzer in Regensburg (Quelle), aber sein Laden wurde eben nicht wie oben im Fake-Video gezeigt komplett verwüstet – die Marktbesitzer sind auch gegen den Krieg und gegen Putin, was Alina verschweigt. Mit solchen Fake Meldungen tut Alina Lipp den „echten“ Fällen auch noch einen Bärendienst. Um das nochmal zu sagen: Niemand hier beim Volksverpetzer hasst Russen. Wir mögen nur keine Kriegsverbrecher wie Putin oder seine Handlanger:innen wie Alina Lipp (und die ist Deutsche).

Fazit: Alina Lipp verbreitet pausenlos Fakes Pro-Putin und ist nicht zu trauen

Ob Alina Lipp die Dinge wirklich glaubt, die sie in ihrem Telegram-Kanal verbreitet, wissen wir nicht. Und es spielt auch keine Rolle. Sie teilt pausenlos Pro-Putin Propaganda und Narrative in seinem Sinne. Es gibt Indizien, das sie das heimlich offiziell im Auftrag Putins Staatspropaganda macht. Sie streitet das jedoch ab. Für russische Staatspropagandamedien hatte sie aber offenbar schon gearbeitet, sich mit hochrangigen Personen aus Putins Regime getroffen, sich mit einflussreichen russischen Infokriegern vernetzt und getroffen – und offenbar wird sie gezielt auf Pressekonferenzen eingeladen, auf denen wichtige Kriegspropagandalügen verbreitet werden, um diese unkritisch weiter zu verbreiten. Wenn sie sich dafür nicht bezahlen lässt, hat sie ein schlechtes Geschäftsmodell.

Wirklich jeder Beitrag in ihrem Telegram-Kanal sollte zuerst einmal skeptisch hinterfragt werden. Pausenlos sind die Beiträge nachgewiesenermaßen falsch oder erlogen. Viele der Fake News, die Alina Lipp geteilt hatte, die wir hier behandelt haben, wie der erfundene Euskirchen Mord, hat sie wieder gelöscht, als echte Journalist:innen und seriöse Medien herausgefunden haben, dass sie Fake waren. Vielleicht hatte Alina Lipp die Desinformation aufrichtig geglaubt, aber für ihre Glaubwürdigkeit spielt es eigentlich keine Rolle: Denn sie zeigt regelmäßig, dass sie entweder bewusst Propagandalügen verbreitet – oder diese einfach grundsätzlich NICHT überprüft. Wenn ihr nicht wisst, ob eine Meldung aus „Neues aus Russland“ wahr ist oder nicht – keine Sorge, Alina Lipp weiß es oft offenbar auch nicht.

Fragt stets nach seriösen Quellen – Alina Lipp ist keine

Alina Lipp hat sehr große Nähe zur Staatspropaganda von Putins Regime, wie auch t-Online zeigte, und sie wiederholt pausenlos die Kriegspropaganda der offiziellen Putin-treuen Medien. Sie teilt täglich nachgewiesenermaßen falsche Inhalte und scheint nichts selbst zu überprüfen. Und wenn sie behauptet, sie habe etwas überprüft oder etwas berichtet, liefert sie entweder keine Quellen oder scheint einfach zu lügen, denn die Überprüfung, die seriöse Medien machen – und die jeder selbst nachschauen kann – zeigen das Gegenteil dessen, was Alina Lipp behauptet oder suggeriert.

„Neues aus Russland“ ist ein Pro-Putin Desinformations-Kanal, auf dem keine seriösen Informationen zu finden sind, sondern etliche Falschinformationen die Tötungen unschuldiger Zivilist:innen leugnen oder verharmlosen und Putins Kriegsverbrechen offenbar unterstützen sollen. Ob sie dabei offiziell vom Kreml finanziert wird, oder die Lügen aufrichtig glaubt – oder beides – spielt dabei letztlich keine Rolle. Sie verbreitet begeistert die Lügen und Rechtfertigungen für Putins Krieg. Und hat offen zugegeben, regelmäßig nicht das zu überprüfen, was sie teilt. Alina Lipp kettet gerade ihr komplettes Leben an ein faschistisches Regime, das einen illegalen (Quelle) und maximal brutalen Angriffskrieg führt. Ob so eine Lebensplanung viel Zukunft hat? Teilt diesen Faktencheck, um andere vor diesem Fake-News-Kanal zu warnen.

Autoren: Philip Kreißel, Thomas Laschyk, Frederik Mallon. Artikelbild: Screenshots

Spendiere uns einen Kaffee:
Unterstütze uns auf Paypal Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.