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Endlich: Hildmann muss über 13.000€ bezahlen! + Betrügt er seine Fans mit Geldanlagen?

von | Okt 12, 2020 | Aktuelles, Analyse

Antisemitische Hetze: Hildmanns Hetze kostet!

Endlich passiert mal was: Attila Hildmann muss für seine antisemitische Hetze, die er seit Monaten auf Telegram betreibt, zahlen. Es gibt unzählige eindeutig antisemitische Hetzbeiträge des Neonazis, die den Holocaust verharmlosen und antisemitische Verschwörungsmythen verbreiten.

Auch wir haben schon mal darüber berichtet:

„Jüdische Weltverschwörung“: Attila Hildmann verbreitet antisemitische Aussagen

Erster juristischer Erfolg gegen Hildmann

Wie der Tagesspiegel berichtet (Quelle) gibt es den ersten juristischen Erfolg gegen Hildmann zu melden:

„In der vergangenen Woche erließ die Pressekammer des Landgericht Frankfurt in einem Eilverfahren eine einstweilige Verfügung gegen Hildmann. Diese liegt dem Tagesspiegel exklusiv vor. Es ist der erste juristische Erfolg gegen die menschenverachtenden Aussagen des 39-jährigen Vegankochs.“

Konkret ging es um ein Video der mehrfach verurteilten und aktuell inhaftierten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck, welches Hildmann am 28. August auf seinem Telegram-Kanal verbreitete. In dem knapp 50-minütigem Video betitelt Haverbeck den Holocaust als „die größte Lüge der Geschichte“. Mit Zyklon B habe niemand getötet werden können und Gaskammern habe es im Rahmen des Holocaust gar nicht gegeben. Alles rechtsextreme Lügen.

Diese Äußerungen allein erfüllen den Straftatbestand der Volksverhetzung nach § 130 StGB. Das Gericht befand Hildmann für schuldig, weil er das Video von Haverbeck mit folgenden Worten teilte (aus dem Tagesspiegel Artikel):

Screenshot Tagesspiegel Artikel „Juristischer Erfolg gegen Vegankoch :Attila Hildmann darf Holocaustleugnerin nicht zitieren“ (Quelle)

Und so schnell geht es. Hildmann ist jetzt schon um 13.300 Euro leichter gemacht worden. In Angesicht der täglichen Lügen, Hetze und Verschwörungsmythen des Neonazis war eine hohe Geldstrafe längst überfällig. Außerdem droht Hildmann sogar eine Haftstrafe, sollte er die Worte Haverbecks nochmals aufgreifen.

Weitere Verfahren wegen Volksverhetzung gegen Hildmann

Schon seit Monaten laufen Anzeigen wegen Volksverhetzung bei der Polizei Brandenburg ein, dann übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen. Mittlerweile liegt der Fall Hildmann bei der zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Internetkriminalität in Cottbus. Auch wir vom Volksverpetzer haben damals Druck ausgeübt, damit seitens des Staates endlich was passiert, in dem wir eine Anleitung erstellt haben, wie man Hildmann für seinen Antisemitismus bei der Polizei anzeigen kann (, die man jetzt immer noch nutzen kann): 

Teile diese Anleitung, um zu verbreiten, wie man Aluhüte wie Hildmann & Co anzeigt

Dort schrieben wir:

WIR MÜSSEN DEN STAAT EINSCHALTEN

Die Verschwörungsideologen glauben, sie könnten sich (auf Telegram) alles erlauben. Auf Social Media Plattformen wie Youtube, Twitter, Instagram oder Facebook ist es möglich, Inhalte sperren zu lassen, wenn diese gegen deren Benutzerregeln verstoßen (wie zum Beispiel dem Verbreiten von Falsch- oder Hassnachrichten) und entsprechend gemeldet werden. Auf Telegram können jedoch viele Verschwörungsideologen ungehindert Lügen verbreiten und Hass säen, weil das Melden von Beiträgen dort kaum Auswirkungen hat.

Mit diesem Artikel wollen wir Euch eine Anleitung an die Hand geben, wie wir uns als Zivilgesellschaft dennoch gegen diesen Hass zur Wehr setzen können. Indem ihr die Postings zur Anzeige bringt. Diese Anleitung entstand in Zusammenarbeit mit SchlafschafTV (abonniert ihn auf Insta) und dem Rechtsanwalt Raphael Slowik (@raphaelslowik). Wir werden hier als Beispiel die volksverhetzenden und antisemitischen Aussagen von Attila Hildmann heranziehen und Euch zeigen, wie man anhand dieses Beispiels gegen Verschwörungsideologen Strafanzeige erstatten kann, damit diese Hetze endlich Konsequenzen hat…

Das hatte Hildman damals überhaupt nicht gefallen, er bezeichnete uns deswegen als „Linke Fascho Seite“ und gab an, dass dadurch etwa 1300 Anzeigen pro Woche gegen ihn bei der Polizei eingingen:

Gern geschehen Attila. Wir vom Volksverpetzer hoffen, dass du die volle härte des Rechts zu spüren bekommst. Nichts anderes hast du für deine antisemitische Hetze verdient. Die 13.000 Euro Prozesskosten sind ein guter Anfang. Die Staatsanwaltschaft Cottbus gibt an, dass man noch mitten in den Ermittlungen gegen Hildmann stecke und ansonsten keine anderen Angaben machen kann. Wir sind gespannt, was da am Ende rauskommen wird.

Gegenüber dem Tagesspiegel äußert sich zur Causa auch Igor Schwarzmann, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Frankfurt und Antragsteller der einstweiligen Verfügung gegen Hildmann:

Die Attentäter von Hanau und Halle radikalisierten sich durch Verschwörungsmythen

Doch Taten hat es längst gegeben: Die Attentäter von Hanau und Halle, heißt es später, radikalisierten sich durch Verschwörungsmythen im Internet, nur präventiv wird dagegen oft immer noch zu wenig getan. „Ich glaube, dass wir bei den Worten ansetzen müssen, um nicht mehr so häufig mit den Taten konfrontiert zu werden“, sagt Igor Schwarzmann, auf dessen Antrag hin die einstweilige Verfügung gegen Hildmann erging.

Er ist Mitglied der jüdischen Gemeinde Frankfurt und einer derjenigen in Deutschland, die unermüdlich gegen rechte Propaganda kämpfen. Ein Kampf, der ohne eine engagierte Justiz hoffnungslos scheint: „Während die Staatsanwaltschaft Cottbus immer noch scharf darüber nachdenkt, ob Hildmann über sadistische Hinrichtungsmethoden für Volker Beck sinnieren darf, schafft man in Frankfurt Fakten“.

Hoffen wir mal, dass die Mühlen der Cottbusser Justiz etwas schneller mahlen, nachdem Frankfurt derart klar entschieden hat.

Was ansonsten so bei Hildmann geht? Anscheinend scheint der Hobby-Rechtsextreme inzwischen Geld-Probleme zu haben. Zumindest gehe ich davon aus, weil er mittlerweile zu wirklich schmutzigen Tricks greift, um seinen Anhänger:innen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Betrügt Hildmann seine Fans mit Geldanlagen?

Man beachte dieses Posting von Hildmann aus seinem Telegram Kanal vom 5. Oktober:

Also quasi: „Leute, die Welt geht unter! Kauft bei meinem Broker geprägte Münzen für einen Mindestbestellwert von 3500 Euro, um eurer Geld in Sicherheit zu bringen!“ Klingt sehr verdächtig. Aber es bleibt nicht bei diesem Posting. Hildmann erstellt auch ein Youtube Video zu dieser Geschichte: Darüber, worin man in einer Krise wie jetzt investieren sollte.

Screenshot Youtube Video „GOLD, SILBER, IMMOBILIEN? Was zu tun ist in der Wirtschaftskrise!“ (Quelle)

Wer was zum Lachen haben will, kann ja kurz in das Video rein klicken. Ist er wirklich so abgezockt und verzweifelt, um seinen eigenen Anhänger:innen auf diese Weise das Geld aus den Taschen ziehen zu wollen? Und was ist das eigentlich für ein „snitch move„, die Ängste der eigenen Fans derart auszunutzen? Ich meine, seine Drinks sind die eine Sache, aber Geldanlagen (in Münzen lol) für einen Mindestbestellwert von 3.500 €? Das ist schon mehr als dreist. Sehr passend hierzu fand ich diese Kommentare unter dem Video:

 

Riecht schwer nach Abzocke das Ganze. Da bleibt mir nur zu sagen: Aber wer sich von Hildmann abzocken lässt, ist wirklich selbst Schuld. Aber offenbar gibt es mehr als genug Leute, die von leichtgläubigen Pandemie-Leugner:innen auch finanziell profitieren wollen.

Quatsch-Corona-Sammelklage: Werden naive „Querdenker“ einfach abgezockt?

Oder hier:

Dubiose Spenden-Machenschaften von Querdenken & Klagepaten: Wo geht das Geld hin?

Fazit: Guter Start, da muss aber noch mehr kommen

Wird höchste Zeit, dass Hildmann seitens des Staates endlich seine Grenzen aufgezeigt bekommt. Die 13.000 € Prozesskosten waren ein guter Anfang, dürfen aber nicht das Ende des Liedes sein. Hetze gegen Juden, vor tausenden Anhänger:innen im digitalen Raum muss strafrechtliche Konsequenzen haben. Und unser Rechtsstaat muss zeigen, dass er sich von Unruhestiftern wie einem Attila Hildmann nicht auf der Nase herum tanzen lässt. Unser Staat muss Möchtegern-Demagogen das Handwerk legen, ansonsten sind die Ganzen #niewieder Bekundungen nach einem Jahr Halle nicht einmal den Hashtag wert.

Mehr zum Thema Hildmann – und danke für die Klicks, Attila! 

Hildmann ruft zum „Blitzkrieg“ gegen Volksverpetzer: Hetze gegen Fakten

Korrekturhinweis: In einer früheren Version hieß es, das Geld sei eine „Geldstrafe“, es handelt sich jedoch um die Prozesskosten. Artikelbild: Kay Nietfeld/dpa


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