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Fulda: AfD macht sich mit Anfrage zu FFF lächerlich

von | Sep 20, 2019 | Aktuelles, Bericht, Umwelt/Klima

Kontroverse in fulda

Die AfD im Kreistag in Fulda hat versucht, FridaysForFuture (FFF) zu diskreditieren, indem sie die Bewegung in die Nähe zu „Linksextremismus“ zu rücken versuchten, wie die Fuldaer Zeitung berichtet. Die rechtsextreme Partei, die absichtlich den menschengemachten Klimawandel anzweifelt, versucht die große Klimabewegung in ein schlechtes Licht zu rücken. In einem Antrag forderte sie den Kreistag auf, sich gegen die Demonstrationen von „Fridays for Future“ auszusprechen.

In ihrer Begründung gaben sie an, die teilnehmenden Schüler_innen würden durch Kontakte zu linken Gruppen gefährdet werden. „Zum Schutze der Kinder“ müsse eine Gefahr der „Radikalisierung“ verhindert werden. Die übrigen Fraktionen ließen sich aber auf dieses durchschaubare Manöver nicht ein. Im Gegenteil: Sie wehrten sich vehement gegen die Anschuldigungen der AfD. Und kritisierten wiederum die in großen Teilen rechtsextreme Partei.



CDU, SPD und Grüne schlagen zurück

Die CDU ließ sich auf diese fadenscheinigen Ausreden nicht ein. „Es ist gut, wenn sich Kinder und Jugendliche für Politik und politische Themen interessieren“, sagte Johannes Rothmund (CDU). Er ergänzte: „Ich mache mir keine Sorgen, dass Linksextreme diese Gruppe unterwandern könnten. Ich finde es eher bedenklich, wenn sich Parteien nicht von Rechtsextremismus abgrenzen oder ein Duktus verwendet wird, der an eine Zeit erinnert, die als lange überwunden geglaubt war.“ Er bekam Applaus dafür.

Auch die SPD und die Grünen widersprachen der AfD deutlich. Wir müssen ,Fridays for Future‘ mit allem unterstützen, was wir haben“, forderte Helmut Schönberger von den Grünen. SPD-Abgeordnete Birgit Kömpel habe erst einmal „ganz tief durchatmen“ müssen, als sie den Antrag gelesen habe. „Ich habe aber keine Sorge, dass Schüler aus dem Landkreis Fulda unterwandert werden könnten“, sagte sie zur Sache.

FridaysForFuture hat einen Grundkonsens, der explizit Gewalt und Eskalation verbietet. Lediglich ziviler Ungehorsam – wie das Schuleschwänzen – gehören zum Repertoire der Jugendbewegung. Der Verweis auf ominöse vermeintliche Linksextremisten, die die Klimabewegung „unterwandern“ könnten, ist lediglich der durchschaubare Versuch, einen breiten zivilgesellschaftlichen Protest mit Schmutz zu bewerfen.

Und dann ausgerechnet durch die AfD. Eine Partei, die fließende Übergänge zur auch gewalttätigen, terroristischen rechtsextremen Szene unterhält, teilweise bereits vom Verfassungschutz beobachtet wird. Und sogar von der Wissenschaft eigentlich unumstritten selbst als rechtsradikal eingestuft wird. Siehe diesen Artikel:

Wissenschaftlich bewiesen: Die AfD ist unumstritten rechtsradikal

Artikelbild: Paranamir, shutterstock.com