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Querdenken-Chef empört: Schenkungen gehen auf sein privates Konto, nicht Privatkonto

von | Dez 15, 2020 | Aktuelles, Bericht, Corona

Anwalt zerlegt Pseudo-„Richtigstellung“ von Querdenken

Dass Querdenken nicht nur Probleme mit der Wahrheit hat, sondern auch mit dem Grundgesetz, ist hinlänglich bekannt. Nicht nur basiert die ganze Bewegung der Pandemie-Leugner:innen neben Ärger über Corona-Maßnahmen fundamental auf absichtlichen Missverständnissen über die medizinischen und juristischen Tatsachen und ganz viel Desinformation, aufgrund ihren vielen Verbindungen zur rechtsextremen Szene und eigenen Ankündigungen, das Grundgesetz abzuschaffen, werden sie bereits vom Verfassungsschutz beobachtet.

„Querdenken“ jetzt offiziell Extremisten: Verfassungsschutz-Beobachtung begonnen

Doch „Querdenken“ und Co gehen mit noch so sachlicher und zutreffender Kritik um, wie sie mit allen Fakten umgehen, die ihnen nicht ins Weltbild passen: Sie werden verdreht, geleugnet oder mit Falschbehauptungen und Diffamierungen gekontert. Davon können wir bei Volksverpetzer auch ein Lied singen, wenn Pandemie-Leugner:innen uns mit Unterlassungserklärungen, Klagen und Lügen in der Öffentlichkeit an unserer Aufklärung über ihre Machenschaften hindern wollen.

Querdenken macht „Richtigstellung“ von FAZ-Artikel

In einem FAZ-Artikel (Link) wurde über die „Profiteure der Bewegung“ Querdenken berichtet.

Darin finden wir die inzwischen bekannten Tatsachen: Querdenken ist ein „lukratives Geschäft“. Entgegen der Selbstdarstellung als möglicherweise gemeinnützige politische Bewegung (diese ist bis heute, Mitte Dezember, erst „in Arbeit“) in Wahrheit eigentlich eher ein Gewerbe. Anwalt Jun hat vor einigen Tagen bereits gezeigt, dass Querdenken nicht gewerblich und professionell unversteuerte „Schenkungen“ einsammeln kann. Und auch wenn es offiziell bisher keinen Verein, keine Stiftung oder sonst etwas gibt, haben Querdenken-Chef Ballweg und Co wohl eine GbR gegründet und haften nicht nur mit Privatvermögen, sondern werden wohl noch alle „Schenkungen“ versteuern müssen. Mehr dazu:

Anwalt deckt auf: Querdenker haften persönlich & werden Steuern nachzahlen müssen

Ohnehin sind die Geldsammel-Methoden von „Querdenken“ äußerst dubios und intransparent: Teilweise geht eingenommenes Geld ins Ausland, teilweise auf private Konten von Ballweg. Aber dazu gleich mehr.

Dubiose Spenden-Machenschaften von Querdenken & Klagepaten: Wo geht das Geld hin?

Nun möchte sich Querdenken in einer aktuellen Pressemitteilung gegen den Artikel der FAZ wehren. Sie veröffentlichten eine „Richtigstellung“ und forderten, dass der Pressekodex gewahrt werden sollte. Das ist besonders kurios, denn hier zeigt sich, dass diejenigen, die angeblich so sehr für das Grundgesetz und die Meinungsfreiheit streiten, ein Problem damit haben, wenn andere ihre Meinungsfreiheit dazu nutzen, um Querdenken zu kritisieren und wahre Tatsachenbehauptungen aufstellen. Uns Volksverpetzer wollte man dafür bereits erfolglos abmahnen.

Anwalt erklärt Querdenken die Meinungsfreiheit

Es ist klar, dass es sich hier um den strategischen Versuch handelt, die unliebsame Berichterstattung in ein „Lügenpresse“-Licht zu rücken. Während man der FAZ unterstellt, falsche Tatsachenbehauptungen aufzustellen, beschwert man sich eigentlich nur, weil der Text zwar wahr, aber gemein zu ihnen ist. Anwalt Jun geht in seinem neuen Video alle beanstandeten Punkte durch und stellt fest, wie sehr Querdenken einen völlig legitimen Artikel verdreht und täuschen will.

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Da wird sich beispielsweise beschwert, dass es eine „bewusste Irreführung“ sei, wenn Attila Hildmann auf dem Titelbild gezeigt werde und das den Pressekodex verletze. Auch sei er „nie auf einer Bühne von Querdenken“ gewesen. Was Querdenken verschweigt: Dass Hildmann durchaus schon offiziell Reden für sie gehalten hat und auf Selfies mit anderen „Querdenker“ posiert. Aber ich nehme an, weil er da technisch gesehen nicht buchstäblich „auf einer Bühne“ stand, sondern nur eine Bühne bekommen hat, will man sich da rausreden. So dreist täuschen euch die Querdenker:

Klar gab es seitdem ein Auseinanderfallen, aber eben weil Querdenken keinerlei Organisationsstruktur hat und keine „Mitgliedschaften“ oder sonstiges geklärt hat, ist nicht eindeutig, wer jetzt „Querdenker“ ist oder nicht. Jun macht es selbst vor: In seinem Video erklärt er sich selbst zum „Querdenker“ und trägt ein entsprechendes Shirt. Damit hat er eigentlich nicht weniger legitimen Anspruch als Eckert oder Schiffmann, die man hier mit Attila Hildmann gemeinsam sieht.

Privates Konto, nicht privatKonto?

Und so geht es in einer Reihe weiter: Die Tatsache, dass die extrem hohen Summern der „Schenkungen“ auf ein Privatkonto von Herrn Ballweg gehen, sei „falsch und unwahr“. Es handelt sich nämlich nur ein privates Konto auf dem Namen von Ballweg. Ja, dass das semantisch kaum einen Unterschied macht zeigt die Verdrehungen, die diese Gruppierung stets vornimmt.

Später beschwert man sich nämlich über den Vorwurf, dass Querdenken ihre ganzen Finanzen nicht transparent macht und sie über alle konkreten Zahlen schweigen. Schließlich müsse Ballweg gar nicht seine Finanzen offenlegen, denn er kassiert die „Schenkungen“ ja schließlich „als Privatperson“.

Jep, ihr lest richtig. Aber es ist die Methode Querdenken: Man dreht und framed alles stets so, dass es einen in ein besseres Licht rücken soll. Das darf man machen, aber es verstößt nun mal nicht gegen den Pressekodex, wenn die FAZ legitime Meinungsäußerungen und wahre Tatsachenbehauptungen schreibt, nur weil sie Querdenken in ein schlechtes Licht rücken. Nicht alles ist eine „Lüge“, liebe Querdenker, nur weil es euch nicht passt. Nur weil ihr angeblich seit Juni eine Stiftung gründen wollt, heißt das nicht, dass ihr bisher nicht gewerblich jede Menge Spenden einnehmt und das Geld auf Privatkont-, äh private Konten fließt.

Anwalt Jun zerlegt die Pressemitteilung noch weiter und muss den Querdenkern die Grundrechte, insbesondere, was freie Meinungsäußerung eigentlich ist, ausführlich erklären. Was die FAZ schreibt, darf sie schreiben, auch wenn es den Querdenkern nicht gefällt.

Querdenken mit undurchsichtigen Finanzen und mit viel Verdrehungen

Während Querdenken also sich darüber beschwert, dass man wahre Dinge über sie berichtet, kämpfen sie angeblich für die Wahrung der Grundrechte. Aber anscheinend halt nur für die eigenen. Während man hunderttausende Euro gewerblich auf private Konten einnimmt, beschwert man sich darüber, dass es so dargestellt wird, als würde man gewerblich handeln, obwohl man seit Monaten ankündigt, eine Gemeinnützigkeit zu beantragen. Dass man dazu erst mal eine entsprechende Körperschaft gründen müsste, bleibt ungenannt. Den Forderungen nach der Transparenz ihrer Finanzen hingegen begegnet man damit, dass man sagt, Ballweg bekomme das Geld „als Privatperson“ und müsse niemandem darlegen, wie viel Geld das ist und was er damit macht. Kann man sich nicht ausdenken.

„Lügen“ und „Verleumden“ machen immer nur die anderen. Querdenken scheint ein profiterzielendes Gewerbe zu sein, das sehr darauf bedacht ist, seine PR-Darstellungen zu kontrollieren. Man verkauft sich nach außen hin als Kämpfer:in für die Grundrechte, während man unliebsame Berichterstattung mit Unterlassungserklärungen oder Vorwürfen der „Lüge“ überzieht. Querdenker:innen drehen sich alles stets so, dass es ihnen passt. Nicht nur bei den unzähligen Fake News über Corona, den Maßnahmen und Impfungen, die wir seit Monaten richtigstellen müssen. Sondern auch über sich selbst. Dass man dazu die Wahrheit sehr flexibel auslegt und eigentlich genau das macht, was man anderen vorwirft, sollte hier niemanden mehr überraschen.

Zum Thema:

„Querdenken“: Geheimtreffen, Holocaust-Relativierungen & Spendenskandal aufgeflogen

Artikelbild: Screenshot youtube.com


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