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Die Fakes eskalieren! Jetzt sind es schon 23 erfundene, tote Kinder durch Maske!

von | Okt 13, 2020 | Aktuelles, Analyse, Corona, Corona-Fake

Sie lügen dreist weiter und missbrauchen tote Kinder

Pandemie-Leugner haben keine Skrupel, tote Kinder zu instrumentalisieren, um ihren Wahn gegen Masken zu verbreiten. Sie verbreiten Gerüchte ohne jeden Beleg, um ihre Opposition gegen Masken zu rechtfertigen – um jeden Preis. Laut einem in der Fake-Szene beliebten Post sollen es jetzt gar 23 (!) an Masken verstorbene Kinder sein. Das ist völlig falsch, es gibt kein einzig nachweislich an einer Maske gestorbenes Kind. Die Fakten stören die Pandemie-Leugner jedoch nicht. Sie beharren weiter vehement an ihrem Weltbild.

Besonders Verschwörungslügner Bodo Schiffmann, der oft schon gefährliche Fake News über Corona zu verbreitet, die schon unzählige Male widerlegt wurden (QuelleQuelle) hat die Fake News der toten Kinder wegen Masken massiv angeheizt. Wir haben vor zwei Wochen bereits erklärt, dass es keinerlei Belege gab. Inzwischen gibt es noch mehr Belege dafür, dass die angeblich toten Kinder alle erfunden wurden.

Perfide: Warum Masken-Gegner plötzlich lauter tote Kinder erfinden

Zunächst wurde der Tod einer 13-jährigen auf dem Heimweg im Kreis Germersheim missbraucht. Sie kollabierte auf dem Heimweg von der Schule und verstarb später tragischerweise in einem Krankenhaus in Karlsruhe. Die Todesursache ist bis heute trotz einer ersten rechtsmedizinischen Untersuchung nicht eindeutig geklärt (Quelle). Bereits damals schlachteten Pandemie-Leugner und Rechtsextreme den Vorfall pervers aus: Sie behaupteten anstandslos, die 13-Jährige sei wegen einer Atemmaske gestorben. Das ist eine dreiste, völlig unbelegte Unterstellung. Dennoch war es ihnen egal.

Das „zweite“ Kind trug gar keine Maske!

Der Schwindel-Arzt Schiffmann erwähnte Anfang Oktober nun einen „zweiten“ Fall (Es gibt keinen „ersten“!) eines angeblich „an einer Maske“ verstorbenen Kindes. Seine leichtgläubigen Anhänger:innen glaubten den Fall sofort und teilten ihn tausendfach, auch wenn er jeglichen Beweis oder gar Hinweis schuldig blieb, um welchen Fall es sind handelte. Nachfragen bei den Behörden seinerzeit zeigten, dass so ein Fall völlig unbekannt war (Quelle). Später fanden die Pandemie-Leugner heraus, dass es sich um einen jungen namens Melvin aus Wiesmoor handeln sollte. Wieder völlig ohne Beleg missbrauchten sie seinen Tod. Sie begriffen einfach nicht, dass eine Todesanzeige kein Beweis für die erfundene Todesursache ist.

Erfundene, tote Kinder: „Zweites“ Kind trug KEINE Maske + Schiffmann rudert zurück

Auch ein „drittes“ Kind hat Schiffmann erfunden. Der angeblich „dritte“ Fall soll ein Fall aus Schweinfurt sein. Doch laut Polizei scheint der Fall sogar komplett erfunden zu sein:

https://www.facebook.com/PolizeiUnterfranken/photos/a.1024028657651136/3440584365995541/?type=3

Auch ein „vierter“ Fall aus Wiesbaden ist völlig unbekannt. Auf unsere Nachfrage erklärten die Behörden: Das sei “Fake und absoluter Schwachsinn”. Doch Schiffmann, der anscheinend immer weiter in eine gefährliche Wahnwelt abrutscht, zur Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten aufruft und „Faschisten in der Regierung“ fantasiert (mehr dazu) und die Mondlandung für Fake hält, wie er zu SPIEGEL sagte, hat wohl mehr Interesse daran, die Fake-Narrative seiner Anhänger:innen zu bedienen. In einem Video lacht er gemeinsam mit anderen Verschwörungsideologen, wie man die Lügen weiter streuen kann (Quelle).

10 weitere Kinder aus Wien – auch Fake

Wie die Pandemie-Leugner inzwischen auf 23 kommen, ist ein Rätsel. Möglicherweise zählen sie die zehn Kinder aus Wien mit dazu. Diese sind aber auch laut Fake News nicht verstorben, sondern hätten nur eine „Lungenpilzinfektion“ wegen dem Tragen der Maske. Außerdem ist es Wien, das liegt nicht in Deutschland. Aber deren Lügen müssen ohnehin keinen Sinn ergeben. Wie die Kolleg:innen von Mimikama schon gecheckt haben, soll eine Ärztin aus Wien von zehn Kindern im Spital mit „schweren Folgen“ vom Tragen der Masken gewarnt haben.

Auf Nachfrage der dpa in den Kinderambulanzen der Wiener Krankenhäuser erhielt sie die Auskunft, dass „keine stationären Aufnahmen von Kindern mit Lungenpilzinfektionen, die durch das Tragen eines MNS hervorgerufen wären“ verzeichnet wurden. Es ist einfach gar kein derartiger Fall bekannt. Es ist – wie alle diese Geschichten – frei erfundene Gerüchte, die Maskengegner brauchen, um ihre irrationale Ablehnung zu rechtfertigen. Und weil die Märchen so gut ankommen, werden immer neue gestreut.

Und jetzt schon 23… sagt Stefan aus Facebook

Wie die DieInsider berichten, sind aus den circa 14 erfundenen Kindern inzwischen sogar „mehr als 23“ geworden. Es ist bisher unklar, ob die Zahl völlig frei erfunden ist, oder ob der Post-Ersteller die ganzen Fake News addiert hat (und einige Fälle vielleicht sogar doppelt). In jedem Fall ist klar: Es gibt noch keinen einzigen bestätigten Fall eines Kindes, das an einer Schutzmaske verstorben sei, geschweige denn 23. Daran ändert nicht vehementes Ignorieren der Belege. Oder Anschreien und Drohen derjenigen, die das feststellen (mehr dazu).

Man beachte die absurden Reaktionen der Kommentierenden. Sie glauben diesen Post eines willkürlichen Typen auf Facebook, dessen Quelle „seine Ärztin“ sein soll, kaum mit Rückfragen. Und wer das nicht glaubt, wird gleich zum Merkel-Jünger erklärt und soll sich umbringen. Ja, so brutal und radikal sind diese Ideologen. Sie erfinden die Geschichten einfach weiter: Jetzt sollen die erfundenen 23 Kinder auch nur die „offizielle“ Zahl sein. Aber die offizielle Zahl ist Null! Man hört nichts in dem Medien, weil es frei erfunden ist! Sie glauben eher, dass dieser Stefan die absolute Wahrheit spricht und die gesamte Presse gekauft und gleichgeschaltet ist, als dass Stefan sich hier was ausgedacht hat.

Sie wundern sich, warum die Eltern nicht an die Öffentlichkeit gehen. Was ist wahrscheinlicher? Dass alle Eltern ihre Kinder egal sind oder zum Schweigen gebracht werden. Oder dass es sie einfach nicht gibt? Im Gegenteil, im Falle von einem der Kinder, dessen Tod missbraucht wird, bitten die Eltern darum, dass man nicht so herzlos den tragischen Tod ihres Kindes missbrauchen soll und Lügengeschichten erfinden. Die angeblichen Besorgten trampeln auf den Gräbern toter Kinder und halten sich dabei auch noch für Helden. Absurd.

MAsken sind für Kinder in der Regel völlig unbedenklich!

Es gibt keinen einzigen Beweis für die Gefährlichkeit von Masken für Kinder, geschweige denn für 23 (!) tote Kinder oder mehr. Und nein, Facebook-Posts und Schwindel-Ärzte, die regelmäßig beim Lügen erwischt werden, sind keine zuverlässigen Quellen. Erst Recht wenn die Eltern und die Behörden den Lügen widersprechen. Der Kinderschutzbund wehrt sich auch gegen die Lügen: „Wir sind erschüttert darüber, dass es in unserem Land eine Gruppe von Menschen gibt, die den Tod von Kindern für ihre eigenen politischen Zwecke instrumentalisiert. Diese Menschen haben vieles, aber ganz sicher nicht das Wohl der Kinder im Sinn.“

Artikelbild: Volksverpetzer / Screenshots DieInsider


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