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Gleiche Inzidenz, weniger auf Intensiv: Dänemark beweist die Impf-Wirksamkeit

von | Dez 2, 2021 | Analyse

Dänemark beweist die Wirksamkeit von Impfungen

Impfungen wirken und sind sicher. Das sind unumstößliche Fakten, die tausendfach bewiesen sind. Wenn es in Kommentarspalten oder von Desinformationsverbreiter:innen ein anderer Eindruck vermittelt wird, dann stets durch Täuschung und Manipulation. Die gesamte aktzuelle Propaganda der Impfgegnerschaft basiert darauf, täglich einzelne Zahlen und Daten aus dem Kontext zu reißen, um falsche Eindrücke zu erzeugen. Die Behauptungen widersprechen sich teilweise direkt selbst, aber da jede Meldung für sich genommen einen falschen Eindruck erweckt und die Menschen, die darauf hereinfallen aus ideologischen Gründen das nicht hinterfragen, hängen sie diesem irrationalen Irrglauben an. Impfgegner:innen rufen zur Zeit  gerne das Beispiel „Dänemark“, wenn es darum geht die Wirksamkeit von Impfungen in Frage zu stellen.

Das ist wieder eine von vielen unzähligen aus dem Kontext gerissenen Zahlen, die zu Schlagworten degenerieren, um ihre irrationale Ideologie zu verteidigen. Das Pseudo-Argument geht so: Dänemark würde zeigen, dass eine hohe Impfquote keine hohen Inzidenzen verhindere. Es wird so getan, als würde man daraus schlussfolgern können, dass Impfungen sinnlos seien. Mit dieser unsinnigen Argumentation soll die Wirksamkeit von Impfungen generell auf platte Weise schlecht geredet werden. Dabei verhält es sich wie so oft genau umgekehrt: Anhand der aktuellen Zahlen lässt sich offensichtlich ablesen, dass die Impfungen wirken.

Ähnliche Argumentationen kommen von Impfgegnern zu Gibraltar, auch hier wird argumentiert, dass die Inzidenzen hoch sind, obwohl die Impfquote soweit fortgeschritten ist. Doch nicht nur stimmen die postulierten Zahlen nicht, die hohe Impfquote sorgt dafür, dass niemand auf der Intensivstation landete – und an den Infektionen waren überproportional Ungeimpfte beteiligt. Eben weil die Impfung ja wirkt.

Sorry Impfgegner: Gibraltar zeigt in Wahrheit, wie gut die Impfung wirkt

Beispiel Dänemark zeigt, dass Impfungen wirken

Zunächst zur Impfquote in Dänemark: Dort sind tatsächlich knapp 10 Prozentpunkte mehr in der Bevölkerung vollständig geimpft als in Deutschland (Quelle):

Zu den Zahlen gab es in der Vergangenheit einiges an Verwirrung, die ECDC hatte nach Volksverpetzer-Anfrage ihre Daten korrigieren müssen:

ECDC korrigiert Impfquoten nach Volksverpetzer-Anfrage: Auch unsere Berichte betroffen

Trotz dieser höheren Impfquote hatte Dänemark in den letzten Wochen tatsächlich einen ähnlich starken Anstieg neuer Corona-Fälle wie Deutschland, wie man hier sehen kann:

Doch weil der Unterschied bei der Impfung zwischen Deutschland und Dänemark aktuell etwa 10 Prozentpunkte beträgt und die Impfung eben weiterhin wie überall sonst auch gegen schwere Verläufe schützt, haben die ähnlich hohen Fallzahlen eine andere Auswirkung auf die Intensivstationen. Dort ist die relative Anzahl an Infektionen gleich, aber davon landen viel weniger auf den Intensivstationen. Weil genau das die Impfung bewirkt. Das verschweigen die Impfgegner:innen.

Und auch die Sterbefälle sind in Deutschland deutlich höher als in Dänemark. Hätten wir eine ähnlich hohe Impfquote wie Dänemark, wären die Kliniken nicht so überlastet wie jetzt.

Nicht nur das: Die Testquote in Dänemark ist auch viel höher, und damit die Dunkelziffer kleiner (Quelle). Das könnte bedeuten, dass die Fallzahlen in Deutschland möglicherweise höher sind als bekannt – womit Deutschland letztlich auch eine versteckte, höhere Inzidenz haben könnte. Womit auch das Impfgegner-Argument völlig hinfällig wird.

„Dänemark“ ist also kein Beispiel gegen die Impfung, sondern ein zeigt eindeutig ihren Nutzen.

Bei quasi derzeit jeder Fake News aus der Impfgegner-Bewegung handelt es sich um Zahlen, die den Kontext vertuschen und das Gesamtbild. Man versucht Zahlen so zu verzerren, damit sie ihren Dogmen entsprechen. Aber dabei handelt es sich immer um Täuschung. Täuschungen, die teilweise zuvor gemachten Behauptungen widersprechen. Doch es geht nicht um ein zusammenhängendes Weltbild, sondern um immer den Eindruck zu erwecken, man hätte rationale Argumente. Fakt ist aber:

  • Geimpfte sterben sogar seltener als Ungeimpfte an Nicht-Covid-Gründen (Studie, mehr dazu).
  • Myokarditis ist bei Covid-19-Infektion bei jungen Menschen etwa 6-mal wahrscheinlicher als bei mRNA Impfung (Quelle).
  • Geimpfte Frauen sind genauso fruchtbar wie ungeimpfte (Quelle).
  • Der Impfstoff wirkt enorm stark gegen Infektion und schweren Verlauf (Quelle, Quelle).
  • Auch wenn Geimpfte das Virus weitergeben können, wird dieses Risiko laut RKI vermindert (Quelle).
  • Impfungen dämmen demnach die Pandemie ein (Quelle).
  • Auch wenn es zu Impfdurchbrüchen – also Erkrankungen trotz Impfung – kommt (Quelle), verlaufen diese in der Regel milder (Quelle) und Ungeimpfte landen etwa 9 mal häufiger auf der Intensivstation (mehr dazu).

Artikelbild: Dean Drobot

Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.