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Die Wahrheit hinter dem ersten CDU-Umweltminister & was die AfD damit zu tun hat

von | Jun 11, 2019 | Aktuelles, Gastkommentar, Politik

Mit Verlaub, liebe CDU:

Die über 30 Jahre zurückliegende Installation dieses Typen als margeritenumkränzte, ökologische Heldentat zu verkaufen, ist schon frech.

Aber vielleicht hat der Bastler der hübschen Social-Media-Grafik zu der Zeit ja noch gar nicht gelebt und weiß mit dem Namen „Walter Wallmann“ nichts anzufangen.

Für den Fall helfe ich gerne weiter:

Walter Wallmann gehörte als Student einer rechtsradikalen Burschenschaft an, aus der heute noch die AfD ihre Mitarbeiter rekrutiert. Und er war tatsächlich der erste „Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“. Das aber nur für wenige Monate, denn 1987 ergab sich für ihn die Chance, Ministerpräsident von Hessen zu werden.

Und dort bewies er sogleich, dass Reaktorsicherheit nicht gerade zu seinen primären Sorgen gehörte. Im Kernkraftwerk Biblis hatte es einen ernstzunehmenden Störfall gegeben, der vom Betreiber RWE und Wallmanns Behörden lange und mit geradezu krimineller Energie vertuscht wurde. Wallmann waren anscheinend andere Dinge wichtiger. Zum Beispiel die Gartenarbeiten an seinem Privathaus, die er sich von der Staatskasse finanzieren ließ.



Ratet mal, wer Wallmans Büroleiter war…

Wallmanns langjähriger Büroleiter und Kanzleichef war übrigens *trommelwirbel*: Alexander Gauland. Ja, der jetzige Partei- und Fraktionsvorsitzende der AfD.

Wallmann und Gauland müssen ein tolles Team abgegeben haben: So haben sie versucht, einen Kirchenfachmann abzusägen und dort einen völkisch-rechtsextremen Wallmann-Kumpel zu installieren. Alexander Gauland leistete dafür sogar einen Meineid, kam damit aber davon. (Der Schriftsteller Martin Walser hat die Affäre später in seinem Schlüsselroman „Finks Krieg“ verarbeitet.)

Ganz zum Schluss ein Tipp an die PR-Leute der CDU: Wir wissen, dass Euch angesichts der immer stärker werdenden Grünen kräftig die Düse geht und Ihr krampfhaft nach so etwas wie einem grünen Profil sucht.

Dagegen spricht ja auch nichts, ganz im Gegenteil. Aber spielt nicht falsch. Die Leute sind es satt, dauernd hinters Licht geführt oder mit Lippenbekenntnissen abgespeist zu werden.

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Text: Lorenz Meyer (Hier) Artikelbild: Screenshot twitter.com/ Andrei Korzhyts, shutterstock.com