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Spart doch lieber am Programm, bevor ihr die GEZ erhöht!

von | Apr 14, 2018 | Aktuelles

Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm behauptet nach wie vor, den Öffentlich-rechtlichen stünden bald vor leeren Kassen, wenn der Rundfunkbeitrag 2020 nicht erhöht werde. „Es würden kurzfristig drei Milliarden Euro fehlen, die wir im Wesentlichen im Programm einsparen müssten“, drohte er in einem Interview.

Ich halte öffentlich-rechtlichen Rundfunk für Nachrichten und Bildungsauftrag für sehr wichtig, habe mit Herrn Wilhelms Darstellung aber folgende Probleme:

1. Die Öffentlich-rechtlichen bieten schon lange deutlich mehr an als Bildung und Information. Mit Unsummen werden die Gehälter von Fußball- und Schlager-Millionären querfinanziert und Unterhaltungssendungen produziert, die im internationalen Vergleich maximal mäßig sind.

2. Die BBC macht mit 4,2 Milliarden Euro Programm für 65 Millionen Menschen (64 Euro pro Bürger), die öffentlich-rechtlichen brauchen 8,2 Milliarden Euro für 82,5 Millionen Menschen (99 Euro pro Bürger). Die BBC produziert damit sensationelle Formate und ist darüberhinaus werbefrei. Bei der ARD gibt es dagegen zum Großteil lahme Produktionen, die dann auch noch mit verblödender Werbung unterbrochen werden.

3. Die neun Intendanten der Landesrundfunkanstalten verdienen jeder mindestens 237.000 Euro im Jahr, vier von ihnen sogar deutlich über 300.000 Euro im Jahr. Tom Buhrow liegt mit 399.000 Euro an der Spitze, das sind sagenhafte 33.250 Euro im Monat. Man müsste vielleicht doch nicht zwingend am Programm sparen.

Aber selbst wenn: Ja, spart mal im Programm ein, wenn Ihr das mit 8,2 Milliarden Euro sonst nicht hinbekommt. Ich diskutiere jeden Tag mit Menschen, die Euch als Lügenpresse bezeichnen und solche Zahlen machen das nicht gerade leichter.

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Der Graslutscher (Jan Hegenberg), Gastautor bei Volksverpetzer Texte vom Graslutscher findet ihr auf seiner Homepage und auf Facebook.

Artikelbild: pixabay.com, CC0