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„Verstümmelt, verbrannt, vergewaltigt“: So missbraucht die AfD einen süßen Hund!

von | Feb 27, 2019 | Aktuelles, Analyse, Glosse

AfD missbraucht hund…

… für Propagandazwecke. Am Sonntag hat die AfD wieder zu dem zurückgefunden, was sie am besten kann: Mit Fake News gegen Flüchtlinge hetzen. Mit dem Stock-Foto eines süßen Hundes titulierte sie großspurig: „Verstümmelt, verbrannt, vergewaltigt: Hunde verenden für radikalen Islam!“ Was ist passiert? Eigentlich gar nichts. Es wurde kein Hund verstümmelt, verbrannt oder vergewaltigt (bitte was?). Und erst Recht nicht.. FÜR den Islam? Hä? Wie??

Screenshot facebook.com

Die AfD muss ganz schön verzweifelt sein. Ihr altbewährtes Feindbild ist langweilig geworden. Und es passiert wohl ganz offensichtlich nichts mehr, was sie politisch ausschlachten kann. Im Gegenteil, Prüffall, innerer Streit und sinkende Umfragewerte sind alles andere als gute Schlagzeilen. Deswegen versucht es die AfD noch billiger, als man es von ihr gewohnt ist.



Aber dieser süße hund!!

Blabla „muslimische Masseneinwanderung“ blablabla. Jetzt wollen die Muslime uns auch noch die Hunde wegnehmen! Die AfD schafft es, auch alles mit Migration in Verbindung zu bringen. Arbeitslosigkeit, Arbeitsmangel, Erektionsstörungen… jetzt wohl auch Tierquälerei. Im Text erwähnt die AfD einen Fall: Ein Syrer, der in Straubing einen Hund aus dem dritten Stock warf. Aber:

  1. Hat das nichts mit dem Islam zu tun (Wie auch??).
  2. Hat das nichts mit „Verstümmelung“, „Verbrennung“ oder „Vergewaltigung“ zu tun.
  3. Ist das schon ein ganzes Jahr her!!

Screenshot facebook.com, Quelle

Ja, die AfD ist so verzweifelt, sie gräbt eine ein Jahr alte Geschichte wieder aus, schmückt sie mit besonders bedrohlich klingenden Anschuldigungen aus, yadda yadda Islam, plus süßes Hundefoto – Zack! – fertig ist der virale Post. Und er war auch super erfolgreich, tausende Male wurde er geteilt. „Müssen wir nach unseren Frauen jetzt auch zunehmend Angst um unsere Vierbeiner haben?“ schreibt die AfD. Alter. Die lesenden Damen dürften sich freuen, dass sie in den Augen der AfD den Status eines Haustiers inne haben. Aber hey, wenigstens ein geliebtes Haustier.

Es ist so simpel, fast schon so hirnlos plakativ, aber ihre Fanbase schluckt es bereitwillig. Hund, Islam, AAAAH. Alles, was ein viraler Post braucht. Schutzsuchende müssen echt solche Vorbildsmitbürger sein, wenn die AfD sich nicht anders zu helfen weiß, als alte Meldungen aus der Mottenkiste zu holen und so einen Quark zu produzieren. Aus einem „syrischen Tierhasser“ wird kurzerhand der „muslimische Einwanderer“, der… es auf unsere Hunde abgesehen hat? Ja, weil das auch Sinn macht.

Billigste Propaganda

Und wir müssen nicht zum tausendsten Mal durchgehen, dass die AfD lauter Blödsinn erzählt und alles so verdreht, wie ihr es passt. Das weiß bereits jeder. Und wer solche Posts der AfD immer noch teilt möchte das halt glauben. Oder ist ein Bot. Meistens letzteres. Watson hat dazu übrigens festgestellt, dass im Jahr davor auch bereits ein Hund von einer Fensterbank in Straubing fiel. Allerdings das wohl eher versehentlich, auch wenn die Hundehalterin wegen Vorstrafen verurteilt wurde. Aber wohl uninteressant für die AfD, denn die Täterin war leider Deutsche.

Also, wer sein Hunde-Stockfoto vor wütenden hundewerfenden Meuten bewahren will, der sollte jetzt ganz schnell AfD wählen. Denn Tierliebe und Fremdenfeindlichkeit sind quasi die Sandalen mit Socken für die Stammtischaufregung des Deutschen. Und da möchte die AfD natürlich wieder mit am Tisch sitzen. Aber Vorsicht: Diese Tierliebe hört schon beim nächsten Verwandten des Hundes auf. Denn den Wolf möchte die AfD abschießen lassen (Quelle). Weil der auch nach Deutschland eingewandert ist, nehme ich an.

Artikelbild: pixabay.com, CC0