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Seehofer freute sich gestern über 69 Abschiebungen. Heute leben nur noch 68 davon

von | Jul 11, 2018 | Aktuelles

An seinem 69. Geburtstag freute sich Innenminister Seehofer über ebenso viele Abschiebungen nach Afghanistan.

Jamal Nasser Mahmoudi ist 23 geworden. Seit er 15 war hatte er in Deutschland gelebt. Letzte Woche hat er sich aus Verzweiflung das Leben genommen. Zuvor war er mit 68 anderen aus Deutschland abgeschoben worden. Der Fall erregte öffentliches Aufsehen, als sich Innenminister gestern auf einer Pressekonferenz über den Zufall amüsierte, dass diese Meldung genau an seinem 69. Geburtstag verkündet wurde. Was viel Kritik und Unverständnis zur Folge hatte.

Wie Pro Asyl zeigt, ist Afghanistan entgegen der Behauptungen der Bundesregierungen nicht sicher: „Die Asylsuchenden schildern Repressionen und Bedrohungen – vor allem durch die Taliban. Sie berichten von Zwangsrekrutierungen, Entführungen, Todesdrohungen und der Ermordung von Familienmitgliedern. Die Angst vor Anschlägen ist allgegenwärtig.“

Abschiebungen töten

Mahmoudi wird wohl keinen Ausweg gesehen haben, wie eigentlich immer, wenn man sich das Leben nimmt. Diese Tragödie hätte verhindert werden können, wenn die Bundesregierung nicht im Versuch, den politischen rechtsextremen Rand zu besänftigen, um jeden Preis Abschiebungen durchführen würde. Die Freude des Innenministers wirkt in diesem Kontext äußerst zynisch. Währenddessen geht auch das Sterben im Mittelmeer weiter.

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