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So verzweifelt versuchen Rechte, die #unteilbar-Demo schlecht zu reden

von | Okt 17, 2018 | Schwer verpetzt

Wo die Mehrheit ist, ist eindeutig.

#unteilbar hatte 242.000, #miahamssatt in Bayern 18.000. #jetztGilts gegen das bayerische PAG hatte 40.000. #wellcomeunited 30.000, bei #wirsindmehr waren es 65.000. Die Demos der Seebruecke hatte 16.000, #ausgehetzt am 3.10. 50.000. #noPAG 20.000 und #AfDwegbassen in Berlin 70.000. Die größte AfD-Demo, gemeinsam mit Pegida und Pro Chemnitz war wohl die in Chemnitz mit 8000 Menschen. Und die hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Man erinnere sich an Journalisten oder „nicht deutsch aussehende“ Personen, die attackiert wurden, Hitlergrüße, 18 Verletzte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Dass Rechtsextremisten in Chemnitz waren, ist so offensichtlich, wir müssen nicht einmal darüber diskutieren. Die mutmaßlichen Terroristen, die Anschläge planten, waren auch vor Ort. Die AfD marschierte mit der vom Verfassungsschutz beobachteten „Identitären Bewegung“ und dem „Dritten Weg“.



Der verzweifelte Kampf der Rechten um die Mehrheit

Und was war bei #unteilbar? Es gibt Berichte, dass „Mitglieder der Antifa“ einer Person eine Deutschlandfahne aus den Händen gerissen hätten. Auch eine Gruppe der FDP-Jugend sei von einem Mann bedrängt worden, wobei die JuLis klarstellten, dass die überwiegende Mehrheit friedlich war und andere Teilnehmer zu Hilfe kamen. Beides selbstverständlich verwerfliche Aktionen. Aber halt auch lächerliche Einzelfälle auf einer Demo von einer Viertelmillionen Menschen.

Doch der schlimmste Vorwurf: Antisemitismus. Zwei Redebeiträge äußerten beinhalteten antisemitisches Gedankengut. Doch diese Beiträge hielt man nicht auf offiziellen Bühnen des Bündnissen. Die Veranstalter distanzieren sich deutlich von diesen Reden, die „den gemeinsamen Boden unseres Konsenses“ verlassen.

Also, ein paar Israelhasser waren auch auf der Demo. Und damit keine Missverständnisse entstehen: Das geht gar nicht und ist 100% zu verurteilen. Auch die Teilnahme der linksextremen MLPD ist in diesem Kontext mindestens fragwürdig (auch wenn diese sich auch gegen Antisemitismus ausgesprochen hat). Aber es ist halt auch was anderes als eskalierende Gewalt, Angriffe auf PolizistInnen, JournalistInnen und „nicht deutsch aussehende“ Personen. Was wiederum von Rechten in Chemnitz geleugnet wird, trotz Beweisen:

Unglaublich, wie dreist die AfD zu Chemnitz lügt

Die Rechten ziehen es zum „großen Skandal“ auf:

Ein Blick in die rechtsextreme Filterblase der rechten Fake-Medien zeigt: Das wird jetzt zum großen Skandal hochstilisiert. Gauland bezeichnet die friedliche Demo als „extremistisch und antisemitisch“. Das Chaos in Chemnitz bezeichnet er allerdings als eine „Handvoll Extremisten“. Bei so viel Realitätsverzerrung muss man sich verzweifelt an den Kopf fassen. Die AfD macht oben zu unten – Und ihre AnhängerInnen glauben es willfährig.

Rechtsextremismus: AfD-Wähler leben in ihrer eigenen Welt

Es ist ein Zeichen purer Verzweiflung. Eine Viertelmillionen Menschen, die absolut friedlich gegen Hass und Hetze auf die Straße gehen darf in der AfD-Welt aus Angst und Opferhaltung nicht existieren. Deshalb wird in der rechten Lügenpresse alles diskreditiert, aufgeputscht und gelogen, wie es nur möglich ist.

Über rechte Behauptungen, dass es in Wahrheit viel weniger waren oder dass man Vorfälle „vertuscht“ hätte, brauchen wir gar nicht erst zu reden. Das funktioniert seit Jahren erfolgreich in Social Media. Auch wieder die alte Leier, dass man die Demo-TeilnehmerInnen bezahlt hätte! Abgesehen davon, dass das bei einer Viertelmillionen verdammt teuer geworden wäre: Die einzig belegte, bezahlte Demo-Teilnahme gab es bei der AfD:

Kein Fake! AfD bezahlt Geld für Demo-Teilnahme!

Der Erfolg der Rechtsextremen hält sich in Grenzen

Doch wie wir bei der Wahl in Bayern gesehen haben: Der Erfolg der Rechtsextremen hält sich in Grenzen. Mit gerade mal 10% blieben sie weiter hinter ihren Erwartungen zurück. Das Potential an ProtestwählerInnen und Menschen, die auf die bürgerliche Scharade hereinfallen, ist bald erschöpft. Auch wegen den unzähligen Großdemos wie #unteilbar. Wenn das demokratische Spektrum, das ebenfalls eine Veränderung will, so viel mehr Menschen auf die Straße bringt: Wo bleibt endlich die Reaktion der Politik?

8 Dinge, die die Regierung tun könnte, um die AfD zu besiegen

Artikelbild: Leonhard LenzCC0 1.0