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AfD liked Pornos: Was die AfD aus ihren Sex-Fehltritten lernen könnte

von | Jul 23, 2019 | Aktuelles, Social Media

Wenn die AfD Pornos liked

Der offizielle Twitter-Account der AfD-Fraktion Hamburg hat einen Amazon-Link für einen erotischen Roman mit „Gefällt mir“ versehen. Anfang des Monats hat Kontraste entdeckt, dass dem Account des AfD-Bundestagsabgeordneten Petry Bystron ein Twitter-Porno gefällt. Relevant, wenn die AfD Pornos liked? Nicht wirklich. Kritisierenswert? Keineswegs. Es ist höchstens peinlich, wenn es so wirkt, als hätte jemand seine persönliche Interaktion versehentlich mit seinem politischen Account gemacht.

Petr Bystron hat sich damit erklärt, dass sein Account „gehackt“ worden sei und dass sie den Like entfernt hätten. Doch drei Wochen später ist er immer noch da. Warum ein Hacker so eine Chance nutzt, nur um ein einziges Porno-Video zu liken klingt zwar etwas merkwürdig, aber meine Güte. Ist halt etwas peinlich. Aber so etwas kann jedem passieren. Wir sind alle Menschen und was wir hinter verschlossenen Türen (oder im Inkognito-Modus) machen ist Privatsache. Da gibt es tausend Dinge, die man vorher an der AfD kritisieren sollte. Und das ist auch schon der Knackpunkt.



Die diskriminierende SExpolitik der AFD

Diese Lektion sollten sich einige derjenigen zu Herzen nehmen, die solche Vorfälle für Häme gegen die AfD nutzen. Egal ob es Porno-Bilder in einem Gruppenchat waren (Quelle) oder ein geleaktes Sex-Video eines AfD-Politikers (Quelle). Das ist billig und auch unwichtig. Aber die AfD sollte diesen Lektion dringend auch selbst lernen. Wem was im Bett gefällt ist Privatsache und keiner hat sich da einzumischen. Denn die AfD ist es, die den Grünen oder der SPD „skurrile Fetische“ unterstellt, wenn diese Pornofilme mit positivem Frauenbild unterstützen möchte (Quelle).

Die von Homosexualität als „Gift“ und „Gewalt“ spricht (von Storch), die Menschen verbieten möchte, sich gegenseitig zu heiraten, wenn sie das gleiche Geschlecht haben. Die vom „perversen Zeitgeist“ spricht und die „Natürlichkeit der Sexualität“ (Höcke) entgegensetzen möchte. Die Homosexuelle ins Gefängnis werfen will und sie als „Fehler der Natur“ und „degeneriert“ bezeichnet (Liste an Vorfällen). Die bestimmen will, welche Sexualität „richtig“ oder „falsch“ ist.

Die Partei, die in Sachsen Gleichstellungsbeauftrage abschaffen will oder implizit nur Mütter bei der Kinderbetreuung unterstützen möchte (Mehr dazu), das Recht auf Abtreibung und Scheidung angreift und den „Erhalt des Staatsvolkes als Staatsziel ins Grundgesetz“ aufnehmen möchte (Mehr dazu)? Für die Frauen nicht in der Politik und im Berufsleben stehen sollen, sondern vor allem Kinder kriegen sollen.

Diese AfD, die sich ständig und immer in das Sexleben aller Menschen einmischen will und vorschreiben will, wie man zu lieben hat, die sollte diese Lektion vielleicht auch lernen. Und nicht mit „Gendergaga“- Blabla daherkommen, wenn es um die sexuelle Selbstbestimmung von anderen geht. Denn sie will doch auch in Ruhe ihre Twitter-Pornos angucken dürfen.

Artikelbild: pixabay.com, CC0, Screenshots twitter.com