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So fertigt Wagenknecht (LINKE) Chrupalla (AfD) ab – der erwidert nichts

von | Jun 8, 2021 | Aktuelles

Sahra Wagenknecht vs. Tino Chrupalla

In der ARD Talk Show „Anne Will“ zur Analyse der Wahl in Sachsen-Anhalt waren unter anderem die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht und AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla zu Gast. Besonders viel Aufmerksamkeit erlangte, dass die innerhalb der Linken Partei umstrittene Wagenknecht ihre Gelegenheit in der Sendung nutzte, um ordentlich gegen Chrupalla und die rechtsextreme AfD in Sachsen-Anhalt auszuteilen. Hier der relevante Videoausschnitt:

Nach Attacke von Wagenknecht bleibt Chrupalla einfach nur stumm

Im Kontext des Rechtsextremismus der AfD erklärte sie, dass die AfD gezielt Neonazis als ihr Klientel sehe, nicht nur zufällig welche in ihren Reihen habe. „Ihr Spitzenkandidat hat sich in einer Facebook-Gruppe wohlgefühlt, die es witzig fand, das Bild des von den Nazis ermordeten Mädchens Anne Frank auf eine Pizzaschachtel zu montieren und darunter zu schreiben: ofenfrisch“, schleudert Wagenknecht Chrupalla entgegen. Sie bezieht sich damit auf eine Kontroverse, mit der AfD-Spitzenkandidat Oliver Kirchner aus Sachsen-Anhalt schon im Jahr 2017 heftigst konfrontiert wurde (Quelle, Quelle).

Die Facebook-Gruppe, die Wagenknecht meint, nannte sich „Die Patrioten“. Im November 2017 postete ein Mitglied in der geschlossenen Gruppe die von Wagenknecht beschriebene Fotomontage: das Bild Anne Franks auf einer Pizzaschachtel, versehen mit der Aufschrift: „Die Ofenfrische, locker und knusprig zugleich“ und „Neu, feurig scharf“. In dieser Facebook-Gruppe ist Oliver Kirchner, Spitzenkandidat der AfD in Sachsen-Anhalt, aktives Mitglied gewesen. Neben vielen weiteren AfD-Mandatsträger:innen. Und anderen NPD-Leuten und Neonazis. Die Gesellschaft, die die AfD also offensichtlich pflegt (Quelle).

„Das finde ich so widerwärtig. Das finde ich so ekelhaft“, sagte Wagenknecht in Richtung Kirchner dazu. „Ich finde auch zu Sachsen-Anhalt muss man schon deutlich sagen, das ist nun wirklich ein Landesverband, wo in extremer Weise die Neonazi-Szene präsent ist“, begann die Politikerin der Linken. Laut Wagenknecht solle die AfD aufhören, sich als konservativ-bürgerliche Partei zu verkaufen, weil das einfach nicht stimme. Da hat Frau Wagenknecht völlig recht. Chrupalla kann auf diese Worte keine Antwort geben.

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Chrupalla kann und will sich nicht von Rechtsextremisten distanzieren

Aber auch bei anderen Gelegenheiten wird über die offene rechtsextreme Haltung von Kirchner geschwiegen, hier nochmals von Chrupalla, während eben jener Kirchner bei einer Pressekonferenz neben ihm sitzt. Journalist Tilo Jung fragte, ob die AfD in Sachsen-Anhalt rechtsextrem sei, die beiden verneinten und möchten es lediglich als Missverständnis durch einen Rechtsstreit mit dem Verfassungsschutz darstellen. Dabei ist Kirchner als Unterzeichner der „Erfurter Resolution“ zum Höcke-Flügel zu zählen, der vom Verfassungsschutz bereits vor über einem Jahr als „erwiesen rechtsextremistisch“ eingestuft wurde (Quelle, Quelle).

Auch wenn Wagenknecht aus den verschiedensten Gründen eine umstrittene Politikerin ist, muss man sie ausdrücklich dafür loben, Chrupalla in einer Sendung derart festgenagelt zu haben. Es ist wichtig, immer wieder die extremistische Seite der AfD zu zeigen und sich nicht vor der gezielten Taktik der Selbstverharmlosung und Täuschung, die diese Partei von Grund auf betreibt, einlullen zu lassen.

Zu Wagenknecht:

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