Die AfD-Fraktionsspitzen haben sich gerade ihr Gehalt verdoppelt auf 24.000 € im Monat. Gleichzeitig fordern sie, dass das Bürgergeld – 563 € monatlich für Alleinstehende – deutlich heruntergesetzt werden solle. Die AfD behauptet, das seien alles „Ausländer“. Doch eine neue Anfrage zeigt: Die häufigsten Vornamen der Bürgergeld-Empfänger sind in dieser Reihenfolge: Michael, Andreas, Thomas und Daniel. Die meisten Empfänger sind natürlich auch Deutsche. Bürgergeld-Empfänger wählen überproportional die rechtsextreme Partei. Schickt das den betroffenen Michaels und Andreas: Findet ihr das gerecht, dass diese Partei 24.000 € im Monat verdient, für euch aber drastische Kürzungen verlangt?
24.000 € für die AfD, keine 563 € für Michael und Andreas?
Am 1. Juli 2025 beschloss die AfD-Bundestagsfraktion, die Funktionszulagen für ihre Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla von bislang 6.000 Euro auf etwa 12.000 Euro pro Monat zu verdoppeln. In Kombination mit ihrer regulären Abgeordnetendiät von knapp 12.000 Euro ergibt sich damit ein Gesamtgehalt von fürstlichen 24.000 Euro monatlich. Klausurinterne Kritiker sprachen hinter vorgehaltener Hand von einer „unverschämten“ Erhöhung, die weder inhaltlich noch politisch begründet wurde. Andere Parteien, wie die LINKE, spenden hingegen Teile ihrer Diäten.

Während sich die AfD-Fraktionsspitzen ihre Bezüge auf 24.000 Euro monatlich steigerten, verlangt die Partei wiederum eine deutliche Senkung für Bürgergeld-Empfänger. In ihrem Sozialkonzept fordert sie nicht nur härtere Sanktionen und verpflichtende Gemeinwohlarbeit, sondern ausdrücklich eine Absenkung des Regelsatzes, um angeblich „falsche Anreize“ zu vermeiden. Parallel drang sie über einen Gesetzentwurf darauf, Ukraine-Kriegsflüchtlingen den Zugang zum Bürgergeld komplett zu verweigern.
Die AfD hat natürlich vor allem ein Feindbild: Die bösen „Ausländer“ – und dazu zählen natürlich auch Deutsche, die die „falsche“ Hautfarbe oder Herkunft haben. Oder Vornamen. In der Partei wird ja gerade das verfassungsfeindliche „Remigration“-Konzept diskutiert, das Deutsche mit Migrationshintergrund wie Bürger zweiter Klasse behandelt. Und auch vertreiben möchte.
AfD hetzt in Wahrheit gegen Michael und Thomas
Sie versucht, Bürgergeld-Empfänger dementsprechend auch mit ihrem rassistischen Feindbild in Verbindung zu bringen. Sie erzählt uns etwas von einer „Masseneinwanderung in den Bürgergeld-Bezug“. Und sie will ihren Wählern weismachen, dass die Hetze gegen diejenigen, die Bürgergeld beziehen, aus rassistischen Gründen begründet sei.

Das erklärt vielleicht, warum überproportional viele Bürgergeld-Empfänger AfD wählen. Sie realisieren wohl nicht, dass sie durchaus mitgemeint sind bei der Hetze der AfD. So legt die AfD die Mehrheit der Bürgergeld-Empfänger herein, die Attacken auf sie selbst und ihre Existenzgrundlage zu wählen. Denn: Die meisten Empfänger sind natürlich auch Deutsche. Und nicht nur das: Die AfD wollte natürlich auch implizieren, dass diese Staatsbürger keine „echten Deutschen“ seien – und das anhand von Vornamen festmachen. Dazu stellte sie eine Anfrage im Bundestag.
Mit einer Kleinen Anfrage wollte die AfD-Fraktion die angebliche „Überrepräsentanz“ von Ausländern im Bürgergeld-Bezug belegen. Die Antwort des Bundesarbeitsministeriums listet jedoch die 14 häufigsten Vornamen auf – mit Michael, Andreas und Thomas an der Spitze, gefolgt von Daniel und Alexander. Erst weiter hinten kommen Namen wie Olena, Ahmad oder Mohammad. Die übrigens natürlich auch genau so gleichwertige Deutsche wie ein Michael sein können. Aber wer sich auf diese Namen fixiert, verliert aus den Augen, dass die AfD das Geld für ALLE kürzen will. Auch für die Mehrheit der „Andreas“ und „Thomas“ und so weiter.
Sag das einem Thomas oder Andreas, der AfD wählt
Studien zeigen, dass Langzeitarbeitslose und Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen häufig ein Gefühl der sozialen Ausgrenzung erleben und Protestparteien ihre Stimme geben. In Sachsen und Brandenburg wählten bei den Landtagswahlen 41 bis 43 Prozent der Arbeitslosen die AfD, deutlich über ihrem Stimmenanteil in der Gesamtbevölkerung. Sie wählen eine Partei, deren Spitze sich jetzt ein Gehalt von 24.000 € im Monat genehmigt. Diese „Selbstbedienungsmentalität“, wie die AfD es selbst nennt, steht den drastischen Kürzungen für Andreas und Daniel gegenüber.
Schickt diesen Text doch an einen Michael, Andreas, Thomas, Daniel oder Alexander, der Bürgergeld bezieht und die AfD wählt. Ob er meint, dass es gerecht ist, dass die Partei ihm das herunter kürzen will und ihn sogar zu unbezahlter Zwangsarbeit verpflichten will! Während Weidel und Chrupalla sich ihr Gehalt einfach mal so verdoppeln. Finden die das gerecht?
Artikelbild: Michael Kappeler/dpa. Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe ausformuliert. Wie Volksverpetzer KI verwendet.