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Echt jetzt? Die Anti-Renten Partei AfD ruft zu Fridays gegen Altersarmut auf

von | Jan 18, 2020 | Aktuelles, Recherche AfD

Meuthen ruft zu Fridays gegen Altersarmut auf: Mehr Hohn und Heuchelei geht nicht!

Jörg Meuthen ruft seine Anhänger*innen zur Unterstützung der Gruppe „Fridays gegen Altersarmut“ auf. Er behauptet, ausgerechnet die AfD würde Altersarmut bekämpfen. Meuthen, der eine Rente mit 70 bevorzugt, der die staatliche Rente ablehnt und abschaffen möchte und der Alleinerziehenden gerne alle Beiträge streichen will!

Meuthen mit Aussage im Spiegel 2016

Genau dieser Meuthen ruft jetzt zu den Demonstrationen von Fridays gegen Altersarmut auf?

Selbstverständlich macht Meuthen Werbung für die von rechtsextremen durchsetzte Madsen-Gruppe. Wir und viele andere haben diese schon vor Wochen analysiert. Aber erst der Post von Meuthen scheint einigen Leuten die Augen zu öffnen.

Wie dich Rechte mit „Fridays gegen Altersarmut“ verarschen wollen

Die Omas gegen Rechts wurden als Lügner dargestellt, obwohl eindeutige Beweise vorlagen, dass eben hinter Fridays gegen Altersarmut Rechtsextreme stecken. Wenn man bedenkt, wer alles zu den Mahnwachen aufruft – und erscheint – gerade aus dem rechtsextremen Umfeld, müssen so manche wirklich fest die Augen davor verschließen.

Die Rechtsextremisten des „Kandel-Kanal“ rufen auch zur Demonstration und den Mahnwachen auf.

Und wie einfach eine anti-soziale Partei wie die AfD es heutzutage hat, die Menschen zu täuschen, weil die Leute, die es eigentlich hinterfragen müssten, nichts aber wirklich nichts mehr hinterfragen. Geschweige denn mal das Grundsatzprogramm oder die Wahlprogramme der AfD  lesen und verstehen würden. Solange man jeden Irrsinn der AfD glaubt, solange funktioniert auch das Prinzip AfD. Wenn man dieses Prinzip AfD nur einmal hinterfragt, dann öffnen sich schnell die Augen.

Die rechtsextreme Seite PI-News hatte die AfD schon im Juli 2019 dazu aufgerufen, sich am Thema Altersarmut zu beteiligen.



Die AfD ist eine anti-soziale Eliten Partei

Die AfD hat nie auch nur einen Hehl daraus gemacht, dass sie eine Eliten- und vor allem anti-soziale Partei ist. Nein, in ihrem Grund- und Wahlprogrammen steht es seit 2013 verankert.

Makronom: Soziale (und ökonomische) Problemlagen werden von der AfD nationalisiert und ethnisiert – es geht nicht um “Oben” und “Unten”, sondern um “Innen” und “Außen”

Der soziale Feind sind auch hier die Migranten, Muslime, Alleinerziehende und alle Gegner der AfD. Bis heute, 2020, hat die AfD nicht mal ein einziges Rentenkonzept. Man weigert sich auch eben seit 7 Jahren dazu, eine Entscheidung zu treffen!

Rentenkonzept Höcke

Wie umschreibt man das „Konzept“ des Herren Höcke am besten? Uns erinnert das nicht umsonst an die Taktik der Nationalsozialisten vor 1933. Mit einigen wenigen sozialen Forderungen von Gewerkschaften und KPD, und eben auch von Sozialdemokraten, wurden Arbeiter geködert. Die Entwickler der sozialen Forderungen wurden dann später in den KZs getötet.

Zitat Höcke: „Die soziale Frage war das Kronjuwel der Linken, es war ihre Existenzgarantie. Und wenn wir als AfD glaubwürdig bleiben und entschlossen bleiben, dann können wir der Linken dieses Kronjuwel jetzt abjagen! Und das sollten wir tun!“

Kommen wir aber nun zum „Konzept“ Höcke.

Wie Höcke ein (REIN) deutsches Rentenkonzept, mit Auszahlungen nur an (REIN) Deutsche, überhaupt überprüfen will ist die eigentliche Frage hinter diesem Konzept. Was definiert denn eigentlich überhaupt das „Deutsch sein“? Das Blut? Dann müsste die AfD wieder einen Arierpass einführen oder vielleicht doch Bluttest? Messungen des Schädels? Was aber macht das Höcke Konzept nun inhaltlich aus:

  • Höcke nationalisiert und ethnisiert die soziale Frage.
  • Die AfD und Höcke will soziale Themen völkisch-nationalistisch umdeuten.
  • Die AfD und Höcke grenzt bewusst Migranten aus um so z.B. zu Spalten, bevozugt „Deutsche“.

Höcke will in seinem Konzept auch gleich noch die Frauen abwerten:

Mehr Rente nur gegen mehr Kinder. Es kommt einem nicht nur vor wie das „Mutterkreuz“, nein, hier wird die Frau nur noch auf Heim- und Herd getrimmt.

Analyse 2018 zum Höcke Renten „Konzept“

Was Höcke in seinem Rentenkonzept schreibt, ist nicht nur eine Nationalisierung der sozialen Frage, sondern man muss es schon „ökonomischer Faschismus“ nennen. Und zwar die Trennung der Menschen nach ökonomischen Merkmalen. Der Mann arbeitet, die Frau zuhause hütet das Heim und den Herd.

Analyse 2018 zum Höcke Renten „Konzept“

Die Finanzierung des Höcke Konzeptes

Wie die 125 Milliarden (pro Jahr) von Höckes Konzept und gegenfinanziert werden? Na ratet mal?

  • Hoffnung, dass die Wirtschaft bis 2040 wächst – und erst dann ist diese Finanzierung möglich!
  • Einsparungen bei anderen sozialen Einrichtungen
  • 3- Kind Familien

Eine Glaskugel ist genauer! Vermutlich ist selbst Kaffeesatz lesen genauer.

Rückfragen zum Höcke Rentenkonzept, sind bei der AfD nicht gern gesehen: Ein weiterer Punkt der Gegenfinanzierung der 125 Milliarden (pro Jahr) ist die Geburtenrate. Frauen werden zur Geburtsmaschinen umfunktioniert. Rechnung also, mehr Kinder = mehr Einzahler! Ausgegrenzt werden also kinderlose Paare und Homosexuelle, die durch Krankheit, oder eben aus anderen Punkten keine Kinder bekommen können. Desweiteren wird die Frau nur noch als Person zweiten Grades angesehen.

Weitere Punkte aus dem Höcke „Rentenkozept“:

Alle „deutschen Staatsbürger“ bekommen die Produktivitätsrente, Ausländer sollen sich „Einbürgern“ lassen, um die Zusatzrente zu genießen. Die Höcke AfD will also eine Assimilation und keine Integration.

Analyse des Höcke Rentenkonzeptes

Wie wir hier noch sehen können, hat Höcke keine echte Gegenfinanzierung seines Rentenkonzeptes. Dies besteht aktuell eben nur aus:

  • aktuell gute Wirtschaftslage
  • eventuelle Einsparungen
  • 3- Kind Politik – Kinder als Rentenfinanzierung
  • Frauen aus dem Arbeitsleben entfernen.
  • Aus dem Euro raus, und die D-Mark wieder einführen (Was übrigens die „gute Wirtschaftslage“ vollständig unmöglich machen würde in einer Wirtschaft, die von Export lebt und vom Export in den EU-Binnenmarkt)

Das ist kein Konzept, sondern ein erbärmliches Armutszeugnis!

Weidel und Meuthens Vorstellungen: Rente mit 69 – oder 75!

Im Gegensatz zu Höcke setzen Weidel und Meuthen bei der Alterssicherung auch weiterhin auf den privaten Markt. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung plädiert die Fraktionschefin sowohl für kapitalgedeckte Arbeitnehmerversicherungen als auch für steuerlich geförderte Anlagen in Wertpapiere oder private Rentenversicherungen. Höckes Konzept ist ein rein nationalistisches Programm mit einigen Wohltaten, die auch schon in der DDR bekannt gewesen sind. Man kann sagen Höcke hat ein Ost-Rentenprogramm.

Zur Bundestagswahl 2017 gab es diverse gute Analysen zum Wahlprogramm der #AfD. Schon dort wurden die Rentenpläne der AfD genaustens ins Blickfeld genommen. Soziale (und ökonomische) Problemlagen werden von der AfD nationalisiert und ethnisiert – es geht nicht um “Oben” und “Unten”, sondern um “Innen” und “Außen“.

Analyse zum Wahlprogramm der AfD 2017 – Makronom

Es ist nicht so, dass die AfD nie einen hehl daraus gemacht hat, wo sie politisch steht. Nicht mal im Ansatz bei den „kleinen Leuten“ oder gar bei den Rentnern. Eher das Gegenteil ist der Fall, und eben schon seit fast 7 Jahren bekannt. Hat nur scheinbar bisher keinen Menschen interessiert.

Analyse 2017
„Die AfD ist keine Partei der kleinen Leute“

Gerade Menschen mit körperlich und psychisch belastenden Berufen müssten faktisch Rentenkürzungen hinnehmen. Wer mit der AfD nun bei Friday gegen Altersarmut aufläuft, der muss sich fragen lassen, warum er freiwillig (nach AfD Wahlprogramm verbrieft) bis 70 oder 73 arbeiten will? Wer mit der AfD gegen Altersarmut auf die Straße geht, will nicht Altersarmut bekämpfen. Nicht mit deren Grundsatz- und Wahlprogrammen die klar anti-sozialen Inhalt haben.

Artikelbild: © Robin Krahl, CC-by-sa 4.0. Source: Wikimedia Commons

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