Der Verband der Familienunternehmer knickt vor dem großen Protest ein und macht einen Rückzieher: Nachdem die Lobbyorganisation zunächst verkündete, sich der rechtsextremen AfD öffnen zu wollen und erstmals die Faschisten zu eigenen Veranstaltungen einzuladen, folgte ein Sturm der Kritik – und viele Austritte aus dem Verband. Doch eine weitere Normalisierung kommt jetzt doch nicht:
In einem Statement gestand Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann einen schweren Fehler ein. Politiker von SPD und CDU lobten ausdrücklich die Firmen, die sich öffentlich gegen den AfD-Kurs aufgelehnt hatten. Der Vorfall zeigt: Deutschland ist noch weit davon entfernt, vor dem Faschismus zu kapitulieren und Widerstand gegen die rechtsextreme AfD wirkt. Was wir daraus lernen können:
Aufstand gegen AfD-Öffnung: Was geschah beim Verband der Familienunternehmer?
Chronologisch lässt sich der Eklat beim Verband Die Familienunternehmer so zusammenfassen: Im Oktober lud der Verband erstmals auch Abgeordnete der AfD zu einem parlamentarischen Abend in Berlin ein. Bis dahin habe man die rechtsextreme Partei bewusst gemieden – doch die Präsidentin Marie-Christine Ostermann erklärte gegenüber dem Handelsblatt vollmundig, das bisherige „Kontaktverbot“ zu AfD-Bundestagsabgeordneten sei aufgehoben. Sie bezeichnete die Brandmauer zur AfD gar als gescheitert.
Es war ein transparenter Versuch der schleichenden Normalisierung von Rechtsextremismus: Fortan wolle man die AfD „inhaltlich stellen“, sprich: in den Dialog treten, anstatt sie auszugrenzen. Die berechtigten Fragen blieben: Warum hat der Verband bisher denn nicht versucht, die Faschisten inhaltlich zu stellen – und wie soll das besser gelingen, wenn man sie normalisiert?
Dass es sich hier sicherlich nicht um etwas handelte, dass die AfD schwächen oder ihr schaden würde, wird spätestens dann klar, als die AfD-Chefin Alice Weidel über die Einladung jubelte. Die AfD lobte die Lobbyorganisation und rief andere auf, es ihnen gleichzutun. So verhält sich keine Partei, der gerade eine große „inhaltliche Stellung“ droht – so reagiert eine rechtsextreme Partei, die normalisiert werden will.
Massiver Gegenwind
Der Schritt löste umgehend massiven Widerstand aus. Sowohl außerhalb als auch innerhalb der Organisation hagelte es Kritik. Namhafte Familienunternehmen wollten mit einem AfD-freundlichen Kurs nichts zu tun haben. Der Haushaltsgerätehersteller Vorwerk, die Drogeriemarktkette Rossmann sowie der Getränkehersteller Fritz-Kola erklärten demonstrativ ihren Austritt aus dem Lobbyverband.
„Für uns gilt unverändert: Die Positionierung von Unternehmen muss jederzeit klar auf demokratischen Grundwerten basieren“, begründete Vorwerk seinen Schritt. Auch Rossmann distanzierte sich unmissverständlich: Man unterstütze die neue Haltung des Verbands nicht und habe die Mitgliedschaft gekündigt, so eine Sprecherin des Konzerns. Die Deutsche Bank kündigte sogar Verträge mit den Familienunternehmern.
Sogar Mitglieder, die zunächst zögerten, bekamen den Druck zu spüren: Der DM-Geschäftsführer rechtfertigte zwar die Einladung aller Parlamentsparteien (eine „Diabolisierung“ der AfD halte er für wenig hilfreich), sah sich aber kurz darauf genötigt, dennoch klarzustellen, DM sei „schon vor mehreren Monaten“ aus dem Verband ausgetreten. Eine überzeugte Absage an den AfD-Kurs war auch das nicht – vielmehr ein Hinweis darauf, wie groß der Druck geworden war. Ein Grund, warum es weiter Boykott-Forderungen gegen DM gibt.
Auch Politik und Wissenschaft meldeten sich warnend zu Wort. Führende Ökonomen kritisierten die Annäherung an die AfD scharf. „Mit der Öffnung zur AfD degradiert sich der Verband der Familienunternehmer zum Steigbügelhalter der Rechtspopulisten“, urteilte etwa der Wirtschaftsberater Jens Südekum. Politikerinnen und Politiker sämtlicher demokratischen Parteien – von CDU über SPD bis Linke – lehnten den Vorstoß ab und warnten die Unternehmer, sich mit einer völkisch-nationalistischen Partei einzulassen.
Antifaschismus ist stärker: Verband rudert zurück
Sie lasse sich „nicht einschüchtern“, sagte Marie-Christine Ostermann zunächst noch kämpferisch. Doch mit dem geballten Protest gegen ihren Normalisierungsversuch der Rechtsextremen hatte sie offenbar nicht gerechnet. Ende November – nach Krisengesprächen in den Gremien – zog Ostermann offiziell die Reißleine.
In einer Erklärung bekannte sie, man habe „anerkennen“ müssen, dass diese Einladung der AfD ein Fehler war. „Wir müssen andere Wege der Auseinandersetzung finden, wie wir der AfD kritisch begegnen und gleichzeitig deutlich machen können, wofür wir stehen“, so Ostermann reumütig. Künftig wolle der Verband mit seinen Mitgliedern diskutieren, wie man die AfD stellen könne, ohne ihr eine Bühne zu bieten. Eine Erkenntnis, die besser spät als nie kam.
Vor allem stellte die Präsidentin klar: „Wir werden uns auch in den kommenden Landtagswahlen klar und sichtbar gegen die AfD positionieren“. Man würde es sich wünschen. Vielversprechend war auf jeden Fall nicht, dass der Verband 10 Tage brauchte, um festzustellen, dass man in Wahrheit schon immer die AfD bekämpfen wollte. Der Versuch, Rechtsextreme zu hofieren, ist auf jeden Fall vorerst wieder vorbei – und es wird sich doch wieder zur Brandmauer bekannt.
Neu entdeckter Antifaschismus oder verbrannte Finger?
Den deutlichen Meinungsumschwung begründet die Verbandsführung mit Kommunikationspannen. Man habe die AfD nicht stärken, sondern entzaubern wollen – doch „leider ist öffentlich der falsche Eindruck entstanden, dass wir die Partei stärken wollten“. Dieser Eindruck sei das Gegenteil der Absicht gewesen. Allerdings: Dass es sich bloß um ein Missverständnis handelt, darf bezweifelt werden. Ostermanns eigene Worte belegen ja, dass ihr bewusst war, ein Tabu zu brechen.
Es war eine strategische Neuausrichtung – die erst unter heftigem Protest zurückgenommen wurde. Ostermann rudert jetzt zurück, aber eben nur, weil sie muss. Trotzdem bleibt festzuhalten: Es ist ein Erfolg des gesellschaftlichen Protests, dass die Öffnung zur AfD abgeblasen wurde. Der Vorgang zeigt exemplarisch, wie wirksam der öffentliche Druck sein kann. Eine einflussreiche Lobbyorganisation wollte die extrem rechte Partei normalisieren – und ist damit grandios gescheitert, weil Mitglieder und Öffentlichkeit nicht mitspielten.
Der SPD-Innenminister Thüringens, Georg Maier, nannte es „ein ermutigendes Zeichen, dass die Mitgliedsunternehmen den Irrweg der Präsidentin gestoppt haben“. Selbst aus der CDU gab es öffentlich Applaus dafür, dass so viele Familienunternehmer „Farbe bekannt und sich von dieser fatalen Entscheidung distanziert haben“. Dieser breite Schulterschluss gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD zeigt: Die Brandmauer wird noch von sehr vielen Seiten verteidigt – aus Überzeugung und mit Nachdruck. Antifaschistischer Protest funktioniert noch.
Widerstand in allen Teilen der Bevölkerung
Der Fall der Familienunternehmer steht sinnbildlich für etwas Größeres: Trotz hoher Umfragewerte der AfD und schleichender Erosionen der „Brandmauer“ regt sich in allen Teilen der Gesellschaft weiterhin starker Widerstand gegen die Faschisten. Bemerkenswert ist etwa, dass ausgerechnet in der Wirtschaft – wo man pragmatische Machtkalküle vermuten könnte – Firmen lieber einen einflussreichen Verband verlassen, als auch nur indirekt mit der AfD zu kooperieren. Das zeigt, wie tief das Bekenntnis zu Demokratie und Weltoffenheit verankert ist. Demokratiefeinde als Verbündete? Für viele Unternehmer, so scheint es, ist das nach wie vor undenkbar. Und ja, auch da kann es auch egoistisches Kalkül sein – die AfD macht den Wirtschaftsstandort Deutschland unattraktiver, wie Studien zeigen.
Natürlich ist es ein schlechtes Zeichen, dass die AfD in Umfragen zulegt – auch weil diese und die letzte Regierung die Rhetorik, Desinformation und Politik der Rechtsextremen übernehmen. Etwas, das auch mit intakter Brandmauer auf Bundes- und Landesebene (kommunal schon lange nicht mehr) fatale Folgen hat. Und ein schlechtes Zeichen, dass sich einige wie offenbar Frau Ostermann trauen, derartige Vorschläge zu machen, die letztlich nur den Faschismus wieder normalisieren sollen. Die Alarmglocken schrillen, keine Frage.
Mir ist wichtig, zu betonen, dass der Kampf um unsere Demokratie noch lange nicht verloren ist. Der Rechtsextremismus kann erst gewinnen, wenn wir es zulassen. Wenn genug von uns glauben, dass Protest und Widerstand nichts bringen und eine AfD-Machtergreifung unweigerlich kommen wird. Und dieser Fall zeigt das Gegenteil: Dass Protest und Widerstand noch viel bewirken können.
Deutschland – Speerspitze des Antifaschismus?
Deutschland nimmt hier in Europa fast eine Ausnahmestellung ein. Während in Ländern wie Italien, den Niederlanden oder Österreich Rechtsextreme an Regierungen beteiligt werden – mit teils fatalen Folgen –, hält die Bundesrepublik bislang die vielleicht strengste Brandmauer. Keine der etablierten Parteien auf Bundes- oder Landesebene koaliert mit der AfD; wer es doch versucht oder nur nahelegt, bekommt anscheinend zu starken Gegenwind. Einen, wie wir jetzt auch bei den Familienunternehmern gesehen haben, dem man nicht widerstehen kann.
Diese konsequente Ächtung faschistischer Kräfte hat historische Gründe – und sie bewährt sich tatsächlich immer wieder. Selbst in der Union, wo ein signifikanter Teil – und besonders die derzeitige Spitze! – auf einem rechtspopulistischen Irrweg taumelt, sieht man sich zumindest gezwungen, auch manchmal noch antifaschistische Töne anzuschlagen.
Freilich konzentrieren sich viele Medienberichte derzeit auf das Gegenteil: auf die scheinbaren Erfolge der AfD und auf Risse in der Brandmauer. Man liest oft, die AfD normalisiere sich immer weiter, ihre Umfragewerte stiegen unaufhaltsam, die anderen Parteien näherten sich ihr an. Es gibt alarmierende Entwicklungen – man denke an Wahlumfragen oder einzelne kommunale Entscheidungen, bei denen die Union gemeinsam mit der AfD Politik machte. Doch bei aller berechtigten Sorge darf man nicht übersehen, wo die Brandmauer hält und der Widerstand Früchte trägt. Gerade in letzter Zeit gab es mehrere Beispiele, die Mut machen.
Rechte Kampagnen laufen ins Leere
Ein lehrreiches Beispiel liefert die Wahl von Richter:innen für das Bundesverfassungsgerichtim Bundestag. Im Sommer 2025 scheiterte bekanntlich ein erster Anlauf, drei neue Verfassungsrichter zu wählen, unter peinlichen Umständen – auch, weil rechte Kreise die Mitte-Kandidatin Brosius-Gersdorf mit einer Schmutzkampagne attackierten und Teile der Union darauf hereinfielen. Doch beim zweiten Wahlgang Ende September hatten CDU und CSU offenbar dazugelernt.
Diesmal ließ man sich von der rechten Empörungsindustrie nicht mehr aus dem Konzept bringen. AfD-Funktionäre, rechtsalternative Portale wie „Nius“ und „Compact“ sowie Rechtsextreme in den sozialen Medien trommelten zwar wieder mit allen Kräften gegen die Kandidatin (die AfD schimpfte sie als „Demokratie-Feind“ und rief: „Jetzt Kaufhold verhindern!“).
Doch das inszenierte Geschrei verhallte wirkungslos. „Der vereinte Druck all dieser Akteure ist am Ende einfach verpufft. Außerhalb der eigenen Echokammer interessierte sich kaum jemand für den inszenierten Lärm. Kein Unionsabgeordneter fiel um“, resümierte der Tagesspiegel. Die Richterwahl gelang im zweiten Anlauf, und für die Rechtsaußen-Kulturkämpfer war der Brosius-Gersdorf-Coup ein Einzelfall. Wenn demokratische Akteure standhaft bleiben und sich nicht ins Bockshorn jagen lassen, können rechte Shitstorms ihre Macht verlieren.
„NIUS“-Kampagne verpufft
Auch die rechtsradikale Kampagnenplattform „Nius“ musste kürzlich eine Schlappe einstecken. Das Desinformations-Portal hatte den Deutschen Verlagspreis ins Visier genommen und dem neuen Kulturstaatsminister Wolfram Weimer vorgeworfen, mit Steuergeld „linksradikale Verlage“ zu fördern. Mehrere Artikel veröffentlichte Nius zu dem Thema und spekulierte schrill, ob jetzt „der Verfassungsschutz bei Wolfram Weimer klingelt“. Offenbar hoffte man, Weimer würde einknicken und die Preisverleihung stoppen. Doch diesmal biss Nius auf Granit. Weimer blieb gelassen und sah „zum Glück keinen Handlungsbedarf“.
Sein Ministerium ließ ausrichten, es gebe „keine Verdachtsmomente“, die ausgezeichneten Verlage stünden für demokratischen Diskurs und bereichernde Literatur. Tatsächlich verfing die Kampagne nirgends außer in ihrer eigenen Blase: „Anzeichen dafür, dass die Kampagne in der Union verfängt, gibt es bislang keine“, konstatierte der Tagesspiegel trocken. Hier prallte ein rechter Kulturkampfversuch einfach ab – weil niemand von Gewicht mitspielte.
Widerstand lohnt sich!
Diese Beispiele machen deutlich: Widerstand lohnt sich. Nicht jeder Anlauf der AfD oder ihrer Vorfeld-Medien, den demokratischen Konsens mit Lügen und Inszenierungen aufzubrechen, ist von Erfolg gekrönt. Oftmals sind es gerade die lautlosen oder übersehenen Abwehrkämpfe, in denen die Demokratie ihre Stärke beweist. Oder umgekehrt: Die Erfolge werden medial massiv thematisiert – selbstverständlich. Die Niederlagen aber werden genau deshalb nicht zum viralen Hit. Und das, obwohl die AfD 2025 bisher eine Niederlage nach der anderen einfuhr.
Die Öffentlichkeit neigt dazu, auf die lauten Erdrutsche zu schauen – aber es gibt eben auch Schutthalden, an denen die Rechtsaußen-Offensive ins Stocken gerät. In Sebastian Lebers treffender Formel: „Es sind wohl die kleinen Dinge, die in diesen Zeiten Hoffnung geben“. Jede verhinderte rechte Kampagne, jede gehaltene Brandmauer zählt.
Druck für AfD-Verbot wächst
Parallel zu diesen Abwehr-Erfolgen intensiviert sich auch die Debatte um ein Verbot der AfD. Ganz aktuell befeuert die Neugründung der AfD-Jugend, die mindestens genau so extremistisch werden wird wie die gesichert rechtsextreme erste Version, weitere Argumente dafür. Längst fordern nicht mehr nur Aktivistengruppen oder Einzelpolitiker ein Parteiverbotsverfahren – inzwischen wächst in breiten Bevölkerungsschichten der Zuspruch für diesen drastischen Schritt. Manche Umfragen zeigen relative, manche absolute Mehrheiten dafür. Unter den Demokraten ist eine große Mehrheit dafür – selbst eine relative Mehrheit der Unionsanhänger ist dafür. Dass AfD-Wähler größtenteils dagegen sind, sollte ja niemanden verwundern.
Im Juni beschloss dann der SPD-Bundesparteitag einstimmig, ein AfD-Verbotsverfahren vorzubereiten. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe der Innenministerien soll belastbares Material sammeln, um die Verfassungswidrigkeit der AfD vor Gericht zu belegen. Auch die Grünen machen Druck: „Die fortschreitende Radikalisierung der AfD gefährdet unsere Demokratie unmittelbar“, warnt die politische Bundesgeschäftsführerin Pegah Edalatian und fordert von der zögerlichen CDU endlich Verantwortung – sprich Zustimmung zu einem Verbotsantrag.
Noch sind die Unionsparteien skeptisch – aber hinter den Kulissen wird heftig darüber diskutiert. Doch der politische Korridor verschiebt sich: Immer mehr maßgebliche Akteure halten ein Verbot zumindest für erwägenswert. Selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Frage öffentlich aufgeworfen, ob die wehrhafte Demokratie dieses Mittel ziehen muss.
Die Zeitlinie deutet darauf hin, dass im Frühjahr 2026 eine Entscheidung fallen könnte, ob ein Verbotsantrag gestellt wird. Bis dahin dürfte die Hochstufung als gesichert rechtsextrem der Gesamtpartei durch den Verfassungsschutz im Eilverfahren bestätigt worden, was wieder mehr Argumente liefert und auch noch mehr Zögerliche überzeugen dürfte.
Trotz der Normalisierung rassistischen und rechtsextremen Gedankenguts läuft es nicht nur in eine Richtung: Die AfD steht mit dem Rücken zur Wand der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Der Druck auf sie wächst nicht nur in den teils größten Straßenprotesten der Geschichte der Bundesrepublik, in den sozialen Medien und am Stammtisch, sondern auch in den Staatsorganen selbst.
Fazit: Widerstand wirkt
Unterm Strich zeigt all das: Der Widerstand gegen die AfD wirkt. Die vielfach beschworene „Machtergreifung“ der AfD steht nicht unmittelbar bevor – im Gegenteil, der Widerstand hält noch. Natürlich ist Wachsamkeit weiter nötig, natürlich sind die Umfragewerte der AfD alarmierend und auch die Normalisierung ihres Gedankenguts durch die Union. Aber die Geschichte ist noch nicht geschrieben. Protest und Gegenwehr sind nicht zwecklos, sondern haben konkrete Erfolge vorzuweisen – von gestoppten Gesetzesvorhaben über gescheiterte Shitstorms bis hin zum erzwungenen Kurswechsel einer einflussreichen Lobbyorganisation. Entscheidend ist, dass dieser Widerstand breit und entschlossen bleibt: in der Zivilgesellschaft, in der Wirtschaft, in den Medien und in der Politik. Ich will nichts schön reden. Ich will nur darauf hinweisen, dass wir auch nicht pessimistischer sein müssen, als es ist, weil uns das sonst demotiviert.
Der Fall der Familienunternehmer hat eindrucksvoll bewiesen, dass die AfD eben nicht „normal“ ist – der Flirt mit ihr wird immer noch teuer bezahlt, der Aufschrei ist garantiert. Das ist kein Grund, sich zurückzulehnen, wohl aber einer für praxisorientierten Optimismus. Denn eine Demokratie, die sich wehrt, kann die Feinde der Freiheit in die Schranken weisen. Die AfD mag derzeit in Umfragen stark aussehen, doch mit vereinten Kräften lässt sich dieser Spuk eindämmen. Die Partei hat in der Vergangenheit schon Abstürze erlebt und hat intern genügend Sprengstoff. Sie hat auch riesige Angst vor der Verbotsdebatte und möchte sie um jeden Preis vermeiden, wie Leaks interner Strategiepapiere zeigen. Wichtig ist, dass sie nicht vorher durch Beteiligung an Regierungen salonfähig gemacht wird. Und das können wir immer noch wirksam verhindern, wenn wir nicht nachlassen.
Kein Fußbreit den Faschisten!
Widerstand ist kein Selbstzweck, sondern essenziell, um unsere offene Gesellschaft zu verteidigen. Die vielen Menschen, die tagtäglich gegen Rassismus, Faschismus und Menschenfeindlichkeit einstehen, machen den Unterschied. Sie zeigen: Die AfD ist weit davon entfernt, die Gesellschaft übernommen zu haben. Widerstand gegen die AfD wirkt – und er muss weitergehen. Mit genug Druck, Klarsicht und Zusammenhalt wird die AfD irgendwann wieder fallen. Und vielleicht auch vor einer Regierungsbeteiligung. Bis dahin gilt: Kein Fußbreit den Faschisten – und keine Normalisierung einer Partei, die unsere Demokratie zerstören will. Der Fall der Familienunternehmer zeigt: Es ist nicht unaufhaltsam – wir sind mehr.
Artikelbild: Kay Nietfeld/dpa. Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe ausformuliert. Wie Volksverpetzer KI verwendet.
