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Höcke dementiert: Der rechtsextreme „Flügel“ wurde NICHT aufgelöst

von | Mrz 22, 2020 | Aktuelles, Bericht

Flügel nicht aufgelöst

Der AfD-Bundesvorstand hatte einen Beschluss gefällt, der den rechtsextremen „Flügel“ der AfD dazu aufrief, sich aufzulösen. Der „Flügel“ wird seit kurzem vom Verfassungsschutz beobachtet.

Da die Auflösung jedoch keine Parteiausschlüsse oder Absetzungen von Posten bedeuten sollte, wird dies lediglich als Augenwischerei betrachtet. Insbesondere da „Flügel“-Mann mit großer Neonazi-Biografie, Andreas Kalbitz (Mehr dazu), selbst im Bundesvorstand ist. Der Flügel ist laut fast allen führenden AfD-Mitgliedern „Mitte der Partei“ (Gauland) und „integraler Bestandteil“ (Meuthen). Mehr dazu:

Verfassungsschutz-Beobachtung: Diese Sätze der AfD könnten jetzt ihr Ende bedeuten

Meldungen der AUflösung

Gestern meldeten viele Medien die offizielle Auflösung des rechtsextremen Flügels durch Höcke. Auch wir verbreiteten beriefen uns auf diese Meldung (Hier).

Ursprung der Meldung ist einmal der „Spiegel„, der sich auf „mehreren Personen der Gruppierung“ beruft, wenn er schreibt: „Das völkisch-nationalistische „Flügel“-Netzwerk der AfD wird vom Thüringer Landeschef Björn Höcke aufgelöst.“ Die zweite Quelle war dieser Beitrag der Facebook-Seite des Flügels. Aber auch dort wurde versichert, dass ihre „Werte erhalten bleiben“ – also ihr nachweisbarer Rechtsextremismus.

Das sind aber wohl Fake News

Bei diesen Meldungen scheint es sich jedoch um Falschnachrichten zu handeln. Gestern Abend noch dementierte Höcke in einem Beitrag den „Beschluss zur Auflösung des Flügels“. Der Post der Seite des Flügels wurde inzwischen auch wieder gelöscht. Auch das Interview mit Höckes Freund und neurechtem Politstrategen enthält auch explizit keine Erklärung zur Auflösung. Nur den Begriff typisch dubiosen Begriff „Historisierung“ des Flügels. Was man entweder als „Geschichte werden“ interpretieren kann – oder als „Geschichte schreiben“. Kryptisch sagt er, der Flügel sei ohnehin nicht mehr von Bedeutung – da er die AfD bereits übernommen habe.

Es ist unklar, ob es interne Fehlkommunikation gegeben hat, oder ob es Teil einer medialen Strategie von Höcke und den Flügel-Spitzen gewesen ist. Da Höcke und Kubitschek stets Strategien verfolgen, die der medialen Deutungshoheit und der Machtergreifung nicht nur innerhalb der AfD dienen, ist das eine Möglichkeit.

Der Drahtzieher hinter der AfD & der rechtsextreme Plan zur Machtergreifung

Es könnte sich um eine gezielt lancierte Falschmeldung handeln, um Flügel-Kritiker*innen aus der Reserve zu locken und sie anzugreifen. Höcke kündigte erst vor zwei Wochen an, interne Kritiker*innen „ausschwitzen“ zu wollen (Mehr dazu). Auch könnte es dazu dienen, den möglicherweise noch unentschlossenen Vorstandsmitgliedern die Unterstützung des rechtsextremen Flügels innerhalb der AfD zu demonstrieren.

Zum Thema:

Flügel-Auflösung: So reagieren AfD-Anhänger (& wir antworten ihnen)



Artikelbild: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0