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Kebekus-Brennpunkt über Rassismus: 8 Minuten & 46 Sekunden, die alle Weißen sehen müssen

von | Jun 5, 2020 | Aktuelles, Social Media, Videos

8 Minuten und 46 Sekunden.

Die ARD zeigt gelegentlich nach der Tagesschau einen „Brennpunkt“ neuerdings in „ARD-Extra“ umbenannt. So in diesem Jahr zum rechtsextremen Anschlag von Hanau oder dem Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer vom CDU-Vorsitz. Zum rassistischen Mord an George Floyd und der Debatte um Rassismus in Deutschland jedoch nicht. Die „Carolin Kebekus Show“ wollte das ändern. Denn Rassismus, so Kebekus, tötet nicht nur in den USA Menschen, sondern auch hier in Deutschland. Dann macht Kebekus Platz: Für Moderatorin Shary Reeves.

„Menschen mit heller Haut können nicht nachempfinden, was Menschen mit dunkler Haut fast täglich an Benachteiligung widerfährt“, erklärt Reeves. Es sterben auch Menschen wie Oury Jalloh beispielsweise, der in Dessau auf bisher immer noch unaufgeklärte Weise 2005 in einer Polizeizelle verbrannte (Quelle). Doch auch die alltägliche Diskriminierung Menschen schwarzer Hautfarbe muss thematisiert werden, auch wenn wir Weiße es nicht wahrhaben wollen. „Damit müssen wir uns alle auseinandersetzen. Auch wenn es wehtut“, sagte Kebekus.

Das ganze Video:

https://www.facebook.com/DasErste/videos/277760973419222/?__xts__%5B0%5D=68.ARA1GnImLtK6QmmfO7goHzCAdB3RtQH0ZMTAlBRqgTZuz4zZFtnBttljIkyv87ROJrWGtIC04nlzMhNDkBiktSMjWAG3wlQPY_a6l7egc8zOC6xFaH4dmiz_fzyfbwi8SQYr5Us5Re25jFwKkZSFOZ5ZoP8RV-vj0XeQHtWcHSEIh7PvbfnxxEdNERK-6G0zVfUUv02JK52ouSeMnkZXax73rYZC1ZfX9RGXtDB3K5uhodO_gYINJ6rrpMlBkyXD5khJ1wvFrwF427c1U1_hG2xLVMSgxK_R2fstdFwDxOPlHDBA1-e26gz-aNgze8UxjSyE_OHw_0n_sl0zpgvWpcwsdeSX_10elEBb5kndulsE6FMTO4K3bkykFqmup4aD_gU3E7XQGITDNJsh860SHIGuMT346xowEv1OjyPE1FPcmvmBSHOUcA&__tn__=H-R

Aurel Mertz, Denyo, Mo Asumang, Hadnet Tesfai, Aminata Touré, Aminata Belli, Dr. Karamba Diaby, Dr. Sylvie Nantcha, Malcolm Ohanwe, Luna Simao, Tyron Ricketts, Thelma Buabeng, Marius Jung, Alice Hasters, Jasmina Kuhnke und Patrick Owomoyela erzählen in acht Minuten und 46 Sekunden rassistische Erlebnisse, die teilweise für sie zum Alltag gehören. 

„Es schmerzt wahnsinnig, dass du dir auf dem Platz den Allerwertesten für dieses Land aufreißen kannst, aber neben dem Platz nicht von allen akzeptiert wirst.“ sagte zum Beispiel Patrick Owomoyela, ehemaliger Fußballnationalspieler. Oder „Ich habe das Gefühl, dass weiße Menschen sehr wohl Hautfarbe sehen – und insbesondere dann, wenn sie sich in ihrer Macht bedroht fühlen“, wie die Journalistin Alice Hasters erklärte.

Acht Minuten und 46 Sekunden, die für Weiße unangenehm sein sollen. Genau so lange, wie der Polizist auf dem Hals von George Floyd kniete (Quelle). Aber wir können einfach abschalten, wenn wir wollen, erklärt am Schluss Reeves noch einmal. „Für Menschen wie mich ist das allerdings Alltag.“ Und das müssen wir Weißen endlich lernen, sonst bleibt das auch so.

Zum Thema schrieb die Autorin Jasmina Kuhnke auch diesen Gastbeitrag bei uns (Link):

Ich kann auch nicht atmen: Mit George Floyd stirbt auch ein Teil von mir



Artikelbild: Screenshot ard.de