Beim Besuch der AfD zum Bundesparteitag in Augsburg wollte die Partei eine Kirchenführung bekommen. Der Führer hat aber abgelehnt, stattdessen empfahl er ihr, lieber das KZ Dachau zu besichtigen.
Zum Bundesparteitag in Augsburg wollte die Partei eine Führung durch die Ulrichsbasilika bekommen, weshalb sich ein AfD-Vertreter an den Pfarrgemeinderat Peter Hummel wendete. Hummel überlegte zunächst, wie er am besten reagieren sollte. Zunächst wollte er bei der Führung die Krippendarstellung im Hochaltar über die Bedeutung von „Flucht, Vertreibung, Herbergssuche und Abweisung“ reden. Letztlich sendete er dem AfD-Mann jedoch eine Absage, da er nicht glaubwürdig eine Führung Menschen geben könne, deren regelmäßige Aussagen er höchst kritisch finde.
Normalerweise spiele eine politische Einstellung bei seinen Führungen keine Rolle, so Hummel, er böte lediglich die Möglichkeit, seinen Glauben, seine Kirche und Traditionen zu erklären und „positiv rüber zu bringen.“ Aber bei der AfD könne er nicht unpolitisch sein: „Wenn ich mir Statements der AfD anschaue, stelle ich mir immer vor, wie Papst Franziskus reagieren würde. Ich glaube, er wäre sehr kritisch mit den Vertretern der Partei und das müsste ich bei einer Führung dann auch sein.“
Empfehlung der Besichtigung von Dachau
Hummel ließ es offen, ob die Pfarrei selbst die Führung wahrnimmt, wollte es aber nicht persönlich durchführen. Der Pfarrer meinte jedoch, dass er kein Interesse daran hätte, allein schon aus Sicherheitsgründen. Abschließend empfahl er dem AfD-Mann noch: „Im übrigen empfehle ich Ihnen eine Besichtigung der Gedenkstätte Dachau, wenn Ihnen an einem sinnvollen Besuchsprogramm in Augsburg und Umgebung gelegen ist. Die Kontaktdaten füge ich Ihnen bei.“
Danke an Peter Hummel für die Auskunft.
Artikelbild: Martinroell, (CC BY-SA 3.0)
