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14 Gründe, warum Tanzverbote abgeschafft gehören

von | Mrz 30, 2018 | Aktuelles

Ich bin nicht intolerant! Intolerant ist es, Menschen keinen Kuchen essen zu lassen, weil man selbst auf Diät ist.

1. NEIN! Wenn ich mit dem „Tanzverbot“ ein Problem habe, folgt daraus NICHT, dass ICH irgendwo anders hin gehen muss, wo’s weniger christlich ist. Als Christen habt ihr anderen Deutschen gegenüber nicht allein dadurch das „Hausrecht“, dass ihr an eine spezielle Mythologie glaubt.

2. NEIN! Aus der Überzeugung einen unsichtbaren magischen Freund zu haben, sollten KEINE Sonderrechte folgen, die Christen anderen Menschen gegenüber etwa zu zusätzlichen freien Tagen berechtigen.

3. NEIN! Dass auf dem Papier mit viel „Mühe“ noch über die Hälfte der Menschen christlich sind, macht Deutschland nicht zu einem „christlichen Land“ wo die religiöse Mehrheit für alle festlegt, wo’s gefälligst lang geht.

4. NEIN! Ich „kann“ durchaus „mal einen Tag“ aufs Tanzen verzichten. Aber das ist nicht der Punkt! Es geht darum, nicht die Überzeugung anderer Menschen übergestülpt zu bekommen und sich entsprechend dieser und entgegen der eigenen zu verhalten.

5. NEIN! Ihr habt mir nicht vozugeben, ob und wie ich zu trauern und mich zu besinnen habe.

6. NEIN! Ich muss vor dem Christentum nicht mehr „Respekt“ haben als vor anderen Mythen. Mich nicht in einem Zustand wild wirbelnder Extremitäten zu befinden, ändert nichts an diesem Minimalrespekt. Tatsächlich bin dann ich sogar nur sehr eingeschränkt in der Lage „dispektierliche“ Facebookkommentare zu verfassen. Und ob das was ich da ggf. tue die Definiton „Tanzen“ nicht ohne ziemlich überstrapaziert, wäre sowieso noch zu klären.

7. NEIN! Respekt bedeutet, dass ich EUCH tun lasse, was ihr wollt, nicht dass ICH tue, was ihr wollt. Ihr verzichtet doch auch nicht auf das Essen von Tierprodukten, um meine Überzeugung als Veganer zu respektieren! Zudem hat mir das fliegende Spaghettimonster in einer… „spirituellen Vision“ für dieses Wochenende eine freundliche Tanzempfehlung ausgesprochen.

8. NEIN! Das ist nicht intolerant! Intolerant ist es, Menschen keinen Kuchen essen zu lassen, weil man selbst auf Diät ist.

9. NEEEIIIN! Es muss NICHT bei jeden Thema reflexhaft der Islam erwähnt werden!

10. NEIN: Das Christentum ist nicht die einzige Gegenkraft zur „Islamisierung“. -noch nicht mal eine gute. Man kann beides ablehnen -und zwar aus den gleichen Gründen.

11. NEIN! Dass hier einiges „christlich geprägt“ ist, ist keine Anleitung für die Zukunft. Wir wurden zudem glücklicherweise auch von der Aufklärung geprägt.

12. NEIN! Ich will tatsächlich eben keine „religiösen“ Feiertage. Ich will Feiertage für alle, die religiöse Menschen religiös begehen können und andere auch so wie sie wollen.

13. NEIN! Weihnachten und Ostern sind genau so wenig originär exklusiv christlich wie das Konzept von Wochenenden. Weil Christen die Traditionen… „übernommen“ haben, heißt das nicht, dass man entweder demütig nach deren Regeln mitmachen muss oder gefälligst arbeiten gehen soll. Wenn Christen sich eifrig „kulturell aneignen“ und zurechtbasteln was sie mögen, dann dürfen andere das genau so und diese Feiertage beispielsweise auf ursprünglichere heidnische Art begehen.

14. UND KRUZFIXNOCHMAL NEIN! NEIN! NEI-EN! Es ist eben nicht ENTWEDER christliche Feiertage ODER gar nichts.

Das wäre nicht „konsequent“. Das ist non sequitur. Wenn ihr euch Feiertage für eure Überzeugungen rausnehmt: Schön. Meintewegen. Dann stehen Feiertage gerechterweise aber auch anderen Menschen zu. Und zwar NICHT nach euren Regeln sondern so, dass sie genau so wie ihr selbst entscheiden dürfen, wie sie diese Tage verbringen. Man kann und SOLLTE Feiertage eines Landes so gestalten, dass sie allen zugute kommen und man nicht irgendwelchen Gruppierungen willkürliche Sonderrechte einräumt.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Schönes Fruchtbarkeitsfest [hier pubertäre Anzüglichkeit einfügen] oder Macht-doch-was-ihr-wollt-Feiertage und bis nächstes Jahr zur gleichen Diskussion.

Der Artgenosse, Autor bei Volksverpetzer Texte, Comics und Videos vom Artgenossen, aka Patrick Schönfeld, findet ihr auf seiner Homepage und auf Youtube.

Artikelbild: pixabay.com, CC0