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Erneut sinnlose AfD-Panikmache: Beliebtester Vorname „Mohamed“ in Bremen

von | Mai 7, 2018 | Serie

Was war nicht schon alles Beweis für die Islamisierung. Schokoosterhasen, Weihnachtsbeleuchtung und jetzt das: In Bremen war der beliebteste Erst- und Zweitname „Mohamed“. Die AfD, wie immer an den gravierendsten gesellschaftlichen Problemen dran, schlägt Alarm.

Oh gott, nein, „Mohamed“ ist, wenn man Erst- und Zweitnamen zusammen zählt, der beliebteste Vorname. In Bremen zumindest. Kommt jetzt die Islamisierung, fragt die AfD. Eine Frage, die sie eigentlich bei jedem Thema stellt. Jedem. Bei Schokohasen, St. Martin, Weihnachten, arabischen Zahlen und Kaffee arabica: Jeder noch so unwichtige reale oder fiktive Zusammenhang wird zu der endlosen Reihe der „Beweise“ für die „Islamisierung“ geschnürt. Und jetzt das.

Was ist dran? Stimmt das überhaupt? Ausnahmsweise mal: Ja! Ist halt nur eine Stadt, in der halt 83 Kinder mit Vor- oder Folgenamen „Mohamed“ heißen. Von 5317 in Bremen geborenen Jungen! Das entspricht einem Anteil von 1,56 Prozent. 1,56%. In dem Tempo ist Bremen erst in 780 Jahren islamisiert. Von denen wohlgemerkt nicht mal jeder mit Vornamen „Mohamed“ heißt. Und selbst wenn 100% aller Kinder, einschließlich Mädchen Mohamed heißen würden: WIESO sollten die Bemühungen der Islamisten, unsere Gesellschaft zu unterwandern, sich vor allem auf die VORNAMEN von Kindern richten?! Wow! Das klingt nach dem dämlichsten Bond-Bösewicht ever.

Wir werden noch viele Maries und Maximilians erleben

Und jetzt muss aber nochmal gesagt werden, dass „Mohamed“ sich den ersten Platz mit „Leon“ teilt – Und zwar nur aus dem Grund, weil die Gfds alle Namen, die gleich lauten, sich aber unterschiedlich schreiben, zusammen fasst. Denn in den Namenslisten der Stadt Bremen selbst taucht er nicht mal in den Top 10 auf. Dass „Mohamed“ in der Liste ist, liegt also lediglich nur an einer anderen statistischen Zählung. Ja, gut gemacht, AfD!

Und das ist doch nur Bremen. BREMEN! Für den Rest Deutschland ist „Mohamed“ ebenfalls nicht in den Top 10 der beliebtesten Vornamen. Da sehen wir dann durch die Bank Maximilian, Alexander, Paul, Felix und Elias. Und jetzt? Jetzt hat sich die AfD wegen einem Prozent Kindern in Bremen ins Hemd gemacht. Ja, wir haben eine Partei, die im deutschen Bundestag sitzt, deren größte Sorge der Vorname von 1,5% Kindern in Bremen ist. Es ist einfach nur noch gestört.

Und von diesen Abgeordneten hat fast jeder zehnte Ärger mit dem Gesetz! Wegen Volksverhetzung, Untreue, Meineid, sexueller Nötigung oder gefährlicher Körperverletzung. Darüber regt sich keiner ihrer AnhängerInnen auf? Nein, lieber wegen 83 Kinder in Bremen Panik schieben? Ok, alles klar!

Artikelbild: pixabay.com, CC0