AfD-Politikerin sorgt für heftige Kritik
Die AfD sorgte für viel ekelhafte Instrumentalisierung des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar. Die AfD aus Wilhelmshaven wollte provozieren, indem sie statt an die ermordeten Opfer der Nazis lieber an nicht-jüdische, deutsche zivile Opfer “gedachte”.
Nach den Tabubrüchen von Amthor und vor allem Friedrich Merz (beide CDU), die ausgerechnet am Auschwitz-Gedenktag von der deutschen Schuld mit rassistischen Diskussionen über “muslimischen Antisemitismus” ablenkten (Mehr dazu), schlachtete die AfD auch das aus:
Gleichzeitig äußerten sich die Nutzer*innen in AfD-nahen Facebook-Gruppen so antisemitisch und verhöhnend über einen KZ-Überlebenden:
Antisemitismus: So unglaublich reagieren AfD-Fans auf einen KZ-Überlebenden!
AfD-Frau trug toten Fuchs
Anlässlich einer Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im sächsischen Landtag wurde die AfD-Abgeordnete Gudrun Petzold ausgerechnet mit einem toten Fuchs um den Hals fotografiert. Die ehemalige CDU-Politikerin ist seit 2016 in der AfD und seit der letzten Wahl im Landtag von Sachsen. Die AfD-Politikerin trägt normalerweise nicht derartigen “Schmuck” – viele sahen die Wahl deshalb als Provokation. CDU-Politiker Pfeilsticker verurteilte dies Kleiderwahl: “Bei so einem Anlass wie der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag geht man mit dunkel gedeckter Kleidung.” Hier zu sehen:
https://www.facebook.com/AfD.Fraktion.Sachsen/photos/a.706860669383454/2748211871914980/?type=3
Doch neben Geschmacklosigkeit hat ein toter Fuchs noch weitere, düstere Bedeutungen: Füchsen wird Hinterlistigkeit zugeschrieben. In antisemitischen Karikaturen zur NS-Zeit werden Parallelen zwischen Fuchs und Juden gezogen. Siehe auch dieser Spruch: “Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud’ bei seinem Eid” aus einem Antisemitisches Bilderbuch für Kinder aus dem Jahr 1936 (Quelle).
Und eine weitere, mögliche Bedeutung: Auf modernen “Pelzfarmen” werden Füchse und Nerze wegen ihres Fells üblicherweise auf eine bestimmte Art und Weise getötet: Sie werden vergast (Quelle, Quelle). Die AfD-Politikerin äußerte sich bisher nicht zu ihrer geschmacklosen Kleiderwahl. Die wohl auch ungewollten Bezüge zur üblichen Tötungsmethode für Fuchs-Pelz und zur NS-Propaganda sind höchst erschreckend und verwerflich – erst Recht wenn das Tragen eines toten Tieres ausgerechnet zu einer Holocaust-Gedenkveranstaltung ohnehin alles andere als notwendig oder pietätvoll gewesen sind.
Artikelbild: pixabay.com, CC0
Facebook oder