Wodarg/Fuellmich vs. Volksverpetzer abgesagt
Die mündliche Verhandlung ist abgesagt worden. Angesichts „der hohen Corona-Inzidenz und des zu erwartenden Rummels“ belässt es das Gericht vorerst bei einem schriftlichen Verfahren. Anscheinend hatte man bei Gericht keine Lust darauf, Reiner Fuellmich und Wolfgang Wodarg oder deren Anhänger:innen im Haus zu haben. Wir erklärten bereits, dass sich Fuellmich beim Agieren gegen uns völlig lächerlich macht:
Schon vergangene Woche scheiterte Fuellmich in der Auseinandersetzung mit Prof. Dr. Christian Drosten krachend an sich selbst, weil er keine Maske tragen wollte:
Eine Woche nach seiner Blamage sagte das Landgericht Berlin nun den Termin gegen uns ab und schlägt ein schriftliches Verfahren vor. Welch Ironie, letzte Woche schrieb Fuellmich nach dem Drosten-Fall Folgendes:
„Natürlich können wir vor diesem Hintergrund von diesem Gericht (es ist dieselbe Kammer zuständig) auch in der kommenden Woche in dem Rechtsstreit Dr. Wolfgang Wodarg v. Volksverpetzer kein faires Verfahren mehr erwarten.“
Eine selbst erfüllende Prophezeiung? Es scheint so.
Anwalt Chan-Jo Jun erklärt den Stand der Dinge
Schade eigentlich, denn der Fall ist klar „an den Haaren herbeigezogen“, erklärt Anwalt Jun in einem aktuellen Video.
Der Jurist spricht von einem „Geschäftsmodell“, das darin bestehe, mit Klageerhebungen Geld zu verdienen, Anhänger zufriedenzustellen oder politische Agenden zu verfolgen. Hier das ganze Video:
Die Klage in kurz
Ursprünglich wollte Wolfgang “Corona ist nur eine Grippe” Wodarg von uns 250.000 Euro Schadensersatz wegen Rufschädigung. Unter anderem wegen dieses Artikels hier:
Fuellmich wirft uns vor, wir würden Wodarg in die Nähe der AfD rücken. Dabei ist davon im Artikel nicht einmal die Rede, es wird lediglich in der Grafik im Header ein Zitat aus der Facebook Gruppe “AfD Freunde Deutschland” zitiert. Also ja, der Parteiname “AfD” ist auf diesem Bild vielleicht tatsächlich in der Nähe von Wodargs Kopf, das ist aber nicht genug um uns dafür auf 250.000 € zu verklagen.
Das befand auch das Gericht und wies Fuellmich und Wodarg darauf hin, dass nur konkrete Aussagen abgemahnt werden können.
Außerdem hätten wir behauptet Wodarg sei “unseriös”. Laut Anwalt Jun einfach nur eine Meinungsäußerung, die man nicht untersagen könne, weil man die Seriosität einer Person vor Gericht nicht feststellen kann.
Generell geht Jun davon aus, dass hier einfach nur eine Masche seitens Herr Fuellmich abläuft, irgendjemanden zu verklagen, dem man die Schuld an der Pandemie geben kann, um dann Geld von den Anhänger:innen einzusammeln. So sammelte Fuellmich über 1 Millionen Euro (800 Euro pro Kopf) ein, um eine Sammelklage gegen Christian Drosten in den USA anhängig zu machen. Eine Sammelklage, die es bis heute nicht gibt.
Fuellmich seit Jahren ein Betrüger?
Jun kommt zum Schluss, dass Fuellmich eigentlich genau wissen muss, dass er mit seinen Klagen gegen uns und andere keinen Erfolg haben wird. Hauptsache, es wird geklagt, egal ob es Erfolg haben könnte oder nicht. Es muss nur so aussehen, als würde man etwas unternehmen. Dann kommen solche Quatsch-Klagen wie gegen Drosten oder uns dabei heraus. Ist das Ganze einfach nur ein betrügerisches Geschäftsmodell?
Ein weiteres Indiz dafür: Erst kürzlich wurde eine alte Dokumentation ausgegraben, in der es auch um die früheren Verbraucherschutzklagen von Fuellmich ging:
Und was passiert nun in unserem Verfahren? Beide Parteien, also Wodarg/Fuellmich und wir, müssen dem schriftlichen Verfahren zustimmen, ansonsten wird doch vor Ort verhandelt. Natürlich halten wir euch auf dem Laufenden, wie es weitergeht.
Wir haben übrigens deshalb auch Kosten für Anwalt und Prozess – Wer uns unterstützen mag, kann das hier tun (Link) oder ein Steady Abo abschließen, damit wir weiterhin gegen Verschwörungsideolog:innen vorgehen können.
Artikelbild: Youtube
Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.