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Querdenker Schiffmann ruft zur Jagd auf Kritiker auf, um ihn mundtot zu machen

von | Feb 17, 2021 | Aktuelles

Schiffmann ruft zur „Jagd“ auf Youtuber auf

Die Pandemie hat viele ehemals vernünftige Menschen in diverse Wahnwelten abdriften lassen. Einer dieser traurigen Protagonisten ist der Schwindel-Arzt Schiffmann, der im März letzten Jahres noch das Tragen von Masken empfahl, im Herbst dann Lügengeschichten über verstorbene Kinder verbreitete und inzwischen rechtsextreme Verschwörungsmythen verbreitet. Wegen seiner Impf-Fake-News und weil er gefälschte Atteste ausgestellt hatte, soll er seine Arzt-Zulassung verlieren.

Falsche Atteste & Impf-Lügen: Schwindel-Arzt Schiffmann soll Zulassung verlieren

Dass die selbst erklärten Freiheitskämpfer von Querdenken und Co in Wahrheit ziemlich totalitäre Einstellungen haben und nicht für Freiheit und Demokratie eintreten, sieht man daran, wie fanatisch gegen jede Kritik an ihren Lügen und Verschwörungsmythen vorgehen. Wir persönlich werden zur Zeit von Pandemie-Leugner Wodarg durch seinen Anwalt Fuellmich verklagt, weil sie wohl hoffen, uns damit finanziell zu ruinieren. Wie  Querdenker Schiffmann mit Kritiker:innen umgeht, hat er jetzt bei dem Youtube „Schlauchbootfan“ gezeigt.

Schlauchbootfan soll „gejagt“ werden

Der Youtuber „Schlauchbootfan“ hat nur über 2000 Abonnent:innen, wurde aber dem Verschwörungsideologen offenbar ein Dorn im Auge, nachdem dieser ein kritisches Video über Querdenker veröffentlicht hatte. Darin kritisierte er die Morddrohungen gegen Politiker:innen, die aus den Kreisen der Querdenker kommen:

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Querdenker Schiffmann rief in einem Beitrag in seinem Kanal mit knapp 130.000 Abonnent:innen als Reaktion darauf auf, „jedes einzelne Video“ zu melden, damit „dieser Kanal verschwindet“. Er erklärt buchstäblich, dass er Schlauchbootfan persönlich ruinieren möchte. Warum? Weil ihn dieser „nerve“. Nicht nur das: Er bittet darum, dass man ihm die „persönlichen Daten“ (!) zukommen lässt.

Gehorsam folgen seine Anhänger:innen dem „Schießbefehl“ und überziehen Schlauchbootfan mit einem Shistorm, voten seine Videos herunter und posten jede Menge Hetze, Beleidigungen und Gewaltandrohungen. Während sie ohne die Heuchelei zu merken dessen Videos als „Hassrede“ melden, um sie zu löschen.

Schiffmann verlangt also buchstäblich die öffentliche und private Vernichtung von Kritiker:innen, einfach nur, weil sie ihn „nerven“. Schlauchbootfan wandte sich auch an uns und erklärte, dass Schiffmann an die nicht öffentlichen, persönlichen Daten gelangte und sie veröffentlicht habe. Schiffmann erklärt wörtlich: „Es wäre schön wenn dieser Kanal in Kürze verschwindet. Um den Schlauchbootfan kümmere ich mich selbst.“ und nich deutlicher: Er sei „jetzt der Gejagte und nicht mehr der Jäger“.

Shitstorm, Doxing, Anschwärzen beim Arbeitgeber

Wie Schlauchbootfan berichtet und mit Screenshots belegt, wurde sein persönlicher Name und sein Arbeitgeber öffentlich gemacht. Auch den Arbeitgeber sollen viele Nachrichten mit Hetze erreicht haben, doch zum Glück ließ dieser sich nicht einschüchtern. Schiffmann geht keine Sekunde auf sachliche Argumente ein, veröffentlicht aber private Daten eines Youtubers, mit dem Ziel, ihn öffentlich mundtot zu machen und ihn finanziell zu ruinieren. In einem Gespräch mit Anwalt Jun stellt dieser fest, dass hier durchaus Strafbestände erfüllt sein könnten.

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Nach dem gezielten Shitstorm gegen „Schlauchbootfan“ wurde dieser auch tatsächlich, wenn auch nur kurzzeitig gesperrt. In einem neuen Statement bedankt er sich sogar beim Schwindel-Arzt Schiffmann für dessen neue Reichweite.

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Das sind die Methoden der Verschwörungsideolog:innen: Da sie gar keine Fakten haben, müssen sie gegen Andersdenkende mit derartig faschistoiden Mitteln zurückgreifen, um sie persönlich zu vernichten. Daran sieht man auch deutlich die Radikalisierung dieser Szene, die in Teilen bereits vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Abgeschottet in den faktenfreien Filterblasen findet seit Monaten eine gefährliche Extremisierung statt. Und der Abstieg Schiffmanns und dessen Versuche, Kritiker:innen derart mundtot zu machen, sind ein trauriges Beispiel dafür.

Wer Schiffmann allerdings ärgern möchte, kann ja bei Schlauchbootfan vorbei schauen, ein Daumen Hoch oder vielleicht ein Abo da lassen.

Artikelbild: Screenshots

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