8.960

Wir haben (fast) Corona besiegt: Impfungen und Maßnahmen haben gewirkt

von | Feb 21, 2022 | Aktuelles

Wir haben (fast) Corona besiegt

Die letzten zwei Jahre haben in der Pandemiebekämpfung vornehmlich zwei Lager gebildet. Eines war faktenfrei völlig gegen Maßnahmen, das andere plädierte für wirksame Maßnahmen. Bis zum 20. März sollen ein Großteil der Pandemiemaßnahmen aufgehoben werden, beschloss die Bund-Länder-Runde (Quelle). Manch einer nennt das „Freedomday“, was völlig das falsche Framing dafür ist. Es suggeriert, wir würden feiern, dass die Maßnahmen aufgehoben werden. Aber eigentlich feiern wir doch, dass wir das Coronavirus (fast) besiegt haben.

https://twitter.com/gaborhalasz1/status/1494054524406968321

„Querdenker“ und Maßnahmengegner:innen verbuchen den 20. März als einen Sieg ihrer Sache, dabei war es selbstverständlich größtenteils deren konstante Behinderung und Desinformation, welche dafür sorgte, dass dieser Tag erst so spät kommt. Sie standen diesem Datum im Wege. Niemand hat die Rückkehr zur Normalität mehr verhindert als die „Querdenker“, die sich vorlügen, sie hätten dafür gekämpft. Weder hat die Regierung am Ende eine „Diktatur“ errichtet, noch gab es einen „Massenmord“ durch Impfungen. Keine der Lügengeschichten ist eingetreten.

Die Impfungen wirken, die Medikamente auch und gemeinsam mit Omikron hat sich die Pandemiesituation geändert. NoCovid ist überholt, das Kosten-Nutzen-Verhältnis vieler Maßnahmen ist vorerst nicht mehr gegeben. Die Maßnahmengegner:innen haben nicht gewonnen, sie haben uns kollektiv Leben und Geld gekostet, sonst nichts. Die Maßnahmenbefürworter:innen haben gewonnen, und deswegen ist es Zeit anzuerkennen, dass viele Maßnahmen voraussichtlich demnächst nicht mehr nötig sein werden.

Wenn überhaupt, dann ist der 20. März ein Siegestag der Wissenschaft und Vernunft: Impfungen und rationales gemeinsames Handeln haben uns die Pandemie vorerst überwinden lassen. Im internationalen Vergleich sogar relativ glimpflich. Corona verliert schlussendlich.

Corona – Game Over

Dieser Artikel basiert auf der Argumentation von Thomas Pueyo und seinen Überlegungen im Artikel „Coronavirus: Game Over – It’s time to start living again“. Weltweit bekannt wurde Pueyo 2020 zu Beginn der Pandemie mit seinen Aufsätzen „Coronavirus: Why You Must Act Now“ und „Coronavirus: The Hammer and the Dance“. Wir hatten Pueyo damals schon zitiert:

Was getan werden muss, um bald wieder raus zu können: Der Hammer & der Tanz

Pueyo prognostizierte mit seinem Narrative vom Hammer und dem Tanz sehr genau, wie Regierungen weltweit mit dem Virus umgehen würden. Nun beschrieb er, wie sich die Corona Pandemie langsam dem Ende zuneigt. In diesem Artikel folgen wir seiner Argumentation.

Nicht alles ist gut, einige Dinge in der Pandemiepolitik laufen überhaupt nicht, aber die aktuelle Entwicklung gibt Grund zum Optimismus. Egal, wie man im Laufe der letzten 2 Jahre zu Pandemiemaßnahmen stand. Vielleicht eignet sich dieser Text ja, manch Maßnahmen Befürworter und Maßnahmen Kritiker einigermaßen wieder auf den selben Nenner zu bringen. Wichtig für die Post Corona Zeit wird sein, sich daran zu erinnern, warum wir die Pandemie beenden konnten:

Die Impfungen und Maßnahmen gegen Corona haben im großen und ganzen gewirkt, wie es geplant war. 

Zusammenfassung

  • Mit Omikron, Impfstoffen und Behandlungen sinkt das Risiko an Corona zu sterben, um das 10- bis 1000-fache.
  • Diese Omikron-Welle wird nach jetzigem Kenntnisstand vorerst die Letzte sein, bei der wir zwangsweise vorsichtig sein müssen. Infolgedessen sollte der Pandemiezsutand bald für beendet erklärt werden (ich weiß, das klingt für viele unvorstellbar, aber der Übergang in die Endemie war ja das Ziel), es sei denn, es tauchen neue, ziemlich unwahrscheinliche Informationen auf. (Besonders für Ungeimpfte (aus der Risikogruppe) könnte der nächste Winter allerdings noch mal problematisch werden. Hier wäre eine Impfpflicht ab 60 immer noch sinnvoll).
  • Ein Risiko besteht darin, dass man nicht anerkennt, dass wir in den Endzustand der Corona-Pandemie eingetreten sind. Die nächsten Monate werden so sein wie voraussichtlich die nächsten paar Jahre. Entsprechend muss gehandelt werden.

Die Omikron Frage

Als die Omikron Variante Ende des letzten Jahres auftauchte, wusste man eigentlich nur sicher, dass es nochmal ansteckender als die Delta Variante ist, sich also nochmals schneller verbreitete und teils den Infektionsschutz der Impfungen umgeht. Gleichzeitig machten aber auch die ersten Erkenntnisse die Runde, Omikron Verläufe seien deutlich milder als die von Delta. Man wusste zu diesem Zeitpunkt nicht genau, wie sich diese Eigenschaften auswirken würden.

Das war die große Omikron Frage. Schnelle Verbreitung könnte schlecht für uns sein, tendenziell mildere Verläufe gut.

https://twitter.com/c_drosten/status/1473778881614295044

Es musste als beobachtet werden. Würde die hohe Zahl an gleichzeitigen Ansteckungen dafür sorgen, dass die Intensivstationen volllaufen, obwohl die Variante milder ist und größtenteils auf eine geboostete Gesellschaft trifft. Oder würden sich viele in dieser Welle anstecken, die Krankenhäuser aber nicht gleichermaßen überfüllt werden. Das wusste man damals nicht, also war Vorsicht geboten. Das war die Grundlogik in der Pandemiepolitik, die radikale Maßnahmengegner:innen nie begriffen haben: Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, bevor man weiß, wie nötig sie sein werden, ist weder „Diktatur“, noch eine „Lüge“. Und wenn sie eine Katastrophe verhindert haben, macht sie das nicht retrospektiv sinnlos. Das Präventionsparadoxon eben.

Aber jetzt wissen wir, was wir wissen müssen.

Es hat sich bestätigt, dass sich Omikron blitzschnell verbreitet und hoch ansteckend ist. Selbst mit einer gewissen Immunität kann man sich anstecken, und auch asymptomatisch kann man es verbreiten. Omikron ist jedoch abgeschwächter als Delta, was sich im direkten Vergleich an der Belastung der Intensivstationen zeigt. Und (Booster) Impfungen wirken, wie sie sollten.

Durch die bestehende Immunität und die Ausbreitung von Omikron ist die Ausbreitung so schnell, dass die Wellen nach dem Einsetzen schnell abklingen können, was auch bei uns der Fall sein könnte.

Aktuell bestätigt das RKI, dass anhand der Daten abzulesen ist, dass wir den Höhepunkt der Omikron-Welle bereits überschritten haben:

https://twitter.com/rki_de/status/1494590564523782158

Zahlen zu Omikron: Impfungen und Medikamente senken Sterblichkeit um 99,9%

Die Studie des Imperial College vergleicht Delta und Omicron und zeigt, dass Omicron die Zahl der Krankenhausaufenthalte um ~25 % und die Zahl der schwereren Fälle um ~45 % senkt, was darauf schließen lässt, dass es die Zahl der Todesfälle noch stärker reduziert.

Das Southern California / Kaiser paper analysiert, dass die Krankenhausaufenthalte im Vergleich zu Delta um -50% abgenommen haben, Intensivstationaufenthalten um -75% und Todesfälle um -90% im Vergleich zu Delta zurückgegangen.

Hinzu kommt, dass gute Impfstoffe die Sterblichkeitsrate um ~90 % senken und dass eine Behandlung mit Paxlovid die Sterblichkeitsrate ebenfalls um ~90 % senkt, so dass die Sterblichkeitsrate bei COVID um drei Größenordnungen, nämlich um 99,9 %, gesunken ist.

Sollte man also geboostert auf die Omikron Variante treffen, war die Wahrscheinlichkeit in dieser Pandemie niemals geringer als jetzt, an Corona zu versterben. Corona ist weiterhin nicht harmlos, kann Langzeitfolgen nach sich ziehen, aber statistisch gesehen ist es nicht mehr die große Bedrohung, die es einst gewesen ist.

Coronavirus: Warum wir uns ein wenig entspannen sollten

Am 10. März 2020 hatte die Welt noch nicht begriffen, was auf sie zukommen würde. Es war damals wichtig davor zu warnen, dass das, was in Italien (Bergamo) passiert war, auch überall sonst passieren würde, wenn keine drastischen Maßnahmen ergriffen würden, um das Virus einzudämmen. Das erwies sich als wahr.

Damals machte auch die universelle Strategie vom Hammer und dem Tanz weltweit die Runde, die vereinfacht erklären sollte, wie gegen das Virus agiert werden müsse. Mit Lockdown Maßnahmen (Hammer) sollte das Infektionsgeschehen soweit reduziert werden, dass das Gesundheitssystem nicht kollabiert. Unten bei der Infektionskurve angekommen, so viele Maßnahmen im sogenannten „Tanz“ aktiv halten, bis ein Impfstoff gefunden wird und mit diesem die Pandemie dann beenden. Und da sind wir jetzt.

Nach der Omikron-Welle werden wir in einer Welt leben, in der die meisten Menschen in irgendeiner Form Immunität aufgebaut haben, entweder durch natürliche Infektionen, Impfstoffe oder – mit der besten Wirkung – beides. Wir wissen jetzt, wie wir Impfstoffe schnell herstellen können (wir sollten sie allgemein für neue Varianten schneller zulassen), und wir haben auch Behandlungsmöglichkeiten gegen schwere Covid-Infektionen.

Eine Infektion zu stoppen ist jetzt viel schwieriger, den Tod zu verhindern viel einfacher – NoCovid ist bei uns obsolet

Gleichzeitig sind die gesellschaftlichen Kosten für die Eindämmung von COVID nun viel höher. Denn Omikron entzieht sich teilweise der Immunität und ist extrem übertragbar. Es ist heute viel, viel schwieriger, eine COVID-Welle zu stoppen, als noch vor zwei Jahren. Man kann zum Beispiel schauen, wie China verzweifelt versucht, die Verbreitung des Virus zu stoppen, was aber nicht ohne drastische Abriegelungen gelingt.

Der Kampf gegen Corona war immer ein Abwägungsprozess: Wie viel Freiheitsentzug der Bürger:innen und potentieller Schaden für die Wirtschaft ist vertretbar im Tausch gegen eine Eindämmung des Virus, dass unser Gesundheitssystem hätte crashen können. Wir sehen ja alle gerade, dass Omikron überall um sich greift. Das kann man nicht stoppen, ohne dafür drastische Maßnahmen zu ergreifen, man kann ein solches Vorgehen aber nicht verargumentieren, wenn die Intensivstationen nicht überlastetet sind.

Kosten und Nutzen von vielen Pandemiemaßnahmen stimmen aktuell nicht mehr überein

Geringerer Nutzen, höhere Kosten: Der ROI (Return on Investment) der COVID-Bekämpfung durch soziale Maßnahmen hat sich ins Gegenteil verkehrt. Wenn der Nutzen sozialer Einschränkungsmaßnahmen so gering ist und die Kosten so hoch sind wie jetzt, wird sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis der COVID-Bekämpfung in den nächsten Jahren nicht mehr wesentlich ändern. Pandemiebekämpfungsmaßnahmen wie soziale Einschränkungen wirken nicht stark genug, als würde sie ihre Kosten (Freiheit/Wirtschaft) aufwiegen.

Man lässt sich in Zukunft gegen neue Varianten Impfen und das wird es vorerst gewesen sein. Möglicherweise lohnt sich noch das Maskentragen, da hier der Aufwand und die Einschränkungen ziemlich gering sind. Solange aber also keine neue Variante auftaucht, die dem Immunsystem und Impfungen völlig entkommt und eine höhere Tödlichkeit aufweist, sollten wir anfangen, uns langsam zu entspannen und unser Leben wieder relativ normal zu leben. Für Geboosterte persönlich kann die Pandemie quasi vorbei sein.

Leider gilt das nicht für alle.

Wer sich leider nicht entspannen kann

Mitarbeitende im Gesundheitswesen, Schwellenländer, immungeschwächte Menschen und Kinder.

In den meisten Teilen der Welt nehmen die Omikron-Fälle weiter zu. Es folgen Krankenhausaufenthalte. Wenn die Dinge so laufen wie bisher, könnte diese Welle für Beschäftigte im Gesundheitswesen weniger aggressiv sein als frühere Wellen. Die Kräfte im Gesundheitssystem müssen sich also noch einmal durch diese Welle kämpfen. Wenn diese Welle erst einmal überstanden ist, wird Durchseuchung und die Impfstoffe wahrscheinlich stark genug sein, um zu verhindern, dass die nächsten Wellen so groß werden. Das Krankenhauspersonal bleibt jedoch unter Belastungsdruck.

Schwellenländer

In den Schwellenländern sind in der Regel weniger Menschen geimpft als in den Industrieländern. Wenn Omikron zuschlägt, kann es sie hart treffen. Aber viele dieser Länder haben bereits dramatische Delta-Wellen erlebt.  Viele der Menschen, die von Omikron infiziert werden könnten, haben einen gewissen Delta-Schutz. Und in der Regel haben sie eine günstigere Altersstruktur als zum Beispiel Deutschland. Das und die geringere Virulenz von Omikron bedeuten, dass die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle geringer ausfallen kann.

Allerdings sind sie immer noch höher als in Ländern mit mehr Impfungen. Und da die Gesundheitssysteme in den Schwellenländern weniger gut ausgestattet sind, könnte es vernünftig sein, dort etwas vorsichtiger zu sein.

Immungeschwächte Menschen

Wenn Impfstoffe bei immungeschwächten Menschen nicht wirken oder wenn Sie aufgrund bestimmter Grunderkrankungen ein ernsthaftes Sterberisiko haben, können Sie sich selbstverständlich nicht so sehr entspannen. COVID könnte Sie immer noch mit größerem Risiko erwischen. Nicht falsch verstehen: Die Impfungen wirken, gerade dort haben wir schon viele Leben gerettet, das Risiko ist aber auch verringert noch immer groß.

Aber das wird wahrscheinlich in einem Monat genauso der Fall sein wie in einem Jahr. Vielleicht sollten Sie also diese Welle abwarten, aber danach könnten Sie überlegen, ob Sie in ein paar Wochen so leben wollen, wie Sie in ein paar Jahren leben wollen.

Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind schon immer in dieser Situation gewesen. Was sich geändert hat, ist ein Virus mehr, vor dem man sich schützen muss, und viel mehr Wissen darüber, wer immungeschwächt ist und wie man sich vor Atemwegsviren schützen kann.

Kinder

Viele Kinder sind noch nicht geimpft, aber in vielen Ländern werden sie bald geimpft werden können. Wenn wir uns ein paar Wochen mehr Zeit nehmen, um sie zu impfen, können wir ihr Risiko für Krankenhausaufenthalte, Tod und ME/CFS um 90 % senken. Außerdem ist es ja nicht so, als gäbe es keine Pläne von Expert:innen, wie man Kinder an Schulen besser schützen könnte: Die 7. Stellungnahme des Expertenrats der Bundesregierung wurde veröffentlicht.

Man empfiehlt unter anderem die „Umgestaltung von Lehrplänen ebenso wie nachhaltiger staatlicher Förderprogramme, die ohne Verzögerung implementiert und umgesetzt werden“, sowie den Betrieb von Bildungeinrichtungen „unter Umsetzung insbesondere der AWMF-S3-Leitlinie zur Sicherstellung des Schulbetriebs unter Pandemiebedingungen durch bestmöglich implementierten Infektionsschutz so sicher wie möglich zu gestalten“.

https://twitter.com/BrinkmannLab/status/1494418991359700993

Was ist mit freiwillig Ungeimpften? Die dürfen sich durchseuchen – mit allen verbundenen Risiken

Sobald alle, die einen Impfstoff bekommen können, geimpft sind, ist es das Vorrecht der Impfgegner, im Zweifel an der Covidinfektion zu erkranken und mit größerem Risiko auf der Intensivstation zu landen, wenn sie das unbedingt wollen. Die Gesellschaft kann nicht in Geiselhaft genommen werden, bis sich der Letzte Fehlinformierte zur Schließung der Impflücke in Bewegung setzt. Lediglich ihrem Missionieren mit Lügen gegen die Impfung muss widersprochen werden.

Klartext: Jede:r Bürger:in diesen Landes weiß doch bereits, dass er oder sie sich hätte impfen lassen sollen. Wir können auch noch Millionen in Aufklärungskampagnen stecken, aber eigentlich ist doch schon lange alles, was man wissen muss, weitestgehend bekannt. Wer sich bis hier her nicht hat impfen lassen, trägt dafür selbst die Verantwortung, mit den dazugehörenden Risiken. Einen letzten Appell haben wir hier gemacht:

YouTube player

Was ist mit dem Rest von uns? Sollten wir uns jetzt entspannen?

Vielleicht sollte man einige Wochen lang wachsam bleiben, bis diese Welle vorüber ist. Unabhängig davon, ob man immun ist oder nicht, wird das generelle Risiko sinken, sobald die Welle vorüber ist, weil alle um einen herum viel stärkere Immunität aufgebaut haben, während die Zahl gleichzeitig kranker Personen zurückgeht:

https://twitter.com/bob_wachter/status/1482424398342619137?s=21

Ein weiterer Faktor ist, dass die Produktion von Paxlovid, dem erfolgreichen COVID-Therapeutikum von Pfizer, noch gering ist, aber schnell ansteigt. Es wird nicht genug davon geben, um alle während dieser Welle damit zu behandeln, aber man wird wahrscheinlich genug für die nächste haben. Zumindest in den westlichen Volkswirtschaften.

Die Pandemie neigt sich dem Ende zu

Corona wird nicht verschwinden. Aber die Wichtigkeit, das Virus mit eingreifenden Maßnahmen einzudämmen. Die Pandemie kann nur beendet und zur Endemie werden, wenn wir, ergo die Regierung, sie für beendet erklärt. Und genau in diese Richtung scheint sich die Regierung derzeit zu bewegen. Eine offene und ehrliche Kommunikation wäre jetzt angebracht. Viele werden sich weiter Infizieren, die Maßnahmen die das verhindern sollen, werden aber abgebaut. Ja, die Impfungen, die Omikron-Variante und die Medikamente nehmen viel Bedrohlichkeit weg. Das war das Ziel der Pandemiebekämpfung von Beginn an.

Die Welt, die wir jetzt bald betreten, ist keine Fortsetzung der letzten zwei Jahre. Man sollte über die nächsten Monate so nachdenken, wie man über die nächsten Jahre nachdenken würde. Das klingt für viele verrückt und nicht annehmbar. Viele haben sich in den letzten zwei Jahren anders verhalten und man hat sich neue Gewohnheiten angewöhnt, die schwer abzulegen sind. Andere hingegen haben sich in eine völlige Wahn Welt begeben und sind auf Lügen von Verschwörungsideolog:innen hereingefallen. Um zu sehen und zu kommentieren, dass die Große Koalition und die Ampel-Regierung Fehler bei der Pandemiebekämpfung machen, muss ich nicht auf Telegram abhängen. Es werden die nächsten Monate wahrscheinlich einige wieder „aufwachen“ und erkennen, dass das alles keine geheime Verschwörung gewesen ist, sondern einfach nur Pandemiebekämpfung. In der auch Fehler gemacht wurden, klar.

Die Maßnahmenbefürworter haben gewonnen – deswegen können wir die Maßnahmen bald beenden

Wenn wir also in die Phase der Endemie eintreten, wäre die Regierung gut darin beraten, das auch als solche zu kommunizieren, mit allen Vor- und Nachteilen. Und ebenso anzukündigen, unter welchen Umständen eine erneute Pandemiesituation mit welchen Auflagen/Maßnahmen ausgerufen werden kann. Beim nächsten mal sollten wir ja wissen, was zu tun ist.

Artikelbild: Yuttapholstocker

Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.