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Morddrohungen gegen Söder: Facebook löscht nächste „Corona-Rebellen“-Gruppe

von | Sep 28, 2020 | Aktuelles, Corona, Social Media

Corona-Rebellen werden immer extremistischer

Die Corona-Extremisten und selbst erklärten „Corona-Rebellen“ radikalisieren sich immer weiter. Längst normal sind Holocaust-Relativierung, AfD- und Reichsbürgerinhalte, Umsturzfantasien, Fake-News und gefährliche Verschwörungmythen. Erst vor kurzem durfte Stefan Räpple, der auch schon am 1.8 bei „Querdenken“ eine Rede hielt, in Mainz bei einer Demo gegen die „Corona-Diktatur“ zum gewaltsamen Sturz der Bundesregierung aufrufen. Räpple ist Abgeordneter in Baden-Württemberg und war sogar der rechtsextremen AfD zu extrem und wurde ausgeschlossen (Quelle):

Vor wenigen Tagen hat Facebook endlich durchgegriffen und die größte Hassgruppe der „Corona-Rebellen“ gelöscht: Die größte Gruppe mit 80.000 Mitgliedern ist geschlossen und nicht mehr auffindbar. Grund war die nicht mehr zu bändigende Hassrede in der Gruppe, die nicht nur gegen geltendes Recht, sondern auch die Facebook-Gemeinschaftsstandards verstießen.

„Corona-Rebellen“ wollen Söder und Co tot sehen

Beim virtuellen Parteitag der CSU las der bayerische Ministerpräsident Söder Hassmails gegen seine Person vor, die von den Pandemie-Leugnern verfasst wurden. „Jetzt ist Schluss. Dieser größenwahnsinnige Psychopath muss unbedingt schnellstmöglich am nächsten Baum aufgehängt werden“, zitiert Söder. Oder: „Du stinkende Judensau gehörst vergast.“ und „Ich werde Sie erschießen.“ Söder kritisiert „offene und verdeckte“ Neonazis, die unter dem Vorwand des Kampfes gegen Corona die Demokratie angreifen und erklärt, dass dieser irre Hass ihn nicht einschüchtert: „Trotz dieser Anfeindungen halten wir da die Linie, bleiben wir stark und stabil“.

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Ein Bericht des Focus über eben jene Morddrohungen und Hassbotschaften landete wiederum in einer anderen „Corona Rebellen“-Gruppe. Die Extremisten haben wenig Mitleid und fordern: „Drohungen muss man wahrmachen“ [sic]. Unter dem Beitrag mit einer Mehrheit an „Lach“-Reaktionen stehen Dinge wie: „Nicht schreiben… machen“ oder „Stauffenberg“ würde schon „in den Startlöchern“ stehen.

Facebook löscht nächste Hetz-Gruppe

Während die eine Hälfte ganz empört tut, als wäre es eine Frechheit, ihnen zu unterstellen, unter ihnen seien Möchtegern-Mörder und Nazis, beweisen ihre Mitkommentierenden wiederum genau das. Zum Glück ist auch diese Hassgruppe Geschichte: Nach dem Hinweis unseres Autors hat Facebook auch diese Gruppe entfernt:

Der extremistische und antidemokratische Hass der „Corona-Rebellen“ ist jedoch ungestörter Alltag. Wie die Recherchegruppe „DieInsider“ fast täglich dokumentiert, haben diese Gruppen längst nichts mehr mit sachlicher Kritik an Corona-Maßnahmen zu tun. Ironischerweise halten diejenigen, die gerade den Staat stürzen und Politiker hinrichten wollen, Söder dort für einen „Nazi“. Da wird weiter gehetzt und Söder der Tod gewünscht in Hassgruppen wie „gegen die Masken Pflicht in Deutschland“ [sic]. Diese wurde auch als „Ersatzgruppe“ für die bereits gelöschten deklariert.

Wie weitere Screenshots belegen, die wir gesammelt haben, wird in den Gruppen ernsthaft diskutiert, ob man nicht zu einer vollständig gewalttätigen Bewegung werden soll – mit vielen Stimmen, die angestachelt durch Fake News radikalisiert, für Gewalt plädieren.

Deplattforming wirkt, es gibt aber noch viel zu tun

Die Verfassungsfeindlichkeit der Bewegung geht bis in die Spitze: Die Veranstalter der Pandemie-Leugner-Demos in Berlin erklären die Verfassung nicht mehr für gültig und möchten sie abschaffen:

Corona-Extremisten: Querdenken geben offen Verfassungsfeindlichkeit zu

Eine erfreuliche Entwicklung ist es jedoch: Das Deplattforming wirkt. Zwar gibt es viele derartige Hassgruppen, in denen sich die „Corona Rebellen“ weiter radikalisieren, aber jede Zerschlagung einer derartigen Gruppe schwächt die Extremisten.

Diese Bewegung hat längst den demokratischen Boden verlassen, verbreiten Lügen, Hetze und Verschwörungsmythen, möchte unsere Regierung und Verfassung stürzen und Politiker:innen wie CSU-Chef Söder töten – mit sachlicher Kritik an Corona-Maßnahmen hat das längst nichts mehr zu tun. Ob die Gruppen durch Neonazis unterwandert sind oder selbst eine extremistische Bewegung geworden ist, kann man nicht mehr unterscheiden. Und spielt auch keine Rolle mehr.

Artikelbild: Screenshot youtube.com


Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI: