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Hamburg: Tom Radtke sorgt mit Lügen für Nazi-Shitstorm gegen (Noch-)Parteikollegin

von | Feb 22, 2020 | Aktuelles, Social Media

Sexistischer Shitstorm gegen Linda Moulhem Arous

Die Causa Tom Radtke aus Hamburg eskaliert weiter: Nachdem der junge Politiker auf einem aussichtslosen Listenplatz der LINKE für die Bürgerschaftswahl für Hamburg Ende Januar mit einem holocaustrelativierenden Tweet negativ aufgefallen war, hat er sich innerhalb kürzester Zeit radikalisiert. Den ganzen, absurden Fall haben wir seinerzeit hier analysiert, wer eine Auffrischung braucht. Der Ex-Fridays For Future Aktivist und bald Ex-Linke (Parteiausschlussverfahren läuft) hat anscheinend innerhalb eines Monats einen vollständigen politischen Gesinnungswandel hingelegt.

Tom Radtke: Rechte feiern einen „Linken“ & ich bin offiziell planlos

Inzwischen posiert Radtke sogar mutmaßlich mit Rechtsextremist*innen und einer Fahne der vom Verfassungsschutz beobachteten, rechtsextremen Organisation „Identitäre Bewegung“ und telefonierte wohl auch mit deren rechtsextremen Führer. Die Gedenkstätte Ernst Thälmann distanzierte sich von der Gruppe (Quelle). Auch vom Klimaschutz hat sich Radtke offenbar vollständig verabschiedet, wenn er plötzlich den Klimawandel als „zum großen Teil Manipulation und Betrug“ bezeichnen soll. Es könnte sein, dass er nach einer erfolgreichen Wahl in Hamburg zur AfD wechseln könnte.

Hetze gegen Noch-Parteikolleg*innen, irre Lügen

Innerhalb kürzester Zeit hat der junge Kandidat einen vollständigen Abschied von der Realität unternommen und hetzt unter heftigem Applaus der rechtsextremen Filterblase und anscheinend unter deren heftigem Einfluss völlig realitätsfrei gegen Fridays For Future, Greta Thunberg, die SPD und Noch-Parteikolleg*innen in der LINKE. Plötzlich lehne er offene Grenzen, Feminismus, Gendern und Political Correctness ab. Obwohl er die schwedische Klimaaktivistin auf seine eigenen Wahlplakate abdruckte, bezeichnet er sie als „Greta Thunfisch“ – Dreist wurden Wahlplakate seiner (Noch-)Parteikolleg*innen mit seinen eigenen überklebt.

Das führte zu nachvollziehbaren Protesten von Partei-Kolleg*innen die das unsolidarische Verhalten anprangerten, wie von der Linken-Kandidatin Linda Moulhem Arous.

Ganz trump-esk attackiert Radtke inzwischen alle Kritiker*innen mit frei erfundenen Anschuldigungen und Hetze – unter Applaus seiner neuen, rechtsextremen Gefolgschaft. So soll er bereits von Luisa Neubauer abgemahnt worden sein. Vertreten wird er inzwischen von einem Anwalt der „WerteUnion“, der regelmäßig AfD-Politiker*innen vertritt. Über die Politikerin Linda Moulhem Arous machte er sexistische Anspielungen und unterstellte ihr Prostitution zu betreiben.

Radtke-Trolle führten Shitstorm

Die rechtsextremen Trolle bejubeln das absurde Verhalten Radtkes und verbreiten dessen erfundene Anschuldigungen regelmäßig. Wie uns Moulhem Arous berichtete, wurde sie nach dem Tweet von Radtke das Opfer eines rechtsextremen und rassistischen Shitstorms. „Ich wurde nun drei mal von Tom Radtke angegriffen. Mir wurde eine Affäre unterstellt, mir wurde Prostitution unterstellt und er wurde unterschwellig rassistisch“, sagte Moulhem Arous.

„Tom Radtke kenne ich aus der Partei, einige male gesehen und kurz sogar geredet. Da kam er mir sehr schüchtern vor und überhaupt nicht gefährlich.“ Auch wenn sie seinen ursprünglichen Aktivismus in der Partei begrüßte, so hält sie sein jetztiges Verhalten für parteischädigend: „Ich denke Tom ist ein 18 Jähriger Schüler, mit dem gesprochen werden muss.“ Sie hofft, dass die Wähler*innen sein „durchgedrehtes“ Verhalten nicht auf die Partei oder andere Kandidat*innen verallgemeinern: „Ich bin lediglich drei Jahre älter als Tom, mit dem alter hat das also nichts zu tun, sondern mit Inhalten. Ich hoffe die Menschen können dahingehend differenzieren.“



Artikelbild: Linda Moulhem Arous / Screenshot twitter.com