Völlige Blamage für BILD
Die BILD-Zeitung hat sich beim Versuch, den Corona-Experten Christian Drosten mit tendenziöser Berichterstattung unter Druck zu setzen, völlig blamiert. Die Geschichte beginnt hier, als Christian Drosten diese E-Mail veröffentlichte, die er vom Bild-Redakteur Filipp Platov erhalten hat:
Interessant: die #Bild plant eine tendenziöse Berichterstattung über unsere Vorpublikation zu Viruslasten und bemüht dabei Zitatfetzen von Wissenschaftlern ohne Zusammenhang. Ich soll innerhalb von einer Stunde Stellung nehmen. Ich habe Besseres zu tun. pic.twitter.com/fghG1rdnnq
— Christian Drosten (@c_drosten) May 25, 2020
Dieser Vorfall ist überhaupt nicht zum Lachen. Innerhalb einer Stunde soll Christian Drosten Stellung zu irgendwelchen Zitatfetzen von Wissenschaftlern über seine Studie beziehen. Christian Drosten veröffentlichte die Anfrage und kommentierte dies mit “Ich habe Besseres zu tun.” Die Satire-Seite Der Gazetteur Griff das in einem passendem Bild auf:
Olé! #Drosten pic.twitter.com/gYNVpw96IS
— Der Gazetteur (@dergazetteur) May 25, 2020
Drosten lässt sich das nicht gefallen
Nach dem Tweet von Drosten macht die Geschichte auf Twitter die Runde. Immerhin hat Christian Drosten mittlerweile über 370.000 Follower. Aber bevor wir uns verschiedene Reaktionen ansehen, schauen wir doch erstmal, wie Herr Drosten nachlegt. Zunächst folgen Retweets (Teilungen) von distanzierenden Statements anderer Wissenschaftler, die ebenfalls laut Bild “involviert” waren, um Herrn Drosten zu kritisieren:
https://twitter.com/christoph_rothe/status/1264930677306413058
Ich wusste nichts von der Anfrage der BILD und distanziere mich von dieser Art Menschen unter Druck zu setzen auf's schärfste. Wir können uns mehr glücklich schätzen @c_drosten und sein Team im Wissenschaftsstandort Deutschland zu haben. They saved lifes!
— Dominik Liebl (@domliebl) May 25, 2020
Ich will nicht Teil einer Anti-Drosten-Kampagne sein. Ich stand und stehe in keinerlei Kontakt zur Bild. Natürlich habe ich höchsten Respekt vor @c_drosten. Deutschland kann froh sein, ihn und sein Team zu haben.
— Joerg Stoye (@JoergStoye) May 25, 2020
Selbst die vermeintlichen Kronzeugen der BILD wollen nichts mit ihrer Kampagne zu tun haben. Dann nochmal grundsätzliche Statements von Drosten:
Der Bild-Reporter hat unseren englischsprachigen Mathematiker am Telefon in die Irre geführt. Er bekam die Auskunft, dass wir grade an einem Update der Studie arbeiten, das aber das Ergebnis nicht ändert. Daraus wird dann eine interne Kritik gemacht https://t.co/w3NjKfo0Ib
— Christian Drosten (@c_drosten) May 25, 2020
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, was Herr Drosten hier schildert:
“Der Bild-Reporter hat unseren englischsprachigen Mathematiker am Telefon in die Irre geführt. Er bekam die Auskunft, dass wir grade an einem Update der Studie arbeiten, das aber das Ergebnis nicht ändert. Daraus wird dann eine interne Kritik gemacht”
Hat die BILD Zeitung hier versucht, mit dubiosen Methoden einen negativen Artikel über Prof. Drosten zu verfassen? Es scheint so. Passend dazu retweetet Drosten folgendes:
Eine Sternstunde der Wissenschaftskommunikation:
1️⃣ BILD versucht mit Ausschnitten aus Open Peer Reviews eine Studie zu diskreditieren
2️⃣ @c_drosten weist als Autor der Studie hier darauf hin
3️⃣ mehrere der Reviewer distanzieren sich, "in Echtzeit", vom Vorgehen der Bild
4️⃣ 😱🙏 https://t.co/bqirIJw7Ri— Lambert Heller (he/him), librarian 👾✍🐧🎧🎨 (@Lambo) May 25, 2020
BILD-Redakteure geraten in Panik
Die Bild Zeitung und die entsprechenden Redakteure bekommen das natürlich auch alles mit. Und reagieren wie aufgeschreckte Hühner:
Die eigentlich interessante Meldung ist doch, dass bei der Bild angeblich Journalisten arbeiten. Sieht man an den Texten gar nicht.
— Robin Engelhardt (@Elektro_Robin) May 25, 2020
Chefredakteur Julian Reichelt beschwert sich über eine Meldung des Deutschlandfunk zur Geschichte. Dann folgt auch Julian Röpcke, mit dem auch wir schon zu tun hatten:
Mindestens zwei (von vier) Kronzeugen des Textes wurde vom Autoren bei so einem sensiblen Thema nicht kontaktiert. Das ist keine Recherche, das ist Internet-Abschreiben und beschädigt das Vertrauen in den Journalismus massiv.
— Franz Nestler (@FranzNestler) May 25, 2020
Der Leiter des Politik-Ressorts der BILD beschwert sich über diesen Artikel des Spiegel. Warum wohl? Weil er die schmutzigen Methoden entlarvt?
.@BILD unterstellt dem Virologen @c_drosten „fragwürdige Methoden“. Die im Artikel als Kronzeugen zitierten Wissenschaftler sind entsetzt. Mein Interview mit Professor @JoergStoye jetzt auf @derspiegel https://t.co/3e6TatFYa3
— Alexander Kühn (@kuehnalex) May 25, 2020
Natürlich muss auch der Auslöser der ganzen Geschichte, der Journalist Filipp Piatov, versuchen, sich zu rechtfertigen:
Ich wäre ja jetzt ganz still und würde in Sack und Asche gehen…
— Derya Türk-Nachbaur (@derya_tn) May 25, 2020
Unser Autor Stephan Anpalagan fasst die Reaktionen der Bild-Journalisten treffend zusammen:
Die halbe #Bild-Belegschaft verteidigt hier gerade aufgeregt den #Drosten-Artikel.
Sie alle haben Angst, dass die Zeit, in der man Menschen mit Witwenschütteln, Drohungen und Kampagnen unter Druck gesetzt hat, vorüber sein könnte.
Eine ganze Zeitung wurde ins Mark getroffen.
— Stephan Anpalagan (@stephanpalagan) May 25, 2020
Geil auch wie @jreichelt gerade panisch Twitter durchforstet, um #Drosten-kristische Statements zu retweeten.
Ich glaube, da wird gerade jemandem klar, dass auch andere Leute die Knöpfe am Aufzug bedienen können.#BILD
— Stephan Anpalagan (@stephanpalagan) May 25, 2020
Ansonsten sammeln sich auf Twitter und Facebook viele kritische und hämische Kommentare über die BILD-Zeitung. Zum Beispiel fasst der Journalist Lorenz Meyer den Vorgang nochmals treffend zusammen: “Wie BILD gerade gegen Christian Drosten agitiert, könnte aus dem Lehrbuch der schwarzen Demagogie stammen”:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=3341878282498927&set=a.546071342079649&type=3&theater
Die Partei “Die PARTEI” war natürlich auch für einen Spruch zu haben:
https://www.facebook.com/DiePARTEIHH/photos/a.136673723817/10158186300958818/?type=3&theater
Die Gewinnerin des “Goldenen Bloggers” in der Kategorie “Twitter”, Erzählmirnix, hatte auch etwas parat:
Kein Kinkhshaming, aber manche Dinge sind halt schon peinlich. pic.twitter.com/vRjHO1md3N
— erzaehlmirnix (@erzaehlmirnix) May 25, 2020
Auch Jan Böhmermann mischte sich ein:
Finger weg von Dr. Drosten!
— Jan Böhmermann 🤨 (@janboehm) May 25, 2020
Attila Hildmann macht "Daumen hoch" für die "Bild" und ruft seine 53.000 Anhänger zur Diskursmanipulation und zu "drostischen" Hass- und Hetzkommentaren unter dem Anti-Drosten-Kampagnenvideo auf: "Gebt mal richtig Vollgas bei den Daumen (weil da herrscht gerade Ungleichgewicht)" pic.twitter.com/lSTQpiaLzo
— Jan Böhmermann 🤨 (@janboehm) May 25, 2020
Im folgenden einfach mal unser Best of an Tweets über die BILD-Zeitung:
Ihr bei der BILD: Schreibt Dieter Bohlen rauf und wieder runter. Die Thomallas. Alle Tittendingsens dieser Welt. Wenns Euch Spaß macht, wenn die Leute das lesen wollen – bitte. Aber hier geht's um was. Um eine Pandemie. Um Menschenleben. Euch ist echt nichts heilig. #Drosten
— Nicole Diekmann (@nicolediekmann) May 25, 2020
Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht.
Allerdings nur bis 16 Uhr.
Sonst schreiben wir halt irgendwas.#Drosten #Bild— Micky Beisenherz (@MickyBeisenherz) May 25, 2020
Kleine Grundregel im deutschen Journalismus: An der Heftigkeit der Reaktion von Julian, erkennt man, wie berechtigt ein Vorwurf an die Bild ist.
Julian hat in den letzten 2 Stunden 25 Reaktionen gegen #Drosten rausgehauen.
Das ist ein ungewöhnlich hoher Julian-Reaktions-Wert.
— Robert Pietsch (@ropietsch) May 25, 2020
Im Verlauf dieser Pandemie hat @c_drosten durch die Entwicklung des PCR-Tests für COVID und seine unermüdliche Aufklärungsarbeit weltweit sicher schon mehr Menschen vor COVID bewahrt als die #BILD (noch) Auflage hat. #Drosten
— Philip Kreißel (@pkreissel) May 25, 2020
Es war abzusehen. Dass @BILD jetzt den Tweet von #Drosten derart verwendet und verdreht, ist mies.
Er hat nicht einfach so „Besseres“ zu tun gehabt, sondern sah keinen Sinn, innerhalb einer Stunde (!) fundiert zu antworten.
Das ist eine schädliche Kampagne. pic.twitter.com/1KS0PuAaMy
— Alex Urban 🇺🇦 (@aurban) May 25, 2020
Zum Thema "Wie die @BILD-Redaktion mit schmutzigen Tricks versucht, Christian Drosten zu zerlegen" haben wir das hier in unserem Archiv: https://t.co/RUUTQSKTZX
Den aktuellen "Bild"-Artikel über @c_drosten schauen wir uns natürlich auch an. #Drosten
— BILDblog (@BILDblog) May 25, 2020
Am erbärmlichsten an der ganzen BILD – #Drosten– Geschichte ist doch die Tatsache, dass BILD alle Antworten bis 16 Uhr haben wollte. Auch im härtesten Boulevard-Geschäft ist also um 17 Uhr Feierabend. Da wird ja in jeder drittklassigen Lokalpostille härter gearbeitet.
— Florian Schroeder (@Schroeder_Live) May 25, 2020
Christian #Drosten eine der wenigen Personen, der ich glaube, wenn sie sagt, sie habe etwas Besseres zu tun.
— Der Gazetteur (@dergazetteur) May 25, 2020
Man muss den Hetzern der BILD zugutehalten, dass sie schon immer einfach böse, niederträchtige und schlechte Menschen sind.
In diesem Sinne: Halt die Fresse, BILD!#Drosten
— Kaffeecup (@kaffeecup) May 25, 2020
https://twitter.com/ebonyplusirony/status/1265027678761037827
https://twitter.com/blauerelefant/status/1265018070378205192
Kampagnen sind kein Journalismus. #Drosten #BILD pic.twitter.com/6PlS8XA5IE
— Johannes Hillje (@JHillje) May 25, 2020
Wow, 👏🏽 beeindruckend wie die Wissenschaftler gerade Muster der #Bild „Berichterstattung“ entlarven,indem sie die Freiheit der Wissenschaft vorleben. #Drosten hat mit seinem „Nein“ eine Grenze gegen Instrumentalisierung von Wissenschaft gezogen @c_drosten @domliebl @JoergStoye
— Canan Bayram (@LieblingXhain) May 25, 2020
Man muss #Drosten sehr dankbar dafür sein, wie er auf die brutale, auf die Vernichtung seiner Reputation als Wissenschaftler ausgelegte "Berichterstattung" der #Bild reagiert und die miesen Methoden der Redaktion offengelegt hat. Mein Respekt wächst täglich mehr für diesen Mann.
— Claas Gefroi (@ClaasGefroi) May 25, 2020
Hätte da mal ein paar Fragen @jreichelt @fpiatov . Ihr habt eine Stunde 😘 #bild #Drosten @c_drosten @MickyBeisenherz pic.twitter.com/JmjErvRrKD
— Wait, what? (@Waitwhat_dude) May 25, 2020
Hab mal was Neues geschrieben zur Bild-Zeitung, damit ihr nicht immer Max Goldt zitieren müsst. #Drosten pic.twitter.com/Pu9byx78Qo
— Cornelius W. M. Oettle (@C_W_M_O) May 25, 2020
„Es könnte sein.“
Podcast in dem #Drosten die Studie vorstellt. Mehr Vorsicht geht kaum. Daraus konstruiert BILD den größten wissenschaftlichen Irrtum seit Böttger aus Ton Gold machen wollte.
Wohlgemerkt: Ohne jeden Beweis zu erbringen, dass die Studie falsch ist. pic.twitter.com/b4nKIk74lc
— stellungsfehler.de (@FedorFreytag) May 25, 2020
https://twitter.com/Glubbers2/status/1265193155445641216
https://twitter.com/oliverdasgupta/status/1265169310210838534
Und zum Schluss wird die BILD-Zeitung und Chefredakteur Reichelt noch von einem Ex-Mitarbeiter auseinander genommen:
https://www.facebook.com/streiter/posts/10218495048668209
Ex-Bild Mitarbeiter Georg Streiter über das, was bei der BILD-Zeitung abgeht:
“Es ist übrigens nicht das erste Totalversagen von Filipp Piatov: Im Februar 2018 fiel er auf einen „Titanic“-Mitarbeiter rein und schrieb – gegen massive Bedenken in der Redaktion – eine große Titelgeschichte über eine „Neue Schmutz-Kampagne bei der SPD“. Piatov veröffentlichte damals angebliche kompromittierende E-Mails von Juso-Chef Kevin Kühnert, die sich im Nachhinein als Fälschungen entpuppten. Selbst als die Geschichte schon öffentlich in Zweifel gezogen wurde, twittere Piatov noch: „Liebe Kritiker der Kühnert-Titelgeschichte, es handelt sich bei den E-Mails nicht um eine „plumpe Fälschung“. BILD bekam Zugang zur Mail des Informanten. Mehr im Artikel. …“
Bei aller Kritik am „Head of Opinion“ (Piatov-Selbstdarstellung im Netzwerk LinkedIn) darf man natürlich nicht vergessen, wer dafür die Verantwortung trägt. Das ist Julian Reichelt, der „Vorsitzende der Chefredaktionen“. Es ist wie bei Hundebesitzern: Das Problem befindet sich in der Regel am oberen Ende der Leine.”
So damit ist doch fast schon alles gesagt. Unsere Haltung zum Thema haben wir auch getwittert:
Will sehen, wie die BILD, deren Geschäftsmodell es buchstäblich ist, unverpixelte Fotos, intime Details und vieles mehr der Opfer ihrer Berichterstattung zu veröffentlichen, sich jetzt darüber beschweren will, dass #Drosten ihre freche Anfrage publik gemacht hat.
— Volksverpetzer (@Volksverpetzer) May 25, 2020
Wie halt die ganze Hetze der #BILD nur durch das Posten einer Mail durch @c_drosten in sich zusammenbricht. Bei dem Boulevard-Blatt müssen sie echt verzweifelt sein, dass ihre schmutzigen Methoden endlich nicht mehr zu funktionieren scheinen. #Drosten
— Volksverpetzer (@Volksverpetzer) May 25, 2020
Ok, einen Letzten noch ;D
Endlich mal eine Nachricht auf diesem Account, die gut recherchiert und wahr ist. pic.twitter.com/WMDtHSBQJr
— Der Gazetteur (@dergazetteur) May 26, 2020
Kurzes Update zum letzten Joke:
Der Postillion ändert ständig die Überschrift und das Bild im angeführten Artikel. Köstlich. Hier schön aufbereitet:
https://www.facebook.com/ghassknecht/posts/4126229594061730
Update zum Thema: Drosten erhält erneut Morddrohungen!
Morddrohungen gegen Drosten & Lauterbach: Das kommt von der Hetze!
Mehr zum Thema (Link):
Keiner nimmt sie mehr ernst: BILD-Hetze gegen Drosten geht nach hinten los
Artikelbild: Screenshots twitter.com