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So gut rechnet Fürth-Trainer Zorniger mit Rassismus ab – „Auch im Bundestag“

von | Aug 13, 2023 | Aktuelles

Da war er Zorniger als sonst! Trainer von SpVgg Greuther Fürth, Alexander Zorniger, platzte in der Pressekonferenz nach dem 1:0-Sieg der Kragen. Sein Spieler Julian Green wurde während des Spiels im DFB-Pokal gegen Hallescher FC rassistisch angefeindet. Mehrfach soll es zu „Affe“-Rufen gekommen sein. Hier das Video mit seinen starken Worten.

Zorniger: „Aufstehen und sagen: das geht nicht“

Der Einzug von Greuther Fürth in die nächste Pokalrunde wird von einem unerfreulichen Vorfall überschattet. Schon wieder kam es zu rassistischen Beleidigungen in einem Stadion, diesmal gegen Julian Green. Alexander Zorniger, Fürths Trainer, nahm dazu nach dem 1:0 Sieg in der Pressekonferenz Stellung:

„Mein Spieler wurde mehrmals von den Zuschauern als Affe tituliert. Das ist nicht nur ein, zwei oder dreimal geschehen. Das Stadion ist zu 95 Prozent ausgelastet. Es waren genug Leute da, die hätten eingreifen können. So etwas gehört sich einfach nicht, egal ob es in Fürth, Nürnberg oder Rostock passiert.“

Dann machte Zorniger eine starke Ansage in Richtung der vergifteten Stimmung im Land: „Ich will nicht, dass wir in einer Zeit leben, wo einer denkt, dass er mehr wert ist als ein anderer. Und wenn es nicht aus dem Grund ist, dann ist es noch schlimmer.“

Er fügte hinzu: „Aufstehen und sagen: Das geht nicht! Wir sind ein tolles Land und entsprechend müssen wir uns auch präsentieren. Wenn wir das nicht machen, dann kriegt das braune Gesocks, das auch noch im Bundestag sitzt, immer mehr Oberwasser. Das ist der Job von uns und nicht von irgendwelchen Regierungen oder von Institutionen.“

Breite Zustimmung für die klare Stellung

Im Netz sorgt die klare Ansage von Zorniger gegen Rassismus und indirekt gegen die rechtsextreme AfD für viel Zustimmung. Auch der FC St. Pauli schließt sich dem an und bekundet seine Solidarität.

Verschiedene Stimmen bekunden ihren Respekt: „Man muss diesen Verein nicht mögen, aber man muss diesen Trainer für diese wichtigen Worte feiern. Respekt, Alexander Zorniger!“ Ein anderer schreibt: „Es tut weh, dass Ausgrenzung und Rassismus zunehmen. Aber: Mit Zivilcourage dagegen aufstehen, für Menschlichkeit einstehen. Die Ansage von Zorniger bringt es auf den Punkt und ist schon jetzt mein Moment des Jahres. Danke Alexander Zorniger! Genau das.“

Eine letzte Stimme erklärt: „So muss das, überall und von allen. Gegenseitige Rücksichtnahme, andere nicht herabsetzen wegen Herkunft, Hautfarbe oder politischer Meinung – das ist nicht linksgrünversifft, das sollte menschlich und linksgrün-liberalgelb-schwarzkonservativ-versifft sein.“

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Artikelbild: Screenshot twitter.com