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Die Fakten & rechtsextremen Hintergründe, von denen „PanoramaGate“ ablenken soll

von | Jul 31, 2020 | Aktuelles, Medien, Recherche AfD

Um was geht es eigentlich beim vermeintlichen „Panoramagate“?

Es wurde vom WELT-Kolumnisten Rainer Meyer („Don Alphonso“) versucht, mit teils falschen, teils überzogenen, teils konstruierten Vorwürfen die Recherche des Teams von Panorama und die Seriosität einer nur am Rande für ihre Einschätzung befragte Extremismusexpertin in Frage zu stellen und letztere an den Pranger zu stellen, was für sie Gewaltdrohungen gegen sie und ihre Kinder durch Rechtsextreme zu Folge hatte.

Während gleichzeitig der Verdacht der Rechtsextremismusoffenheit des Oberstleutnant Marcel Bohnert, um den es eigentlich geht, der für Social Media in der Bundeswehr zuständig war, heruntergespielt und verleugnet wurde. Die Einzelheiten hat unser Kollege hier schon ausführlich dokumentiert:

Pseudo-„PanoramaGate“: Lügen, Ablenkungen & rechtsextreme Gewaltdrohungen

Anstatt sich auf die haltlosen Vorwürfe gegen Panorama und Strobl zu konzentrieren, ist es viel wesentlicher, beim Thema zu bleiben. Die Bundeswehr-Affäre, die von Meyer und Konsorten mit „nur drei Likes“ heruntergespielt wird, ist nämlich viel größer, als er und seine teils rechtsextreme Leserschaft zugeben wollen. Beschäftigen wir uns doch einfach mal mit den Tatsachen, die zur Verfügung stehen und zeigen die Fakten zur Affäre, von denen Rechte nicht wollen, dass sie öffentlich werden oder diskutiert werden.

Tatsache 1: Bundeswehr-Offizier Bohnert referierte bei der Burschenschaft Cimbria

Bild von der Webseite der Burschenschaft Cimbria München

Aussage des Bundeswehr-Offiziers im Spiegel:

Spiegel Interview vom 25.07.2020: Ich habe den Hintergrund von „Cimbria“ damals über Google angesehen und keine Hinweise gefunden, dass die nicht auf dem Boden der Verfassung stehen.

Diese Aussage kann leider nicht stimmen, denn eine Recherche zur Burschenschaft Cimbria führt schon bei einer normalen Internetrecherche über Google beim dritten oder vierten Eintrag zu einem Artikel der SZ aus dem Jahre 2013 und den rechtsextremen Umtrieben der Burschenschaft Cimbria.

SZ Artikel 2013 zur Cimbria: Es ist im Moment einiges los bei den Mitgliedern der Münchner Burschenschaft Cimbria. Am vergangenen Wochenende waren sie Gastgeber für ein dreitägiges Seminar der politisch rechts außen stehenden Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG). Und am kommenden Wochenende geht es gleich weiter. Am Samstag findet im Haus der Cimbria, gelegen in der Cuvilliésstraße in Bogenhausen, ein weiteres Seminar statt, diesmal im Namen des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft (DB), den inzwischen mehr als 30 Mitgliedsbünde verlassen haben, weil er ihnen unter dem Einfluss der BG politisch zu radikal wird.

Nähe zum Bundesbruder der Danubia zu München

Die Nähe zum Bundesbruder der Danubia zu München ist jederzeit ersichtlich, denn die Bogenhausener Gespräche fanden sowohl bei der Danubia statt, als eben auch bei der Cimbria. Und sowohl Danuben, als eben auch die Bundesbrüder der DG waren wechselnd bei den Vorträgen und Tagungen.

Artikel 2013 zum Treffen der Cimbria und Danubia: In diesem Haus sprechen seit Jahren immer wieder rechtsextremistische Referenten bei den „Bogenhausener Gesprächen“. So 1998 und 2011 der rechte Publizist Jürgen Schwab und der Holocaust-Leugner Wilhelm Stäglich.2006 zeigte Danubia die „Kleine Deutsche Kunstausstellung“ mit Werken von NS-Künstlern wie Georg Sluyterman und Rudolf Warnecke. „Der Titel war ein unverhohlenes NS-Zitat: In München fand achtmal die ’Große Deutsche Kunstausstellung’ statt, deren Künstlerauswahl Adolf Hitler persönlich beaufsichtigte.“, schreibt der Verfassungsschutz auf AZ-Anfrage.

„Wer eine Ausstellung mit solchem Titel und solchen Exponaten veranstaltet, lässt Rückschlüsse darauf zu, dass er den Nationalsozialismus nicht nur in künstlerischer, sondern auch in politischer Hinsicht für vorbildhaft hält.“ Als Vorsitzende der BG scheint die Cimbria Nähe zu diesen Rechtsextremen nicht zu stören. Andere Burschen wollen das nicht mehr mittragen: Viele sind aus dem Dachverband ausgetreten, weil ihnen der Kurs der radikalen Burschen zu sehr nach Rechtsaußen ging.

Rechtsextremen Umtriebe der Danubia

Zu den rechtsextremen Umtrieben der Danubia und den Bogenhausener Gesprächen hier noch einige direkte Fakten, unterhalb ist das Thema aber sehr ausführlich beschrieben:

  • Am 5. und 6. Dezember 1998 lud die Burschenschaft Danubia München zu den »Bogenhausener Gesprächen« ein, die unter dem Motto »30 Jahre nach 68« standen. Mit dabei der Holocaustleugner Horst Mahler. (Anm. Organisiert u.a. durch Andreas Kalbitz von der AfD!)

Horst Mahler (links) und Reinhold Oberlercher (rechts) sind vom SDS in rechte und völkische Kreise gewechselt. (Bild: Christian Ditsch) – Bildquelle Artikel des Antifainfoblatts – https://www.antifainfoblatt.de/artikel/68er-vor-rechter-burschenschaft-%C2%BBdanubia%C2%AB

Die Münchner „Burschenschaft Cimbria“ lud im April 2011 zu einem „Symposion Deutschland – Land der Tabuisierung“ nach Bogenhausen ein. Referenten damals, Erik Lehnert vom „Institut für Staatspolitik“ (Kubitschek) und Felix Krautkrämer von der Wochenzeitung „Junge Freiheit“.

Aus einem Artikel von Aida 2011 – Akademische Anti-Antifa: Die Münchner „Burschenschaft Cimbria“ lud im April 2011 zu einem „Symposion Deutschland – Land der Tabuisierung“ nach Bogenhausen ein. Es referierten dort die Berliner Erik Lehnert vom „Institut für Staatspolitik“ („Der Fall Sarrazin. Ein Weckruf und die Folgen“) und Felix Krautkrämer von der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ („Das linke Netz“). Wir berichten über die bei der Cimbria geäußerten Thesen der Referenten, über die antisemitischen Töne auf der Veranstaltung und wie dort die NPD gelobt wurde.Mitten im Münchner Nobelstadtteil Bogenhausen liegt die Villa der „Burschenschaft Cimbria“.

Die „Cimbria“ gehört der „Burschenschaftlichen Gemeinschaft“ (BG) an, dem rechten Flügel der völkischen „Deutschen Burschenschaft“ (DB). „Symposion Deutschland – Land der Tabuisierung“, lautete der Titel der Veranstaltung, die am 30. April 2011 rund 35 Personen in das Anwesen lockte, vor allem Burschenschafter und „Alte Herren“ mit Band und Mütze. Als Referenten waren Erik Lehnert, Geschäftsführer des neurechten „Institut für Staatspolitik“ (IfS), zum Thema „Der Fall Sarrazin. Ein Weckruf und die Folgen“, sowie Felix Krautkrämer, Redakteur der „Jungen Freiheit“ (JF), über „Das linke Netz“ geladen. Beworben worden war die Veranstaltung auf der Website der „Cimbria“, im „Rundbrief“ des IfS sowie auf der Website der Zeitschrift „Sezession“, dem Hausblättchen des Instituts.

Anbei die Einladung zu dieser Tagung bei der Cimbria. Einfache Recherche auf Seiten der Burschenschaft Cimbria.

Verfassungsschutz

Schon 2013 prüfte der Verfassungsschutz die Umtriebe der Burschenschaft Cimbria.

Artikel der SZ 2013: Die Münchner Burschenschaft Cimbria steht an der Spitze einer Strömung im studentischen Verbindungswesen, von der Kritiker sagen, sie bilde neue Vordenker des Rechtsextremismus aus. Nun will sie an der offiziellen Feier zum Volkstrauertag teilnehmen. Das Innenministerium prüft noch.

Zu den Vorkommnissen aus 2009 kommen wir gleich noch.

Artikel der SZ 2013: Vor zwei Jahren hatte es um die Veranstaltung ziemlichen Wirbel gegeben. Auch damals hielt Innenminister Herrmann die Rede. Im Publikum waren einige Personen, die er im Nachhinein lieber nicht dabei gehabt hätte: etwa Burschenschafter von der Münchner Danubia, deren Aktivitas, also die noch studierenden Mitglieder, der bayerische Verfassungsschutz als rechtsextremistische Organisation einstuft. Die mit der Danubia befreundete Cimbria hatte die Veranstaltung zum Volkstrauertag damals auf ihrer Homepage als „Heldengedenken“ angekündigt – und bediente sich damit nationalsozialistischer Diktion.

Hätten die WELT und Herr Meyer nur ein wenig mehr recherchiert, wäre aufgefallen, dass die Cimbria und die Danubia in einem rechtsextremen Umfeld zu Hause sind. Aber ein Eindreschen auf Frau Strobl lenkt eben von den eigentlichen Tatsachen im Bezug auf Fakten ab.

„Zusammen mit bekannten ultrarechten Organisationen wie der „Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger“ ehemaliger Wehrmachts- und Waffen-SS-Angehöriger und der völkischen „Burschenschaft Danubia“ gestalteten Bundeswehr und Bundespolizei die Veranstaltung zum Volkstrauertag im Münchner Hofgarten. Im Publikum anwesend: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann“.

Schon 2008 referierte bei der Burschenschaft Cimbria der Geschichtsrevisionist Gerd Schultze-Rhonhof. Übrigens nicht die erste Burschenschaft, bei der Schultze-Rhonhof referierte.

Schultze-Rhonhof ist Bundeswehr-Generalmajor a.D. und ehemaliger Territorialer Befehlshaber für Niedersachsen und Bremen. Er trat 1959 in die Bundeswehr ein und lehrte bis 1996 an der „Führungsakademie der Bundeswehr“.

Im Jahr 2003 veröffentlichte Schultze-Rhonhof sein geschichtsrevisionistisches Werk „Der Krieg, der viele Väter hatte“ im Münchener Olzog-Verlag.

Aida Artikel aus 2008: Die Münchner Burschenschaft Cimbria verschweigt  auf der eigenen homepage lieber den Namen ihres Referenten beim ersten „Burschenschaftlichen Abend“ im Wintersemester : Eingeladen hat sie nämlich den Geschichtsrevisionisten Gerd Schultze-Rhonhof.Am Mittwoch, 5.11.2008, veranstaltete die Burschenschaft Cimbria einen „Burschenschaftlichen Abend“ im eigenen Haus an der Cuivilliésstraße. General a. D. Gerd Schultze-Rhonhof soll zum Thema „Das Deutsch-Tschechische Drama 1918-1938“ referieren.

Zusätzlich betreibt er die Homepage „Vorkriegsgeschichte“ und trat als Referent und Redner in der extremen Rechten auf, von SS-Veteranen über Burschenschaften bis zu NPD-Nahen Organisationen.

Laut AIDA beurteilte das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz im Jahr 2007 eine Aussage von Schultze-Rhonhof („entscheidende Bemühungen der damaligen Reichsregierung, die den Frieden retten wollte und um alles in der Welt einen Krieg zu vermeiden suchte.“) zum Kriegsbeginn 1939 wie folgt:

„Die in dieser Aussage zum Ausdruck kommende, jeden seriösen Forschungsstand ignorierende Behauptung, Hitler-Deutschland habe nicht einmal den Krieg gegen Polen gewollt und sei daher ganz unschuldig am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gewesen, gehört zu den klassischen Konstanten in der verzerrten Realitätswahrnehmung rechtsextremer Geschichtsrevisionisten.“

Rechtsextremer Geschichtsrevisionist

Selbst der Verfassungsschutz erkennt also einen rechtsextremen Geschichtsrevisionisten. Stellt sich die Frage, welcher Verlag einen solchen bei sich beheimaten würde.

Schultze-Rhonhof und sein Wirken ähneln sehr einem bereits verstorbenen Geschichtsrevisionisten. Der US-Autor David L. Hoggan (1923-1988) veröffentlichte 1961 im rechtsextremen Grabert-Verlag (Sitz: Tübingen) sein Machwerk „Der erzwungene Krieg“ (im Original: „The Forced War“), das nur in Deutschland verlegt wurde.

Bei beiden Büchern nimmt der Titel den Inhalt vorweg. Beide leugnen die deutsche Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg. Von der Fachwelt und der überregionalen Presse jeweils als unhistorisch abgelehnt und widerlegt, erreichten beide Werke doch hohe Auflagen.

  • „Der erzwungene Krieg“ erschien kürzlich in der 15. Auflage, wie der Euro-Kurier 10/2008 des Grabert-Verlages stolz vermeldete, und erzielte bis heute über 100.000 verkaufte Exemplare. Zeitweise befand er sich sogar auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
  • „Der Krieg, der viele Väter hatte“ erschien mittlerweile in der sechsten Auflage (Info 2008) und erzielte bis heute laut einer Werbe-Anzeige im Magazin „eigentümlich frei“ des Olzog-Verlages über 30.000 verkaufte Exemplare.

Hoggan, wie Schultze-Rhonhof tingelten als Referenten durch die extreme Rechte in Deutschland, deren Bedürfnis nach Entschuldung und Relativierung deutscher Geschichte sie damit bedienten. Diese Entschuldung ist die Voraussetzung für die Wiedergeburt eines völkischen und nationalistischen Deutschlands.

Geschichtsrevisionisten oder Rechtsextreme sind eben nicht nur bei der Cimbria üblich, sondern auch bei den Bundesbrüdern der Danubia. Hier muss man klar auch auf Kalbitz und Wolf von der AfD Hinweisen, beide sind „Alte Herren“. Hans-Ulrich Kopp, der mit Kalbitz eine Vita teilt, und zwar im Witikobund, JLO, Neofaschistentreffen in Diksmuide, taucht ebenso vielfach als Referent und Leiter solcher Veranstaltung auf.

Für den 12. Juni 2009 kündigt die Bogenhausener Burschenschaft Danubia den „14. Herrschaftsfreien Dialog“ an. Hans-Ulrich Kopp (Stuttgart), Vorsitzender des Altherrenverbands der Danubia und Multifunktionär der extremen Rechten in Deutschland, will sich dabei mit dem FPÖ-Politiker Martin Graf über „freie und unfreie Rede (Martin Walser) – Das Grundrecht auf Opposition im Rechtsstaat“ unterhalten.

Weitere Veranstaltungen, an denen sowohl Danuben, als eben auch die Bundesbrüder der Cimbria teilnahmen.

Für den 1. Juli 2009 kündigt die Danubia einen „Burschenschaftlichen Abend“ mit dem extrem rechten Publizisten Richard Melisch (Wien) an. Der bekannte Antisemit soll ausgerechnet zum Thema „Der Untergang des osmanischen Reiches und die Gründung des Staates Israel“ referieren.Melisch ist einer der beliebtesten Referenten im neonazistischen Spektrum: Am 6. Januar 2009 trat Richard Melisch zusammen mit dem NPD-Landespressesprecher und stellvertetenden „Bürgerinitiative Ausländerstopp München“-Vorsitzenden Roland Wuttke beim „5. Nationalen Drei-Königs-Treffen der DVU Schwaben“ in Augsburg auf.
Im Oktober 2008 sprach Melisch bei der „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“ (AFP), der im österreichischen Verfassungsschutzbericht 2007 eine „ausgeprägte Affinität zum Nationalsozialismus“ attestiert wurde. Neben Melisch waren bei der sogenannten „43. Politischen Akademie“ im oberösterreichischen Offenhausen auch Neonazi Rigolf Hennig („Der Reichsbote“) und Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck vom verbotenen „Collgium Humanum (Vlotho) dabei. Mit dem NPD-Funktionär Olaf Rose trat Melisch im August 2008 bei den „Zeitgesprächen“ der extrem rechten Zeitschrift „Deutsche Geschichte“ des „Druffel und Vowinckel-Verlags (Gerd Sudholt, Inning am Ammersee) in Dresden auf, neben u. a. Jürgen Schwab vom neonazistischen „Freien Netz Süd“ sprach Melisch beim extrem rechten „Kulturwerk Österreich“ im September 2007.
Und, neben Wolfram Nahrath (aus der 1994 verbotenen Wiking-Jugend), war Melisch zur „31. Gästewoche“ des extrem rechten „Deutschen Kulturwerks“ (DKG) im Jahr 2007 eingeladen. Melisch wirkt als Autor u. a. in der holocaustleugnenden Zeitschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ und in der baden-württembergischen Neonazizeitschrift „Volk in Bewegung“, in deren „Schriftleitung“ Andreas Thierry und Roland Wuttke sitzen. Für die extrem rechte „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“ (AFP) verfasste Melisch die antisemitische Agitationsschrift „Krisengebiet Nahost“.

Auch Sonnenwendfeiern stehen bei der Cimbria und Danubia auf dem Semesterplan.

Ausflug: Innsbruck:Am 19. Juni 2009 fahren die Danuben aus München zu einer „Sonnwendfeier“ am Patscherkofel nach Tirol. Am darauffolgenden Samstag wollen sie am „Totengedenken“ deutscher und österreichischer Burschenschafter am Innsbrucker Bergisel und am „Festkommers ‚200 Jahre Tiroler Freiheitskampf’“ in der Innsbrucker Messehalle teilnehmen. Der Ausflug soll am Sonntag, 21. Juni 2009, mit einem „Sonnwendfrühschoppen“ bei der Burschenschaft Brixia in Innsbruck enden. Die dreitägige Fahrt nach Tirol steht übrigens nicht nur bei der Danubia, sondern auch bei den Münchner Burschenschaften Sudetia, Cimbria, Stauffia, Elektra Teplitz und Arminia-Rhenania im Semesterprogramm!
Die Nähe zum rechtsextremen Danubia Bundesbruder der Burschenschaft Cimbria besteht ja nicht erst seit gestern. Auch  dies wäre durch eine maximal 30-minütige Recherche des BW-Offiziers sofort einsehbar gewesen.

5. Juni 2002: Die Burschenschaft Danubia München veranstaltet in ihrem Haus gemeinsam mit den Burschenschaften Alemannia, Arminia-Rhenania und Cimbria einen Vortragsabend mit Heinrich Lummer, der zum Thema „Das konservative Lager und die Union“ sprechen soll.

Besagter Heinrich Lummer war sehr verwoben mit rechtsextremen Organisationen und Strukturen.

Der Spiegel berichtete 1989, Lummer habe 1971 einer rechtsradikalen Gruppierung 2000 DM gezahlt, damit sie Wahlplakate der SPD überklebte. 1999 erschien im rechtsextremen Hohenrain-Verlag sein Buch Deutschland soll deutsch bleiben: kein Einwanderungsland, kein Doppelpaß, kein Bodenrecht. In diesem Buch warnte Lummer vor einer „Überfremdung“ Deutschlands und sprach sich für eine „Erhaltung des deutschen Volkes und der deutschen Kultur“ aus. Dort verwendete er auch den umstrittenen Begriff „Holocaust-Industrie“.

Als Ehrenpräsident der als rechtsextrem eingestuften Vereinigung „Die Deutschen Konservativen e. V.“ schrieb Lummer regelmäßig für deren Konservative Zeitung. Außerdem war Lummer zeitweise Autor der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit und trat als Referent für die dem Rechtsextremismus zugeordnete, pflichtschlagende Burschenschaft Danubia München auf.

Noch 2015 hat bei der Cimbria in München Udo Ulfkotte referiert.

16. Juni 2015: Die Münchner Rechtsaußen-Burschenschaft „Cimbria“ hat den rechtspopulistischen Autoren Udo Ulfkotte zu einem „Burschenschaftlichen Abend“ eingeladen. Dieser spricht ab 20.00 Uhr im „Cimbernhaus“ (Cuvilliésstraße 29) in einem gut gefüllten Saal vor Mitgliedern der „Cimbria“ und anderer Korporationen zum Thema „Gekaufte Journalisten“.

Von Freitag, 15. Juli, bis Sonntag, 17. Juli 2011 feierte die „Burschenschaftliche Gemeinschaft“ (BG) zu der die Danubia als eben auch die Cimbria gehört, in München das 50-jährige Bestehen des Verbands.

Aida Artikel 2011: Von Freitag, 15. Juli, bis Sonntag, 17. Juli 2011 feierte die „Burschenschaftliche Gemeinschaft“ (BG), in München das 50-jährige Bestehen des Verbands. Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein „Festkommers“ der ca. 150 Teilnehmenden am Samstag Abend in München-Pasing. Die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (firm) und a.i.d.a. fassen die Ereignisse des Wochenendes zusammen.

Weitere Belege nach 2015 im Umfeld Rechtsextremer Oganisationen:

Die „Cimbria“ fiel in der Vergangenheit als Teil des extrem rechten Flügels der Burschenschaften auf. Neben dem DB ist sie in der noch rechteren BG, die auch Mitglieder aus Österreich aufnimmt. 2016 rief ein Nachbar die Polizei – wegen „Sieg heil“-Rufen könne er nicht schlafen.

Die Burschenschaft Cimbria gehört ebenso wie die befreundete Danubia (beide sind in der Deutschen Burschenschaft) zu den weißen Burschenschaften. Zu diesem Thema empfehlen wir u.a. auch untere Zusammenfassung am Ende dieses Teilbereiches. Wer dem „germanischen Prinzip“ verpflichtet ist, ist geistig und moralisch in rechtsextremen Denkweisen verwurzelt.

Grundsätze der Weißen Burschenschaften – Quelle Cimbria Webpräsenz

Burschenschaft Cimbria München und die Kontakte zur AfD

Initiative der Korporierten in der AfD

Matthias Reiter von der notorischen Münchener Burschenschaft Cimbria ist ebenfalls an der Initiative der Korporierten in der AfD beteiligt. Reiter kommt aus völkischen Kreisen, war bei der JLO involviert und fungierte in der Deutschen Burschenschaft als Kassenprüfer.

Reiter gehört dem AfD-Kreisverband Hersfeld-Rotenburg an. Bevor er in Hessen bei der AfD andockte, war Reiter im NPD-Kreisverband Hersfeld-Rotenburg aktiv. Der „Beiname“ von Matthias Reiter ist„Steiner“, vermutlich in Anspielung auf den General der Waffen-SS Felix Steiner?

Antifainfoblatt Artikel Die „Korporierten in der AfD“: In der „Alternative für Deutschland“ (AfD) spielen Korporierte und insbesondere Burschenschafter seit der Grün­dung der Partei eine prägende Rolle. Ihre Erfahrungen mit Organisierung und mit Machtkämpfen innerhalb hierarchischer Strukturen sowohl auf Verbindungs- als auch auf Dachverbandsebene, ihre Ressourcen in Form von Verbindungshäusern und langjährigen Netzwerken wurden vielfach für Parteikarrieren nutzbar gemacht.

Nicht nur unter Parteifunktionären, sondern auch unter Mandatsträgern und in ihren Büros finden sich erstaunlich viele Verbindungsstudenten. Ihr Ziel ist nicht nur parlamentarische Macht, sondern ein reaktionäres Rollback. Ihre strukturelle Bedeutung für die Partei macht eine nähere Beschäftigung mit den Protagonisten und ihren Vernetzungen notwendig.

Von der Cimbria München findet sich noch ein weiterer „Alter Herr“ in den Reihen der Korporierten in der AfD: Frank „Franky“ Hansen,  seines Zeichens Fregattenkapitän und Kreisvorsitzender des AfD-Kreisverbands Flensburg-Schleswig.

Hansen ist neben der Cimbria auch „Alter Herr“ der Gymnasialen Burschenschaft Virtus zu Kaltenkirchen und bei der Vereinigung Alter Burschenschafter Flensburg aktiv. Er war vor seinen Aktivitäten bei der AfD Mitglied der Kleinstparteien Bund Freier Bürger und Die Freiheit.

Burschenschaft Danubia

In unser Recherche zu Andreas Edwin Kalbitz haben wir natürlich auch seine Verbindungen zur rechtsextremen Danubia aufgezeigt.

Die gesamte rechtsextreme Biografie von Andreas Kalbitz

Nicht die einzige Verbindung zur Deutschen Burschenschaft, wenn man sich die Kontakte zur AfD anschaut. Dazu aber gleich mehr im Bereich Deutsche Burschenschaften.

Bereits als Schüler war Kalbitz in der Pennalen Burschenschaft „Saxonia-Czernowitz“ aktiv, einer stramm-rechten schlagenden Schülerverbindung. Die „Saxonia“ traf sich im Haus der Burschenschaft „Danubia“ (Umzug der Danubia 2016). Hans-Ulrich Kopp ist Mitglied der Danubia, wurde 1987 Sprecher der Burschenschaft Danubia.

 

Verfassungsschutzbericht Bayern 2014 (Umzug der Saxonia 2016)

Die Danubia wird vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Bekanntes Danubia-Mitglied ist der Ex-Republikaner Michael Paulwitz, Autor bei der Jungen Freiheit. Paulwitz war als AfD-Mitglied im Impressum des Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit als Verantwortlicher genannt  – aber nur solange, bis der Verein in den Fokus wegen illegaler Parteispende für die AfD geriet.

[Meuthen betonte, der Verein habe nichts mit der AfD zu tun. Er befürchtete, die AfD könnte in ein Fahrwasser reinkommen, „wo man uns den Vorwurf macht, das wäre illegale Parteienfinanzierung.“  Meuthens Versuche der Distanzierung der „kostenlose Wahlkampfhilfe für die AfD“ trieben sogar solche Stilblüten, dass sich die AfD gezwungen sah, Unterlassungserklärungen gegen den von David Bendels geführten Verein und gegen Alexander Segert von der Goal AG zu verfügen.

Und die Berichte über illegale Parteispenden bei der AfD reißen nicht ab. Zuletzt standen Spenden über den von Höcke geführten Flügel an den Verein Konservativ!, um damit AfD-Veranstaltungen (des Flügels?) zu finanzieren.]

Auch Alexander Wolf (AfD) aus der Hamburger Bürgerschaft ist Mitglied der rechtsextremen Danubia.

Taz Artikel vom 9. 1. 2020: Schon vor dem ersten Einzug der AfD in die Hamburgische Bürgerschaft bei der letzten Wahl im Jahr 2015 räumte Wolf im Gespräch mit der taz ein, Alter Herr der besagten Münchner Burschenschaft zu sein. Weiter sagte er, dass diese Mitgliedschaft in der schlagenden Verbindung für ihn „kein Skandal, keine Geschichte“ sei.

YouTube player

Auch andere Protagonisten aus dem extrem rechten Umfeld sind gern gesehene Redner der rechtsextremen Burschenschaft Danubia.

Vortrag von Dr. Dr. Thor von Waldstein bei der rechtsextremen Danubia.

Dr. Dr. Thor von Waldstein ebenfalls, ehemaliger NPD-Bundesvize und Autor im Antaios-Verlag und in der Sezession von Kubitschek.

Blick nach Rechts Artikel vom 20.11.2019: Der neurechte Jurist und Publizist wird bei der „Danubia“ am 21. November (gemeint ist 2018) zu dem Thema „Volk. Ein deutscher Begriff“ referieren. Bayerische Verfassungsschützer bewerten die Aktivitas der „Danubia“ seit Jahren als rechtsextrem.

Verfassungsschutzbericht Bayern 2013

 

Querverbindung Danubia -Hans-Ulrich Kopp – Horst Mahler – Email in 2008 an Kalbitz :

Kalbitz Kontakte

Kalbitz Kontakte zur (in Verfassungsschutzberichten erwähnten) Münchner Burschenschaft Danubia, die zeitweise an derselben Adresse residierte wie die Pennale Burschenschaft Saxonia-Czernowitz.

Ende 2000 und Anfang 2001 soll Kalbitz zwei Veranstaltungen für die JLO mitorganisiert haben. Dabei dürfte es sich um die Veranstaltungen mit dem Holocaustleugner Horst Mahler handeln, über die schon das AntifaInfoblatt 2000/2001 berichtet hatte.

Hier fragen nicht nur wir uns, wie kam es zu einem Kontakt zwischen Kalbitz und dem rechtsextremen Holocaustleugner Horst Mahler? Hier könnte der VS in Bayern wohl Informationen liefern, wenn er denn wollte. Wir halten fest: Netzwerke um die  Burschenschaft Danubia-Saxonia und eben um Kalbitz, Kopp und Mahler:

Tagesspiegel Artikel zur Email von Horst Mahler an Kalbitz

Bereits in einem Artikel aus 2001 wurde darauf hingewiesen, dass Horst Mahler des öfteren Vorträge bei der Danubia abhielt.

Tagesspiegel Artikel: Rechtsextremismus: Bayern warnt vor Neonazis an Unis

Schon 1999 hat das AntifaInfoBlatt auf eine Veranstaltung mit Horst Mahler in den Räumen der Danubia hingewiesen. Also genug Gelegenheiten, bei denen sich Kalbitz und Mahler begegnet sind und kennengelernt haben …

Antifainfoblatt 1999 zum Vortrag von Horst Mahler bei der rechtsextremen Burschenschaft Danubia

Weitere Querverbindung hier:

Danubia-Kopp-Republikaner-Jungefreiheit (Mahler Kontakt)-JLO (Junge Landmannschaft Ostpreußen) Kalbitz schrieb für die JLO im Fritz.

Antifainfoblatt 1999 zu Horst Mahler und der rechtsextremen Burschenschaft Danubia

Ein Name taucht immer wieder auf: Hans-Ulrich Kopp.

In dessen Schlepptau: Andreas Edwin Kalbitz.

(Information AntifaInfoblatt): Kurz nach der Trennung von der Landsmannschaft Ostpreußen vereinbarte der Witikobund eine enge Zusammenarbeit mit der JLO. Schon früher pflegte man Kontakte zu dieser »nationalen Gesinnungsgemeinschaft« innerhalb der revanchistischen Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL).

So war Hans-Ulrich Kopp, langjähriger Verantwortlicher des Verbandsorgans Witiko-Briefe, Anfang 1998 ein gern gesehener Referent bei der JLO Bayern. Inzwischen ist es dem elitären Zirkel Witikobund mit der offiziellen »Inkorpierung« der JLO gelungen, eine tatsächlich neue Generation an Gesinnungsvertriebenen in die eigene, überalterte Struktur einzubinden.

Der führende JLO-Funktionär Stefan Rochow vertritt beispielsweise als Witikone im Vorstand der SL-Hessen die Interessen des Witikobundes. Die Einbindung in den Witikobund dokumentiert, dass die Bestrebungen der JLO nicht nur auf die Re-Germanisierung Ostpreußens abzielen, sondern dass die JLO vielmehr den »Kampf um alle ehemaligen Ostgebiete« führt.

Und hier ist die Querverbindung zwischen Kalbitz und Kopp-Danubia-Republikaner-Witikobund-Witikobriefe-JLO-Jungefreiheit sehr wichtig und zu hinterfragen. Schon 1993 nahm Kalbitz nachweislich an einer Podiumsdiskussion Kopps teil.

Kalbitz und Wolf Saxonia/Danubia

Alexander Wolf ist Alter Herr der völkischen Burschenschaft Danubia. Dies ist seit 2015 bekannt. Und es ist auch bekannt, dass der bayrische Verfassungsschutz die aktiven Mitglieder dieser schlagenden Verbindung seit Jahren als rechtsextremistisch einstuft. Wolf betonte bisher, dass er ja nicht mehr zur Aktivitas gehöre und zu seiner studentischen Zeit die Danubia noch unterhalb der Beobachtungsgrenze agierte.

Einschätzung des Verfassungsschutz: „Die Aktivitas der Münchener Burschenschaft Danubia und die Aktivitas der Erlanger Burschenschaft Frankonia sind dagegen seit dem Jahr 2015 Beobachtungsobjekte des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz (BayLfV).“

Nicht nur Marcus Pretzell, sondern auch Götz Kubitschek, schrieben in der letzten Woche zum Thema Wolf und Kalbitz und deren Verbindung innerhalb der Danubia. Kubitschek wollte in der Sezession wohl eine Abrechnung mit Wolf schreiben, da dieser im Bundesvorstand für den vermeintlichen „Rauswurf“ von Kalbitz gestimmt hatte.

 

Marcus Pretzell über die Verbindung von Kalbitz und Wolf zur Danubia

Schon vor dem ersten Einzug der AfD in die Hamburgische Bürgerschaft bei der Wahl im Jahr 2015 räumte Wolf im Gespräch mit der taz ein, Alter Herr der Danubia zu sein. Weiter sagte er, dass diese Mitgliedschaft in der schlagenden Verbindung für ihn „kein Skandal, keine Geschichte“ sei. Das Problem ist nur, und dies ist Wolf genauso wie Kalbitz klar, dass die Danubia nicht eine „normale“ Burschenschaft ist, sondern sie ist extrem tief in der rechtsextremen Szene verwurzelt.

Wolf finanziert rechtsextreme Danubia: Die Alten Herren finanzieren also Immobilien, über die Mitglieder der rechtsextremen Szene verfügen. Wolf engagiert sich seit Jahren in einem Verein, der die Förderung und Finanzierung einer Immobilie, die Rechte nutzen, zum Ziel hat.

In Bayern als rechtsextrem eingestuft

In Bayern stuft der Verfassungsschutz die Danubia allerdings als rechtsextrem ein. Die entsprechenden Vorfälle, die zu dieser Einschätzung führten, seien aber, so sagte es Wolf, alle nach seiner aktiven Zeit als Burschenschafter vorgefallen. Wolf wurde nach dem Ende seines Studiums, das war 1994, Alter Herr. „Mit gutem Gewissen kann ich sagen, kein Mitglied einer beobachteten Struktur zu sein“, sagte Wolf.

Andreas Kalbitz, gebürtiger Münchner, ist seit seiner Schulzeit Mitglied der schlagenden Schüler-Burschenschaft „Saxonia-Czernowitz“, die eine lebenslange Zugehörigkeit ermöglicht. „Deutsch, wahr, treu. Seit 1906!“ heißt es auf deren Facebookseite, einen regelmäßigen Treffpunkt pflegte sie in der Münchner Möhlstraße. Dort hatte die als rechtsextrem eingestufte Burschenschaft „Danubia“ bis 2016 ihre Residenz – „Danubia“ ist seit 2006 Beobachtungsobjekt des bayrischen Verfassungsschutzes.

„Motto“ der Pennalen Burschenschaft Saxonia-Czernowitz zu München/ Quelle Facebookseite der Saxonia

Die „Danubia“ besteht aus „jungen Bundesbrüdern“, denen sogenannte „Alte Herren“ zur Seite stehen. Einer der „Alten Herren“, Fred Duswald, wurde dem Verfassungsschutz aufgrund antisemitischer Aussagen bekannt.

Verbindungen der Saxonia zur Danubia München bestehen bis heute – Quelle Facebookseite der Saxonia

Und jener Duswald war im August 2013 Gastredner bei „Saxonia-Czernowitz“ – übrigens ebenso wie 2014 der für seine Hetzschriften bekannte und wegen Volksverhetzung vorbestrafte Autor Akif Pirinçci.

Und Hans-Ulrich Kopp? Der gehört „Danubia“ seit 1985 an und war von 1993 bis 1998 Vorsitzender der „Alten Herren“. „Alter Herr“ dürfte er in seiner Verbindung nach wie vor sein, ebenso wie Andreas Kalbitz bei „Saxonia-Czernowitz“.

Wolf, Kopp und der Republikanische Hochschulbund

Am 16. Mai 1989 gründete Alexander Wolf zusammen mit Danuben-Bruder Hans-Ullrich Kopp den Republikanischen Hochschulverein (RHV), den offiziellen Studentenverband der Partei Republikaner (REP).

Die Gründungsversammlung fand in Wolfs Burschenschaft statt, bei der ersten öffentlichen Versammlung war REP-Vorsitzender Franz Schönhuber anwesend, der ein Jahr zuvor sein apologetisches Buch „Ich war dabei“ über seine Zeit bei der verbrecherischen Waffen-SS veröffentlicht hatte.

Schönhuber hatte den RHV als offiziellen Studentenverband der Republikaner anerkannt. Noch 1989 gründeten sich in Freiburg, Kiel und München sowie in zehn weiteren Hochschulen Regionalgruppen u. a. in Frankfurt und Marburg. Die Ortsgruppen des extrem rechten Verbandes traten in der Öffentlichkeit mitunter „unabhängig und basisdemokratisch“ auf. Der Verband blieb unter seinen selbstgesetzten Zielen und hatte zuletzt 250 Mitglieder.

Kurze Zeit (1989/90) war Alexander Wolf auch Mitglied der Mutterorganisation REP. Wolf rechtfertigt sich  gegenüber dem Abendblatt, dass er REP und RHV im Frühjahr 1990 verlassen habe, um nicht als „liberal-konservatives Feigenblatt“ missbraucht zu werden.

Der RHV wurde am 16. Mai 1989 in München im Verbindungshaus der Burschenschaft Danubia München von 40 Studenten gegründet. Zu den drei Vorsitzenden wurden Alexander von Schrenck-Notzing (Sohn von Caspar von Schrenck-Notzing), Hans-Ulrich Kopp und Alexander Wolf gewählt.Die erste öffentliche Sitzung des RHV fand im Juli 1989 im Löwenbräukeller in München unter der Teilnahme des Vorsitzenden der Republikaner Franz Schönhuber statt.

Republikanischer Hochschulbund

Der Republikanische Hochschulbund stand in direkter Konkurrenz zum rechtsextremen Ring freiheitlicher Studenten (rfs).Die „inhaltlichen Zielsetzungen [Republikanischen Hochschulverbandes] unterschieden sich kaum von denen des RFS“.

Enge Kontakte bestanden zum rechtsextremistischen Gesamtdeutschen Studentenverband (GDS) des Bundes der Vertriebenen sowie zu den Republikanern und anderen Burschenschaften. Vereinzelt liefen rechtskonservative Mitglieder des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) zum RHV über.

Vor allem deutschnational gesinnte Studierende aus adligen Akademikerfamilien sprach der RHV an. Politisch-inhaltlich verfolgte der Verband nationale Interessen und stand im Gegensatz zu den Zielen der Lesben- und Schwulen- sowie der Friedensbewegung.

Längerfristig sollten die angehenden Akademiker eine Koalition der Republikaner als vierte Partei mit der CSU vorbereiten, was jedoch am Widerstand der CSU scheiterte. Da der Studentenverband in keine Studierendenschaft einziehen konnte, löste er sich im April 1990 mit Zweidrittelmehrheit wieder selbst auf.

Vor allem die rechtsextreme Ausrichtung der Republikaner unter Schönhuber war unter den Mitgliedern umstritten. Der Bundesverband blieb zwar formal erhalten, die einzelnen Ortsgruppen wurden hingegen abgewickelt. Eine Neugründung des Verbandes fand 1997 durch die Burschenschaft Normannia-Leipzig zu Marburg statt, die mit zwei Kandidaten 1997 und 1998 den Sprung in das Studentenparlament (StuPa) an der Philipps-Universität Marburg schaffte. In Berichten des Verfassungsschutzes wird der RHV bis 2005 als Unterorganisation der Republikaner gelistet.

Die Deutsche Burschenschaft

Sowohl die Burschenschaft Cimbria als eben auch die Burschenschaft Danubia sind Mitglieder der Deutschen Burschenschaft, dessen Sprecher Phillip Stein ist. Daher macht es uns fassungslos, dass einerseits ein Social-Media Manager der Bundeswehr dies nicht „ergooglen“ kann, noch ein Kolumnist der WELT. Die Faktenlage ist doch eindeutig!

Sprecher Phillip Stein

Phillip Stein – Eisenach Mai 2018

Philip Stein (geboren 1991 in Fritzlar) ist ein deutscher Verleger und Aktivist der Neuen Rechten, der sowohl der Identitätsbewegung als auch der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) verbunden ist. Er gilt als „ultra-rechter Burschenschafter“, „nationalistischer Stratege“ und „rechter Netzwerker“.

Der „neurechte“ Aktivist Philip Stein(links) von der Burschenschaft Germania Marburg mit Sebastian Spahn -Quelle IDM

Stein leitet die ausländerfeindliche Petitions- und Kampagnenplattform „Ein Prozent für unser Land“ und betreibt den Verlag Jungeuropa.

Stein studierte Geschichte, Philosophie und Germanistik in Marburg, brach sein Studium jedoch ohne Abschluss ab.

Während seines Studiums wurde er Mitglied der „Marburger Burschenschaft Germania“ und wurde in der Folge zu einer bekannten Figur in der deutschen Burschenschafterszene. Derzeit ist er Pressesprecher der „Deutschen Bruderschaft“ (Deutsche Bruderschaft).

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Stein kann offenbar von seinem rechtsextremen beruflichen Engagement leben. Er leitet die ausländerfeindliche Petitionsplattform „Ein Prozent für unser Land“, ein Projekt, das von einigen der berüchtigsten Persönlichkeiten der deutschen Neuen Rechten mitbegründet wurde, darunter Götz Kubitschek, Jürgen Elsässer, Herausgeber des rechtsextremen Verschwörermagazins Compact, und Hans-Thomas Tillschneider, Funktionär und ehemaliger Vorsitzender der inzwischen aufgelösten „Patriotischen Plattform“, einer rechtsextremen Fraktion der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD).

rechtsextreme, antisemitische und faschistische Autoren

Steins Jungeuropa-Verlag bietet Übersetzungen von Klassikern der Neuen Rechten, aber auch von Werken anderer rechtsextremer, antisemitischer und faschistischer Autoren an.

Die Publikationsliste von Jungeuropa enthält Titel von Alain de Benoist, Pierre Drieu la Rochelle, Dominique Venner und Robert Brasillach; aber auch obskurere Auswahlen, wie etwa eine „Natiokratie“ des ukrainischen Nationalisten Mykola Siborskyj oder eine Publikation des Ukrainers Mykola Kravchenko, „Chef des Ideologie- und Propagandablocks des Nationalkorps“, des politischen Flügels des neonazistischen Asow-Bataillons.

Zum Thema Jungeuropa Verlag und Stein: Das ursprüngliche Programm des Forums sah sechs Vorträge und zwei Podiumsdiskussionen vor. Neben Philip Stein selbst, sollte Benedikt Kaiser sprechen, ehemaliger Führungskader der mittlerweile verbotenen „Nationalen Sozialisten Chemnitz“. Eingeladen waren außerdem die „Casa Pound“-Aktivisten Alberto Palladino und Valerio Benedetti, die Aktivistin des ukrainischen Regiments „Asow“ Olena Semenyaka sowie der „Kontrakultur Halle“-Aktivist Till-Lucas Wessels. Geplante Themen von Vorträgen waren etwa „Staatensysteme in Europa“, „Die soziale Frage als Motor der Jugendrevolte in Europa?“ oder „Korporatismus als Wirtschaftsmodell für Europa“, auf einem Podium sollte über „Nationalstaaten, Großräume, Imperien – Zwischen geopolitischen Realitäten und idealistischen Notwendigkeiten“ diskutiert werden.

Der amerikanische White Supremacy-Aktivist Richard B. Spencer schrieb ein Vorwort zur Jungeuropa-Ausgabe des Romans Sea Changes des britischen Autors Derek Turner.

Zusammen mit Felix Menzel (Blaue Narzisse, Identitäre Bewegung) schrieb Stein das Buch „Junges Europa: Szenarien eines Umbruchs“ (Junges Europa: Szenarien des Umbruchs).

In seinen Texten schreibt Stein zum Beispiel, dass Deutsche „nicht wegen ihrer Pässe, sondern wegen ihres Blutes“ Deutsche sind. Er drückt auch seinen Stolz darüber aus, „unsagbare Dinge wieder sagbar gemacht zu haben„.

Zeitleiste

Im April 2016 trat Stein als Referent an der von der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck mitbegründeten „Gedächtnisstätte Guthmannshausen“ in Thüringen bei einem Leser- und Autorentreffen der neofaschistischen Umweltzeitschrift Umwelt & Aktiv.12 auf. Am 29. April 2017 wurden Stein und Max Kolb, Vorstandsmitglied der hessischen AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“, in einen maskierten, körperlichen Angriff mit Pfefferspray und Schlagstöcken auf einen Fotografen vor dem Verbindungshaus der völkischen Burschenschaft Germania in Marburg verwickelt.

„Der konkrete Anlaß zur Gründung des Vereines Gedächtnisstätte [1992 in Seevetal durch Ursula Haverbeck-Wetzel, Collegium Humanum] ist laut […] Eigendarstellung die Tatsache gewesen, daß es Jahrzehnte nach dem historischen Geschehen – auch nach dem Fall der Berliner Mauer und der Vereinigung von West- und Mitteldeutschland – von offizieller Seite immer noch keinen zentralen Gedenkort für die Opfer von Flucht, Vertreibung, Bombenkrieg und Kriegsgefangenschaft gebe.

Daher sei insbesondere von einem kleineren Kreis von Vertriebenen der Versuch unternommen worden, mit Hilfe einer solchen Initiative doch noch zu Lebzeiten der letzten Zeitzeugen die Errichtung einer aus rein privaten Mitteln finanzierten Gedächtnisstätte zu ermöglichen, zum anderen aber auch die Diskussion um eine offiziellen Gedenkort zu befördern.“ (Quelle)

Verbindungen von GfP,AfD, Burschenschaften zur Holocaustleugnerszene

Der Name des Ortes Guthmannshausen geht auf den germanischen Gott Wotan zurück: Wodaneshusun Für den 2. und 3. August 2014 kündigte der geschichtsrevisionistische und extrem rechte Verein „Gedächtnisstätte e.V.“ die Eröffnung eines „Denkmals“ auf seinem Gelände in Guthmannshausen (Kreis Sömmerda) an. Es wird ausschließlich an die „deutschen“ Opfer der Umsiedlungen am Ende des zweiten Weltkrieges aus „Pommern“, „Ostbrandenburg“ und „den Siedlungsgebieten im Osten Europas“ erinnert.

Im Jahr 2011 erwarb der „Gedächtnisstätte e.V.“ im thüringischen Guthmannshausen ein Rittergut. In dem Beitrag „Braunes Netzwerk im Thüringer Becken“ auf ZEIT ONLINE wird von dem Ruf des „Gedächtnisstätte e. V.“, ein Teil eines bundesweiten Netzwerks von Holocaustleugnerinnen und Holocaustleugnern sowie Geschichtsrevisionistinnen und Geschichtsrevisionisten zu sein, geschrieben.

„parlamentarische Gegenstrategien“

Im Juli 2018 organisierte der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Pasemann in den Räumen des Deutschen Bundestages eine Veranstaltung mit Stein als Redner.

Bei der Veranstaltung „Linke Förderstrukturen und der neue ‚Kampf gegen Rechts'“ wurden Themen wie „die verschiedenen Förderprogramme des Bundes zur Eindämmung des missbrauchsanfälligen Rechtsradikalismus“ sowie „parlamentarische Gegenstrategien“ zur Abwehr dieser Förderprogramme diskutiert.

Stein brachte die ehemaligen NPD-Funktionäre und rechtsextremen Aktivisten Michael Schäfer und Julian Monaco mit, die Frank Pasemann in seiner Rede als eingeladene Freunde bezeichnete. Zu der Veranstaltung waren alle Parteimitglieder sowie deren Kollegen eingeladen.

Am 15. August 2018 erschien Stein vor 300-400 Teilnehmern in Dresden bei einer Veranstaltung der Identitätsbewegung mit dem Titel „Europa Nostra – Identität verteidigen – Heimat bewahren“.

Der Verfassungsschutz erwartete verschiedene europäische Gruppen der Identitätsbewegung (Österreich, Frankreich, Italien sowie Grossbritannien); neben Stein trat auch Martin Sellner als Referent auf.

Im Januar 2019 nahm Stein nach Informationen der Zeitung DIE ZEIT an einem Aufmarsch der neofaschistischen Partei CasaPound-Bewegung in Rom teil. Während des Marsches, so die ZEIT, „gaben die Teilnehmer kollektiv den römischen Gruß – in Italien als Erkennungszeichen der Faschisten Mussolinis verboten und in Deutschland als Hitlergruß bekannt“.

Fazit 1

Die Aussage des Bundeswehr-Offiziers, nichts von den rechtsextremen Verbindungen der Burschenschaft Cimbria gewusst zu haben, bei der er einen Vortrag hielt, kann entweder nicht stimmen oder aber er war als Social-Media Leiter überfordert und hat somit einen sehr schlechten Job bei der Recherche gemacht. Erschreckender als diese Einschätzung ist jedoch, dass ein Autor der WELT dies nicht umfänglich hinterfragt, oder gar mal versucht eine journalistische Recherche zu organisieren, sondern schlichtweg vom eigentlichen Thema ablenkt und diese ganzen Hintergründe leugnet und herunterspielt.

Tatsache 2: Studienzentrum Weikersheim

Ein weiterer Vorwurf außerhalb des Likens Beiträge mit rechtsextremen Inhalten: Bohnert sprach auch 2014 beim “Studienzentrum Weikersheim”.

„Das 1979 auf Schloss Weikersheim gegründete Studienzentrum Weikersheim (SZW) versteht sich als christlich-konservative Denkfabrik. Es veranstaltet regelmäßige Kongresse, Seminare und Tagungen, vor allem zur Europa- und Deutschlandpolitik. Kritikern gilt das Studienzentrum als ein Instrument der Neuen Rechten.“ – Aus dem Wikipedia Eintrag zum Studienzentrum Weikersheim

Das Studienzentrum Weikersheim will eine „christlich-konservative Denkfabrik“ der Neuen Rechten sein. Am 25.03.2017 traten im SZW Alice Weidel und Thilo Sarrazin als Referenten auf. 1994 trat Kopp im SZW als Referent auf. Das SZW kann als Konkurrenz zum Institut für Staatspolitik gesehen werden.

Aussage des BW Offiziers aus Spiegel vom 25.07.2020: „Auch auf diesen Auftritt bin ich nicht stolz. Damals hatte ich, ähnlich wie bei der Burschenschaft, nur kurz geschaut, was das für eine Stiftung ist. Als ich sah, dass dort u.a. auch der frühere Bundespräsident Joachim Gauck, Wolfgang Schäuble, Gerhard Schröder oder Norbert Blüm Vorträge hielten, hatte ich keinen Zweifel an der Seriosität. Doch auch hier gilt: Ich hätte genauer schauen müssen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich zum Beispiel beim Darmstädter Signal vorgetragen habe, die gehören sicher nicht zum rechten Spektrum. Es war mir immer wichtig, Filterblasen aufzubrechen und mit Menschen verschiedener Ansichten innerhalb des demokratischen Spektrums in einen Diskurs einzutreten.“

Selbst eine kurze Recherche bei Wikipedia zum Studienzentrum Weikersheim, hätte den Offizier aufhorchen lassen müssen!

Ohne ihm zu nahe zu treten, aber hier muss man entweder von Dilettantismus ausgehen, dann ist er für seinen Job bei der Bundeswehr in diesem Bereich schlichtweg nicht geeignet, oder aber er wusste, was er tat?

Nicht nur Gauck oder Schäuble, aber auch Referenten aus extrem rechten strkuturen

Man kann ihm zwar nicht widersprechen, dass andere Politiker wie eben Joachim Gauck, Wolfgang Schäuble, Gerhard Schröder oder Norbert Blüm Vorträge hielten, aber eben auch viele, sogar sehr viele Referenten aus den extremen rechten Strukturen, dazu aber gleich noch mehr.

Der Zentralrat der Juden kritisiert, dass das Studienzentrum Weikersheim regelmäßig Redner mit extrem rechten und antisemitischen Ansichten einlade. Mehrfach wurde die Schließung des Zentrums gefordert.

Auch traten Personen auf, die als Vertreter der Neuen Rechten oder als Rechtsextremisten gelten:

  • Wolfgang Strauß (1931–2014), Redaktionsmitglied der Zeitschrift Nation und Europa
  • Hans-Dietrich Sander (1928–2017), Herausgeber der Staatsbriefe
  • Theodor Schmidt-Kaler (1930–2017), Mitunterzeichner des Heidelberger Manifestes
  • Alfred Schickel (1933–2015), Mitarbeiter der geschichtsrevisionistischen Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt, zeitweise Redaktionsmitglied der Jungen Freiheit und der Zeitschrift Europa vorn
  • Bernard Willms (1931–1991), Politikwissenschaftler. Er forderte 1983 im SZW eine „Restauration des Staats- und Nationalbewusstseins in Deutschland“.
  • Karlheinz Weißmann (* 1959) leitete beim 15. Jahreskongress vom 15. bis 18. Mai 1993 zum Thema „Von der Parteienverdrossenheit zur Staatskrise“ einen Arbeitskreis.
  • Hans-Ulrich Kopp (* 1962), damals Redakteur der Jungen Freiheit, war vom 7. bis 8. Mai 1994 als Referent zu Gast.
  • Michael Walker, britischer Publizist, Mitglied der National Front, Autor der Jungen Freiheit und Redakteur der Zeitschrift The Scorpion, war ebenfalls 1994 Referent im „Jugendforum“ des Jahreskongresses.

Kommen wir nun zu einzelnen Referenten aus dem rechtsextremen Umfeld.

Weikersheim Referent Hans-Ulrich Kopp

Das Netzwerk des rechtsextremen Hans-Ulrich Kopp.

Wer sich mit den einzelnen rechtsextremen „Bezügen“ des Andreas Kalbitz näher beschäftigt, stößt immer wieder auf einen Namen: Hans-Ulrich Kopp. Sudetendeutscher Abstammung, Jahrgang 1962, geboren in Stuttgart. Rechtsextremer Publizist und heute Bauunternehmer. Mit dem gleichlautenden Namen Kopp, Jochen Kopp, vom KOPP-Verlag scheint er nicht verwandt zu sein. Ein Mann im Hintergrund – aber mit „Bezügen“ zu den alten Rechten.

Wer also schon immer wissen wollte, warum ein Andreas Edwin Kalbitz im Witikobund Mitglied ist, für den Fritz der JLO geschrieben hat, warum er 1994 nachweislich auf dem neofaschistischen Langemark-Treffen gewesen ist, der muss sich nur die Vergangenheit und die Netzwerke des rechtsextremen Hans-Ulrich Kopp genauer anschauen.

Die Verbindungen zwischen Hans-Ulrich Kopp und Andreas Edwin Kalbitz im Überblick:

Das Netzwerk des rechtsextremisten Hans-Ulrich Kopp

Die Verbindungen zwischen Hans-Ulrich Kopp und Andreas Edwin Kalbitz im Überblick:

Weikersheim Referent Wolfgang Strauß

Wolfgang Strauß war ein deutscher Buchautor. Er gehörte zu den Vordenkern der Neuen Rechten in Deutschland. Als Theoriebeitrag brachte er das Konzept eines „Befreiungsnationalismus“ in die Neue Rechte ein. 1973 war er Redakteur und Mitarbeiter der von Siegfried Pöhlmanns Aktion Neue Rechte (ANR) herausgegebenen Neuen Zeit und 1974 stellvertretender ZB-Vorsitzender der UAP. Nach der Niederlegung aller Parteiämter zum 30. Juni 1977 erfolgte sein Übertritt zur Sache des Volkes/Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation (SdV/NRAO). Strauß war auch Redaktionsmitglied der Zeitschrift Nation und Europa.

Zum Thema Nation und Europa: „Das im DIN-A5 Format mit ca. 60 Seiten erscheinende Heft ist die älteste rechtsextreme Zeitschrift der BRD. Gegründet wird sie 1951 durch den ehemaligen SS-Sturmbannführer und Chef der Bandenbekämpfung im Führerhauptquaitier, Arthur Ehrhardt, und Herbert Böhme. Als Geldgeber werden vom britischen Untersuchungsausschuß (zum Naumann-Kreise) die Personen Gaston-Armand Amaudruz, Maurice Bardeche, Jean Bauvard sowie die beiden französischen Bankiers Albertini und Guy Lemonier genannt.

Das weist darauf hin, daß sie ein Produkt der Einigungsbestrebungen europäischer Neofaschisten nach 1945 ist (Europäische Soziale Bewegung; Europäische Volksbewegung). Unterstützt wird sie von Beginn an durch das vom ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef Helmut Sündermann und seinem Nachfolger -> Gert Sudholt gehaltene Verlagsnetz. Nach dem Tod von Arthur Ehrhardt 1971 übernimmt Peter Dehoust die Herausgabe des Blattes. 1990 vereinigt es sich mit den Deutschen Monatsheften des Gert Sudholt, 1994 mit der Deutschen Rundschau, dem inoffiziellen Parteiorgan der Deutschen Liga für Volk und Heimat.

In Zusammenarbeit mit dem Grabert-Verlag erscheint das Buchbesprechungsorgan Das politische Buch und eine Sondernummer zum Tod von Rudolf Heß (Oktober 1987). Aktuell bietet der angegliederte Nation Europa Buchdienst in seinem mittlerweile jährlich erscheinenden Katalog Suchlicht ein umfängreiches Titelangebot. Er kooperiert eng mit der Grabert-Versandbuchhandlung und dem Arndt-Buchdienst. Über Peter Dehoust ist die Zeitschrift mit dem Hilfskomitee Südliches Afrika verbunden, welches jährlich in Coburg tagt, und innerhalb der Gesellschaft für freie Publizistik haben die Redakteure von Nation und Europa einen bestimmenden Einfluß.

Die wichtigste Funktion von Nation und Europa liegt in der Bereitstellung von richtungsweisenden Themen und Strategiediskussionen nicht nur für eine bestimmte Gruppe, sondern für das gesamte Spektrum des Rechtsextremismus. Hier bemühten sich Arthur Ehrhardt und Peter Dehoust immer wieder, jüngere »Kameraden« wie Henning Eichberg und Karl Richter zu unterstützen und einzubinden. Ideologisch steht die Zeitschrift von Beginn an für die europäische Vernetzung im Geiste der Waffen-SS. Großdeutschland werde in einem geopolitisch und regionalistisch ausgerichteten Europa die Führungsrolle bei der Wiedergewinnung der Identität der europäischen Völker innehaben. Die Vernetzung und ideologische Ausrichtung macht sich sowohl bei der Autorenschaft als auch den Themen und ständigen Rubriken bemerkbar (»Die Eurorechte im Aufwind«).

Bereits in den 60er Jahren finden hier Debatten der führenden Köpfe des europäischen Neofaschismus, u.a. Gaston-Armand Amaudruz und Sir Oswald Mosley, statt. War die Zeitschrift in ihrem Werdegang auch an verschiedenen parteipolitischen Projekten orientiert – Dehoust wirkte innerhalb der -> NPD, und aktuell orientiert sich Nation und Europa an der Deutschen Liga für Volk und Heimat -, so setzte sie sich jedoch immer für die Sammlung aller rechtsextremen Kräfte ein. Als neuestes Projekt sind dies »Runde Tische« und »Appelle zur Einheit« unter der Schirmherrschaft von -> Franz Schönhuber. (B)“

Verbindungen des Studienzentrums Weikersheim zu alten und „neuen“ Rechten:

Ulli Boldt war zwischen 1991 und 1995 zeitweise einer der Leiter der Jungweikersheimer. Zugleich war er für die verbotene Neonazigruppe Nationalistische Front aktiv, leitete das Nationale Infotelefon Berlin und meldete 1994 einige Rudolf-Heß-Gedenkmärsche in Frankfurt (Oder) und Oranienburg an. Als dies bekannt wurde, schloss das Kuratorium Weikersheim ihn 1995 aus.

Quelle Antira: Die DKG verfügt über weitreichende Kontakte in das gesamte Spektrum des deutschen und europäischen Rechtsextremismus und Neofaschismus. Auf ihren Tagungen versammelt sich eine Vielzahl wichtiger Funktionsträger. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit den neofaschistischen Nachwuchsorganisationen der Nationalistischen Front (NF) und der Wiking Jugend (WJ). Mit Ulli Boldt und Jan Gallasch sitzen ehemalige NF-Mitglieder um Meinolf Schönborn im Vorstand der BKP.

Boldt war Betreiber des Nationalen Infotelefons Berlin und bis Mai 1995 im Vorstand des Jungen Weikersheim des Studienzentrums Weikersheim. Enge Zusammenarbeit besteht zwischen der BKP und den Nationalen sowie dem Hoffmann von Fallersleben Bildungswerk, mit beiden werden gemeinsam Veranstaltungen durchgeführt.

Aufgrund der Vielzahl der Referenten aus dem rechtsextremen Sektor verzichten wir hier auf weitere Informationen. Diese Recherche wird aber in einem zweiten Teil mit aufgenommen. Die Personen Kopp und Strauß sollten aber als genügendes Beispiel dienen.

Tatsache 3: Social-Media-Leiter sympathisiert mit „Identitären“?

Oberstleutnant Marcel Bohnert hat mit einem offenbar rechtsextremen Account sympathisiert. Der Account bekennt sich offen zur “Identitären Bewegung”, die vom Verfassungsschutz als “gesichert rechtsextrem” eingestuft wird. Auch wird Zustimmung für Faschist und AfD-Politiker Björn Höcke formuliert, heißt es.

Bohnert versah mehrere Beiträge des Rechtsextremen mit “Gefällt mir”  drückte also aktiv Zustimmung aus. Darunter Fotos und Beiträge mit eindeutig rechtsextremen Hashtags („Defend Europe“ oder „Sellner“ – Chef der österreichischen Identitären) oder Bücher von neurechten Autoren von einem bekannten rechtsradikalen Verlag, der Götz Kubitschek gehört, einem der führenden Köpfe der “Neuen Rechten”, der als enger Vertrauter Höckes gilt und zur AfD und Identitären Bewegung Kontakte pflegt.

Zu dem Bild schreibt der rechtsextreme Account: “Es gibt Lektüren, die Impfungen gleichen.”  Impfungen gegen die offene Gesellschaft also. Panorama belegte: “Oberstleutnant Marcel B. kommentiert das mit: “Gefällt mir” (Quelle).

Wer Personen „liked“, die aus dem Umfeld von „Defend Europe“ stammen oder der Identitären Bewegung, sollte sich auch bewusst sein, wem“ er dort sein „like“ gegeben hat.

Spiegel Artikel von 25.07.2020: Aussage des BW-Offiziers: „Ich muss das erklären. Als Referent für Social Media im Verteidigungsministerium habe ich regelmäßig Instagram-Beiträge von Soldaten und denen, die unseren Hashtag #socialmediadivision enthielten, kurz gescannt und häufig mit einem Herz versehen. So wollte ich den Stimmen der Soldaten eine größere Reichweite geben. Im Fall des Kameraden, der sich zur rechtsextremen „Identitären Bewegung“ zählt, habe ich wohl nicht genau genug aufgepasst und seinen Hintergrund nicht erkannt.“

Es kann nicht sein, dass ein BW-Offizier und Leiter des Social-Media-Bereichs der Bundeswehr so etwas nicht wissen kann, noch dass ein Rainer Meyer und ein Recherche-Team der Welt nicht diese Informationen vorliegen haben oder er diese bewusst verharmlost. Auch hier sind die Fakten doch absolut klar!

Lächerlich wird das Ganze, wenn man selbst dem Verfassungsschutz anscheinend keinen glauben mehr schenkt.

Verfassungsschutzbericht BW 2018: Die Kampagne „Defend Europe Alps“ der „Identitären Bewegung“:

„Am Wochenende vom 21. und 22. April 2018 haben sich Aktivisten der rechtsextremistischen „Identitären Bewegung“ (IB) nahe dem Gebirgspass Col de l’Échelle in den französischen Alpen versammelt. Dort versuchten sie, eine von Italien nach Frankreich führende Flüchtlingsroute mit einem provisorischen Zaun zu „blockieren“. Die Aktion war Teil der Kampagne „Defend Europe“, mit der die Gruppierung gegen Migration agitiert.

Mit der Aktion wollte die IB nach eigenen Angaben verhindern, dass Migranten diese Route nutzen, und unter Beweis stellen, dass Grenzsicherung mit „ein bisschen gutem Willen“ durchgesetzt werden könnte. Hierfür brachte sie beachtliche materielle Ressourcen auf und zog durch die professionelle Selbstdarstellung und einen geschickt gewählten Zeitpunkt mediale Aufmerksamkeit auf sich. Gleichwohl dürfte der Effekt der Aktion im Hinblick auf ihre inhaltliche Zielsetzung sehr gering sein.“

Weitere Informationen aus den Verfassungsschutz-Berichten:

Verfassungsschutzbericht BW 2018: „Das Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet die IB seit Dezember 2015. Die Gruppierung führt möglichst öffentlichkeitswirksame und spektakuläre Aktionen durch, die sie filmt sowie fotografiert und später professionell im Internet vermarktet. Mit solchen Aktionen will die IB Stimmung machen gegen eine angebliche Islamisierung Europas und stattdessen für den Erhalt angeblicher lokaler, regionaler und nationaler kultureller Identitäten werben. Sie vertritt fremdenfeindliche, insbesondere islamfeindliche Positionen und spricht in erster Linie junge Erwachsene an.“

Auch eine Zwei-Minuten-Recherche zu „Defend Europe“ oder aber zur Identitären Bewegung hätte folgende Ergebnisse geliefert.

Personen aus dem Umfeld der Identitären Bewegung und Defend Europe

Identitäre Bewegung, Defend Europe und Mario Müller

Mario Müller ist ein prominentes Gesicht in der deutschen Identitätsbewegung und tritt als einer der wichtigsten Organisatoren rechtsextremer Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus auf. Müller ist Gründer der Kontrakultur Halle, einem Ortsverband der deutschen Identitätsbewegung in der Stadt Halle, dessen umstrittenes Clubhaus laut Christoph D. Richter vom Deutschlandfunk als wichtigstes Projekt der Identitätsbewegung im deutschsprachigen Raum gilt. Das Hallenser Clubhaus soll „eine Art Hipster-Club für die rechte Zundergeneration“ sein.

Müller wuchs in Delmenhorst, nahe der Stadt Bremen, auf und war als Jugendlicher in der lokalen Neonazi-Szene aktiv (Aktionsgruppe Delmenhorst), stand aber auch in Verbindung mit den rechtsextremen „Autonomen Nationalisten“, einem Sammelbegriff für Neonazis, die einige Organisationskonzepte der extremen Linken übernommen haben. Bevor Müller nach Sachsen-Anhalt zog, um in Halle Geschichte und Politikwissenschaft zu studieren, war er im Jugendkader der neonazistischen NPD, den „Jungen Nationaldemokraten“, tätig. Derzeit arbeitet er als Journalist für das rechtsextreme Magazin Compact von Jürgen Elsässer.

„etwas“ wie ein Nazi

In einem Interview mit Spiegel Online sagt der zweimal wegen Körperverletzung verurteilte Müller, er sei früher „etwas“ wie ein Nazi gewesen, verwirft diese Phase aber als „Jugendsünde“.

Seine Aktivitäten im Rahmen von Kontrakultur Halle sowie seine persönlichen Verbindungen deuten auf eine fortgesetzte Verbindung zur Neonazi-Szene hin. Der Rechtsextreme Torsten Hahnel stellte in einem Artikel der Belltower News fest, dass etwa zwei Drittel der Mitglieder der Kontrakultur Halle und des IM allgemein aus organisierten neonazistischen Strukturen stammen, vor allem aus der NPD-Jugendorganisation. „Sowohl die Identitätsbewegung als auch die Kontrakultur sind Anlaufstellen für Personen aus rechten und neonazistischen Strukturen, die sich von diesen Szenen strategisch distanzieren wollen.

Auch Jochen Hollmann, Leiter des Verfassungsschutzes Sachsen-Anhalt, stuft die Kontrakultur Halle und die Identitätsbewegung als rechtsextrem ein, beide Gruppen werden vom Verfassungsschutz überwacht.

Müller soll durch den neonazistischen „Prominentenanwalt“ Wolfram Nahrath (*1962) rechtlich vertreten worden sein.

Die Söhne der Familie Nahrath hatten drei Generationen lang die verbotene Wikingerjugend (1952-1994) geleitet, eine neonazistische Nachkriegsorganisation nach dem Vorbild der Hitlerjugend.

Wolfram Nahrath leitete die Wikingerjugend von 1991 bis zu ihrem Verbot 1994 und engagierte sich danach in der Organisation Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) sowie in der NPD. Derzeit betreibt Nahrath eine Anwaltskanzlei in Berlin und wurde in den NPD-internen „Bundesschiedsgerichtshof“ berufen.

Zuletzt stand Nahrath im Rampenlicht, weil er als Pflichtverteidiger des NPD-Ortspolitikers Ralf Wohlleben auftrat, der geholfen hatte, Waffen für das nationalsozialistische Mördertrio im Untergrund zu beschaffen.

Kontra Kultur Halle mit Mario Müller

Kontrakultur

Müller ist Autor eines Buches mit dem Titel Kontrakultur, das im Götz Kubitschek-Verlag Neue Rechte Antaios erschienen ist und auf dem Umschlag das Logo der Identitätsbewegung trägt.

Kontrakultur, das als „metapolitisches Wörterbuch“ konzipiert ist, enthält von A bis Z Artikel zu Themen, die für die Identitätsbewegung relevant sind. Eine Passage aus dem Buch von 2017 lautet:

Der Begriff Avantgarde wurde erstmals in der Kriegsführung verwendet und bezeichnete eine Avantgarde. Das, und nicht weniger, ist es, was unsere aktivistische Bewegung sein will! Wir sind keine Initiative von „besorgten Bürgern“ und irregeführten Sparern, keine diffuse Massenbewegung gegen „die da oben“, die um den heißen Brei herumreden. Wir sind die Schrittmacher dieser Revolution, deren Vorhut sich bereits in ganz Europa abzeichnet“.

2018 trat Müller als Mitbegründer der „Alternative Help Association“ (AHA)89 auf, die „Syrern, die in libanesischen Flüchtlingslagern gestrandet sind, bei der Rückkehr in ihre Heimat helfen will“.

In der Folge reisten Müller, AHA-Mitbegründer Matthias Matussek und weitere AHA-Aktivisten nach Syrien und in den Libanon. In Syrien wurden sie von Joseph Absi, dem Patriarchen der syrisch-melkitischen Katholiken, aufgenommen. „Gemeinsam mit unseren syrischen Partnern helfen wir in der überwiegend christlichen Maalula“, so Müller.

Mario Müller während einer AHA-Reise in den Nahen Osten

Müller verfügt über langjährige Verbindungen zum neonazistischen Asowschen Bataillon, einem dem ukrainischen Innenministerium unterstellten Freiwilligenbataillon, das im Rahmen der Operation Euromaidan Regimewechsel erstmals als paramilitärische Kraft auftrat.

Gemäss dem Expertenblog Sachsen-Anhalt Rechtsaussen reiste Müller nach Kiew, um sich von Alexey Levsha tätowieren zu lassen, der in der Neonazi-Szene für seinen martialischen Stil bekannt ist. Die Tätowierung auf Müllers rechtem Bein zitiert eine Zeile aus einem Lied des Nazidichters Hans Baumann, ein Motiv, mit dem Kontrakultur in der Vergangenheit für Joint Ventures geworben hatte:

„Rebels have death and the devil as their companions.“

Müller ist auf einem Bild mit Kämpfern des Asowschen Bataillons bereits 2014 zu sehen. Müller markierte Lewscha im Kommentarteil des Bildes mit der Aussage: „Brauchen vielleicht bald Freiwillige in Westeuropa… “

Zeitleiste

  • Im Jahr 2014 traf Müller mit Mitgliedern des ukrainischen Asowschen Bataillons zusammen.

Mario Müller mit Neonazis des ukrainischen Asowschen Bataillons. Bildquelle https://twitter.com/SvenIsHell/status/1184044719493529600

Im Januar 2015 nahm Müller in Kiew an einem Fackelmarsch zum Gedenken an den ukrainischen Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera teil. Das hier ist nur ein Teilbereich einer kurzen Recherche zu diesem Thema. In der Kampagne des WELT-Kolumnisten wird das alles als „drei Likes“ vertuscht.

Fazit

Die Geschichte, dass ein Social-Media-Offizier hier unbewusst „Likes“ verteilt, kann so nicht stimmen. Denn gerade zur Identitären Bewegung, zu Kontra Kultur Halle, zu Einprozent, zur Deutschen Burschenschaft sind seit 2014 umfänglich Informationen vorhanden. Entweder war der besagte Offizier sowas von blauäugig, dann ist er aber dem Standard der Bundeswehr nicht gerecht geworden und auch seinem Job. Oder er sympathisiert wirklich mit Rechtsextremen. In jedem Fall ist eine Überprüfung durch das Verteidigungsministerium angebracht, selbst wenn Bohnert unschuldig sein sollte. Das erklärt er auch selbst und verteidigt auch die Berichterstattung, was lobenswert erwähnt werden sollte.

Aber alle diese Tatsachen haben weder Rainer Meyer noch die WELT im ausreichenden journalistischen Maßstab beleuchtet, sondern heruntergespielt und mit konstruierten Vorwürfen das Team von Panorama angegriffen und eine Expertin, die quasi nichts mit dieser Recherche zu tun hatte, an den Pranger gestellt und einem rechtsextremen Mob ausgesetzt. Das ist die größere Schande.

Quellenverzeichnis

Artikelbild: Michael Kappeler/dpa


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