45.450

Perfide: Warum Masken-Gegner plötzlich lauter tote Kinder erfinden

von | Okt 1, 2020 | Aktuelles, Analyse, Corona, Corona-Fake

Perfide: Pandemie-Leugner erfinden tote Kinder, um gegen Masken zu hetzen.

Pandemie-Leugner haben keine Skrupel, tote Kinder zu instrumentalisieren, um ihren Wahn gegen Masken zu verbreiten. Sie verbreiten Gerüchte ohne jeden Beleg, um ihre Opposition gegen Masken zu rechtfertigen – um jeden Preis. Wir erklären euch, warum sie zu diesem schmutzigen Trick greifen.

Zuerst die Fakten:

Eine 13-jährige Schülerin erlitt Anfang September auf dem Nachhauseweg im Landkreis Germersheim im Schulbus einen medizinischen Notfall. Sie kollabierte und verstarb später tragischerweise in einem Krankenhaus in Karlsruhe. Die Todesursache ist bis heute trotz einer ersten rechtsmedizinischen Untersuchung nicht eindeutig geklärt (Quelle). Seinerzeit schlachteten Pandemie-Leugner und Rechtsextreme bereits den Vorfall pervers aus: Sie behaupteten anstandslos, die 13-Jährige sei wegen einer Atemmaske gestorben. Das ist eine dreiste, völlig unbelegte Unterstellung.

Tote 13-Jährige missbraucht, Moria, Gedenkminute: Die widerlichsten AfD-Aktionen

Einer der prominentesten Sprecher der extremen Bewegung der Pandemie-Leugner ist der Schwindel-Arzt Bodo Schiffmann, der dadurch bekannt geworden ist, bewusst Falschinformationen und gefährliche Fake News über Corona zu verbreiten, die schon unzählige Male widerlegt wurden (QuelleQuelle). Der Verschwörungsideologe und inzwischen Dauerlügner Schiffmann hat den Schulterschluss mit Rechtsextremisten gemacht. Er setzte letzte Woche das Gerücht in die Welt, dass “ein weiteres Kind” ohne Vorerkrankungen sei “mit großer Wahrscheinlichkeit wegen Maske gestorben”.

Er bleibt jeglichen Beweis oder auch nur Hinweis, um welches Kind es sind handeln soll, schuldig. Wie Schiffmann auf Anfrage von RND (Link) erklärte, soll es sich bei seinem wohl ausgedachten Fall um einen 13-jährigen Jungen aus dem Raum Aurich (Ostfriesland) handeln. Namen, Klinik und weitere Infos kann er jedoch nicht nennen. Auf Nachfrage von RND bei den Behörden in Aurich und Oldenburg zeigen: Die haben von so einem Vorfall bisher gar nichts gehört. Dennoch wurde das Gerücht massenhaft von Masken-Gegnern geteilt (Wir haben berichtet):

Die Lüge kam gut an, Es wurden mehr tote Kinder erfunden:

Weil die Märchen „Tote Kinder wegen Masken“ so gut ankamen, wurden prompt weitere erfunden: Ein „drittes“ Kind in Schweinfurt tauchte gestern plötzlich auf – angeblich ein 6-jähriges Mädchen. Die Geschichte klingt verdächtig ähnlich wie die aus Germersheim.

Auch Verschwörungslügner Bodo Schiffmann sprang darauf auf und nahm sogar ein Video auf, in welchem er den fiktiven Kindern nachweinte. Man muss sich langsam Sorgen wegen der Wahnhaftigkeit dieser faktenfreie Szene machen.

Die Polizei dementiert diese Gerüchte vehement. In einem Facebook-Post erklärt die Polizei Unterfranken: „Masken-Kritiker verbreiten mit #Falschmeldungen Angst und Schrecken“ und „Ein solcher Fall ist uns in ganz Unterfranken, insbesondere im Raum Schweinfurt nicht bekannt. Schenkt diesen #fakenews bitte keinen Glauben und teilt sie auf keinen Fall. ‼

https://www.facebook.com/PolizeiUnterfranken/posts/3440630375990940?__cft__[0]=AZWUIdXlqNqbU1oCLPP8TMUoo8J5UAfpan-Ro3v3kfgo76DJkus-5_N6R0MarPxrD94_iRO7y28RVqX8ZMpGAEUjn7irv5IbVlo-00xB_zffyy_XhjhlL8c1VPaW8iL4SgxUNkkKuwic5TGDFoiUMgH3dkganoyHxjlaftARZYvmoFNPg2tizsAa9NqP213KqUA&__tn__=%2CO%2CP-R

Auch das „vierte Kind“: „Fake und absoluter Schwachsinn“

Direkt im Anschluss erfanden Maskengegner direkt das „vierte Kind“ – diesmal angeblich in Wiesbaden:

Auf Anfrage von unserem Mitarbeiter M. Sachs teilte die Pressestelle der Polizei Westhessen mit, dass es keinen solchen Fall in Wiesbaden und/oder Umland geben würde. Dies sei „Fake und absoluter Schwachsinn“.

Die Dauerlügner und die Fake News Gläubigen weinen also dramatisch toten Kindern hinterher, die es gar nicht mal gibt. Dennoch werden diese guten Nachrichten bei denen nicht akzeptiert werden. Warum? Und warum werden tote Kinder erfunden?

1. „Es könnte ja sein“

Ganz wichtig: Man kann es nicht gut widerlegen. Solange kein Obduktionsbericht des tragischerweise verstorbenen Mädchens aus Germersheim vorliegt „könnte es ja sein“, dass sie an „Maskennutzung“ gestorben wäre. Das reicht den Märchenerzählern, um das arme Mädchen und ihren Tod zu missbrauchen. Und dass keine Behörde etwas von den anderen toten Kindern weiß, wird sie nicht überzeugen. Denn sie haben ja die – für sie – zuverlässigen Gerüchte, dass es irgendein Arzt/eine Ärztin behauptet haben soll. Wer das dementiert, der will ja sicher nur „vertuschen“ – mit dieser Logik kann man einfach an alles, glauben, was man will!

Wir können nur sagen: Die gibt’s nicht, keiner weiß von einem toten Kind. Aber ich kann nicht beweisen, dass etwas nicht existiert. Man kann schwer die Nichtexistenz von etwas beweisen. Denkt dran: Diese Leute sind bereits felsenfest davon überzeugt, Recht zu haben. Ein unbestätigtes Gerücht aus Telegram ist für sie absolut ausreichend. Man kann ja auch nicht beweisen, dass das jeweilige Kind noch lebt – Weil es ja nur irgendein fiktives Kind zu sein scheint.

2. Sie manipulieren Emotionen

Tote Kinder sind natürlich der billigste Trick der Manipulation. Es ist skandalös, die Emotionen kochen hoch, Kinder sind unschuldig. Und unschuldige Opfer in diesem Märchen. Niemand will „auf der anderen Seite stehen“, wenn jemand den tragischen Tod eines toten Kindes beklagt, richtig? Dumm nur: Wenn die Kinder nicht mal existieren. Und dass die Leute nicht dankbar die Meldung aufnehmen, dass es solche Kinder nicht zu geben scheint, entlarvt sie als verblendete Ideologen. Sie haben zwar Ausreden, aber keinerlei Belege.

Das Ziel ist – mit Videos, in welchen man Kindern hinterherweint, die erfunden wurden, oder mit echten toten Kindern, deren Tod man perfide ausschlachtet – dass die Leute sich von den Emotionen mitreißen lassen. Und ihr kritisches Denken liegen lassen. Wer fühlt, denkt nicht rational. Denn denkt mal nach: Es gibt keine Belege für irgendwas. Warum nicht darauf hoffen, dass die Gerüchte unwahr sind? Oder wollen diese Leute, dass Kinder sterben? Es scheint so.

Fazit: Masken sind nicht gefährlich!

Masken tragen ist nicht gefährlich. Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid können problemlos entweichen, und sie beeinträchtigen nicht die Atmung, wenn man ein gesunder, junger Mensch ist. Es ist längst bewiesen, dass Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid problemlos durch die Maske können und niemand Sauerstoffmangel erleidet (mehr dazu). Übrigens, wären die Kinder wirklich an einer „CO2-Vergiftung“ gestorben, hätte man das sofort bei der Messung der Blutwerte feststellen können.

Mit einem Experiment widerlegt diese Ärztin alle Masken-Verweigerer

Und fragt euch umgekehrt: Wenn das nicht so wäre, würden wir jährlich tausende tote Ärztinnen und Pflegerinnen beklagen, oder? Dann würden nicht nach Monaten Maskenpflicht erst plötzlich Ende September Kinder sterben, oder? Wo sind denn die ganzen „Opfer“ von Masken? Warum hören wir nicht solche Geschichten aus Asien, wo seit Jahrzehnten viel mehr Masken im Alltag getragen werden? Diese Märchen sind alles Unsinn.

Ich trage seit 25 Jahren ständig problemlos eine Maske – stellt euch nicht so an!

Es sind Märchen, die einfach Masken-Gegnern ihre Weltanschauung bestätigen sollen, die einfach einen Grund suchen, Masken abzulehnen. Die Märchen dienen dazu, euch mit dem Missbrauch von Kindern mit dramatischen Emotionen abzulenken und zu manipulieren. Perfiderweise könnten diese Fake News letztlich dazu führen, dass Menschen angesteckt werden und an Corona sterben, die man schützen hätte können. Also seid nicht naiv. Denkt kritisch. Denkt für euch selbst. Besonders bei Gerüchten, die ihr in Telegram gehört habt oder von Schwindel-Ärtzen.

Wir haben zum Thema auch ein Video gemacht:

YouTube player

Artikelbild: Volksverpetzer


Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI: