10.100

Querdenker wiederholen immer die gleichen Fakes – 3 aktuelle Fälle

von | Okt 12, 2021 | Aktuelles

Pandemie-Leugnern geht die Fantasie aus

Bei den Pandeme-Leugner:innen und Impfgegner:innen ist so langsam die Luft raus: Die größten Impfschäden bisher sind die zusammenstürzenden Weltbilder der Menschen, die nach Millionen Corona-Toten immer noch an der Gefährlichkeit von Covid-19 zweifeln und gleichzeitig die Impfung „wegen des Spike-Proteins“ (aus besagtem Coronavirus) für ultratödlich halten. Der September ist vorbei, und wir alle leben auch noch, das panisch prophezeite „Massensterben“ ist komplett ausgefallen.

Wir leben alle noch: Warum Querdenker immer noch Wendler & Co. glauben

Sogar führende Köpfe erkennen mittlerweile an, dass die großen „Querdenken“-Influenzer eigentlich nur noch für die Spendengelder an ihren Impflügen festhalten. Denn für Geimpfte ist die Pandemie vorbei. Und je weniger sich impfen lassen, desto länger kann man durch sinnloses Hetzen gegen Maßnahmen abkassieren.

So entsetzt sind Querdenker über den Querdenken-Whistleblower Lejeune

Intellektuell ohnehin oft nicht überragend, sind ihnen auch längst die kreativen oder sinnhaltigen Kritiken ausgegangen. Am Anfang waren einige der Argumente von „Querdenken“ ja noch nützlich – um Lücken zu finden und Maßnahmen zu verbessern.

5 Fälle, in denen Querdenken versehentlich für Verschärfung von Maßnahmen sorgte!

Aber inzwischen gibt es nichts Neues mehr. Es sind nur weiter aus dem Kontext gerissene Zitate, die immer gleichen Lügen über angeblich ganz sicher bald kommende Impftote oder das Erwarten des großen Umsturzes, der seit über 1,5 Jahren einfach nicht kommen will. Hier ein kleiner Überblick, wie jämmerlich sie jetzt verzweifelt weiter lügen. Und wir haben für euch gleich drei Faktenchecks in einem.

Samuel Eckert recyclet Fake von 2020

Hier, fast zwei Jahre nachdem das Coronavirus aufgetreten ist und ziemlich genau ein Jahr, nachdem dieser Fake schon in die Welt gesetzt wurde, recyceln „Querdenker:innen“ wie Samuel Eckert die Fake News, dass PCR-Tests unseriös kalibriert seien oder gar das Virus gar nicht existieren würde. Denen fällt einfach wirklich nicht Neues ein.

Nutzer sozialer Medien hatten bereits vor einem Jahr behauptet, dass ein Dokument der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) zugibt, dass das SARS-CoV-2-Virus nicht existiert. Das Dokument ist zwar authentisch, aber der darin beschriebene wissenschaftliche Prozess wurde falsch dargestellt. Im Dokument wurde lediglich erklärt, dass man in diesem einen Fall für die Messung der Falsch-Negativ-Rate synthetische RNA anstelle von RNA, die aus quantifiziertem viralen Material extrahiert wurde, genutzt hatte. Das widerlegt nicht die Existenz des Virus (Quelle).

Übrigens: Die Kritik richtet sich gegen den Test der Sensitivität – also falsch-negativer Tests. Wenn hier wirklich ein großer Fehler aufgeflogen wäre, dann gab es also MEHR Fälle als die, die wir mit den PCR-Tests gefunden haben. Eigentor noch dazu!

RT Deutsch vermischt Quarantäne und Isolation

Auch die russische Staats-Desinformationsseite RT DE redet mal wieder völligen Unsinn, um eine unfaire Behandlung von Ungeimpften zu konstruieren. Es stimmt, Ungeimpfte bekommen keine staatliche Entschädigung für entgangenes Einkommen, wenn sie in Quarantäne müssen. Aber RT DE kennt den Unterschied zwischen Isolation und Quarantäne nicht:

Quarantäne ist immer vorsorglich, wenn man noch nicht weiß, ob jemand infiziert ist. Wenn man nachweislich krank ist, heißt es Isolation (Quelle). Ungeimpfte kommen – im Gegensatz zu Geimpften – vorsorglich in Quarantäne, zum Beispiel bei Kontakt mit einer infizierten Person, bevor sie ihr eigenes Testergebnis bekommen. Werden sie positiv, erhalten sie Entschädigung, werden sie negativ, ENDET DIE QUARANTÄNE, aber der Staat übernimmt eben nicht die Kosten. Das wäre ja auch unfair den Geimpften gegenüber, die diese Kosten nicht verursachen. Sollten sie Symptome haben, können und sollten sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte krankschreiben lassen.

Fazit: Ungeimpfte, bei denen der Verdacht auf Infektion existiert, müssen in Quarantäne, bekommen aber dafür keine Entschädigung mehr. Es ist im Grunde die tausendste Wiederholung des alten Narrativs, dass asymptomatische Personen angeblich nicht andere infizieren, was nie gestimmt hat. Jetzt wurden lediglich die Regeln für Geimpfte gelockert und dementsprechend entfällt die staatlich geförderte Lohnzahlung für Ungeimpfte bei Quarantäne. Für Ungeimpfte ist alles beim Alten, nur ohne Entschädigung, sie könnten sich ja auch impfen lassen. Das ist weder ein Skandal noch irgendwie neu.

Impfgegner so verzweifelt – Krebs fünf Monate nach Impfung wird zum „Impftod“!

Praktisch jeder, der dieses Jahr stirbt, wurde vorher geimpft. Das ist die Folge, wenn wir direkt zu Jahresbeginn die gefährdetsten Gruppen zuerst geimpft haben. Es sterben 2021 aber nicht mehr Menschen als normal.

Zu Beginn der Impfkampagne wurden noch sehr alte Menschen geimpft, es kam durchaus vor, dass statistisch erwartbar und wenig überraschend eben auch ein paar davon zufällig relativ kurz nach (aber nicht durch) die Impfung gestorben sind. Jetzt werden aber vor allem junge Menschen geimpft – hier kommt es auch zu weniger zufälligen Ereignissen, die die Impfgegner:innen ausschlachten können. Bei den Impfgegner:innen zählen deshalb nun schon Leute als Impftote, die zufällig Monate nach der Impfung an ihrer Krebserkrankung versterben.

Der Schauspieler starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs (Quelle), diese Art Krebs braucht mehrere Jahre, bis er überhaupt bemerkt wird, außerdem hat er mit die schlechteste Überlebensrate aller Krebsarten (Quelle). Es ist also völlig ausgeschlossen, dass sein Krebs-Tod irgendetwas mit der Impfung zu tun hat. In ihrer Verzweiflung, weil sie so wenige echte „Impftote“ finden, instrumentalisieren sie jetzt diesen tragischen Vorfall. Fälle von prominenten Impfgegner:innen, die sterben, gibt es dagegen tragischerweise viel zu viele:

Ungeimpfte sterben massenhaft in den USA: Warum du dich jetzt impfen lassen solltest

Das gleiche gilt auch für die selbsternannte „Pathologen Konferenz“, deren angeblich untersuchte Todesopfer teils Monate nach der Impfung verstorben sind – und zu „Impfopern“ konstruiert werden.

„Pathologie Konferenz“ frei erfunden – „Institut“ verweigert Nennung von Daten

Es gibt offenbar so wenige Impftote, dass selbst die Impfgegner-Influencer, deren Einkommen buchstäblich am Aufspüren von möglichst vielen vermeintlichen Impftoten hängt, nur wenig überzeugende Fälle auftreiben können, die zudem mehrere Monate nach der Impfung und noch dazu an komplett anderen Ursachen verstorben sind.

Es sind alles nur neue Worte für die immer gleichen, längst dutzendmal widerlegten Fake News.

Artikelbild: pixabay.com, CC0

Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.