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Wer bei Rewe, Penny, Mediamarkt etc. einkauft, zahlt ZWANGSGEBÜHREN für das #Drecksblatt!!1

von | Sep 5, 2020 | Aktuelles, Kommentar

Auch du zwangsfinanzierst das #Drecksblatt

Wusstest du, dass 1 mm Werbefläche in der #Drecksblatt 163 € kostet? Eine „Panoramaanzeige“ über 532 x 369 mm kostet über eine Millionen €. Aber dazu später mehr. Heute trendet auf Twitter mal wieder „Drecksblatt“. Hat das #Drecksblatt wieder gegen Flüchtlinge oder Grüne gehetzt? Nein, nach dem schrecklichen Ereignis von Solingen, in der eine Mutter mutmaßlich fünf ihrer Kinder erstickt haben soll, hat das Boulevard-Blatt die Mutter nicht nur direkt vorverurteilt, sondern das unverpixelte Bild des einzig überlebenden Sohnes (11) mitsamt dessen privater WhatsApp-Nachrichten veröffentlicht. Und das natürlich als „#DrecksblattPlus“ Artikel, um gehörig Geld damit zu verdienen. Alle Details findet ihr bei BILDBlog (hier):

Natürlich ist dieses gewissenslose Kapitalschlagen aus dem Leid und das Ausnutzen von gleich mehreren Kindern entsetzlich. Entsprechend die Empörung, Wut und Fassungslosigkeit unter #Drecksblatt:

https://twitter.com/SteveMcquee_n/status/1302173403806277632

Das interessiert das „Drecksblatt“ doch nicht

So unglaublich widerlich das aktuelle Verhalten der #Drecksblatt (und auch RTL, an dieser Stelle) auch ist – es ist Alltag beim #Drecksblatt. Ebenfalls heute:

Oder erst vorletzte Woche, als #Drecksblatt gegen einen 15-jährigen hetzte – und das letzte Mal „Drecksblatt“ in den Trends war (Quelle). Die Liste könnte man noch sehr lange fortführen, aber wir wissen doch ohnehin alle Bescheid. Über die Liste der Verstöße des Presserats kann man schon ganze Studien anstellen. Das interessiert doch keinen mehr.

Ich finde, das #Drecksblatt hetzt skrupellos, schlachtet skrupellos aus. Solange sie Klicks und (immer weniger) Auflage bei ihrem Zielpublikum macht, funktioniert ihr Geschäftsmodell. Wenn „Drecksblatt“ trendet, freut sich Julian Reichelt über die PR.

Keiner nimmt sie mehr ernst: BILD-Hetze gegen Drosten geht nach hinten los

Niemanden interessiert ein #Drecksblatt-Boykott von Leuten, die es eh nie lesen

Ich verstehe die Wut, die Empörung. Aber wenn das #Drecksblatt jeglichen Anstand und journalistische Standards über Bord wirft, ist das Alltag. Ein Aufruf zum Boykott von #Drecksblatt interessiert es doch nicht.

Nein, wir brauchen niemanden „canceln“, das können wir auch gar nicht. Aber wer das #Drecksblatt immer noch mit Klicks oder Kauf unterstützt, wird sich vom heutigen Hashtag nicht umstimmen lassen und die anderen werden es ohnehin schon lange nicht mehr machen. Nein, soll jede:r#Drecksblatt kaufen, wer möchte, ist ein freies Land. Aber wusstest du, dass auch du, der das Blatt meiden möchtest, sie wahrscheinlich mit ZWANGSGEBÜHREN mitfinanzierst?

Egal, ob ALDI, Rewe, Penny, Mediamarkt etc. – Wenn du in Geschäften einkaufst, die bei PRESSERATRÜGEN Werbung schalten, geht ein Teil deines Geldes an das #Drecksblatt. Und da das Kampagnenblatt so gerne den neurechten Kampfbegriff „Zwangsgebühren“ verwendet, um gegen ihre qualitativ viel hochwertigere Konkurrenz vom ÖR zu hetzen, dachte ich, ich mach‘ das auch zum Spaß.


Fun fact: Werbeanzeigen kosten für ein ganzes #Drecksblatt über eine halbe Million Euro. Für gleich zwei (#Drecks-)Blätter zahlt man über 1,1 Millionen. Pro Millimeter Werbeanzeige zahlt man 163 Euro (Quelle). Ja, Print verliert überall viel Auflage, ja auch besonders bei Springer. Aber da Online einfach nicht die gleichen Einnahmemöglichkeiten liefert, ist #Drecksblatt sehr abhängig von diesen teuren Werbeanzeigen. Sie sind es letztlich, die das Geschäftsmodell „Private WhatsApp-Nachrichten eines 11-jährigen Kindes und dessen unverpixelte Foto zeigen, dessen Geschwister gerade getötet wurden.“ möglich machen.

Wer gerne #Drecksblatt mitfinanzieren will, soll das machen

Nein, das hier ist kein Boykottaufruf. Hier wird nichts „gecancelt“. Wer es kaufen möchte, darf das tun. Wer bei ihm werben möchte, soll das tun. Und wer es boykottieren möchte, auch. Aber wer eine Zeitung auch nicht indirekt unterstützen möchte, der sollte es wissen, wenn er bei Unternehmen einkauft, die einen Teil ihres Werbebudgets bei diesem Boulevardblatt ausgibt. Damit man eine informierte Konsumentscheidung treffen kann. Dazu zählt auch, zu wissen, welche Parteien ihr Reichweite geben (allen voran die AfD, wer hätte es gedacht?):

Ja, man kann und soll es verwerflich finden, wenn das #Drecksblatt die Tragödien von Kindern ausnutzt, um Geld zu verdienen. Aber das ist ihr Geschäftsmodell. Wöchentliche Boykottaufrufe werden aber nicht viel ändern. Aber vielleicht zu wissen, wenn man dieses Boulevardblatt durch ZWANGSGEBÜHREN indirekt mitfinanziert. Vielleicht einmal darauf achten und weniger auf die Hetzline. Und ob man an dieser Situation etwas ändern möchte.

Artikelbild: Screenshots 


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