Bild von Festival nach Greta Thunbergs Auftritt ist FAKE
Neben einer Reihe erfolgreicher Musiker:innen ist beim diesjährigen Glastonbury Festival auch Greta Thunberg mit einer Rede aufgetreten. Ihre Message: Es wird Zeit, für eine nachhaltige Veränderung. Das Publikum hat gebannt zugehört und – entgegen der verbreiteten Fake News – keine Müllhalde auf dem Gelände hinterlassen. Ganz im Gegenteil: Freiwillige Helfer:innen räumten nach Abschluss des Festivals auf.
AfD verbreitet Fake News über Greta Thunberg
Sie können es nicht lassen: Seit die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg 2018 immer bekannter wurde, haben es Klimawandel-Leugner:innen auf sie abgesehen. Sie wird beleidigt, aufgrund ihres Alters, ihres Autismus oder ihres Geschlechts diskreditiert und diskriminiert (Quelle). Natürlich kann man(n) kein gutes Haar an der Frau lassen, die wie keine andere für den Klimaprotest steht. Wenn sie also auf einem Festival in England tausende Menschen mit einer Rede berührt und Zustimmung erfährt (Quelle), gerät die Welt der Leugner:innen erstmal in Schieflage. Um sie wieder gerade zu rücken, greifen sie – wer hätte es gedacht – zu Falschmeldungen.
So wurde flugs ein Bild des zugemüllten Festivalgeländes von 2015 ausgegraben und mit der Behauptung verbreitet, es sei aktuell. Eine:r kopierte vom anderen und so gelangte die Collage von Greta Thunberg und dem Müllhaufen auch an die AfD. Auf Facebook postete die AfD Schleswig-Holstein das Bild mit den Worten: „Greta Thunberg predigt auf dem Glastonbury Festival in England über Verzicht und Umweltschutz. Die dumme Masse jubelt. 2 Tage später sieht das Festivalgelände dann so aus (unten). Diese Verlogenheit der Pseudo-Umwelt- und Klimaschützer treffend in einem Bild zusammengefasst.“ (Quelle)
Sowohl 2015 als auch 2022 räumten Freiwillige das Gelände auf
Zwar läge es ohnehin nicht in Thunbergs Verantwortung oder Schuld, wenn die Festivalbesucher:innen das Gelände verwüstet hinterlassen hätten, doch das haben sie gar nicht. „Unten“ befindet sich ein Foto, das Daily Mail Online bereits 2015 aufnahm und veröffentlichte (Quelle).
Warum nicht einfach existierende Bilder des Geländes vom diesjährigen Festival nutzen? Die geben wohl nicht genug her. Denn tatsächlich zeigen Fotos von Glastonbury 2022 einen weit weniger vermüllten Rasen (Quelle).
Übrigens: Sowohl 2015 als auch dieses Jahr nahmen sich Freiwillige dem Chaos an und räumten nach Ende des Festivals auf (Quelle).
Thunbergs Worte haben die Besucher:innen inspiriert
In einem Punkt hat die AfD Recht: Die Masse hat tatsächlich gejubelt. Ein Festivalbesucher berichtete nach Thunbergs Auftritt, dass das Publikum gebannt zugehört hatte (Quelle), während die Klimaaktivistin von einer „historischen Verantwortung“ sprach, „die Dinge in Ordnung zu bringen“ (Quelle). Eine weitere Besucherin bezeichnete Thunberg als „inspirierende junge Person“, die hoffentlich „bei vielen Menschen Anklang findet und […] zu weiteren Veränderungen führt, denn alles, was sie […] gesagt hat, ist absolut wahr.“ (Quelle) Was dagegen nicht wahr ist: Die Fake News, die AfD & Co. mal wieder verbreiten. Thank you, next.
Die Fake-Bilder mit Müll sind ein beliebtes Hetz-Mittel von rechts:
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Artikelbild: shutterstock.com / Screenshots
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