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Pegida auf Demo: „Absaufen!“-Rufe: Hat die Polizei wirklich nichts gewusst?

von | Jul 17, 2018 | Bericht, Social Media

„Hooligans gegen Satzbau“ erheben Vorwürfe

Bei einer Pegida-Demo vor 3 Wochen skandierten die Demo-Gänger, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken sollten. Laut und deutlich riefen sie „Absaufen! Absaufen!“. (Wir berichteten) In der mit falschen Vorwürfen geführten Debatte zur Seenotrettung wurde selten die Forderung derart laut, Menschen bewusst sterben zu lassen. Die Seenotretter „Mission Lifeline“, deren Kapitän derzeit vor Gericht steht, weil er Menschenleben rettete, sind ebenfalls aus Dresden und müssen aus Angst vor Übergriffen ihre Adresse geheim halten.

https://www.facebook.com/HoGeSatzbau/videos/1843579438996363/

Axel Steier, 2016 Mitgründer von „Mission Lifeline“ wirft der Dresdner Polizei Untätigkeit vor. Die Frage kam auf, ob das Fordern von Sterben von Menschen nicht einem Strafbestand entsprechen müsse und warum die Polizei vor Ort nicht eingriff. Laut RP-Online soll die Polizei Dresden nichts davon gewusst haben: „Der von Ihnen benannte Sachverhalt war der Polizei bis dato nicht bekannt. Mit dem nun vorliegendem Video wird die Kriminalpolizei den Sachverhalt mit der Staatsanwaltschaft Dresden rechtlich prüfen.“



„Eingeständnis, dass Ihre Arbeit im Internet massiv zu wünschen übrig lässt, oder eine dreiste Lüge.“

Die „Hooligans gegen Satzbau“, Smart-Hero-Award-Gewinner 2016, sind nun empört: Das Video, das die abscheulichen Demo-Rufe der Pegida zeigt, war bereits am Tag nach dem Upload von der Hogesa behandelt worden: Unter ihrem Beitrag wurde die Polizei Dresden mehrfach auf den Sachverhalt hingewiesen, wie sie derzeit in einem Facebook-Post vorwerfen:

https://www.facebook.com/829270367093947/posts/1874685245885782/

Zum Beitrag schreiben sie an die Polizei Sachsen: „Etwa drei Wochen später zu behaupten, das Video wäre Ihnen „bis dato nicht bekannt“, ist entweder ein Eingeständnis, dass Ihre Arbeit im Internet massiv zu wünschen übrig lässt, oder eine dreiste Lüge.“* In jedem Fall prüft derzeit endlich die Staatsanwaltschaft Dresden nach dem großen medialen Aufschrei den Vorfall.

Artikelbild: Screenshot Facebook, Bildzitat. *Fettung durch volksverpetzer.de