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Alle Fakten über Infizierte, Infektiöse & Schnelltests, die Pandemie-Leugner nicht verstehen

von | Sep 21, 2020 | Aktuelles, Corona, Gesundheit

Von Infizierten, Infektiösen und Schnelltests

Gastbeitrag von „Mrs. Eluhut“

Ein positiver PCR-Test auf SARS-CoV-2 bedeutet in den allermeisten Fällen, dass man auch infiziert ist. Tatsächlich muss man deswegen allerdings weder akut ansteckend (=infektiös) noch erkrankt sein. Diesen Umstand machen sich SARS-CoV-2-Schnelltests zu Nutze und könnten damit zu einem Game Changer in dieser Pandemie werden.

Corona-Verharmloser:innen scheinen sich nicht über den Unterschied zwischen positiv getestet, infiziert, infektiös und erkrankt im Klaren zu sein. Ich gebe zu, dass kann auch wirklich verwirrend sein, daher möchte ich an dieser Stelle etwas Aufklärung schaffen und euch mitteilen, dass wir uns diesen Unterschied sogar zu Nutze machen können. Nämlich für die Schnelltests.

Infiziert vs. Infektiös

Fangen wir aber mal von vorne an. Ich selbst wurde bereits mit dem Vorwurf konfrontiert, weshalb ich über “Infektionszahlen” schreiben würde. Positiv getestet würde ja nicht bedeuten, dass man auch infiziert sei. Dieser Mythos beruht vermutlich auf der korrekten Annahme, dass der allgemein verwendete Test auf SARS-CoV-2, die Polymerasekettenreaktion (PCR), “Genschnipsel” von SARS-CoV-2 detektiert. Es ist richtig, dass mit einer PCR ganz bestimmte DNA-Regionen des Virus detektiert werden. Hierbei spielt es keine Rolle, ob das Virus noch intakt und vermehrungsfähig (=infektiös) ist, oder nur noch “tote” Bruchstücke des Virusgenoms (=nicht mehr infektiös) vorhanden sind, welche bei der PCR detektiert werden. Im schlimmsten Fall wird man positiv getestet und muss noch eine gewisse Zeit in Isolation, obwohl man bereits nicht mehr infektiös ist.

Dass man aber mit einem positiven PCR-Test als infiziert gilt, ist unstrittig. Denn selbst wenn nur noch die besagten “Genschnipsel” detektiert werden, müssen diese ja irgendwie in den Nasen-Rachen-Raum gelangt sein, von dem der Abstrich als Probenmaterial entnommen wurde. Die Viren sitzen nicht einfach so tage- oder wochenlang im Hals ohne sich zu vermehren. Wenn der PCR-Test anschlägt, dann weil man sich tatsächlich infiziert hat. Es kann sein, dass die Infektion nur sehr schwach ist, möglicherweise keine Symptome auftreten und nur eine sehr geringe Immunreaktion hervorgerufen wird. Aber das Virus ist detektierbar vorhanden.

Und ja, jetzt kommt wieder der Mythos der vielen “Falsch-Positiven”. Hier mal eine kurze Auflistung mit Links zu Artikeln/Podcasts, die darauf eingehen, dass dieses Phänomen zwar theoretisch existiert, jedoch im Falle der SARS-CoV-2-Tests von Corona-Verharmloser:innen vollkommen überbewertet wird:

Infiziert vs. Erkrankt

Wenn also nicht der sehr unwahrscheinliche Fall eines falsch-positiven PCR-Tests vorliegt, bedeutet ein positives Ergebnis immer, dass man mit SARS-CoV-2 infiziert ist oder war. Richtigerweise bedeutet dies allerdings weder, dass man akut infektiös noch erkrankt ist. Wie wir wissen gibt es einen nicht zu kleinen Anteil an Infizierten, welche asymptomatisch sind, also keinerlei Symptome aufweisen und somit auch nicht erkrankt sind. Asymptomatisch Infizierte sind nicht zu verwechseln mit präsymptomatisch Infizierten, welche bereits infiziert (möglicherweise auch bereits infektiös) sind, aber NOCH keine Symptome entwickelt haben. Hendrik Streeck und Kolleg:innen fanden in der bekannten Heinsberg-Studie einen Anteil von 22,2 Prozent asymptomatisch Infizierten. Vorveröffentlichungen zweier Meta-Analysen weisen ebenfalls auf einen Anteil Asymptomatischer von ca. 20 Prozent hin (Studie1, Studie2). Die aktuelle Datenlage lässt vermuten, dass sowohl präsymptomatisch als auch asymptomatisch infizierte Personen infektiös sein können, also das Virus weiter verbreiten können (Quelle1, Quelle2).

Infektiös vs. Erkrankt

Umgekehrt ist es jedoch so, dass die PCR sehr sensitiv ist und auch kleinste Virusmengen im Probenmaterial sehr erfolgreich nachweist. Somit kann es beispielsweise passieren, dass jemand positiv auf das Virus getestet wird, obwohl die Person die Infektion bereits überstanden hat und nicht mehr ansteckend ist. Dennoch würde derzeit eine Isolation von mindestens 10 Tagen angeordnet (kürzlich schlug Christian Drosten vor, diese auf 5 Tage zu reduzieren, sollte es im Herbst/Winter zu einer Überforderung der Gesundheitsämter und damit einhergehend zu einer Isolierung ganzer Cluster kommen; Quelle).

Das große Problem dieses Virus sind aber bekanntermaßen die präsymptomatischen Überträger.  Denn eine Person, die Symptome ausbildet, ist vermutlich bereits 24 bis 48 Stunden vor Auftreten der ersten Symptome infektiös (oder laut neuerer Erkenntnisse eventuell sogar noch früher; Quelle). Genau deshalb halten wir uns an die AHA-Regeln. Jeder von uns könnte sich unwissentlich zu jeder Zeit in diesem infektiösen Stadium (sei es prä- oder vollständig asymptomatisch) befinden, ohne es zu wissen.

Game Changer Corona-Schnelltests

Hier kommen nun die Corona-Schnelltests ins Spiel. Diese beruhen auf unterschiedlichen Methoden. Sie detektieren entweder bestimmte Proteine (Antigene) des Virus ähnlich eines Schwangerschaftstests, oder über ein Schnellnachweisverfahren (z.B. RT-LAMP) die Virus-RNA. Mit ein wenig Probenmaterial (je nach Testkit kann das ein Abstrich aus der Nase, dem Rachenraum oder auch nur Spucke sein) lässt sich innerhalb weniger Minuten bestimmen, ob man infektiös ist.

Was ursprünglich als ein Mangel der Tests angesehen wurde, nämlich eine geringere Sensitivität, stellt sich bei näherer Betrachtung allerdings als Vorteil und echter Game Changer heraus. Während der PCR-Test auch die kleinste Virusmenge nachweist, schlagen die Corona-Schnelltests erst bei einer höheren Viruskonzentration an. Und das entspricht bei vielen Tests ziemlich genau der Menge, bei welcher man auch tatsächlich infektiös ist. Diese Tests sind günstig (Schätzungen belaufen sich derzeit auf ein bis fünf Euro pro Test), liefern schnelle Ergebnisse und sind größtenteils leicht durchzuführen.

Stellt euch vor, ihr wollt eure Großeltern besuchen

Obwohl es euch blendend geht, könntet ihr mit einem Corona-Antigen-Schnelltest zu Hause schnell und günstig herausfinden, ob ihr infiziert bzw. infektiös seid und ein Besuch bei Oma und Opa somit sicher ist. Das gleiche könnte für jede:n Besucher:in und Mitarbeiter:in von Pflegeheimen oder Krankenhäusern durchgeführt werden. Oder (mit dementsprechend mehr Aufwand) für die Besucher:innen eines Konzerts, eines Theaters, von Schulen oder Kindergärten.

Wenn sich jede Person auf diese Weise testen könnte, bevor sie das Haus verlässt oder größere Menschenansammlungen aufsucht, hätten wir diese Pandemie schneller im Griff als sich die Corona-Verharmloser:innen neue Märchen zu den Schnelltests einfallen lassen könnten. Das wäre wie ein Lockdown für das Virus, ohne einen “echten” Lockdown durchführen zu müssen.

Eine kinderleichte Beschreibung von Corona-Schnelltests und deren Bedeutung findet ihr in diesem kurzen YouTube-Clip. Etwas ausführlicher erklärt es Mai Thi Nguyen-Kim in dieser Folge von maiLab, insbesondere ab Zeitstempel 14:44. Weitere Informationen zu den Schnelltests findet ihr auf der Webseite rapidtests.de.

Leider erwacht das Interesse an den Schnelltests erst langsam. Viele Wissenschaftler sprechen sich bereits für den Einsatz von Schnelltests als “Türöffner” oder als Screening-Werkzeug für Gesundheitsämter und Ärzte aus, jedoch hinkt die Politik mit Forderung von und Förderung der Schnelltests hinterher.

Wenn ihr von der Wirkung der Schnelltests zur Pandemie-Bekämpfung ebenfalls überzeugt seid, dann teilt diesen Beitrag, teilt die Videos, teilt die Webseite. Spread the word! Schnelltests haben das Potential, den Lauf dieser Pandemie zu verändern!

#Schnelltests #RapidTestsNow

Nothing beats Facts!

Eure Mrs. Eluhut

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Autorin: Mrs. Eluhut. Der Beitrag erschien zuerst auf ihrem Blog HIER. Artikelbild: pixabay.com, CC0


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