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Kein Scherz: AfD NRW nennt Faschist Höcke versehentlich „Bernd Höcke“

von | Dez 2, 2020 | Aktuelles

Hier sieht man, wie ewiges Wiederholen auch falscher Sachen wirkt

Die Gegner:innen der Rechtsextremisten der AfD hatten heute einiges zu Lachen: Die AfD Nordrhein-Westfalen hat am Mittwoch eine Einladung an Journalist:innen versendet zu einer Veranstaltung mit „Herrn Bernd Höcke“ am 5. Dezember in Höxter. Der Faschist und Thüringens AfD-Vorsitzende heißt aber natürlich eigentlich „Björn“.

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Hinter dem falschen Vornamen steckt eine lange Geschichte: Die Satiresendung „heute show“ nennt seit einigen Jahren konsequent den Rechtsextremisten beim falschen Vornamen, um ihn zu ärgern. Viele nennen Höcke seit Jahren mit dem falschen Vornamen mit voller Absicht. Die AfD NRW jetzt jedoch wohl aus Versehen.

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Bernd oder Björn oder… ?

Das ist auf einer inhaltsfreien Ebene natürlich lustig und es ist sicher keine Träne hinterher geweint, wenn sich Rechtsextremisten wegen falschen Bezeichnungen ärgern. Sind sie es doch, die pausenlos gegen andere Parteien, Religionen und Menschen anderer Hautfarbe hetzen und Lügen verbreiten. Hier ist wohl ist AfD einer Technik zum Opfer gefallen, die sie selbst seit Jahren anwendet: Konstante Wiederholung, auch völlig falscher Sachen, zeigt Wirkung auch bei denjenigen, die wissen, dass es falsch ist: Die AfD NRW hat zugegeben, dass sie ihn wirklich „Bernd Höcke“ nannte.

Doch wie wir wissen, heißt der Faschist Höcke natürlich in Wahrheit Landolf Ladig. Wusstet ihr nicht? Ist vielleicht eine wichtigere Info als „Bernd Höcke“. Höcke veröffentlichte laut Verfassungsschutz vor seiner Zeit in der AfD unter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ rechtsextreme Texte unter anderem in NPD-Zeitungen (Hintergrund dazu). Höcke nahm vor 10 Jahren an NPD-Demonstrationen teil (Quelle). Höcke darf laut einem Gerichtsurteil des Verwaltungsgericht Meiningen (Link) als „Faschist“ bezeichnet werden, denn die Aussage, dass Höcke ein Faschist ist, sei keine Beleidigung, da sie „auf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage beruht.“

Wir dürfen nicht vergessen, dass die AfD einer Partei voller Neonazis, Rechtsextremisten und Faschisten ist. Gauland bezeichnete Höcke 2019 als „Mitte der Partei“ (Quelle) und erklärte über seinen „Flügel“ in der AfD, dieser werde auf Parteitagen von „40 Prozent der Delegierten“ gewählt – was ihn zum stärksten und größten Teil der AfD macht. Wegen diesem Flügel sind schon viele aus der AfD ausgetreten, weil sie ihnen zu rechtsextrem seien (Zum Beispiel). Hier haben wir 25 Zitate von Faschist Höcke gesammelt, die das ganze Ausmaß seiner Ideologie zeigen.

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Höcke im Visier des Verfassungsschutzes

Diese Liste könnte man noch sehr viel länger machen, doch Höcke wiederholt sich im Grunde genommen immer wieder: Er verherrlicht oder verharmlost Hitler und den Nationalsozialismus, er fantasiert einen Untergang des „deutschen Volkes“ herbei wegen Ausländern und er gibt „Globalisten“ und „Eliten“ die Schuld daran, die im Hintergrund die Strippen ziehen sollen. Wenn man hinschaut, sieht man, dass „Globalisten“ das „internationale Judentum“ und „Ethnopluralismus“ die „NS-Rassenlehre“ sind, nur mit neuen Namen.

Und das behaupte nicht ich, das sagt das Bundesamt für Verfassungsschutz. In einem Gutachten vom Januar 2019 stufte das Amt die AfD als „Prüffall“ ein und den „Flügel“ um Björn Höcke als „Verdachtsfall“ – Das heißt, dass er und sein Flügel bereits teilweise vom Verfassungsschutz überwacht werden. Im Gutachten wird Höcke satte 608 mal erwähnt. Er hat auch mehrere eigenene Abschnitte, die einen beträchtlichen Teil des über 400 Seiten Dokuments ausmachen. Im Januar 2021 könnte die AfD komplett vom Verfassungsschutz beobachtet werden (Quelle).

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„Bernd“ Höcke ist ein Faschist

Es ist witzig, dass die konstante Wiederholung des falschen Namens „Bernd Höcke“ so viel Wirkung zeigte, dass die AfD versehentlich ihn selbst genutzt hat. Und wir sollten über die Rechtsextremisten auch lachen und ihre ständigen Lügen, Verdrehungen und Hetze nicht ernst nehmen. Man darf jedoch nicht vergessen: Dieser Mann ist die „Mitte der Partei“ AfD. Dieser Mann wurde explizit nicht aus der Partei geworfen. Er und andere Mitglieder des „Flügels“ haben nicht nur jede Menge Kontakte in die rechtsextreme Szene, sie gehören laut Verfassungsschutz zur rechtsextremen Szene (Quelle). Ob er „Bernd“ oder „Björn“ heißt, ich nenne ihn „Faschist“.

Artikelbild: Rolf Vennenbernd/dpa


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