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Freiburg: Rechte lügen über Demo-Aufruf eines Grünen-Politikers

von | Okt 28, 2018 | Hintergrund

Wieder Rechte Fake News

„Der Sinn von Politik ist Freiheit“ (Hannah Arendt) ist das Lieblingszitat des Freiburger Stadtrates Sebastian Müller (Junges Freiburg/Die Grünen), sagt seine Facebook-Seite. Der wiederum ruft genau dort zu einer Demonstration am Montag mit den Worten auf:

„Ich bin es leid, dass in Freiburg und anderswo immer wieder Gruppen versuchen unsere Trauer und unser Entsetzen über schreckliche Verbrechen politisch auszuschlachten. Meine Gedanken und Mitgefühl sind mit dem Opfer. Deshalb rufe ich auf am Montag gegen sexualisierte Gewalt gegen Frauen und gegen die Instrumentalisierung des Opfers zu demonstrieren.“



Lügen der Rechten:

Rechte Blogs und vor allem eine Vielzahl von Facebook-Gruppen machen daraus folgendes: „Grünenpolitiker ruft zur Demo gegen de AfD auf.“ Wahlweise wird behauptet, er rufe zu einer „Demo gegen Rechts auf“. Nicht verwunderlich ist daher die Masse an Kommentaren (mit entsprechend vielen Likes), die ihm vorwerfen, ein „Einzeller“ oder „unterbelichtet“ zu sein.

Ein weiterer Vorwurf lautet, er positioniert sich gegen Rechts und nicht gegen die „Messermigranten“. Das alles gerne mal verbunden mit Vergewaltigungswünschen, gerichtet an Kommentatorinnen. Ich habe das Zitat mehrmals gelesen. Ich finde da keinen Hinweis, dass die Demonstration, explizit „gegen Rechts“ oder die „gegen AfD“ gerichtet ist. Die Demonstrationsaufruf richtet sich an all jene, die sexuelle Gewalt gegen Frauen verurteilen.

Der Nachsatz sollte eigentlich ebenfalls Konsens sein:

Man instrumentalisiert so etwas nicht einseitig, um weiter Wut gegen eine Menschengruppe zu schüren. Ich beobachte solcherlei nicht in diesem Ausmaß, wenn Tatverdächtige weiß sind. Selbstverständlich sollte es sein, dass sich die Gesellschaft mit dem Opfer solidarisiert und den Rechtsstaat seine Arbeit machen lässt. Die Gesellschaft darf sich über verurteilte Täter empören, das muss sie sogar.

Es ist aber auch die Aufgabe der Gesellschaft, keine Sippenhaft oder pauschalisierenden Vorurteile gegenüber Menschengruppen zuzulassen. Was auf der Facebook-Seite von Sebastian Müller passierte, war ebenso beschämend wie der Mechanismus, der sich nach solchen Taten in Gang setzt, und der letztlich dazu führen kann, dass tatsächlich Freiheiten in Gefahr geraten.

Artikelbild: Screenshot facebook.com

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