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Good News der Woche vom 30.05 – 05.06. Menschen spenden 9-Euro-Tickets

von | Jun 5, 2022 | Serie

Sammlung Good News KW22

Gastbeitrag vom Good News Magazin

Jeden Tag und überall finden zahlreiche positive Ereignisse statt. Einmal die Woche sammelt das Good News Magazin für Volksverpetzer die guten Nachrichten der Woche. Für mehr gute Nachrichten in diesen turbulenten Zeiten, schaut hier vorbei.

Natur & Nachhaltigkeit – Wie ein gemeinsames Aufforsten den Klimawandel stoppen könnte

Im Projekt Citizens Forests engagieren sich Bürger:innen aktiv für den Klimaschutz. Der Verein aus Bönningstedt bei Hamburg setzt sich dafür ein, nicht genutzte Flächen mit heimischen Baumarten zu bepflanzen. Dabei orientieren sich die Aufforstungen an der Miyawaki-Methode, um möglichst schnell und effizient Wälder zu schaffen, Kohlendioxid zu binden und den Klimawandel zu bremsen.

Die Initiative für die Aufforstung soll von den Bürger:innen selbst kommen, Citizens Forests unterstützt die Projekte dabei mit Know-how, um so ein deutschlandweites Netzwerk von lokalen Aufforstungsprojekten zu etablieren. Am 26. Mai 2019 pflanzte der Verein seinen ersten Baum, drei Jahre später unterstützen sie bereits Projekte bis nach Wien. Im Herbst 2021 hat das Projekt insgesamt fünf Pflanzaktionen durchgeführt, bei denen 11.180 Bäume zusammen mit 414 freiwilligen Helfer:innen gepflanzt wurden.

In unserem Gespräch erklären uns Gründer und Vereinsvorstand Pascal Girardot und Boris Kohnke (2. Vorsitzender) ihre Vision und die Idee hinter Citizens Forest. Mehr Infos.

Gesellschaft – Bremen erlaubt bei Veranstaltungen nur noch Mehrweggeschirr

Um Müll zu vermeiden, soll auf Veranstaltungen der Hansestadt Bremen ab 2023 ein Mehrweggebot gelten.

Nach einem Beschluss der Stadtbürgerschaft sollen ab März kommenden Jahres zunächst Einweg-Becher der nachhaltigeren Mehrweg-Alternative weichen. Ein Jahr später soll ein Verbot für Einweg-Geschirr und -Besteck folgen.

Gelten soll das Mehrweggebot für alle Veranstaltungen auf Grundstücken oder in Einrichtungen der Stadt Bremen sowie jene, die die Stadt selbst veranstaltet oder fördert. Um auch kleineren Events den Umstieg von Einweg auf Mehrweg zu erleichtern, ist ein kommunales Mehrwegsystem im Gespräch. Die Handelskammer und die Bremer Gastronomie unterstützen dies. Mehr Infos.

Natur & Nachhaltigkeit – Vier EU-Länder möchten Wildtiere als Haustiere verbieten

Litauen, Luxemburg, Malta und Zypern möchten künftig verbieten, dass Wildtiere wie Tiger und Krokodile als Haustiere gehalten werden.

Neben Katzen und Hunden als beliebteste Haustiere werden auch Millionen exotische Tiere privat gehalten. Die EU-Länder Litauen, Luxemburg, Malta und Zypern stellten bei der Tagung des Agrar- und Fischereirats der EU-Agrarminister am 24. Mai 2022 ein Papier mit dem Vorhaben vor, die Haustierhaltung von Wildtieren wie Tigern und Krokodilen künftig zu verbieten. Sie möchten damit zum Tierschutz, Artenschutz und Gesundheitsschutz der Tiere beitragen.

Eine “Positivliste”

Laut dem Papier der vier EU-Ländern stelle der Handel mit exotischen Arten eine der größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt dar. Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, schlagen die vier EU-Länder als grundlegende Änderung des bestehenden EU-Tierrechts eine sogenannte “Positivliste” vor. Auf dieser sollen die Tiere aufgenommen werden, die in der EU verkauft und privat gehalten werden dürfen.

Heißt im Umkehrschluss: Jedes Tier, das nicht auf der Liste steht, darf dann nicht mehr verkauft oder privat gehalten werden. Bisher wurde noch nicht festgelegt, welche Tiere auf der Liste stehen sollen. Belgien führte als erstes Land der Europäischen Union bereits 2002 eine solche Positivliste ein, die Niederlande folgte im Jahr 2015. Mehr Infos.

Tatendrang Zahlreiche Menschen spenden 9-Euro-Tickets an Bedürftige

Seit 1. Juni sind sie gültig: die Neun-Euro-Tickets. Damit wirklich alle Menschen von dem Angebot profitieren können, haben Twitter-User:innen unter dem #Ticketpaten eine ganz besondere Aktion ins Leben gerufen. Unzählige Menschen kaufen den Fahrschein für Menschen, die ihn sich trotz des kleinen Betrages nicht leisten können. Ganz einfach und unkompliziert kommen sie auf der Plattform in Kontakt.

Das Neun-Euro-Ticket hat die Bundesregierung ins Leben gerufen, um Bürger:innen von den steigenden Energie- und Treibstoffkosten zu entlasten und gleichzeitig für das Reisen mit Bus und Bahn zu werben. In den kommenden drei Monaten können alle Menschen, die das Ticket besitzen, deutschlandweit den Nah- und Regionalverkehr unbeschränkt nutzen. Egal, ob für den Weg zur Arbeit oder einen kurzen Wochenendurlaub. Mehr Infos.

Tatendrang Girl Empowerment in Nairobi

Wie mit kostenlosen Menstruationsprodukten der Bildungszugang erleichtert wird, zeigt die Gemeindebibliothek in den informellen Siedlungen von Mathare.

Joakim Odhiambo und Julius Owuor engagieren sich täglich sechs Stunden ehrenamtlich in der Gemeindebibiliothek von Mathare, die auch als Community-Zentrum bekannt ist. Mathare ist ein Stadtteil von Kenias Hauptstadt Nairobi, der bekannt ist für die schwierigen Lebensumstände dort. Über ihre Arbeit, ihr neues Projekt zur Verteilung von kostenlosen Binden und was sie sich für die Zukunft wünschen, haben sie mit dem Good News Magazin gesprochen. Mehr Infos.

Wirtschaft Über das Potential von Nutzhanf für die Bauindustrie

Hanfingenieur Henrik Pauly spricht im Interview darüber, wie Hanf die Baubranche umweltfreundlicher gestalten kann.

Viel wird gerade diskutiert über Henrik Paulys größte Leidenschaft: Hanf. Trotz fortwährender Skepsis wegen der berauschenden Wirkung mancher Hanfsorten weisen Befürworter:innen vehement auf das Potential von Hanf hin, um gegen die Klimakrise anzugehen. Denn Nutzhanf speichert große Mengen CO2, benötigt wenig Wasser und ist durch dessen Robustheit ideal, um auch mit den durch den Klimawandel veränderten Wachstumsbedingungen klarzukommen.

Dieses Potential wird zunehmend genutzt: Die Zahl an Hanf-Äckern in Deutschland steigt seit einigen Jahren konstant an und betrug im Jahr 2020 bereits 5.362 Hektar, so viel wie seit über 70 Jahren nicht mehr.

Bundesvereinigung Nachhaltigkeit startete Petition

Eine Petition forderte im November die neue Bundesregierung auf, Verantwortung für die Klimakrise zu übernehmen, indem diese den Tetrahydrocannabinol (THC)-Grenzwert von derzeit 0,2 Prozent auf ein Prozent heraufsetzt. Dies würde nach einer Studie der Bundesvereinigung Nachhaltigkeit “den Anbau von Nutzhanf für Bäuerinnen und Bauern deutlich erleichtern, ländliche Regionen stärken, die Qualität von Anbauflächen aufwerten, die deutsche Wettbewerbsfähigkeit in Europa erhöhen und Arbeitsplätze in Regionen sichern, die heutzutage vom Abbau der Braunkohle geprägt sind.”

Auch Henrik Pauly ist vom Potential des bis zu sechs Meter hohen Nutzhanfs, der sich insbesondere durch den geringeren Anteil der psychoaktiven Substanz THC vom Rauschgift Marihuana unterscheidet, überzeugt. Der 32-jährige Hanfingenieur aus Tübingen hat sich mit seinem Ingenieurbüro auf die Planung und Realisierung von Hanfkalk-Projekten spezialisiert. Außerdem teilt er sein Wissen in Vorträgen und Seminaren. Das Good News Magazin hat mit ihm gesprochen – vor der Baustelle des bisher größten, mit Hanf gestampften Haus Deutschlands im bayerischen Nördlingen. Mehr Infos.

Artikelbild: shutterstock.com 

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