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Gefährlich: Attila Hildmann verbreitet Corona-Unsinn & ruft zu Waffengewalt auf

von | Mai 4, 2020 | Aktuelles, Kommentar

Attila Hildmann ist völlig im Corona-Verschwörungssumpf eingetaucht

2009 veröffentlichte Attila Hildmann sein erstes Kochbuch, die Rezepte trafen einen Nerv und kamen sehr gut an, seine Buchserien mit Rezepten/Challenges wurden Verkaufsschlager und verkauften sich laut eigener Aussage bis heute 1,7 Mio. mal. „Vegan for Fun“ wurde 2013 vom VEBU zum Kochbuch des Jahres ausgezeichnet (Quelle).

Ein kleiner Teil seiner Erlöse aus diversen Geschäftstätigkeiten off- und online fließt nach eigener Aussage in Tierschutz-Projekte, u. a. für die Tiger in bestimmten Gebieten Indiens.

(Quelle: Telegram Attila_Hildmann)

Provokante und selbstverliebte Werbung über alle Social Media Kanäle war von Anfang an eines seiner Markenzeichen. Attila Hildmann zeigte sich gerne und oft und nahm den Mund nie zu leer. Gerne zeigte er sich nur mit dubiosen Gestalten als „Vegangsta“, versuchte in den USA Fuß zu fassen und nutzte gezielt sexualisierte Werbung, die vielerorts auch aus guten Gründen als sexistisch wahrgenommen wurde.

(Quelle, Die komplette „Vegangsta“-Serie ist noch online, Link).

Attila Hildmann unterhält aktuell ein veganes Fast Food Restaurant in Berlin und einen Online-Shop, hatte furiose TV-Auftritte und wurde sogar aufgrund einer Auseinandersetzung mit einer Journalistin dazu vom Stadtmagazin Tip 2017 als „peinlichster Berliner“ ausgezeichnet (Quelle).

Ausflüge in Rechtspopulismus und Verschwörungsmythen

Streitbar war er immer, ein absolutes NO-GO wurde er für viele jedoch, als er rund um die Flüchtlingskrise 2015 die „Selbstverstümmlung deutscher Werte und Kultur“ durch Migration bemängelte. Seine Äußerungen verschoben sich extrem nach rechtsaußen (Quelle). Er begab sich damit zum ersten Mal in die Schmuddelecke der „ÖkoFaschisten“ (mehr dazu). Das war jedoch kein Einzelfall, wie sich später herausstellte.

Ein paar provozierte Skandale später, immer noch mit einer soliden Fanbase, ist es für den selbsternannten „Samurai“ nun soweit: Die Corona-Krise, schwer für wahrscheinlich fast jede*n Gastronom*in, nimmt ihn anscheinend mächtig mit oder gibt ihm leider zu viel Zeit zum Nachdenken (oder beides?). Er fängt an, völligen Unsinn zu verbreiten, Verschwörungsmythen, reine Fake News und Impfungs-Panikmache. In den letzten Tagen nahmen seine wirren Verschwörungsmythen immer dramatischer Züge an.

Volksverhetzung und Gewaltaufrufe

Sein Tonfall wurde aggressiver, extremistischer und die verbreiteten Thesen immer absurder. Auch ruft er jetzt zur Waffengewalt auf und behauptet, für seine (nie genommen wordene) Freiheit würde er auch sein Leben (und offenbar auch das vieler anderer Menschen) riskieren.

Wenn Attilla Hildmann die reine Fake News über ein angebliches „Ende der Demokratie“ verbreitet und einige Menschen das glauben sollten, kann das zu Gewalt und sozialer Unruhe führen. Diese Fake News dürften unter den Strafbestand Volksverhetzung fallen.

Auch Gewaltaufrufe und -fantasien werden auf seinem Telegram-Kanal verbreitet.

Er ist sich sicher, dass es einen geheimen Plan gibt, um uns zu „chippen“ – aber er weiß nicht, von wem. Woher soll er das dann wissen? So funktionieren Verschwörungsmythen: Zuerst glaubt man das wirre Märchen und sucht eine (nur anscheinend) logische Erklärung im Nachhinein. Das unterscheidet Verschwörungsideologie von ernsthafter Kritik. Mehr dazu:

Diese eine Diskussion offenbart, wie unlogisch die Welt der Corona-Leugner ist

Telegram-Kanal

Attila schreckt nun auch auf Instagram selbst vor plumpen Beleidigungen des Gesundheitsministers nicht mehr zurück:

Inzwischen betreibt Attila Hildmann auch einen eigenen Telegram-Kanal. Hier erfahren geneigte Leser*innen nun alles über die neuesten Verschwörungsmythen, egal, wie absurd sie auch sein mögen. Dort finden sich teils wirre Aussagen wie diese hier:

Oder derartige, längst widerlegte Verschwörungsmärchen. Dass es unsinnige Verschwörungsmythen sind, weiß Attila Hildmann anscheinend – seine Reaktion auf die Kritik? Sich darüber lustig zu machen.

Eine Sammlung der ganzen Faktenchecks zu dem meisten seiner Behauptungen haben wir hier:

Dieses Glossar an Impf-Fakes solltest du teilen, um Impfgegner zu ärgern

Zwischen den völlig unbelegten Verschwörungsmythen schickt er dann quasi Werbeeinblendungen und Rabattversprechen für seinen Online-Shop und dort erhältlicher Nahrungsergänzungsmittel.

Es bleibt kaum einer der bekannten Corona-Verschwörungsmythen unerwähnt. Viele Fakes und Märchen, über die wir schon berichteten, gehören bei Attila Hildmann zur Tagesordnung, die er täglich in hoher Frequenz abarbeitet. Attention Phishing wäre leider noch stark untertrieben, für das, was er so treibt. Ich weiß nicht, ob das entschuldbar ist. Eines ist jedoch nicht entschuldbar: Rassismus.

Neue Rassistische Äußerungen

Parallel und absolut jenseits von Gut und Böse zeigte er sich auch von seiner rassistischsten Seite, in dem er unsere aktuelle Maskenpflicht in der Corona-Krise mit einer Maske verglich, mit der vor Jahrhunderten (dunkelhäutige) Sklaven gefoltert wurden. Eine kaum entschuldbare Relativierung. Auf berechtigte Kritik darauf reagierte er, wie so oft, uneinsichtig und aggressiv. Es kam zu einem mehr oder weniger öffentlichen Schlagabtausch mit der Autorin Jasmina Kuhnke aka „Quattromilf“ und anderen auf verschiedenen Kanälen.

https://twitter.com/ebonyplusirony/status/1255415891367538690

https://twitter.com/ebonyplusirony/status/1255939358932242437

Lieber Attila,

ich bin sehr froh, wenn die Krise einigermaßen überstanden ist und viele noch die Chance haben, einigermaßen unversehrt in ihren alten Job zurückzukehren, wenn sie dies denn noch möchten. Dir wünsche ich, dass du schnell wieder das machst, was du anscheinend am besten kannst: Kochbücher schreiben. Mit deiner WUT-PR hast du nämlich jetzt ein Dilemma. Entweder glaubst du den ganzen Blödsinn selbst und bist für jeden rationalen Diskurs verloren. Ganz zu schweigen von dem massiven Image-Schaden bei der normalen Bevölkerung (und auch der dadurch verursachte Image-Schaden für die meisten Veganer*innen).

ODER du ziehst jetzt tausende User*innen, die dir zu einem großen Teil vertrauen in die Telegram-Gruppe, die dich hassen werden, solltest du deinen Verschwörungs-Unsinn nicht ernst meinen und sie veralbern. Eins ist klar, Samurai. Du kannst faktisch nicht gewinnen.

Selten war es so wahr und wichtig wie heute: „Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten“.

Ansonsten gilt das, was wir an anderer Stelle schon geschrieben haben, auch ganz besonders für DICH:

Hey, ihr Corona-Schwurbler: Ihr seid nicht „kritisch“, ihr seid peinlich!

PS:

Bevor jemand auch nur scherzhaft diese Dinge mit Veganismus in Verbindung bringen will, möchten wir daraufhinweisen, dass der Autor dieses Artikels, unser Chef und ein großer Teil des Teams von Volksverpetzer auch Veganer*innen sind. Mit dem Lebensstil hat das nichts zu tun. Danke euch! 😉



Artikelbild: Screenshots twitter.de/telegram.org