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Ehrenmann: Der wichtigste Redebeitrag bei der Querdenken-Demo in Karlsruhe

von | Jan 9, 2022 | Aktuelles

Der beste Redebeitrag bei Querdenken

Am Wochenende demonstrierten wieder „Querdenker:innen“ in ganz Deutschland, indoktriniert und radikalisiert von Desinformation auf Social Media. Oft sind diese Demonstrationen entweder von Rechtsextremist:innen massiv unterwandert oder gleich von diesen organisiert, ohne große Distanzierung (mehr dazu). Und regelmäßig kommt es aufgrund der Radikalisierung zu Gewalt und Angriffen gegen Gegendemonstrant:innen, Polizei und Presse (mehr dazu, mehr dazu). In Karlsruhe wurde wieder demonstriert – bis auf die zu erwartenden und meistens ungeahndeten Verstöße gegen die Auflagen friedlich (Quelle).

Ein Social-Media-Video-Beitrag, der bei einem offenen Mikro der Pandemie-Leugner:innen in Karlsruhe entstanden sein soll, macht unter viel Applaus die Runden. Ein junger Mann ergriff das Mikrofon und machte eine wichtige – wenn vermutlich auch fruchtlose Ansage für die sicherlich größtenteils ungeimpften Querdenker:innen:

„Ich habe hier noch einen organisatorischen Hinweis an alle. Es gibt am KIT noch freie Impfplätze heute. Falls noch irgendwer sich impfen lassen möchte.“

Wer das eingebettete Video nicht ansehen kann:

„Wenn die Eier so groß sind, dass er einen Rucksack dafür braucht.“

Die Ansage, gleichermaßen anscheinend von Lachen und Buh-Rufen begleitet, erhält dafür umso mehr Applaus in Social Media.

Und natürlich fällt der Hinweis sicherlich auf größtenteils taube Ohren – „Querdenker:in“ wird man schließlich nicht, wenn man offen für Fakten, Argumente oder die Wissenschaft ist. Falls ihr es trotzdem einmal versuchen wollt, haben wir euch einige Tatsachen gesammelt, die Querdenker:innen stets ignorieren, die ihr aber nutzen könnt:

Faktensammlung:

Quelle“ sind in der Regel Studien und wissenschaftliche Quellen, „mehr dazu“ Artikel – wo dann natürlich wissenschaftliche Quellen zu finden sind.

  • Studien zeigen: Geimpfte sterben sogar seltener als Ungeimpfte an Nicht-Covid-Gründen (Studie, mehr dazu).
  • Wer Angst hat vor Myokarditis (Herzmuskelentzündung), sollte sich impfen lassen: Myokarditis ist bei Covid-19-Infektion bei jungen Menschen etwa 6-mal wahrscheinlicher als bei einer mRNA Impfung (Quelle).
  • Studien zeigen: Geimpfte Frauen sind genauso fruchtbar wie ungeimpfte und kriegen genau so häufig Kinder (Quelle).
  • Der Impfstoff wirkt enorm stark gegen Infektion und schweren Verlauf (Quelle, mehr dazu – Studien noch zu Delta).
  • Auch wenn Geimpfte das Virus weitergeben können, wird dieses Risiko laut RKI vermindert (Quelle).
  • Die Booster-Impfungen neutralisieren in etwa ersten Studien zu Folge den durch Omikron verlorenen Schutz (Quelle).
  • Impfungen dämmen demnach die Pandemie ein (Quelle).
  • Auch wenn es zu Impfdurchbrüchen – also Erkrankungen trotz Impfung – kommt (Quelle), verlaufen diese in der Regel milder (mehr dazu).
  • Wir werden ziemlich wahrscheinlich keine bisher unbekannten Spätfolgen der Impfung finden – Nebenwirkungen bei Impfungen findet man durch viele Probanden, nicht lange Zeit (mehr dazu).
  • Jeder zehnte Corona-Erkrankte, der nicht auf die Intensivstation musste, hat danach bleibende Probleme – eine Impfung vermindert die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung („Long Covid“) (Quelle, Quelle, mehr dazu).
  • Ungeimpfte landen etwa 9 mal häufiger auf der Intensivstation als Geimpfte (mehr dazu).
  • Das Statistische Bundesamt stellt fest: Es gab im ersten Pandemiejahr eine Übersterblichkeit (mehr dazu).
  • Sämtliche in Deutschland zugelassenen Impfstoffe haben alle Test- und Prüfphasen durchlaufen (Quelle).
  • Über 70% der Deutschen wurden mindestens einmal geimpft (Quelle), und jeder zweite Mensch der Welt, über 4,4 MILLIARDEN Menschen (Quelle). (Denkt ihr nicht, massive, gravierende Nebenwirkungen wie Tod oder Unfruchtbarkeit wären langsam mal allen aufgefallen?)

Für Tipps und Tricks, wie man Familie und Freunde (offline!!) vielleicht mit Fakten erreichen kann, hatten wir euch vor kurzem hier gesammelt:

Mehr zum Thema:

Artikelbild: Screenshot

Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.