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BILD hetzt weiter gegen Drosten & blamiert sich genauso wie zuvor

von | Mai 27, 2020 | Aktuelles, Medien

BILD setzt Hetz-Kampagne gegen Drosten fort

Die BILD kann es nicht lassen und setzt trotz heftiger Kritik seine Hetz-Kampagne gegen den führenden Coronavirus-Experten Christian Drosten fort. Wir berichteten über die komplette Blamage der BILD:

Keiner nimmt sie mehr ernst: BILD-Hetze gegen Drosten geht nach hinten los

Kurz: Was ist eigentlich passiert?

Die Geschichte beginnt mit diesem Tweet von Drosten:

Er veröffentlichte die Mail-Anfrage des Bild-Journalisten Filip Piatov, der Herrn Drosten lediglich eine Stunde Zeit gab, zu einigen Zitaten Stellung zu beziehen. Um seinen manipulativen Artikel zu inszenieren, bediente sich Piatov an aus dem Kontext gerissenen Aussagen von Wissenschaftlern, die sich angeblich gegenüber Herr Drostens Studie kritisch positioniert haben. Das war mit den Betroffenen nicht abgesprochen und sie distanzierten sich alle von der Instrumentalisierung des Boulevard-Blattes.

https://twitter.com/christoph_rothe/status/1264930677306413058

Die BILD hat versucht, einen internen Konflikt unter Wissenschaftlern zu konstruieren, den es überhaupt gar nicht gibt und Drostens Studie und damit Ansehen zu beschädigen. Drosten beschrieb das später auch in seinem aktuellen Podcast nochmal ausführlich, damit das auch der letzte eigentlich verstehen musste (Quelle):

„Das ist ins Alltagsleben übersetzt wie: Sie bauen sich in Ihrer Freizeit zuhause ein Gartenhäuschen und mauern das hoch. Und dann kommt ein Maurermeister und sagt: ‚Sie hätten aber eine bessere Kelle verwenden können. Dann wären die Fugen vielleicht schöner geworden.‘ Das ist alles berechtigt. Aber wenn dann jemand von außen angelaufen kommt und sagt: ‚Das, was da in ihrem Garten steht, das ist gar kein Haus. Denn der Maurermeister hat sich ja darüber beschwert.‘ Dann sind wir ein bisschen bei dem, was hier gerade in der Öffentlichkeit passiert.“

Also: Das fachliche Feedback von Kolleg*innen (die teilweise in Drostens Team aufgenommen wurden!) wurde von BILD zu einem Angriff konstruiert und zu einem Beleg, dass die Studie „grob falsch“ sei. BILD hat das dazugedichtet. Anstatt sich zu entschuldigen und zurückzurudern, macht die BILD jedoch unverschämt weiter. Und veröffentlichte gleich den nächsten Artikel. Mit exakt der gleichen manipulativen Masche.

Die BILD führt ihre dilettantische Hetz-Kampagne gegen Drosten weiter mit den selben Fehlern

Headline BILD Artikel

Nach ihrem ersten dilettantischen Artikel folgte der gleich der nächste. Bevor wir auf das verzerrte Framing der Headline kommen, kurz zum „Inhalt“ des Artikels. Hier ist folgende Passe zu finden:

Screenshot Bild Artikel

„Uff“, denkt man sich erstmal, wenn man das ohne jeglichen Kontext liest. Auf diesen Auszug basiert die Überschrift. Jetzt kommen wir aber zu den perfiden Methoden der BILD: Im gleichen „Artikel“ kommt auch die Charité zu Wort. Den Faktencheck zur gelogenen Headline hat die BILD dreisterweise selbst gemacht:

„BILD konfrontierte die Charité mit der Kritik der britischen Professoren. Eine Sprecherin der Charité erklärte, dass Professor Spiegelhalter „ausschließlich über Statistikmethoden“ spreche. Dies treffe aber „nicht den Kern der Studie“.

„Wir haben inzwischen bessere Statistikmethoden verwendet – ganz im Sinne der Vorschläge von David Spiegelhalter, die wir aber zum Zeitpunkt unserer Überarbeitung gar nicht kannten – und kommen damit zum selben Ergebnis. Die viel relevanteren medizinischen Aspekte unserer Studie hat kein externer Kritiker angesprochen. Alle Kritik war eine reine statistische Methodenkritik. Auf dieser Basis und ohne Kenntnis der eigentlichen Daten ist aber eine Nachanalyse und Bewertung des Ergebnisses unserer Studie durch Außenstehende gar nicht möglich“, so die Charité-Sprecherin zu BILD.

Weiter hieß es aus der Charité: „Bei der ‚Studie‘ handelt es sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Übrigen um eine Vor-Veröffentlichung, die auch nicht in diesem Sinne ‚zurückgezogen‘ werden kann oder müsste. Stattdessen wird sie weiterentwickelt. Die Studie ist nämlich noch gar nicht veröffentlicht, sondern steht als vorläufiges Dokument offen zur Diskussion. Das derzeitige Dokument wird in den kommenden Tagen durch eine neue Version ersetzt werden.““

Der „Artikel“ neutralisiert sich mit diesem Inhalt selbst. Die BILD wusste also ganz genau, dass ihre Headline grob falsch war. Und tut so, als würde das Anhängen der Erklärung der Charité das gleiche sein wie Journalismus. Die BILD weiß genau, dass ein Großteil der Leserschaft ihre Meinung allein aufgrund der Schlagzeile bildet die gar nicht der Realität entspricht. Aber der größte Fehler folgt noch.

Auch diese Wissenschaftler distanzierten sich von der Hetze der BILD!

Das schrieben die englischprachigen Kollegen von Herr Drosten zur Berichterstattung der BILD:

„Wir wollen uns von den Zeitungsangriffen auf Drosten und sein Team distanzieren. Wir gehen davon aus, dass sein Team weiter an der [Forschung über] Viruslast arbeitet und die statistische und medizinische Position deutlicher machen wird. Zu den nicht-statistischen Aspekten können wir uns nicht äußern.“

Wir haben also wieder die selbe, perfide Methode wie zuvor. Erneut werden Wissenschaftler ungefragt für eine Hetz-Kampagne herangezogen und Kommentare zum Update der Studie als „interne Kritik“ verkauft. Und offenbar traute sich nicht einmal der Autor des Artikels, sich erkennbar zu machen.

Den passenden Kommentar hierzu liefert der Graslutscher auf Twitter:

Morddrohungen gegen Lauterbach und Drosten

Damit noch nicht genug: Wie das Recherche-Netzwerk „Die Insider“ belegen, mehren sich die offenen Drohungen gegen Politiker wie Karl Lauterbach oder eben dem Corona-Experten Christian Drosten: Die ständigen Falschdarstellungen und Lügen von BILD führten nicht nur zu Morddrohungen, sondern auch zu lebhaftem Applaus aus der rechtsextremen und verschwörungsideologischen Ecke. Kommentare von BILD-Chef Reichelt suggerieren, dass dieser Applaus jedoch genau so gewollt ist.

Irre: Rechte & Corona-Leugner feiern Morddrohungen an Drosten & Lauterbach

Die Spitze der Schamlosigkeit legt Chef-Redakteur Julian Reichelt oben drauf

Deshalb ist von Scham oder Professionalität keine Spur zu sehen. Ohne rot zu werden, fordert Chefredakteur Reichelt Drosten zu einem „Duell“ heraus:

Screenshot Kress.de (Quelle)

Zuerst konstruierte er mit zwielichtigen Methoden eine Hetz-Kampagne, die das Ansehen von Drosten (und damit Merkel) beschädigen sollen, und fordert dann am Ende zu einem „Duell“ heraus? Worüber soll der Volllaie Reichelt denn mit dem Experten Drosten sprechen? Darüber, wie seine Zeitung es schafft, eine Studie Drostens vom 29. April für Schulschließungen vom 16. März verantwortlich zu machen?

Fazit: BILD-„Zeitung“ blamiert sich erneut mit den selben Fehlern und bringt uns alle in Gefahr

Die BILD-Zeitung bekommt massiv Kritik, da sie bewusst die Öffentlichkeit mit ihren Kampagnen betrügt. Dass das kein Fehler war, sondern genau so gewollt, sieht man daran, dass sie ihre Kampagne gegen Dorsten einfach unbeirrt weiter führt, obwohl Menschen, angeheizt durch die Hetze gegen Drosten, bereits seinen Tod herbeisehnen. Obwohl die BILD sich derartig als journalistisches Medium blamiert hat, zeigt sie, dass ihr das egal ist: Bei der heutigen Bundespressekonferenz wird weiter versucht, Drosten anzugreifen.

Christian Drosten hat Besseres zu tun Wie beispielsweise an einem gefährlichen Virus zu forschen und Menschenleben zu retten.

Update: Die AOK stoppt als Konsequenz der Hetze gegen Drosten Werbung in „BILD“:

Nach Hetz-Kampagne gegen Drosten: AOK stellt Imagekampagne bei BILD ein



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