Beweise für Russlands Butscha-Verbrechen sind erdrückend
Noch immer werden die Morde an Zivilist*innen in Butscha geleugnet. Der ständig beim Lügen erwischte Außenminister Russlands, Lawrow, spricht von einem erfundenen Angriff und leugnet dreist die Realität (Quelle). Der russische UN-Botschafter Nebenzia spricht derweil davon, dass es bei einem solchen „warfare“ eben zivile Opfer gäbe und Russland Beweise für deren Unschuld vorlegen will (Quelle, ab Minute 21). Im UN-Sicherheitsrat meinte der russische Botschafter dann auch noch völlig ohne Beweise, es habe während der Besetzung der Stadt durch Russland kein einziger Zivilist an irgendeiner Form der Gewalt gelitten (Quelle). Aufnahmen die wir in diesem Artikel zeigen, beweisen das genaue Gegenteil.
Triggerwarnung für alle hier im Artikel eingebetteten Videos und Bilder!

Es ist bereits bewiesen, dass die Leichen der ukrainischen Zivilbevölkerung kurz nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Vorort Kyivs gefunden wurden. Sie lagen dort seit Wochen. Auch darüber haben russische Stellen und Pro-Putin Propaganda-Medien gelogen. Das wurde bereits widerlegt.
Butscha: Leichen wurden direkt nach der Befreiung gefunden – Faktencheck
Neue Aufnahmen von Satelliten und Drohnen belasten Russland nun schwer. Doch zunächst kurz zur Zeitlinie der Ereignisse.
Butscha – Was bekannt ist
Bereits Anfang März gab es Augenzeugenberichte von Human Rights Watch über Hinrichtungen von Zivilist:innen in Butscha (Quelle). Am 19. März sind auf Satellitenbildern der privaten Firma Maxar bereits Leichen auf den Straßen von Butscha zu sehen (Quelle). Deren Standort entspricht exakt den später im Video zu sehenden Aufnahmen.
https://twitter.com/malachybrowne/status/1511066858790785032
Erst am 31. März beginnt der größere Abzug russischer Truppen aus Butscha (Quelle). Der Facebook-Account des Bürgermeisters veröffentlicht an diesem Tag bereits ein Video über Menschenrechtsverletzungen (Quelle). Das ist der Tag, den der Bürgermeister vor Ort später als „Tag der Befreiung“ bezeichnet. Das wird noch relevant. Tagsüber am 1. April rücken nun wieder ukrainische Truppen in das verlassene Gebiet ein (Quelle). Am Abend des 1. April spricht der Bürgermeister von Butscha von der Befreiung der Stadt (Quelle).
Pro-Putin-Propaganda-Medien versuchten den billigen Trick, und argumentierten, weil er in diesem einem, unter einer Minute kurzem Video das Massaker nicht erwähnt hatte, dass es inszeniert sein musste. Was natürlich gelogener Unsinn ist.
Aufnahmen zeigen Leichen am Straßenrand nach Abzug russischer Truppen
Am gleichen Tag (1. April) werden Bilder der Leichen in den Straßen veröffentlicht. Die Videos wurden offensichtlich tagsüber aufgenommen:
https://twitter.com/ViktoriiaUAH/status/1509985789404459011
Später wird noch ein weiteres Video aus demselben Konvoi (also vom 1. April) veröffentlicht, welches auch bereits Leichen mit gefesselten Händen zeigt:
https://twitter.com/MarQs__/status/1510273966912458754
Die Videos wurden ausführlich analysiert und zeigen tatsächlich Butscha (Quelle). Am 2. April vermeldet das ukrainische Verteidigungsministerium dann, die Region sei unter ihrer Kontrolle (Quelle). Die Berichte, Bilder und Aufnahmen mehren sich danach, die Straßen der Kleinstadt Butscha seien mit Leichen übersät. Es stünden Autos auf den Straßen, in denen „ganze Familien getötet wurden: Kinder, Frauen, Großmütter, Männer“. Nach Angaben des lokalen Bürgermeisters mussten 280 Menschen in Butscha in Massengräbern beigesetzt werden. Es gibt unzählige Beweise für Massengräber und Tote (Quelle).
Neue Aufnahmen zeigen Mord an wehrlosen Zivilisten
Als wäre die Beweislast bis hierhin nicht schwer genug, gibt es neues Bildmaterial, das am 5. April veröffentlicht wurde. Diese Drohnenaufnahmen zeigen, wie offensichtlich ein ukrainischer Zivilist von russischen Truppen erschossen wird.
https://twitter.com/cliffordlevy/status/1511488339916038145
Bei dem Video handelt es sich um Luftaufnahmen, die das ukrainische Militär Ende Februar gemacht hat. Als die russischen Streitkräfte die Stadt noch hielten. Es wurde von der New York Times auf Echtheit verifiziert (Quelle).
https://twitter.com/bellingcat/status/1511284174921076736
Nachdem ukrainische Truppen Butscha wieder betreten konnten, wurden neue Aufnahmen gemacht: Die Leiche des Fahrradfahrers lag noch immer dort. Satelliten-Aufnahmen zeigen außerdem, dass das Gebäude nehmen dem Erschossenen bis zum 11. März noch stand. Die Drohnenaufnahmen müssen also vor diesem Datum entstanden sein. Eben zu der Zeit, als russische Truppen den Vorort Kyivs hielten.
https://twitter.com/bellingcat/status/1511289179375915010
Dieses Beispiel zeigt den Mord von russischen Truppen an einem wehrlosen Ukrainer, der eindeutig während der russischen Besatzung stattfand. Ein weiterer Beleg, der sich in die lange Liste der Beweise für Russlands Kriegsverbrechen einreiht. Die dreisten Lügen des Kreml werden damit noch deutlicher.
Fakten deuten eindeutig auf Kriegsverbrechen hin
Im russischen Staatsfernsehen wird mittlerweile gelogen, die Ukraine hätten ihre eigenen Leute umgebracht, um sie dort zu platzieren (Quelle). Dann gab es noch andere Propagandageschichten, es würde sich um Schauspieler handeln. Auch das ist eine leicht durchschaubare Propaganda-Lüge.
Butscha-Video: „Bewegung“ der Leiche ist nur Licht auf dem Glas – Faktencheck
Journalist vor Ort platzt der Kragen wegen Butscha-Massaker-Leugner
Die Demobilisierungs-Strategien von Putin: Das will die Troll-Armee
Artikelbild: Screenshots
Spendiere uns einen Kaffee:
Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.