12.040

Das war’s! Fuellmich gibt gegen Volksverpetzer auf – Mandat niedergelegt

von | Okt 5, 2022 | Aktuelles

„Querdenker“ Reiner Fuellmich wollte in einer Klage für Wolfgang Wodarg gegen Volksverpetzer die Nützlichkeit von PCR-Tests widerlegen. Doch daraus wird nichts mehr für ihn: Er ist nicht mehr der Anwalt von Wodarg.

Der Pandemie-Leugner Reiner Fuellmich hat in letzter Zeit einige Probleme. Vor zwei Jahren war er noch ein hochgelobter Star der „Querdenker“-Szene, als er behauptete, er könnte die Pandemie durch verschiedene Klagen, allen voran eine „Sammelklage“ auf „Schadensersatz“ und jeder Menge Wunschdenken einfach juristisch auflösen. Nach Schätzungen, die er öffentlich nicht bestritt, soll er über eine Million Euro dafür eingenommen haben. Warum das von Anfang an Blödsinn war, haben wir schon mehrfach berichtet.

Doch auch jetzt, zwei Jahre später gibt es keine derartige Klage, das gesammelte Geld dafür sei aber weg. Das es einfach nur Abzocke gewesen sein könnte, dämmerte jetzt sogar den „kritischen“ „Querdenker:innen“, und Vorwürfe wurden gegen Fuellmich laut. Selbst enge Weggefährt:innen beschuldigten ihn, Millionen in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Wir haben bereits darüber berichtet.

Eine der Klagen, die Fuellmich als Bausteine eines angeblich großen Plans, um juristisch die Pandemie aufzurollen, präsentierte war die Klage, die er für seinen Mitstreiter Wolfgang Wodarg gegen uns bei Volksverpetzer einreichte, vor ebenfalls knapp zwei Jahren. Wir werden auf satte 50.000€ Schadensersatz verklagt, wegen Faktenchecks u.a. über Wodarg. Wir haben hier und hier darüber berichtet.

Fuellmich legt Mandat nieder

Die Klage ist natürlich inhaltlich aussichtslos und handwerklich auch schlecht gemacht. Wir werden ja teilweise für Dinge verklagt, die wir einfach nie auch nur ansatzweise gesagt haben. Darauf hatte der Richter sogar bereits hingewiesen. Leider kam es nicht zu einer schnellen Verhandlung. Fuellmich versuchte auch den Prozess zu verzögern. Seine Strategie bestand darin, wegen “Corona-Mandate-bedingter Überarbeitung” mehrfach Fristverlängerungen zu beantragen (hier machen wir uns darüber lustig). Auch weigerte er sich, vor Gericht eine Maske tragen und verlor so einen anderen Prozess gegen Prof. Drosten (mehr dazu). Wir haben den Hintergrund der (ersten!) Absage der Gerichtsverhandlung hier erklärt.

Der vierte(!) Termin im Frühjahr 2022 musste abgesagt werden, weil Fuellmich nicht erscheinen „konnte“. Er sei wegen einer “ausländischen Geschäftsreise” unabkömmlich gewesen (mehr dazu). Ihr wisst, Fuellmich hatte im Prozess gegen uns beweisen wollen, dass PCR-Tests Quatsch sind (weil wir die zentralen Fake News der Querdenker dazu widerlegt haben) und wollte somit die ganze Pandemie als Betrug entlarven.

Daraus wird jetzt aber nichts mehr. Wie wir heute erfuhren, hat Fuellmich das Mandat niedergelegt. Er wird Wodarg vor Gericht nicht mehr gegen uns vertreten.

Wodarg und Fuellmich haben sich zerstritten

Wie wir letzten Monat ebenfalls berichtet haben, hat auch Wodarg schwere Vorwürfe im Zuge der nie durchgeführten Schadensersatz-Sammelklage gegen seinen Anwalt erhoben. Wir stellten fest, dass diese immer noch gemeinsam eine Klage gegen Volksverpetzer laufen hatten. Und dass auf Wodarg durchaus hohe Kosten zukommen können, denn er trägt als Kläger das Prozesskostenrisiko, nicht sein Anwalt. Auch wenn Wodarg und Fuellmich beide öffentlich zugaben, dass Fuellmich derjenige gewesen sei, der die Idee hatte, uns zu verklagen.

So rügten wir netterweise vor wenigen Wochen die Vollmacht, mit der Fuellmich vor Gericht für seinen Mandanten als Anwalt auftreten darf. Heute erreichte uns die Information von unserem Anwalt, dass Fuellmich das Mandat im Prozess niedergelegt hat.Da vor dem Landgericht jedoch Anwaltszwang herrscht, und Herr Wodarg jetzt ohne anwaltlichen Vertreter ist, kann er den Prozess so nicht weiterführen und es würde die Klage beim nächsten Monat angesetzten Termin per Versäumnisurteil abgewiesen werden.

Kartenhaus stellt sich als echtes Haus heraus

Es kann natürlich auch sein, dass Wodarg sich einen neuen Anwalt sucht, der dann eine erneute Terminverlegung (erfolgreich) beantragt. Wie es also weitergeht, wissen wir auch nicht. Wir halten euch aber weiter auf dem laufenden.

„Der untaugliche PCR-Test ist der Eckstein des ganzen Corona-Debakels. Diesen Stein gilt es herauszubrechen, damit endlich das ganze Kartenhaus zusammen fällt“, erklärte Fuellmich die eigentliche Zielrichtung der Klage gegen uns. Und es hieß: „Diese Klage ist wiederum nur der erste Schritt für eine noch breiter angelegte Strategie.“ Doch daraus ist jetzt nichts geworden.

Vielleicht hätte es ihn stutzig machen sollen, dass man aus „Kartenhäusern“ eigentlich keine „Steine herausziehen“ kann, und wenn er das versucht, hat er wohl vielleicht ein Haus aus Steinen vor sich. Denn er konnte jetzt offenbar nicht einmal den ersten herausziehen.

Artikelbild: Screenshot