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Keiner hat mehr Bock auf Corona: Euer Jammern juckt das Virus aber immer noch nicht!

von | Okt 22, 2020 | Aktuelles, Kolumnen

Hört bitte auf zu jammern: Ein Apell an die Vernunft

Sorry Leute, aber ich muss mich mal wieder kurz aufregen. Denn:

https://www.instagram.com/p/CGex0idHLSC/

Und, jetzt schon genervt? Ich auch. Und wie. Während ein Teil der Gesellschaft wieder in den Pandemie-Modus schaltet, zuckt der Rest mit den Schultern. Oder schlimmer.

Die 2. Welle Corona. Die 2. Welle der Fake News Pandemie. Die 2. Welle Wahnsinn und Unvernunft. Und wir sind alle mittendrin.

Wir haben uns das alle nicht ausgesucht, aber: Die Pandemie ist nicht vorbei. Leider. Es geht wieder los: 

https://www.instagram.com/p/CGoirtVCkKl/

Screenshot ZEIT (Quelle)

Tja, jetzt sind wir wieder da, wo wir im März 2020 waren, nur schlimmer. Scheint, als ob wir unseren ganzen Vorsprung gerade verspielen. Und mit dem „unerwartetem“ (lol) Comeback von Corona kehrt auch das große Jammern zurück in die Bundesrepublik. Im April schrieb ich bereits darüber:

Wir alle haben keinen Bock mehr auf Corona: Euer Jammern juckt das Virus aber nicht!

Genau wie damals gibt es tatsächlich einige, die gute Gründe haben, sich über die derzeitige Situation zu beklagen. Menschen, die zur Risikogruppe gehören oder Angehörige haben, die ihren Alltag aufgrund von Corona massiv einschränken müssen. Oder andere, die aufgrund der Pandemie und den ergriffenen Maßnahmen finanzielle Schäden davon getragen haben und bis heute nicht wirklich entschädigt wurden. Man könnte hier eine lange Liste machen von Personengruppen, die sich wirklich über die Lage beschweren können. Über Corona, über ausbleibende Hilfe aus der Politik.

Aber dann gibt es auch solche Gespräche, die man dieser Tage wieder häufiger führt:

Corona nervt nur noch.

Ja mich auch.

Das ist doch alles übertrieben, warum machen wir das alles überhaupt noch?

Aus dem selben Gründen wie am Anfang der Pandemie, damit unser Gesundheitssystem nicht kollabiert und um Leben zu schützen. Schaust du auch, was im Ausland passiert?

Aber Corona ist doch nicht mal so schlimm wie die Grippe.

Das stimmt noch immer nicht (Quelle)

Aber wäre es nicht schlauer, das mit der Herdenimmunität zu machen? Also das Virus sich einfach verbreiten zu lassen und Risikogruppen zu schützen?

Du meinst wohl sie einsperren? Das klappt nicht. „Risikogruppe“ ist die halbe Bevölkerung. Und Herdenimmunität wird von der Wissenschaft weiterhin als schlechte Strategie bewertet, da es unglaublich viele Tote geben wird. (Quelle) 

Aber die Schweden haben es doch auch anders gemacht und da klappt es doch ganz gut

Nope, stimmt auch immer noch nicht, man überlegt dort jetzt auch lokale Lockdowns durchzuführen. Trotz anteilsmäßig fünf mal so vielen Toten wie in Deutschland ist man noch weit entfernt von „Herdenimmunität“ (Quelle) 

Das werden die Leute bald nicht mehr mit machen.

Tja, dann waren alle unsere bisher Bemühen gegen das Virus umsonst, oder wie?

Man darf aber auch kaum mehr was sagen, dann ist man gleich ein Aluhut. Man schafft die Meinungsfreiheit ab.

Komm mir nicht mit „die Meinungsfreiheit wird abgeschafft“! Du darfst alles sagen, machst du doch andauernd. Aber du kannst aber auch nicht erwarten, dass man dem, was du sagst nicht widerspricht. Meinungsfreiheit gilt nämlich auch für mich. Außerdem wird doch permanent über den Umgang mit Corona in der Politik diskutiert, man muss nur die Nachrichten verfolgen und nicht nur Telegram-Kanäle, die die Lügen erzählen, die man hören will (Quelle)

Wann wird das alles endlich vorbei sein?

Das wüsste ich auch gern. Aber bisher wartet die Welt ja noch auf einen Impfstoff. Bis dahin, müssen wir das Virus durch eigene Anstrengungen unter Kontrolle halten. Ob wir Bock drauf haben oder nicht.

Das kann ja noch ewig dauern. Und ich werde mich eh nicht impfen lassen!!

Die Lage der Nation: Jammern auf hohem Niveau, mitten im Anstieg der 2. Welle

So, da stehen wir nun. Die 2. Welle ist im Anmarsch. Der Winter naht. Und was ich derzeit gesellschaftlich beobachte gibt mir leider kein Grund zum Optimismus. Denn einiges ist anders als beim ersten Aufeinandertreffen mit Corona, es herrscht eine ganz andere Stimmung und Einstellung. Nix da mit Krisenmodus. Während im Frühling Politik und Gesellschaft kollektiv an einem Strang gezogen haben, um die exponentielle Verbreitung des Virus (mit großem Erfolg!) einzudämmen (daheim bleiben, social distancing, ihr kennt das ja), weht jetzt ein ganz anderer Wind im Land. Anfangs im Krisenschock, waren wir uns alle einig, was getan werden soll. Jetzt hat aber keiner mehr Bock. Aber wir haben das Ganze ja auch nie zum Spaß gemacht. Fakt ist, es wird zunehmend schwieriger, es allen Recht zu machen:

Screenshot Spiegel (Quelle)

Einer Mehrheit der Bevölkerung ist nicht mehr damit zufrieden, wie Bund und Länder mit der Corona-Pandemie umgehen. Und wieso? Weil die Politik vertrauen verspielt:

Screenshot Spiegel Artikel „Warum Abgeordnete jetzt aufbegehren“ (Quelle)

Hier eine andere Umfrage vom 9.10.:

Zur Erinnerung, im März sah das noch so aus (Quelle): 

„Eine große Mehrheit (89 Prozent) der Befragten bescheinigt der Bundesregierung gute Arbeit in der Corona-Krise (schlecht: 8 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Diese Einschätzung teilen die Anhänger aller Parteien. Für die von der Regierung jetzt beschlossenen Maßnahmen gibt es durchweg große Akzeptanz: So halten 75 Prozent die Maßnahmen, die insgesamt zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus angeordnet wurden und die unser Alltagsleben stark einschränken, für gerade richtig. 20 Prozent meinen, diese müssten härter ausfallen und nur 4 Prozent finden sie übertrieben.“

Wer glaubt, dass wir mit dieser Welle so einfach fertig werden wir im März, macht die Rechnung ohne die Menschen. Denn als die Pandemie begann, waren wir uns alle noch größtenteils einig darüber, dass unser Weg der Richtige ist. Nun gehen die Meinungen deutlich auseinander. Kein einfaches Spielfeld für die Politik. Und ich beneide keinen der Entscheidungsträger:innen.

Die letzten Monate waren gemütlich, weil die Ämter das Infektionsgeschehen unter Kontrolle hatten. Also nachvollziehen konnten, wer sich wo angesteckt hat und wer mit wem Kontakt hatte und alle betreffenden Personen in Quarantäne stecken. Aber das wird zunehmend unmöglich, weil es zu viele Ausbruchsorte auf einmal gibt:

Screenshot Youtube Welt (Quelle)

Screenshot Zeit (Quelle)

Warum wir getan haben, was wir getan haben und warum wir machen, was wir machen werden

Aber warum haben wir das alles überhaupt gemacht? Zeit, das Gedächtnis wieder ein wenig aufzufrischen. Wer sich grundlegend über den Hintergrund der Pandemie-Maßnahmen informieren will, kann diese drei Artikel mit den Corona-Basics nochmal nachlesen:

Was getan werden muss, um bald wieder raus zu können: Der Hammer & der Tanz

Der beste Weg, wie wir Corona schlagen: Wir müssen zurück zu Phase 1

Corona besiegen: Wir müssen lernen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen

Für alle anderen fasse ich es hier kurz zusammen. Im Kern geht es doch um das hier:

DIVI-Intensivregister (Quelle)

Die Anzahl an freien Intensivbetten ist der Kern unserer ganzen Bemühen gewesen. Derzeit sind noch etwas knapp über 8000 Intensivbetten frei (Zahl ist mit Vorsicht zu interpretieren, nicht 100% akkurat). Wir wollten Bilder von Leichenbergen wie in Italien verhindern. Steigen die Zahlen weiter wie im Moment, wird unser Gesundheitssystem an seine Grenzen kommen. Menschen werden nicht versorgt werden können, weil die Krankenhäuser überfüllt sein werden. Deshalb werden viele Menschen durch die kollateral Schäden sterben, die ein überlastetes Gesundheitssystem mit sich bringt. Das ist keine Panikmache, das ist eine Warnung, die auf grundlegender Mathematik beruht.

UND DANN KÖNNT IHR VON MIR AUS JAMMERN!

Um das alles zu verhindern haben wir damals den Hammer herausgeholt:

Größtenteils Kontakte reduzieren, Social Distancing, Großveranstaltungen canceln, Lockdown Light in den Städten, ihr habt das alle ja miterlebt. Flatten the Curve. Und warum das alles? Nicht um das Virus zu killen, sondern um auf einen Stand zu kommen, wo die Ämter die Kontakte wieder nachverfolgen können. Bedeutet: Faktor R niedrig und Zahl der Neuinfektionen pro Tag (unter 1000 war gut):

https://www.facebook.com/quer/photos/a.10150326943945728/10156611109210728/

Oder anders beschrieben:

DIE REPRODUKTIONSZAHL = R, DAS SIND WIR

Die Reproduktionszahl, im folgenden R genannt, gibt die Zahl an, wie viele Personen eine einzelne Person tendenziell anstecken kann. Derzeit geht man davon aus, dass R durchschnittlich 2-3 beträgt. Bedeutet: Eine Person, die infiziert ist, steckt im Laufe der Zeit, in der diese Person ansteckend ist, 2 bis 3 weitere Personen an. Diese Personen stecken wiederum im Laufe ihrer Erkrankung ebenfalls 2 bis 3 Personen an. Das Wachstum ist exponentiell und wir haben einen raschen Anstieg von Neu-Infizierten. Schafft man es aber, den Faktor R = 1, nahe 1 oder sogar unter 1 zu bekommen (reduziert Kontakte = reduzierte Chance mehr als eine Person anzustecken), bremst man die Verbreitung des Virus enorm aus. Und genau das machen wir gerade. Wir, die Gesellschaft, sind dieser Faktor R.

Jede*r Einzelne von uns beeinflusst diesen Faktor durch seine individuellen Entscheidungen, die er oder sie jeden Tag trifft (“Treffe ich mich mit Leuten oder nicht?” usw). Die Politik hat mit dem Kontaktverbot und den anderen Maßnahmen (in Bayern sogar Ausgangsbeschränkungen) dafür gesorgt, dass Regelungen in Kraft treten, die unser Verhalten derart einschränken, dass der Faktor R automatisch sinken muss. (Kann man nicht mehr in den Club gehen, kann man dort auch nicht mehr dutzende Leute anstecken usw.).

Wir mussten uns wieder in einen Zustand versetzen, in welchem wir das Virus unter Kontrolle halten konnten. Man nennt diese Phase auch die Containment Phase oder den Tanz (Quelle):

DIE PHASEN DER EPIDEMIEBEKÄMPFUNG: PHASE 1 IST BEREITS MISSGLÜCKT

Bricht in einem Land ein hoch ansteckendes Virus wie Corona aus, sprechen Virologen von den Phasen der Epidemiebekämpfung. Phase 1 ist das sogenannte “Containment”, also die “Eindämmung”. Hier versuchen die entsprechenden Behörden, alle Fälle ausfindig zu machen und die Kontaktketten nachzuverfolgen. (“Hier haben wir eine Infizierte Person, mit welchen Personen hatte diese Person in der relevanten Zeitspanne Kontakt?”) Man versucht, diese Fälle zu isolieren und in Quarantäne zu stecken.

Dadurch soll die Ausbreitung des Virus weitestgehend eingedämmt werden. Auch wir waren schon in dieser Phase 1, haben es aber leider nicht geschafft, alle Fälle und Kontaktketten nachzuverfolgen. (Irgendwann wird die Zahl der Neu-Infizierten pro Tag so hoch, dass das Verfolgen der Fälle durch die Behörden mit den vorliegenden Ressourcen und dem Personal nicht mehr möglich ist. Es gab auch kaum Social Distancing Maßnahmen). An dieser Stelle kein Vorwurf an niemanden. Wir haben das am Anfang alle kollektiv unterschätzt.

Diese Umschreibungen stammen vom April 2020. Und wir sind wieder am Punkt angelegt, wo wir alle das Virus kollektiv unterschätzt haben. Wir müssen so schnell wie möglich zurück zur Containment Phase. Der Phase, in der unsere Ämter das Infektionsgeschehen wieder unter Kontrolle halten können.

Wir müssen besser werden, das nächste mal kommt wieder

Die Politiker:innen müssen sich jetzt also die Frage stellen, wie sie die Zahl der Neuinfektionen pro Tag und den Faktor R wieder so niedrig bekommen, dass es für die Ämter wieder möglich wird, die Kontakte nachzuverfolgen. Es müssen also leider Maßnahmen getroffen werden, die uns allen keinen Spaß bereiten werden. Ich beschrieb das mal hier (Quelle):

So hat jede Maßnahme eine andere Wirkung auf das Verhalten der Bevölkerung und damit auch eine andere Auswirkung auf den Faktor R. Wenn wir nach unserem Hammer also unter 1 angelangt sind, kann unsere Regierung daraufhin ein paar der Maßnahmen wieder zurücknehmen, solange wir durch das Gesamtpaket der noch wirkenden Maßnahmen bei unter 1 bleiben. Das ist der Tanz um das R herum, den Politik und Gesellschaft zusammen aufführen, bis es einen Impfstoff gibt.

Quelle: Thomas Pueyo

Denn anhand dieser Grafik (wieder ein theoretisches Modell, hier am Beispiel der USA) könnt ihr euch eine ungefähre Vorstellung davon machen, aufgrund welcher Kriterien unsere Politiker*innen entscheiden, welche Maßnahmen für unseren Hammer erlassen wurden. Die Grafik zeigt: Art der Maßnahme, Auswirkung der Maßnahme auf R. Wie sicher ist es, dass die Maßnahme auch die gewünschte Wirkung zeigen wird und die theoretisch angenommenen wirtschaftlichen Kosten dieser Maßnahme.

(Wirklich nur theoretisch, damit man ein Gefühl dafür bekommt, wie hart die einzelnen Maßnahmen die eigene Wirtschaft treffen. Und wie hoch die Kosten im Vergleich zu anderen Maßnahmen sind. So hat die Maßnahme größtenteils alle Läden zu schließen/Most services closed verständlicherweise die stärkste negative Auswirkung für die eigene Wirtschaft).

Was den Faktor R zum Beispiel deutlich niedrig gehalten hatte, war die Maskenpflicht, die wir zum Anfang der Pandemie nicht hatten:

Pandemie bekämpfen für Anfänger: Maskenpflicht – eine der besten Maßnahmen gegen Corona!

Von den asiatischen Ländern wissen wir, dass die alle eine funktionierende App hatten, um die Kontakte nachzuverfolgen. Das haben wir hier leider nicht, weil hierzulande zu wenig Menschen die Corona-Warn-App nutzen. In anderen Ländern war das verpflichtend, Leute die kein Handy haben, hatten das einfach von der Regierung bekommen (Quelle). Bei uns war die Regierung aber zögerlich, die App ist freiwillig. Spätestens jetzt sollte aber jedem klar sein, warum die Ämter auf eine funktionierende Corona-App angewiesen sind. Die Pflicht muss eigentlich kommen, auch wenn’s weh tut. Die Alternative sind sonst halt Lockdowns. Und sonst sitzen wir in ein paar Monaten wieder in der gleichen Situation. Wir sollten uns ganz genau anschauen, was wo wie sinnvoll ist bei diesem mal:

So, der Rest ist Aufgabe der Politik. Die sollen sich endlich zusammenreißen, konsequente Entscheidungen treffen und diese auch in aller Deutlichkeit kommunizieren. Diese uneinheitlichen Regeln frustrieren viele, auch Vernünftige. Jeder Tag, an dem weiter mit den Schultern gezuckt wird, wird uns teuer zu stehen bekommen.

Wird wieder Zeit für ’ne Fernsehansprache der Kanzlerin und harte Wahrheiten. Aber diese kommen heute leider weniger gut an als noch im Frühjahr.

Während in Gesellschaft und Politik eine sachliche Debatte über die richtigen Maßnahmen stattfindet, reibt sich eine Fraktion die Hände: Die Pandemie-Leugner, die aus dem Leid und den Ängsten Profit schlagen wollen.

Permanente Sabotage der Pandemie-Maßnahmen: Die Corona-Querfront macht mobil

Die streuen seit Monaten Fake News, veranstalten Großdemonstrationen und stiften die Leute mit Lügen und Aufhetzungen an, die Maßnahmen zu ignorieren. Seit Monaten sabotieren diese Lügner:innen unsere Bemühungen im Kampf gegen das Virus. Sie erfinden sogar tote Kinder, um Panikmache über Masken zu verbreiten:

Gutachten überführt Corona-Lügner: 13-jährige NICHT durch Maske gestorben

Sie gehen an Schulen und belästigen die Kinder:

Querdenker belästigen & filmen Kinder vor Schule in Darmstadt – Polizei schreitet ein

Und hören nicht auf damit, kompletten Schwachsinn auf Telegram und anderen Social Media Plattformen zu streuen: 

Naidoo, Hildmann, KenFM & co: Verschwörungsideologen verschwören sich

Hier ein kleiner Einblick in den Untergrund von Telegram:

Darüber könnte ich wirklich jammern. Wie unkritisch so viele Leute einfach jede noch so absurde Behauptung glauben, weil sie es gerne wahr hätten. Wann wird das alles eigentlich endlich strafbar? Wie lange können diese Demagogen eigentlich noch ihre dutzendfach nachgewiesenen Lügen im Land streuen, damit die Gesundheit von Menschen gefährden und unsere Maßnahmen gegen die Pandemie torpedieren?

Fazit: Rafft euch auf, Leute, und hört auf zu jammern.

Das hier ist kein Film, sondern unsere bittere Realität. Hand aufs Herz, wer hat sich die letzten Monate 100% an die Maßnahmen gehalten? Die Wenigsten, ich bin einer davon. Ja, klar, ich würd auch gerne mal wieder feiern wie früher. Man wird nachlässig. Aber jetzt wird es wieder Zeit. Je früher wir anfangen, desto eher sind wir wieder in der halbwegs gemütlichen Lage, in der wir in den letzten Monaten waren. Es zählt wieder jeder Tag.

Ich hab auch keinen Bock mehr. Aber das hier ist kein Wunschkonzert, sondern das reale Leben. Eine weltweite Pandemie. Schätzt euch glücklich, denn anderorts geht es viel mehr ab, bei unseren europäischen Nachbarn wird ein Lockdown nach dem anderen verkündet. Das hier stammt vor gut einer Woche:

Vom Chaos in den USA muss ich ja wohl nicht anfangen, wo bereits über 200.000 Menschen gestorben sind (Quelle) und der Präsident selbst pausenlos Fake News zu Corona streut:

Und das hier trifft es auch auf den Punkt:

https://www.instagram.com/p/CGm90spnrbl/

Der Ball liegt jetzt im Spielfeld der Politik, es ist Zeit für toughe Entscheidungen, die nicht jeden Gefallen werden, auch mir nicht. Dennoch wird es aber auch auf die individuellen Entscheidungen von uns allen ankommen, wie die kommenden Wochen und auch Monate aussehen werden. An Schulen, Universitäten, beim Arbeitsplatz, im Privaten und so weiter. Denn:

Wir sind wieder da, wo wir im März gestartet sind, nur deutlich schlechter. Und mit Uneinigkeit in der Bevölkerung. Wir müssen uns zusammen reißen.

Tut mir einen Gefallen: Lasst uns wieder denen zuhören und folgen, die wirklich einen Plan haben, wie man diese Pandemie zu bekämpfen hat:

Erinnert ihr euch noch an dieses Drosten Zitat?

“There is no glory in prevention.”

Es ist wieder soweit, das Schlimmste zu verhindern. Auf die Schulter klopfen wird uns keiner dafür, wie wir die letzten Monate gesehen haben. Jedem vernünftigen Menschen sollte dennoch klar sein, dass diese Option deutlich besser ist, als das was passiert, wenn wir es nicht schaffen. Ein Test unserer Gesellschaft ist das Ganze. Corona geht uns an die gesellschaftliche Psyche und Mentalität:

Screenshot Spiegel (Quelle)

Dieses Virus hat eine ziemliche Ausdauer bewiesen. 3:0 haben wir gegen dieses fucking Virus geführt, aber es holt den Rückstand wieder ein. Wir haben uns zu sicher gefühlt. Das Virus will sich einfach nur verbreiten und existieren. Dem Virus sind Ländergrenzen und Nationalitäten egal, für das Virus sind wir alle gleich. Es wäre ein wirklicher Jammer, wenn diese Virus es schafft, unsere Gesellschaft zu überlisten und uns zu spalten. Wir können und müssen Corona wieder in die Schranken verweisen. Wir sind doch schlauer, stärker als das.

Wir können das schaffen, wenn wir uns als Gesellschaft wieder zusammenraufen und aufhören, zu jammern. Und einfach schlauer als dieses scheiß Virus sind.

Alternativen zu einem „Lockdown“ wie im März, der nicht einmal ein richtiger Lockdown war, gibt es ja:

Screenshot Frankfurter Rundschau (Quelle)

 

PS: Ihr habt (unberechtigte) Jammerer im Bekanntenkreis? Schickt Ihnen doch diesen Artikel. Danke.

Artikelbild: pixabay.com, CC0


Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI: