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Der Test ist NICHT positiv: Die Cola-Lüge der Rechtsextremen & Pandemie-Leugner

von | Dez 11, 2020 | Analyse

Wie man euch mit der Cola-Lüge verarschen will

Rechtsextreme und Pandemie-Leugner:innen versuchen seit Monaten Fake News auf Fake News zu stapeln, um aus Profilierungssucht oder Profitgier (mehr dazu) professionell einen Teil der Bevölkerung gezielt zu manipulieren. Man will Spenden, Klicks und Wählerstimmen sammeln und lügt und betrügt systematisch und baut so eine „alternative“ Weltanschauung auf, die sich selbst erhält, weil Leute, die davon indoktriniert wurden, nur noch Fake-Meldungen suchen, die ihr fiktives Weltbild aufrecht erhalten. So untergraben diese Menschen gezielt unseren Kampf gegen das Virus. Zur Erinnerung: Heute gab es fast 30.000 Neuinfizierte und fast 600 Tote in Deutschland. Ein neuer Rekord (Quelle). Die neueste Lüge der Betrüger hat mit Cola zu tun.

Zuerst zu den Fakten: Die PCR-Tests, die Corona-Infektionen nachweisen, sind extrem zuverlässig. Und sie weisen Infektionen nach (mehr dazu). Es gibt kaum „Falsch positive“ Ergebnisse, auch wenn Pandemie-Leugner:innen darüber ständig lügen – und uns u.a. deswegen sogar verklagen wollen (mehr dazu). Die Beweislast ist erdrückend: Studien, aber auch die Realität zeigen, dass PCR-Tests eine Spezifizität von über 99,99% haben müssen. In Neuseeland waren von 328.000 Tests im Mai-Juli gerade mal 81 positiv, in Hamburg vom 17. Juni bis zum 07. Juli gab es 10.000 Tests, davon NULL positiv (vgl. Quelle und Quelle). Selbst wenn ALLE positiven „falsch positiv“ gewesen wären, spricht das für eine extreme Genauigkeit. Alle Fakten hier:

Die Wahrheit hinter PCR: Wie SIE dich über die Corona-Tests belügen!

Wie Rechte und Pandemie-Lügner euch jetzt manipulieren wollen

Im österreichischen Parlament hat ein Abgeordneter der sehr rechten FPÖ ein paar Tropfen Cola auf einen Corona-Schnelltest getan, weil er damit nachweisen wollte, dass die Corona-Tests bei normaler Cola positiv reagieren. Daran sind gleich mehrere Dinge gelogen. Hier sollt ihr nämlich geschickt getäuscht werden: Denn der wichtigste Fakt voran: Der Schnelltest, den der Rechte da benutzt, ist NICHT, der PCR-Test! Das ist ein völlig anderer! Sie hoffen einfach, dass ihr denkt, Test sei Test. Doch hierbei handelt es sich NICHT, um den Test, mit dem Corona im Labor nachgewiesen wird und worauf sich die Fallzahlen und letztlich die Maßnahmen stützen. Gleich zu Beginn fällt die ganze Cola-Lüge wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Schön, dass hier angeblich nachgewiesen wurde, dass ein Antigen-Schnelltest auf Cola reagiert. Spielt halt nur für die PCR-Tests keine Rolle. Die Antigen-Schnelltests sind tatsächlich nicht so zuverlässig wie die PCR-Tests, aber immer noch ziemlich zuverlässig, wie Studien zeigen (Quelle). Hier „widerlegen“ die Betrüger:innen nur vermeintlich etwas, das nie jemand behauptet hat. Das sind Hütchenspielertricks. Denn nach einem positiven Antigen-Test macht man üblicherweise noch einen richtigen PCR-Test, um sicher zu gehen. Die Schnelltests dienen im Einsatz eher nur als Aushilfe, um schnell eine gute Wahrscheinlichkeit zu kriegen, dass eine Person nicht ansteckend ist oder eine nur sehr geringe Viruslast hat. Einen ähnlichen Versuch haben die Corona-Schwurbler schon früher versucht. Mit mäßigem Erfolg.

Eigentor: Corona-Schwurbler wollten beweisen, dass Antikörpertests Fake sind

Der Test ist auch nicht positiv

Doch der Betrug der Pandemie-Leugner geht noch tiefer: Der Test hat nämlich NICHT positiv angeschlagen. Der Politiker, und alle, die dessen Betrug weiterverbreiten behaupten das lediglich, aber das ist Teil des Tricks: Denn der Test schlägt natürlich nicht positiv auf Cola an. Normalerweise funktioniert das so: Der Test ist beschichtet mit Antikörpern im Teststreifen, wenn diese auf das Corona-Virus treffen, kommt es zu einer Reaktion mit dem Antigen des Virus. Und das löst eine Verfärbung aus.

Die Phosphorsäure in der Cola denaturiert aber Bestandteile des Tests und zerstört sie. Die Säure in der Cola zerstört den Anitkörper auf dem Teststreifen einfach. Das heißt, der Test reagiert nicht positiv – er geht kaputt. Das löst dadurch die Verfärbung „mit Gewalt“ aus. Das gleiche Ergebnis erzielt man auch mit Essig, Zitronensäure oder gar mit Apfelsaft. Aussagekraft über Testqualität ist daher genau exakt 0%. Der Politiker hat also nur nachgewiesen, dass er den Test kaputt gemacht hat. Nahaufnahmen lassen auch Zweifel daran aufkommen, ob der Test überhaupt positiv ausschlägt, es sieht eher aus wie ein negatives oder ungültiges Ergebnis. Spätere Bilder zeigen allerdings ein möglicherweise schwach positives Ergebnis.

Alles nur Betrug

Und zu alledem kommt auch die einfache, logische Fragestellung, über die diese ganzen Betrüger:innen euch täuschen wollen: Selbst wenn das hier der PCR-Test wäre, selbst wenn der Test positiv ausschlagen wäre: Dann sollte man vielleicht einfach einen Corona-Test ohne Cola in der Nase durchführen. Apfelsaft verursacht auch positive Schwangerschaftstests, das widerlegt nicht die Zuverlässigkeit von diesen. Und zu behaupten, dass Schwangerschaftstests in Wahrheit alle falsch positiv seien, verhindert auch nicht, dass die Kinder auf die Welt kommen. Oder um zurück zu kommen: Allein heute fast 600 Menschen an Corona gestorben sind. Wären die Tests nämlich wirklich so unzuverlässig, wie die Pandemie-Lügner behaupten, dann wäre Corona doch zehnmal tödlicher. Deren Lügen ergeben nicht mal in sich Sinn:

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Die Cola-Lüge ist nur ein weiterer Baustein der Rechtsextremen und Pandemie-Leugner, um euch zu verarschen. Damit ihr deren faktenfreie Ideologie übernimmt, sie wählt und ihnen Geld spendet. Sie indoktrinieren euch, indem sie euch pausenlos belügen, Dinge absichtlich falsch darstellen und sich Details herauspicken, um falsche Schlüsse zu ziehen. Lasst euch nicht verarschen. Bleibt kritisch, erst Recht bei denjenigen, die ständig erzählen, man soll alles kritisch hinterfragen – außer sie selbst. Der nächste Redner nach dem FPÖ-Politiker, Alexander Melchior von der regierenden ÖVP, spottete übrigens danach: „Ich hatte die ganze Zeit gehofft, dass das keine Cola ist, sondern Bacardi-Cola. Das hätte dein Verhalten erklärt.“

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Artikelbild: Screenshot


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