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Haus weg, Geld weg, Haftbefehl? Querdenker Fuellmich am Ende

von | Aug 9, 2023 | Aktuelles

Erinnert ihr euch noch an die Sammelklage gegen Drosten, die „Querdenker“ Reiner Fuellmich vor knapp drei Jahren versprach? Volksverpetzer hatte von Anfang an recht: Zur „Sammelklage gegen Drosten“, für die Fuellmich über eine Million Euro sammelte, kam es bis heute nicht. Im Gegenteil: Seine ehemaligen Vertrauten erheben inzwischen schwere Vorwürfe, auch die Mandanten lassen kein gutes Haar an ihm. Er soll im Ausland feststecken und sehr viel Geld verloren und Schulden haben. Uns liegen interne Chatverläufe vor, die das ganze Ausmaß dokumentieren.

Auch vor Gericht scheiterte er regelmäßig, er wurde mehrfach verurteilt und auch ein Haftbefehl könnte gegen ihn ausstehen. Sein Haus ist weg und möglicherweise hindert ihn ein Haftbefehl an der Rückkehr nach Deutschland. Er ist am Ende. In diesem Artikel zeigen wir euch ausführlich, wie der Mann, der mit massiver Desinformation in der Pandemie großen Schaden anrichten wollte und auch gezielt gegen Volksverpetzer vorging – auch juristisch -, letztlich komplett auf allen Ebenen gescheitert ist.

Wo ist die „Sammelklage“?

Bisher haben wir bei Volksverpetzer in der Vergangenheit vor allem über Fuellmichs „Sammelklage“, sowie seine ganzen Verurteilungen gesprochen. Diese Klage war (und ist) Fuellmichs „Unique Selling Point“. Damit hat er große Bekanntheit in der „Querdenkenszene“ erlangt und schaffte es sogar bis zum Spitzenkandidat einer „Querdenken“-Partei. Der jetzt folgende Artikel ist das Ergebnis von einer fast zwei Jahre dauernden Recherche, die Sammlung von verschiedenstem Material und der Auswertung dessen. Zu all unseren Behauptungen liegen uns originale Dokumente/Dateien und gesicherte Quellen vor. Der Quellenschutz, sowie aktuellste Entwicklungen machen es erst jetzt möglich, den Artikel zu veröffentlichen. Es wurde versucht, den Artikel so chronologisch wie möglich zu verfassen.

Fuellmich ist zwar überall unterwegs, aber kommt nie an

Für Fuellmich bräuchten wir an dieser Stelle eigentlich ein Organigramm. Der Mann ist sehr geschäftig, aber nicht wirklich erfolgreich. Außer natürlich, man betrachtet Scheitern als Erfolg. Reiner Fuellmich war nicht nur Mitglied im „legendären“ Corona-Ausschuss, einer der größten Quellen von Verschwörungsmythen in der Pandemie, ehemaliger Anwalt des bekannten „Querdenker“ Wolfgang Wodarg (in einem Prozess gegen Volksverpetzer!), ehemaliger Anwaltskollege von Marcel Templin (Hafenanwälte), sondern auch ehemaliger Spitzenkandidat der Querdenkerpartei dieBasis. Zu all den Konstellationen kommen wir im Laufe des Texts noch. Und ja – all das „ehemalig“, es ist alles weg.

Zur Erinnerung: Fuellmich betrat die große Öffentlichkeit, als er vor drei Jahren versprach, er könnte eine große weltweite „Sammelklage“ auf den Weg bringen, um die Pandemie angeblich als Fake zu entlarven und Schadensersatz von u.a. Prof. Drosten dafür zu erkämpfen. Wir haben schon vor fast drei Jahren berichtet, dass diese Klage eigentlich niemals funktionieren könnte, und dass Fuellmich seine Mandant:innen wohl massiv über die Erfolgsaussichten täuscht. Wie so oft hat Volksverpetzer recht behalten.

Kartenhaus brach zusammen

Über Monate haben wir den ausbleibenden Fortschritt der „Sammelklage“ von Fuellmich dokumentiert. Unter viel Hass und Beschimpfungen der „Querdenker“, die heute ganz dumm da stehen. Vermutlich aus Rache ging Fuellmich deshalb auch juristisch gegen uns für den damaligen Mit-Querdenker Wodarg gegen uns vor. Auch diese Mandantschaft hat er inzwischen niedergelegt.

Doch je mehr sich die Monate mehrten und zu Jahren wurden, ohne dass es eine Sammelklage gab, desto leiser wurden die Hassnachrichten aus dieser Richtung gegen uns. Und größer die Unzufriedenheit mit Fuellmich. Man fragte sich, wo die Klage bliebe. Mit Täuschungen ließ man sich nicht länger abspeisen. Wurde das ganze Geld, also 800 € plus Mehrwertsteuer, von mutmaßlich etwa 1.000 Mandant:innen schlicht und ergreifend „verbrannt“?

Fuellmich und der Corona-Ausschuss

Der selbst ernannte „Corona-Ausschuss“ war für eine kurze Zeit „die“ Bühne, auf der Querdenker sich trafen, um „gegen die da oben“ zu ermitteln. Der Ausschuss, mit den zentralen Figuren Fuellmich und Viviane Fischer, versprach die „Aufarbeitung“ der Pandemie, produzierte aber am laufenden Band Verschwörungsmythen und Unsinn. Dafür wurden in über 120 mehrstündigen Sitzungen (!) Menschen mit wissenschaftlichem oder pseudowissenschaftlichem Hintergrund befragt, solange sie den Zuschauern Corona-Kritik liefern konnten. Allerdings bis heute ohne jegliches Ergebnis. Zum Corona-Ausschuss hat Thomas Laschyk sich bereits vor zwei Jahren in diesem Video humoristisch geäußert, als sie buchstäblich „Querdenker“-Fantasien vorspielten, dass die Regierung zusammenbreche und sie die neue Bundesregierung stellen würden. Kein Scherz.

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Irgendwann war das Vertrauen in den Corona-Ausschuss dann so zerrüttet, dass das Kartenhaus völlig in sich zusammenfiel und sie sich gegenseitig beschuldigten, Millionen eingesteckt zu haben:

Betrugsvorwürfe aus den Kreisen der „Querdenker“ gegenüber Fuellmich

An dieser Stelle tauchten erstmalig Betrugsvorwürfe aus den Kreisen der „Querdenker“ gegenüber Fuellmich auf. Doch dabei blieb es nicht. Auch die Mandant:innen hatten – wenn auch recht spät – das Gefühl, dass etwas nicht stimmen könnte.

Denn es kamen nach und nach auch immer mehr enttäuschte und frustrierte Mandant:innen, die zwar die Summe an Fuellmich bzw. an seinen ehemaligen Kollegen und Partner Marcel Templin zahlten, aber bis heute bis auf Newsletter keinerlei Arbeitsnachweise oder gar eingereichte Klagen zu Gesicht bekamen. Den großspurig versprochenen Schadensersatz selbstverständlich ebenfalls nicht. Und während viele Menschen in Folge einer Corona-Infektion verstarben, überproportional bei Ungeimpften, gab es von Fuellmich und seinem Vorhaben, die Pandemie zu widerlegen, bis heute kein Ergebnis. Nur immer neue Versprechen.

Beachtlich: irgendwann wurde den Mandant:innen seitens Marcel Templin, der Anwalt, mit dem Fuellmich eng zusammenarbeitete und der offenbar die eigentliche anwaltliche Arbeit übernahm, nahegelegt, Fuellmich einfach das Mandat zu entziehen und das Geld zurückzufordern. Dankenswerterweise bot Templin aber auch an, einfach das Geld bei ihm liegenzulassen – und das Mandat direkt an ihn zu übertragen.

Ehemaliger (unfreiwilliger) Mandant rät von Fuellmich ab

Fuellmich hatte aber nicht nur Personen, die von selbst zu ihm kamen. Er scheint auch Mandate gehabt zu haben, von denen die jeweiligen Mandant:innen gar nichts wussten. Wie t-online berichtete, soll Fuellmich eine zusätzliche Klage für einen Unternehmer aus der Sammelklage eingereicht haben – angeblich ohne dessen Zustimmung und Vollmacht! Die absurde Klage wurde mit einem irrwitzig hohen Streitwert von 30 Millionen Euro eingereicht, was entsprechend allein die Einreichung der Klage, deren Kosten sich am Streitwert des Verfahrens orientieren, enorm teuer machte. Also: Allein die Kosten, die Klage zu stellen, waren astronomisch. Und das offenbar komplett gegen den Willen des Unternehmers und ohne es mit ihm abzusprechen. Fuellmich hat offenbar einem armen Mann einfach hunderttausende Euro Kosten verursacht.

Der Unternehmer wollte die entstandenen Kosten inklusive Schadensersatz in Höhe von insgesamt 280.000 Euro (!) von Fuellmich selbstverständlich zurückhaben, den er dafür nie beauftragt haben soll. Rechtsanwalt Chan-jo Jun berichtete ebenfalls darüber:

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Auch hier war Fuellmich wieder sehr „geschäftig“ – und scheiterte auf den letzten Metern. Geld verdienen konnte er mit dieser Methode jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil. Der unfreiwillige Mandant wurde kein freiwilliger Mandant, das Mandat gibt es nicht mehr. Der unfreiwillige Mandant Fuellmich drohte stattdessen mit einer Klage. Fuellmich soll das Honorar zurückzahlen, Schadensersatz für die Gerichtskosten leisten und die Anwaltskosten übernehmen: zusammen 280.000 Euro.

Zusätzlich gründete sich auf Telegram Anfang Februar 2022 die mittlerweile gelöschte „Interessensgruppe Corona-Sammelklage“ mit zuletzt 63 Mitgliedern, jedoch nur wenigen Aktiven. Als die ersten Mandanten mitteilten, dass sie ihr Geld nach zwei Jahren leeren Versprechungen zurückforderten und stichhaltige Fakten gegen Fuellmich lieferten, sowie den Anfangsverdacht von Betrug äußerten, wurde die Gruppe später, am 25.03.2023 gelöscht. Uns liegt der gesamte Verlauf der Gruppe aber vor, eine insgesamt 122 Seiten lange Mitschrift.

Frust und Enttäuschung bei den Mandant:innen der Sammelklage

Screenshots aus der Gruppe zeigen, wie sehr Fuellmich mit den Ängsten und Unsicherheiten von Mittelständler:innen und Kleinunternehmer:innen gearbeitet hat. Sie haben ihm teils ihr letztes Geld gegeben in der Hoffnung, dass dieser vermeintliche „Robin Hood“ ihnen die entgangenen Gelder zurückerobert:

In diesen Screenshots beschreiben Mitglieder der Interessengruppe auf Telegram, wie enttäuscht sie von Fuellmich waren. Was es für psychologische, aber vor allem existenzielle Folgen hatte, sich auf jemanden wie Fuellmich einzulassen. Auch tauchen Vorwürfe auf, dass er „dieselbe Nummer“ Jahre zurvor mit den Geschädigten der bayerischen Volksbank abgezogen haben soll. Also dass er Leuten, Schadensersatz versprochen haben soll, wenn sie ihn nur als Anwalt beauftragen und bezahlen – und dann nie etwas geliefert haben. Dazu liegen uns jedoch derzeit noch keine Belege und auch keine weiteren Details vor. Die Personen behaupten, dass Fuellmich den Menschen das Blaue vom Himmel versprochen, Geld eingenommen, aber nichts dafür geleistet haben soll. Den Betroffenen gehe es nun schlechter als vorher, heißt es.

Ehemaliger Kollege rät von Fuellmich ab

Und nicht nur ehemalige Mandant:innen raten von Fuellmich ab, auch ehemalige Kollegen tun das. Dies geht aus einer Mail von Marcel Templin an die Mandant:innen hervor, die der Redaktion vorliegt. Templin ist der Anwaltskollege, mit dem Fuellmich ursprünglich die Sammelklage initiierte. So wurde unter anderem behauptet:

„(…) Es geht weder mir noch meinen Kollegen also darum, vereinnahmte Gelder „für uns zu behalten“, im Gegenteil: Gerade, weil ich dazu in der Lage sein möchte, Ihren Wünschen auf Rückzahlung jederzeit entsprechen zu können, war ich gezwungen, die an den Kollegen Dr. Fuellmich gezahlten Summen auf diese Weise wieder für Sie verfügbar zu machen.“

Diese Mail (hier aus Datenschutzgründen nur Ausschnitte) wurde kurz nach Bekanntwerden eines Ermittlungsverfahrens aufgrund der finanziellen Ungereimtheiten gegen Fuellmich bzw. den Corona-Ausschuss an einen größeren Verteiler verschickt. Ob es sich hierbei daher wirklich um Kulanz handelt oder eher darum, dass man nicht ebenfalls ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten wollte, können wir nicht abschließend sagen. Templin formulierte die gesamte Mail auf jeden Fall so, dass er sich keinen Verstoß gegen seine anwaltlichen Pflichten vorwerfen lassen muss.

Bei Geld hört die Freundschaft auf

Das Sprichwort lautet bekanntlich: „Bei Geld hört die Freundschaft auf“. Das dürfte also schon einmal auf Marcel Templin und Reiner Fuellmich zutreffen, aber auch auf Viviane Fischer und Reiner Fuellmich. Im Januar verklagten sich die „Querdenker“, die im „Corona-Ausschuss“ gemeinsam Verschwörungsmythen entwarfen und auch gemeinsam eine Partei gegründet hatten, ja bereits gegenseitig, da Fuellmich Äußerungen zu ihrer mentalen Gesundheit tätigte, während sie Äußerungen zu seiner finanziellen Situation tätigte.

Während Fischer und Fuellmich in der harmonischen Zeit im Corona-Ausschuss finanziell noch durchaus von der Zusammenarbeit profitierten, scheint dies an irgendeinem nicht näher bekannten Punkt gekippt zu sein. Viviane Fischer erhielt nach eigener Auskunft monatlich 800 € für die Bereitstellung der Kanzleiräume, um den Ausschuss dort zu produzieren. Sowie eine „Liquiditätsreserve“ über 100.000 €, die sie laut eigener Angabe mittlerweile vollständig an den Ausschuss zurückgeführt habe. Die Göttinger Staatsanwaltschaft führt daher kein Ermittlungsverfahren mehr gegen Viviane Fischer, das Verfahren wurde laut ihrer Auskunft mangels hinreichendem Tatverdacht eingestellt, wie sie auch später in einem Scan des Schreibens belegte:

Screenshot Telegram-Gruppe „corona-ausschuss.de“

In einem Telegrampost vom Juli 2023 berichtet Viviane Fischer von der Einstellung des Ermittlungsverfahrens, es bestehe laut ihrer Aussage kein Tatverdacht (mehr).

Fuellmich soll massiv Geld vom Ausschuss eingenommen haben

Fuellmich hingegen profitierte finanziell deutlich stärker vom Ausschuss, heißt es. Die „Kanzlei Fuellmich“, hinter der, oh Wunder, Reiner Fuellmich steckt, erhielt für die Beantwortung von E-Mails monatlich nach eigener Angabe 29.750 €. Das Problem dabei: es handelte sich anscheinend um kanzleiinterne Mails und es gab wohl auch keine Vereinbarung über die Zahlung der Gelder, wie Viviane Fischer aussagt:

Quelle: Blog aus der Querdenkerszene

Aus dem Screenshot geht hervor, dass Fuellmich seine Rechnungen sich selbst freigegeben hat und niemand davon gewusst haben soll. Es sei jedoch Konsens gewesen, dass es für die Bearbeitung eigener Accounts keine Unterstützung geben würde. Zur Bezahlung auch von Reisekostenpauschalen habe es mit den Gesellschaftern Justus Hoffmann, Antonia Fischer und Viviane Fischer keine Abstimmung gegeben.

Allein für zwölf Monate käme damit die stattliche Summe von 357.000 € zusammen. Doch das war noch nicht alles. Über insgesamt 700.000 € gibt es Differenzen. Laut Viviane Fischer soll Fuellmich 700.000 € in die Abzahlung seines Hauses gesteckt haben und das Geld bis heute nicht zurückgeführt haben. Ebenso seien noch Goldvorräte eingelagert, die damals von den Geldern, die an den Ausschuss gingen, gekauft wurden. Diese Vorräte sollen ebenfalls noch nicht freigegeben worden sein. Das könnte auch langfristig schwierig werden, doch dazu später mehr.

Quelle: Blog aus der Querdenkerszene

Vom Pandemieleugner zum Millionär – und wieder zurück?

Während man in den USA den American Dream „vom Tellerwäscher zum Millionär“ lebt, leben „Querdenker“ anscheinend den Covid-Dream „vom Pandemieleugner zum Millionär“. Ballweg, Schiffmann & Co., sie waren zumindest kurzzeitig die Profiteure schlechthin und haben ihr Geld mit der Verunsicherung der Menschen verdient. Zumindest bis ihnen die Justiz auf die Schliche kam und Ermittlungsverfahren gegen sie eröffnete. Heute sind es allesamt gescheiterte Existenzen.

In einem Interview von Reiner Fuellmich und einem „Querdenken“-Streamer behauptete Fuellmich damals im September 2022 noch, dass die 100.000 € für Viviane Fischer und die 700.000 € für ihn als Darlehen zunächst den Zweck hätten, die Spendengelder vor staatlichen Zugriffen zu schützen (Spoiler vorab: hat nicht geklappt). Auch t-online.de berichtete bereits im September 2022 darüber. An einem anderen Punkt behauptete er, sein Haus sei mehr als 700.000 € wert und ein Verkauf würde das Geld problemlos freimachen können. Angeblich sollte der Verkauf seines Hauses in Göttingen es ermöglichen, dass er die 700.000 € wieder an den Corona-Ausschuss zurückführen kann.

Hausverkauf sollte die Rückführung der Gelder ermöglichen

Das Geld aus dem Hausverkauf sollte die Rückführung der vermeintlich „geliehenen“ Gelder an den Ausschuss ermöglichen. Die Rückführung ist jedoch bislang noch nicht geschehen – und das könnte auch schwierig werden. Denn: kurz nach dem Verkauf behauptete Fuellmich im Februar 2023 in einem Interview mit einer Schwurbelseite, dass es bei dem Verkauf seines Hauses einen Betrüger gegeben habe und er als Verkäufer das Geld angeblich nicht erhalten habe. Dementsprechend könne er das „geliehene Geld“ nicht zurückzahlen.

Er kündigte an, juristisch dagegen vorgehen zu wollen. Wer der Käufer sei, wer der angebliche Betrüger sei und wo das Geld aus dem Hausverkauf gelandet ist? Jedenfalls nicht beim Corona-Ausschuss, der auf das Geld nach wie vor wartet. Namen blieb Fuellmich schuldig, er erwähnte lediglich, dass ein Berliner Anwalt seine Finger mit im Spiel habe. Auch hier findet sich wieder ein bekanntes Bild von Fuellmich: verzögern, wo es nur geht, aber nichts liefern, was gefordert und erwartet wird. Selbst den Ausschuss, von dem er finanziell so profitierte, hält er offenbar hin.

Transkript aus „Fuellmich nimmt Stellung“ ab Minute 01:27:

„(…) Und der Kaufpreis wurde gezahlt. Allerdings nicht an mich, sondern an einen Betrüger aus Berlin, dem es gelang, den Käufer hinter meinem Rücken zu überzeugen, dass er, der Betrüger, von ihm frei erfundene Ansprüche gegen mich habe. Es sind Straf- und Zivilverfahren anhängig, die den Betrüger seine Anwaltszulassung und mehr kosten werden.“

Screenshot Februar 2023

Grundschulden verhinderten den Geldfluss an Fuellmich

Wir erhielten im März 2023 zu dem Fall durch einen enttäuschten Mandanten weiterhin die Kenntnis, was an den Vorwürfen von Fuellmich gegenüber dem „Betrüger“ wirklich dran sein soll. Denn die Kanzlei um die Hafenanwälte Marcel Templin, Antonia Fischer und Justus Hoffmann meldete sich reaktiv bei den Mandanten und schilderte ihre Sicht der Dinge. Genau, die, die damals im Zuge der Fuellmich-Sammelklage noch mit ihm kooperierten. In der Mail wird skizziert, dass Fuellmich einen „erheblichen Betrag darlehensweise erhalten“ habe und dieses durch eine erst- bis drittrangige Grundschuld auf sein Grundstück abgesichert sei. Weiter wird in der Mail vorgeworfen, dass Fuellmich das Darlehen „zur Bedienung persönlicher Verbindlichkeiten und nicht (…) um die ‚Sammelklage‘ zu betreiben (…)“ verwendet habe.

Sodann soll sich Fuellmich geweigert haben, den ausstehenden Betrag zurückzuzahlen, stattdessen aber sogar noch behauptete, das von den Mandant:innen gezahlte Geld stünde ihm zu. Rechtsanwalt und Ex-Kollege Templin betrieb daher die erfolgreiche Zwangsvollstreckung gegen Fuellmich bzw. die Grundschuld des Hauses, damit jedem Mandant:in das gezahlte Geld zurückgezahlt werden kann, sofern sie ihr Mandat kündigen wollen. Laut der weiteren Mail soll Fuellmich dem neuen Käufer diese bevorstehende Zwangsvollstreckung bewusst verschwiegen haben.

Ging es nur darum, sich selbst zu bereichern?

Einig sind sich beide Seiten immerhin darin, dass es einen Rechtsstreit um das Geld aus dem Hausverkauf vor dem Landgericht Göttingen gibt. Zum Schluss warnt Templin noch alle Mandanten vor Fuellmich:

„(…) All diese Umstände sprechen in ihrer Gesamtheit leider eine sehr deutliche Sprache: Es geht dem Kollegen Dr. Fuellmich offenbar schon lange nicht mehr um eine sachgerechte Vertretung Ihrer Interessen, sondern nur noch darum, seine augenscheinlich massiven finanziellen Schwierigkeiten zu überkommen. Dies soll nun, wie es scheint, nicht nur auf Ihre Kosten entstehen, sondern auch auf die meines Kollegen Dr. Hoffmann und mir, indem er uns auf infamste Art und Weise öffentlich schwerer Straftaten beschuldigt. (…)“

Fuellmich wolle gar nicht die Welt retten und die große angebliche Weltverschwörung aufdecken, sondern in allererster Linie sich selbst retten. So zumindest das gezeichnete Bild. Fast so, als wäre der Verdacht, was Volksverpetzer von Anfang an sagte, die ganze Zeit richtig gewesen. Um dieses Ziel zu erreichen, scheine Fuellmich keinerlei Skrupel zu kennen und mit Lügen zu arbeiten. Schön, dass die „Querdenker“-Bubble das auch langsam begreift. Hätte man auch drei Jahre früher wissen können, wenn man Volksverpetzer zugehört hätte, aber nein, hinter Fakten, die man nicht hören will, muss eine Verschwörung stecken.

Fuellmich wollte die Wahrheit verbieten und zog vor Gericht

Nach dem kurzen Ausflug zu einem anderen Anwalt kommen wir zurück zur Konfliktlinie mit Viviane Fischer und einem weiteren für Fuellmich verlorenen Prozess. Sie war seine ehemalige Kollegin im Corona-Ausschuss. Der „Hutmacherin“ Viviane Fischer wollte Fuellmich die oben zitierten Passagen verbieten. Also die Vorwürfe mit den Darlehen und dem Geld. Da ihm das so wichtig war, führte Fuellmich sogar ein Eilverfahren vor dem Landgericht Berlin. Er beschimpfte Viviane Fischer parallel zum Eilverfahren in einem Video und unterstellte ihr zusätzlich noch psychische Erkrankungen. Eventuell hat er dies gemacht, um ihre Aussagen zu schwächen und gleichzeitig sein Gesicht zu wahren. Gegen diese Beleidigungen und Diffamierungen wehrte sie sich wiederum im selben Prozess und hatte auch Erfolg, Fuellmich durfte die Aussagen zu ihrer (psychischen) Gesundheit fortan nicht mehr tätigen. Und seine Klage verlor er obendrein auch noch:

Den Sieg errang sie wohl auch deswegen, weil Fuellmich und sein Verteidiger Tobias Weissenborn trotz des angeblichen Eilverfahrens zwar immer wieder Fristverlängerungen einforderten, gleichzeitig aber keinerlei stichhaltige Gegenargumente zu Viviane Fischers Behauptungen lieferten (oder liefern konnten?). Das kennen wir bei Volksverpetzer zu Güte, Ende 2020 verklagte Fuellmich uns für Wolfgang Wodarg. Bis heute gab es keinen einzigen Verhandlungstermin. Noch immer stand die Behauptung im Raum, dass er die 700.000 € noch nicht zurückgezahlt habe. Als er dann belegen sollte, dass er die 700.000 € aus dem Hausverkauf durchaus zurückgeführt habe, wurde eine weitere Fristverlängerung beantragt. Begründung: Heuschnupfen des Verteidigers. Ja, wirklich. Absurder geht es wohl kaum.

Wegen Heuschnupfen keine Zeit?

Den Nachweis hätten sowohl Fuellmich als auch Weissenborn ganz einfach erbringen können: ein einfacher Überweisungsbeleg hätte es auch trotz Heuschnupfen zum Gericht schaffen können. Doch das geht natürlich nur, wenn auch etwas gezahlt wurde… Das Gericht hat dann irgendwann für sich beschlossen, dass es nun reicht und die Eilklage von Fuellmich nach über sechs Monaten abgewiesen und Viviane Fischer Recht gegeben. So hat er gleich zweimal gegen Fischer vor Gericht verloren.

Viviane Fischer erläuterte den „Sieg“ auch noch einmal auf dem Telegram-Kanal des Corona Ausschusses:

„Am 29.3.2023 teilte es mit, dass es Bedenken gegen die Begründetheit der Anträge von Reiner Fuellmich hege, weil meine Äußerungen der richterlichen Auffassung nach entweder wahr sind (z.B. € Nichtrückführung der € 700.000) oder zulässige Meinungsäußerungen darstellen dürften (z.B. Einschätzung, dass der Ausschuss dadurch insolvenzgefährdet oder bei Reiner Fuellmich vielleicht nichts zu holen sei). Zu diesem Zeitpunkt hatte Reiner Fuellmich schon ausführlich vortragen lassen. Weitere 18 Seiten folgten, auf die wir mit 40 Seiten erwiderten.

Am 23.6.2023 teilte das Gericht mit, dass die Ausführungen von Reiner Fuellmich gleichwohl lediglich an einem Punkt erheblich, also überprüfungswürdig, seien, woraufhin wir noch weitere Nachweise erbrachten. Am 23.6.2023 legte das Gericht Reiner Fuellmich auch die Rücknahme all seiner Anträge nahe. Als keine Rücknahme erfolgte, wies das Gericht die Eilanträge ab. Trotz zigfacher Fristverlängerungen ist es Reiner Fuellmich nicht gelungen, die Richtigkeit meiner Aussagen zu widerlegen, obwohl, so das Gericht, „es um einen Sachverhalt (geht), der weder komplex ist noch schwer zu beurteilende Rechtsfragen aufwirft.“

Wieso Reiner Fuellmich bei einem Eilverfahren so auf Zeit spielt und dann noch nicht einmal nötige Beweise erbringt, damit er seine Behauptungen belegen kann, kann anscheinend noch nicht einmal er selbst erklären. Er schweigt dazu. Schon wieder also ein Themenkomplex, der darauf hindeutet, dass Fuellmich es statt mit der Wahrheit mit Täuschung versucht. Er liefert keine Fakten, keine Belege, nein. Obwohl er derjenige ist, der eigentlich klagt. Er liefert noch nicht einmal das geliehene Geld, welches man ihm gegeben hat und welches er verpflichtet ist, zurückzuzahlen.

Wie viel Geld ist überhaupt noch übrig bei Fuellmich?

Fakt ist, dass Fuellmich häufig auf seiner „Ranch“ in Kalifornien verweilte, auch in der Corona-Hochphase. Angeblich sei er dort ebenfalls anwaltlich zugelassen. Beweise konnten wir dafür in offiziellen Registern jedoch bislang nicht finden und auch so findet sich nichts, was darauf hindeutet, dass er dort eine aktive Kanzlei betreibt. Unser letzter Kenntnisstand ist jedoch, dass er in Mexiko festsitzen soll, da ihm die Einreise in die USA verwehrt werde, wie er in einem Interview mit einem Schwurbelsender berichtet. Am Impfstatus kann es eher nicht liegen, denn in der Pandemie hat sich der Impfkritiker ebenfalls in Kalifornien befunden. Er scheint also durchaus gegen Covid-19 geimpft zu sein, sonst wäre das gar nicht möglich gewesen. Er ist mehrfach in die USA geflogen, zu einer Zeit, als das offenbar nur geimpft möglich war.

Viele Urteile und viele Geldstrafen

Die letzten drei Jahre war Fuellmich zwar häufig vor Gericht (mal in Abwesenheit, mal anwesend), aber meist nur um sich selbst Urteile und Strafen abzuholen, nicht um zu belegen, dass die Covid-Pandemie ein Strategiestein eines vermeintlichen Great Reset sei. Zuletzt wurde er Mitte Juni in Abwesenheit (er befand sich nach eigenen Angaben im Ausland) zu einer erneuten Geldstrafe wegen Beleidigung in zwei Fällen verurteilt. Er soll nun insgesamt 50 Tagessätze zu je 100 € zahlen. Zu diesen 5.000 € kommen noch weitere Euro aus 2022 wegen Volksverhetzung hinzu. Das Urteil über 18.000 € (90 Tagessätze zu je 200 €) war damals noch nicht rechtskräftig, er legte Einspruch ein. Der NDR berichtet dazu:

„Statt 18.000 Euro müsste Fuellmich nach dem Urteil nur noch 2.100 Euro zahlen. Hatte das Amtsgericht im vergangenen Jahr noch einen Tagessatz von 200 Euro veranschlagt, sind es jetzt nur noch 15 Euro. Denn nach Angaben der Verteidiger ist Fuellmich derzeit mittellos. Die Staatsanwaltschaft Göttingen habe seine Finanzen beschlagnahmt, erklärten die Anwälte vor Gericht. „

2021 stand er wegen Beleidigung zweimal vor dem Amtsgericht Göttingen. Einmal verurteilte ihn das Gericht wegen Beleidigung in drei Fällen zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 100 Euro (6.000 €). Beim zweiten Mal erhielt er eine Verwarnung mit Strafvorbehalt. Quasi eine Geldstrafe auf Bewährung: Sollte es innerhalb eines Jahres zu einem erneuten Verstoß kommen, behält sich das Gericht vor, dem Anwalt eine Geldstrafe von 15 Tagessätzen zu je 200 Euro (3.000 €) aufzuerlegen. Dies ist nun eingetreten. Eine Sammelklage gegen Drosten gibt es nicht, die Klage gegen Volksverpetzer passiert bis heute nicht – aber Fuellmich hat jede Menge Prozesse verloren und wurde ständig verurteilt.

Fuellmichs Plan ging bis jetzt irgendwie eher nach hinten los

Während sein erklärtes Ziel es nämlich war, gerichtlich zugesichert, Geld zu bekommen und damit alle vermeintlichen Opfer der Pandemie zu entschädigen (und sich selbst), ist es gerade er, der Geld zahlen muss. Die genaue Summe ist nicht bezifferbar. Glaubt man jedoch Viviane Fischers Ausführungen, so läuft gerade ein Ermittlungsverfahren gegen Reiner Fuellmich wegen der Nicht-Rückführung der Gelder aus dem Corona-Ausschuss. Gerüchte, die uns die Staatsanwaltschaften in Göttingen und Berlin bislang nicht bestätigen, jedoch auch nicht dementieren wollte, besagen, dass gegen ihn zusätzlich ein Haftbefehl existiert. Die noch vorhandenen Gelder auf seinen Konten wurden jedenfalls laut Aussage von Viviane Fischer bereits eingefroren. Doch was ist jetzt mit dem Gold vom Corona-Ausschuss und den 700.000 €?

Das ist das nächste Problem: Viviane Fischer behauptet, dass die Anwesenheit von Reiner Fuellmich in Berlin zwingend notwendig ist, da die Gelder und das Gold sonst nicht freigegeben werden können. In dem Moment, wo Fuellmich jedoch deutschen Boden betritt bzw. mit Terminabsprache irgendwo vorspricht, dürften auch die Ermittlungsbehörden auf ihn warten. Eventuell wegen eines vorhandenen Haftbefehls, der Vernehmung als Beschuldigtem oder der Vernehmung als bloßer Zeuge. Fuellmich scheint jedoch weiter in Mexiko zu sein.

Steckt Fuellmich in der Falle?

Fuellmich sitzt offenbar metaphorisch gesehen jetzt in der Falle. In Deutschland ist laut aktuellem Impressum seine Kanzlei nach wie vor in Göttingen beheimatet. In Deutschland liegt das bei der DEGUSSA eingelagerte Gold, welches er irgendwie nicht holen und an den Ausschuss geben möchte und in Kalifornien gibt es seine angebliche Ranch und dennoch sitzt er in Mexiko. Das geschieht im Übrigen anscheinend auch nicht freiwillig. Fuellmich erklärt in einem weiteren Interview, dass man ihm einen Tag vor Einreise aus Mexiko in die USA die Einreiseerlaubnis entzogen habe. Für ihn ganz klar aus politischen Gründen, was man bei ihm wie immer anzweifeln darf.

Screenshot Telegram

Transkript aus dem Interview:

„(…) Ja ähm ich glaube man kann da schon sagen ähm ich würde sagen der Deep State, also die Leute, die mich oder Sucharit Bhakdi oder Robert F Kennedy Junior im Visier haben äh hat einfach gewartet so lange bis ich das Land hatte und äh ich war ja in England, habe da mit Berry Trower gesprochen, jetzt waren wir noch in Peru und wir haben damit Michael, dem Kollegen aus Kanada gesprochen ähm und mit einer Inka-Hohe-Priesterin, die beiden haben sich über Spiritualität unterhalten. (…) Ja jedenfalls ähm die Leute, die versuchen mich und andere äh zum Schweigen zu bringen, haben wohl gewartet, bis ich das Land verlassen hatte und dann kam der äh kam das Verbot der Einreise, jetzt komme ich im Moment nicht zurück in das Land, aber es wird ja nicht mehr lange dauern, dann wird sich auch das Problem quasi von selbst erledigen.“

Es gibt Auslieferungsverträge

Warten wir mal ab, Mexiko hat jedenfalls einen zwischenstaatlichen Auslieferungsvertrag, ebenso wie die USA. Wo er sich also aufhält, dürfte egal sein. Oder doch nicht? Viviane Fischer stellte auf Telegram (und auf ihrem Blog über den Ausschuss) folgende Behauptung auf:

„Reiner Fuellmich will jetzt plötzlich und unerwartet in genau der Luxus-Community „gestrandet“ sein, in die er sich (zu unserer Verwunderung) schon vor circa einem Jahr vor dem „kommenden“ Krieg in Europa in Sicherheit bringen wollte. Er erwog, so ein*e Freund*in von ihm, dort ein Stück Land zu erwerben und eine elegante Villa zu bauen.“

Wurde er am Ende doch nicht aus politischen, sondern viel mehr aus persönlichen Gründen in Mexiko „festgehalten“ und das auch noch von sich selbst?

Für euch, die sich eher für Fakten interessieren: mögliche reale Gründe für Einreiseverbote in die USA sind u.a. Vorstrafen (es gäbe bei ihm die Strafe wegen Volksverhetzung), sowie verdächtiger Social-Media-Content. Fehlende Testnachweise über Impfungen können es eher nicht sein, da er ja zwischenzeitlich schon wieder in Kalifornien war und dadurch eigentlich geimpft sein muss.

Fuellmichs Prozess gegen uns – Trödeln als Taktik?

Fristverlängerungen wie in seinem „Eilverfahren“ sind auch uns gegenüber bestens als prozessuale Taktik bekannt – die Begründung mit dem Heuschnupfen aber ist neu. Der Prozess von Fuellmich & Wodarg (bzw. jetzt mit seiner neuen Anwältin Viviane Fischer & Wodarg) gegen uns (ihr erinnert euch: über 1.000 Seiten Klageschrift, 5,7 kg Papier kamen als Paket bei uns an) wurde insgesamt inzwischen schon acht Mal (!) verschoben, meistens wegen Bitten um Fristverlängerung von der Gegenseite. Mal wegen Auslandsaufenthalt von Reiner Fuellmich oder anderen Verhinderungsgründen. Dazu kamen unzählige Bitten auf Fristverlängerungen (allein im ersten Halbjahr nach Einreichung der Klage direkt dreimal), da Fuellmich es zeitlich angeblich aufgrund der hohen Arbeitsbelastung im Zuge der Corona-Pandemie nicht schaffen würde, den Aufforderungen des Gerichts nachzukommen. Letzten Endes versuchte er dann heimlich, seine Klage im Nachhinein noch umzuformulieren:

Fuellmich hat Zitate vom Bundesverfassungsgericht erfunden

Weiter ging es damit, dass Fuellmich sich auf verschiedene Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts beruft und daraus angeblich wörtlich zitiert. Das Problem: Die Zitate gibt es gar nicht. Er hat sie erfunden. Das haben wir schon daran gemerkt, dass das Bundesverfassungsgericht die deutsche Rechtschreibung beherrscht, Fuellmich aber offenbar nicht. Man sieht hier Parallelen zu den Zitaten, derentwegen uns Wodarg verklagt, denn die gibt es ebenso wenig. Ja, er verklagt uns wegen Dinge, die wir nie gesagt haben und zieht als Begründung Beschlüsse heran, die es nicht gibt. Alles so real wie seine Sammelklage anscheinend.

Aber Fuellmich ist schon seit einer Weile nicht mehr der Anwalt gegen Volksverpetzer. Wodarg hat es dann irgendwann auch gereicht, sodass er Fuellmich das Mandat entzogen hat … um es an seine Ex-Kollegin Viviane Fischer weiterzugeben:

Seit der Mandatierung ist jetzt aber auch noch nichts weiter passiert, denn auch sie bat zunächst um eine Fristverlängerung, so dass der geplante Termin im Juli 2023 (Nummer 6!) nicht stattfinden konnte. Der August Termin, der siebte, wurde auch schon wieder gecancelt, diesmal aber vom Gericht. Seitdem warten wir wieder, müssen unseren Anwalt aber dennoch fleißig für unsere juristische Vertretung gegen den Querdenker-Schwachsinn bezahlen. Falls ihr uns unterstützen möchtet, bitte einmal hier klicken. Danke!

Fazit: Fuellmich am Ende

Wir haben es die ganze Zeit schon vorhergesagt. Bei einer Person wie Reiner Fuellmich sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. Aber auf uns wollte die Querdenkerszene genauso wenig hören, wie es Realitätsverweigerer heute noch tun. Dennoch wussten wir von Anfang an anhand unserer Faktenchecks und Analysen, dass mit der Sammelklage etwas nicht stimmen kann. Wir haben nun mehrere Jahre mit diesem „Deep Dive“ hier verbracht, Informationen gesammelt, Quellen studiert, Kontakt zu enttäuschten Mandant:innen aufgenommen und analysiert, was seine damaligen Wegbegleiter über ihn sagen.

Es gibt kaum noch Menschen, die ein gutes Haar an ihm lassen können. Und selbst wenn man will: die Beweise für sein Fehlverhalten wiegen schwer. Fuellmich selbst liefert nicht einmal die einfachsten Belege für sein angeblich regelkonformes Verhalten. Stattdessen unterliegt er regelmäßig vor Gericht. Auch mit der Klage gegen uns hat er nichts mehr zu tun.

Egal wohin man schaut: ehemalige Vertraute und „Kolleg:innen“ von Fuellmich, enttäuschte und finanziell ruinierte Mandant:innen, aber auch die deutsche Justiz lassen kein gutes Haar an Reiner Fuellmich. Zu schwerwiegend nicht nur die Vorwürfe, sondern auch die Beweise für seine Untätigkeit und offenbar viel eingestecktes Geld – nicht nur als Anwalt. Zwar gibt es aus dem Querdenker-Umfeld noch vereinzelt Menschen, die an ihn glauben und ihm Vertrauen, Geld und Unterkunft schenken bzw. zur Verfügung stellen, aber auch hier stellt sich die Frage, wie lange das noch alles gut gehen mag.

Fuellmichs Bilanz: ruinierte Existenzen und ein Haufen Trümmer

Die Einsicht, auf einen Menschen, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, hereingefallen zu sein, kam bei vielen Mandant:innen, die 800 € plus Mehrwertsteuer in der Hoffnung auf finanzielle Entschädigungen zu erhalten, zahlten, leider bereits zu spät. Es handelt sich dabei um Menschen, die vorher schon vermeintlich kritisch waren und zumindest dem Staat kein Vertrauen mehr schenken wollten oder konnten. Sie haben als allerletzte Hoffnung auf jemanden wie Fuellmich gesetzt und wurden final auch noch von ihm enttäuscht. Vielleicht wäre man von Anfang an besser geraten, hätte man auf Volksverpetzer gehört, anstatt uns zu beschimpfen?

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